24-08-2010, 21:40
(24-08-2010, 11:54)Schmettermotte schrieb: Witch, ich denke das liegt daran, dass das Mormonentum ein Glaube ist, den man nur gut kennen kann wenn man emotional involviert ist und selbst Anhänger ist oder war. Außenstehende haben kaum eine Chance, etwas über diesen Glauben zu erfahren und deswegen sind Diskussionen um das Mormomentum IMMER emotional geprägt. Du warst mal eine Mormonin, hast schlechteste Erfahrungen gemacht und diese Gefühle merkt man dir immernoch an, auch in den sachlichsten Beiträgen. Unddeine Diskussionsgegner, die für das Mormonentum argumentieren sind zu 99,9% Mitglieder dieser Gemeinschaft und argumentieren genauso emotional geladen dafür.
Als einigermaßen objektive Beobachter kommt einem das sehr aggressiv vor und man hat wieder wenige Möglichkeiten, eine objektive Stellung einzunehmen zwischen dermaßen aufgeladenen Positionen.
Danke für die ehrliche und taktvolle Antwort.
Jedoch denke ich, dass das problem tiefer liegt:
Exmormonen wissen sehr viel über ihre ehemalige Sekte, etwas, was Mormonen nicht wissen wollen, würde es doch ihr Bild von der "Heiligen" Kirche zerstören. Etwas, das sich prinzipiell auf alle Gruppen übertragen läßt, die einen Ausschließlichkeitsanspruch haben (also auch politische Parteien). Denn Mormonen haben in diese Kirche viel Zeit, Geld und Herzblut geopfert, und oft Familienangehörige oder Freunde verloren, weil es die LDS verlangte- Z.B. steht im Church Handbook of Instructions (Band 1, Jahr 1999), gültig für alle Priestertumsführer, das Folgende über Mormonen, die Familienmitglieder haben, die der Kirche kritisch bis ablehnend gegenüberstehen, und über diese aufklären:
Zitat:Page 67
Members Whose Close Relatives Belong to Apostate Groups
Bishops and their counselors must take exceptional care when issuing recommends to members whose parents or other close relatives belong to or sympathize with apostate groups. Such members must demonstrate clearly that they repudiate these apostate religious teachings before they may be issued a recommend.
Das bedeutet bim Klartext, dass sie sich von diesen Angehörigen trennen müßen, bevor sie einen Tempelschein bekommen können, der sie berechtigt, für sich und ihre lebenden oder/und verstorbenen Angehörigen im Tempel "heilige Handlungen" zu vollziehen, die für die Erlösung ihrer Seelen von grundlegender Bedeutung ist.
Eine Verweigerung eines Empfehlungsscheines ist gleichbedeutend mit der Verweigerung eines Mitglieds nach dessen Tod in den obersten Mormonenhimmel.
Ein mächtiges Werkzeug, um Menschen ihren Willen aufzuzwingen.
