16-08-2010, 17:47
@Einsiedler, Lars
Ich muss gestehen, dass ich ein "mehr" (Der-Einsiedler) bzw. ein "dahinter" (Lars) nicht einordnen kann. Vielleicht verstehe ich auch die Idee nicht. Ich vermute, damit soll das bezeichnet werden, was gemeinhin "Transzendenz" genannt wird?
Wenn es etwas Transzendentes gibt, dann muss es ja "erzeugt" werden. Da gibt es doch nur zwei Möglichkeiten
Bleibt also der Mensch und die Vorstellungen, die wir uns schaffen. Diese ergeben sich weitgehend aus dem Raunen der Gesellschaft um uns herum. Doch die sind und bleiben beschränkt auf das System "Mensch". D. h. Transzendentes wirkt bestenfalls durch den Menschen. (Gott vollzieht sich im Tun, hatte ich geschrieben.)
Deshalb ist mir die Vorstellung fremd, dass "jenseits der Natur" noch Entitäten existieren, die von menschlichen Vorstellungen unabhängig agieren.
Das Einzige, das ich akzeptiere, ist eine innerweltliche Transzendenz, die einfach auf für uns unübersichtlichen Mechanismen und Systemprozessen beruht, die wir derzeit nur rudimentär kennen. Ich nenne als bestes Beispiel unser eigenes Unterbewusstsein.
Übrigens: "reine Materie" gibt es für mich nicht. Materie, Strahlung und Raumzeit bilden ein System mit zahllosen, ineinander verschränkten Regelprozessen fernab vom thermodynamischen Gleichgewicht. Das irdische Leben oder das Getriebe in unserem Kopf bilden nur einen kleinen Abklatsch der nahezu unglaublich vielfältigen Eigenschaften, die das Gesamtsystem "Welt" aufweist.
Und wenn man so will, haben wir Menschen dazu eine Beziehung, weil diese Systeme im Kleinen wie im Großen auf Austausch angelegt sind. Das ist zwar wunderbar und unübersichtlich, aber nicht "transzendent".
Was ist nun Gott für mich? Nun ja, die Frage lasse ich bewusst offen. Bestenfalls kann ich sagen: Es handelt sich um jene Macht (Systemeigenschaft), die bewirkt, dass es in dieser Welt jene Glückspilze gibt, im quantentheoretischen Sinne: Beobachtersysteme, welche diese Welt wahrnehmen können: UNS.
(16-08-2010, 11:59)Der-Einsiedler schrieb: Daher würde mich eben interessieren, ob "Gott" für Ekkard nur eine Metapher für "Welt" und "Leben" ist. Dann ist sie aber "nichts" (was auch eine Metapher für "Gott" sein kann, wie z.B. in einigen Traditionen des Zen-Buddhismus). Oder doch "mehr"? Dann aber fehlt mir dieses "mehr" in diesem Text, und sollte ergänzt werden.
(16-08-2010, 13:30)Lars schrieb: So "atheistisch" finde ich Dich gar nicht, der Text zeugt davon, dass Du eine persönliche Beziehung zu einem Bereich hinter der reinen Materie hast, der für Dich in einem bestimmten Zusammenhang zur menschlichen Gemeinschaft steht, zu ihrem Werden und Sein in Geschichte und Gegenwart. Ich finde das schon sehr "gläubig", im positiven Sinn.
Ich muss gestehen, dass ich ein "mehr" (Der-Einsiedler) bzw. ein "dahinter" (Lars) nicht einordnen kann. Vielleicht verstehe ich auch die Idee nicht. Ich vermute, damit soll das bezeichnet werden, was gemeinhin "Transzendenz" genannt wird?
Wenn es etwas Transzendentes gibt, dann muss es ja "erzeugt" werden. Da gibt es doch nur zwei Möglichkeiten
- das Naturgeschehen oder
- der Mensch bzw. das Gehirn
Bleibt also der Mensch und die Vorstellungen, die wir uns schaffen. Diese ergeben sich weitgehend aus dem Raunen der Gesellschaft um uns herum. Doch die sind und bleiben beschränkt auf das System "Mensch". D. h. Transzendentes wirkt bestenfalls durch den Menschen. (Gott vollzieht sich im Tun, hatte ich geschrieben.)
Deshalb ist mir die Vorstellung fremd, dass "jenseits der Natur" noch Entitäten existieren, die von menschlichen Vorstellungen unabhängig agieren.
Das Einzige, das ich akzeptiere, ist eine innerweltliche Transzendenz, die einfach auf für uns unübersichtlichen Mechanismen und Systemprozessen beruht, die wir derzeit nur rudimentär kennen. Ich nenne als bestes Beispiel unser eigenes Unterbewusstsein.
Übrigens: "reine Materie" gibt es für mich nicht. Materie, Strahlung und Raumzeit bilden ein System mit zahllosen, ineinander verschränkten Regelprozessen fernab vom thermodynamischen Gleichgewicht. Das irdische Leben oder das Getriebe in unserem Kopf bilden nur einen kleinen Abklatsch der nahezu unglaublich vielfältigen Eigenschaften, die das Gesamtsystem "Welt" aufweist.
Und wenn man so will, haben wir Menschen dazu eine Beziehung, weil diese Systeme im Kleinen wie im Großen auf Austausch angelegt sind. Das ist zwar wunderbar und unübersichtlich, aber nicht "transzendent".
Was ist nun Gott für mich? Nun ja, die Frage lasse ich bewusst offen. Bestenfalls kann ich sagen: Es handelt sich um jene Macht (Systemeigenschaft), die bewirkt, dass es in dieser Welt jene Glückspilze gibt, im quantentheoretischen Sinne: Beobachtersysteme, welche diese Welt wahrnehmen können: UNS.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

