sorry, leute, ich hätte genausogut einen anderen aufhänger nehmen können, aber sex sells, wie aus der werbebranche bekannt ist
worum es mir hier geht:
welche bedeutung haben bestimmte bibelstellen?
was aus meiner sicht immer bedeutet:
wie sind sie zu interpretieren?
denn jedes verständnis ist interpretation, wie ich anhand des ehebruch-beispiels ausführen möchte. interpretation erfolgt immer in einem bestimmten geiste, vor einem hintergrund von absichten (und das ist nichts per se schlechtes, sondern gar nicht anders möglich - man sollte sich dessen nur immer bewußt sein)
fundamentalisten verstehen den satz
du sollst nicht ehebrechen
so, daß jeglicher sex zwischen menschen, die nicht als mann und frau miteinander verheiratet sind (wobei unter letzterem in aller regel eine qua religiöser zeremonie besiegelte und unauflösliche partnerschaft verstanden wird), verboten ist. fragwürdig wird das schon dadurch, daß zum einen ein eheverständnis vorausgesetzt wird, wie es erst jahrtausende nach niederschrift des entsprechenden gebots überhaupt sich entwickelt hat. zum anderen wird der bruch dieser beziehung als rein sexueller akt verstanden
altphilologen und bibelwissenschaftler mögen mich korrigieren - aber beides gibt der text du sollst nicht ehebrechen so nicht zwingend her
setzen wir doch aber einfach mal einen anderen hintergrund von absichten voraus, nämlich jesu gebot der nächstenliebe. dann ist imho der satz du sollst nicht ehebrechen so zu verstehen, daß alles zu unterlassen sei, was die partnerschaftsbeziehung belastet und gefährdet - zuvorderst also ist es eine aufforderung, das vertrauen des partners nicht zu mißbrauchen
eine reduktion auf sex mit anderen als dem partner ist so nicht gerchtfertigt. nach diesem verständnis wäre es z.b. ehebruch, wenn eineR (ohne absprache mit dem partner bzw. hinter dessen rücken) das gemeinsame haus verpfändet für, meinetwegen, ein fragwürdiges geschäft. wenn zusagen nicht eingehalten werden. wenn der partner vor anderen bloßgestellt wird. u.v.a.m.
sex mit jemand anderem kann (wird das auch oft), muß aber nicht zwingend in diese kategorie des vertrauensbruchs fallen. es soll z.b. schon fälle gegeben haben, wo ein partner aus z.b. gesundheitlichen gründen nicht in der lage zu gemeinsamem sex ist, aber dem anderen freistellt, sich die rein sexuelle befriedigung woanders zu holen. wo sollte hier ein "ehebruch" im sinne des vertrauensbruchs in einer partnerschaft sein?
erst recht kann von "ehebruch" gar nicht die rede sein, wenn gar keine partnerschaftsbeziehung besteht. warum soll es nicht erlaubt sein, sex zu haben, nur weil man eben nicht verheiratet ist? warum soll es nicht erlaubt sein, sex nur zum spaß zu haben, ohne gleich eine partnerschaft anzustreben?
wir können hier gerne über "ehebruch" diskutieren, kein problem
ich möchte aber noch mal wiederholen, daß es mir eigentlich um das bibelverständnis geht. ist es wichtiger (und richtiger), dem buchstabenwert sklavisch folge zu leisten - oder kommt es nicht darauf an, erst zu erfassen, wozu das ganze denn gut sein, was es bewirken soll?
klar - für manchen ist es verlockender, haarklein vorgekaut zu bekommen, was sache sein und wie er sich verhalten soll. dem zweiten ansatz zu folgen, ist natürlich anspruchsvoller. aber ich kann jedem versprechen, daß das gehirn auch nur ein muskel ist, und der muskelkater vom selber denken bei zunehmendem training immer weniger wird
worum es mir hier geht:
welche bedeutung haben bestimmte bibelstellen?
was aus meiner sicht immer bedeutet:
wie sind sie zu interpretieren?
denn jedes verständnis ist interpretation, wie ich anhand des ehebruch-beispiels ausführen möchte. interpretation erfolgt immer in einem bestimmten geiste, vor einem hintergrund von absichten (und das ist nichts per se schlechtes, sondern gar nicht anders möglich - man sollte sich dessen nur immer bewußt sein)
fundamentalisten verstehen den satz
du sollst nicht ehebrechen
so, daß jeglicher sex zwischen menschen, die nicht als mann und frau miteinander verheiratet sind (wobei unter letzterem in aller regel eine qua religiöser zeremonie besiegelte und unauflösliche partnerschaft verstanden wird), verboten ist. fragwürdig wird das schon dadurch, daß zum einen ein eheverständnis vorausgesetzt wird, wie es erst jahrtausende nach niederschrift des entsprechenden gebots überhaupt sich entwickelt hat. zum anderen wird der bruch dieser beziehung als rein sexueller akt verstanden
altphilologen und bibelwissenschaftler mögen mich korrigieren - aber beides gibt der text du sollst nicht ehebrechen so nicht zwingend her
setzen wir doch aber einfach mal einen anderen hintergrund von absichten voraus, nämlich jesu gebot der nächstenliebe. dann ist imho der satz du sollst nicht ehebrechen so zu verstehen, daß alles zu unterlassen sei, was die partnerschaftsbeziehung belastet und gefährdet - zuvorderst also ist es eine aufforderung, das vertrauen des partners nicht zu mißbrauchen
eine reduktion auf sex mit anderen als dem partner ist so nicht gerchtfertigt. nach diesem verständnis wäre es z.b. ehebruch, wenn eineR (ohne absprache mit dem partner bzw. hinter dessen rücken) das gemeinsame haus verpfändet für, meinetwegen, ein fragwürdiges geschäft. wenn zusagen nicht eingehalten werden. wenn der partner vor anderen bloßgestellt wird. u.v.a.m.
sex mit jemand anderem kann (wird das auch oft), muß aber nicht zwingend in diese kategorie des vertrauensbruchs fallen. es soll z.b. schon fälle gegeben haben, wo ein partner aus z.b. gesundheitlichen gründen nicht in der lage zu gemeinsamem sex ist, aber dem anderen freistellt, sich die rein sexuelle befriedigung woanders zu holen. wo sollte hier ein "ehebruch" im sinne des vertrauensbruchs in einer partnerschaft sein?
erst recht kann von "ehebruch" gar nicht die rede sein, wenn gar keine partnerschaftsbeziehung besteht. warum soll es nicht erlaubt sein, sex zu haben, nur weil man eben nicht verheiratet ist? warum soll es nicht erlaubt sein, sex nur zum spaß zu haben, ohne gleich eine partnerschaft anzustreben?
wir können hier gerne über "ehebruch" diskutieren, kein problem
ich möchte aber noch mal wiederholen, daß es mir eigentlich um das bibelverständnis geht. ist es wichtiger (und richtiger), dem buchstabenwert sklavisch folge zu leisten - oder kommt es nicht darauf an, erst zu erfassen, wozu das ganze denn gut sein, was es bewirken soll?
klar - für manchen ist es verlockender, haarklein vorgekaut zu bekommen, was sache sein und wie er sich verhalten soll. dem zweiten ansatz zu folgen, ist natürlich anspruchsvoller. aber ich kann jedem versprechen, daß das gehirn auch nur ein muskel ist, und der muskelkater vom selber denken bei zunehmendem training immer weniger wird
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)