27-07-2010, 11:33
(27-07-2010, 10:21)Lars schrieb: Wenn man seinen Nächsten wie sich selbst liebt, ihm den gleichen Respekt gegenüber bringt und ihn so behandelt, wie man selbst gerne behandelt werden möchte, schließt das für mich Diebstahl, Ehebruch und dergleichen aus.
Es resultiert aus dem Höchsten Gebot, seinen Gott zu lieben, wenn man jeden Menschen als ein Ebenbild Gottes ansieht
ok, so wird schon eher ein schuh draus. die gottesebenbildlichkeit hattest du vorher nicht erwähnt. nur kann man imho anstatt dieser doch recht gewundenen herleitung ja auch einfach so nächstenliebe fordern und für deren sinnhaftigkeit argumentieren
mir schein, du möchtest immer wieder die reihenolge umkehren und nachträgliche interpretationen als grundlegende kausalität verkaufen
Zitat:Wahrscheinlich habe ich mich etwas unklar ausgedrückt. In seinen Gleichnissen beleuchtet Jesus die Gebote in einem weiteren Rahmen. Es ist nicht bereits beim Ehebruch zu spät, sondern das vorangehende Verlangen nach eines Fremden Frau ist bereits der Quell des Ehebruchs
wärs dann nicht schlauer gewesen von gott, den menschen nicht so zu erschaffen, daß er lust auf sex hat?
es ist nun mal eine natürliche regung, beim anblick eines attraktiven potentiellen sexualpartners entsprechende gefühle zu haben (keiner kann mir erzählen, daß ihm - vor allem in pubertät und adoleszenz, dann schleift sich das etwas ab - nicht beim anblick der mädels die hose zu eng geworden wäre oder nicht der gedanke "die würde ich gern mal..." durch den kopf geschossen ist). wenn also das der "quell des ehebruchs" sein soll, dann kann der mensch nichts dafür
in meinen augen ist ja der "quell des ehebruchs" ein anderer, nämlich die bewußte entscheidung, eine existente beziehung zu gefährden. was z.b. beim adoleszenten herumvögeln aus spaß an der freud nicht unbedingt der fall ist
(27-07-2010, 10:21)Lars schrieb:Zitat:woraus entnimmst du, daß "Jesus dazu auffordert, aktiv darüber nachzudenken, welche Ursachen dem Gebotsbruch zugrunde liegen"?
Durch seine Rede in Gleichnissen. Gleichnisse zu verstehen ist meiner Meinung nach etwas, das geistige Aktivität voraussetzt. Es fordert auf, nachzudenken und regt an, Zusammenhänge zu verstehen
schon. aber daß er das in besonderer weise gerade zum thema "gebote" gemacht hätte, geht imho aus den evangelien nicht hervor
(27-07-2010, 10:21)Lars schrieb:Zitat:und gehts denn um den gebotsbruch (der ja erst mal etwas abstrakt-formales ist), oder darum, was wir unseren mitmenschen antun?
Beides geht für mich Hand in Hand.
das kann ich nicht so sehen
was andere mir vorschreiben, ist das eine. zu reflektieren, was ich mit meinem eigenen verhalten bewirke, ist etwas ganz anderes
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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