08-09-2010, 16:53
(08-09-2010, 15:47)Ekkard schrieb: Das klingt gerade so, als lebten wir am Ausgang des 15. / Anfang des 16. Jahrhunderts! Ihr Glücklichen, die ihr selbst noch nie vor euch selbst schuldig geworden seid: z. B. Kind totgefahren, im Dienst einen Menschen erschossen, Arbeitsunfall, eine Explosion verursacht, ausgerastet mit Todesfolge, gemordet.
Hier an der PC Tastatur sind Schuld und Sünde Abstrakta, unwirklich, weit weg. Die Schuld ist eine seelische Last, die Menschen erdrücken kann. Das sind Menschheitserfahrungen! Sich damit einer Gruppe, einer Gemeinde öffnen und die Schuld besprechen zu können, ist seit Alters her eine der Aufgaben der Kirchen, genauer der Gemeinden. Konkrete Sühne aufzuerlegen und diese abzuarbeiten, führt zur erlebten Vergebung (neudeutsch: Aufarbeitung eines Traumas).
Deswegen habe ich schon mehrfach darauf hingewiesen, dass die Alltagssünden nicht wirklich unser Problem sind.
Nachdem ich mich nicht zu deinen "Glücklichen" zählen kann:
Ich sehe immer wieder die Gesichter derer vor mir, die ich im Krieg getötet habe,..Habe ich Schuld auf mich geladen? Vielleicht,..oder wenn nicht sie, dann ich,.. aber dass mir eine Kirche geholfen hätte? Nicht ein Jota,.."Schuld" und "Sühne" sind etwas individuelles; es sich von einer Kriche diktieren zu lassen, ist meines Erachtens für die geistige Gesundheit kontraproduktiv,..Jeder Mensch sollte für sich selbst herausfinden, ob er "schuldig" ist, und wenn, ob eine "Sühne" ihm helfen kann,.. ich selbst bin den Weg gegangen, dass ich durch meine "negativen" Fähigkeiten Gutes tue,..ich rette nun Leben, anstat sie auszulöschen,..
sorry, aber nach dieser Theoriesiererei über "Schuld" mußte ich das mal anbringen
Aut viam inveniam aut faciam

