27-07-2010, 10:01
(26-07-2010, 18:17)Lars schrieb: Jesus sagte:
"Du sollst lieben Gott, deinen HERRN, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte." Dies ist das vornehmste und größte Gebot. Das andere aber ist ihm gleich: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." In diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
Im Grunde sagt Jesus Christus, dass alle folgenden Gebote aus diesen beiden erwachsen. Wenn wir genau darüber nachdenken, trifft auch das zu. Im Grunde sind alle Gebote eine Interpretation des 2. Gebotes, das wiederum eine Interpretation des Ersten Gebotes ist
ich kann dir da nicht ganz folgen. man kann - so seh ich das - natürlich die 10 gebote im lichte des (übergeordneten) (nächsten)liebesgebots interpretieren und exekutieren - sie folgen aber nicht notwendig aus diesem (so meine ich etwa - im gegensatz zu ekkard? - daß die exekution des gebots "du sollst nicht ehebrechen" viel unnötiges und vermeidbares elend zur folge gehabt hat). und schon gar nicht aus dem höchst abstrakten gebot, einen "gott" zu lieben
die reihenfolge ist also eine andere, umgekehrte (und entspricht damit auch der biblischen chronologie)
welches "2. Gebot" meinst du eigentlich? nach hier üblicher zählung lautet es
"Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen"
wie daraus alle zehn gebote folgen sollen, ist mir nicht klar
(26-07-2010, 18:17)Lars schrieb: Weiterhin fällt auf, dass Jesus die Gebote näher beleuchtet und versucht, ihren Ursprung zu erklären. Was geht dem Töten, dem Stehlen, dem Ehebruch voraus. Jesus fordert dazu auf, aktiv darüber nachzudenken, welche Ursachen dem Gebotsbruch zugrunde liegen
tut er das denn? versuchen, den ursprung der gebote zu erklären? das wäre schließlich etwas anderes als den ursprung des qua gebot zur sünde erklärten verhaltens zu erklären
was geht denn nun laut jesus "dem Töten, dem Stehlen, dem Ehebruch voraus"? kann es darauf überhaupt einfache antworten geben, die dem einzelfall gerecht werden?
woraus entnimmst du, daß "Jesus dazu auffordert, aktiv darüber nachzudenken, welche Ursachen dem Gebotsbruch zugrunde liegen"? und gehts denn um den gebotsbruch (der ja erst mal etwas abstrakt-formales ist), oder darum, was wir unseren mitmenschen antun?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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