(15-09-2010, 13:12)anna4 schrieb:(15-09-2010, 12:20)petronius schrieb: ich habe mich schon in den evangelikalenforen köstlich darüber amüsiert (und es außerordentlich dämlich gefunden), wie sich die lieben christen gegenseitig abgesprochen haben, ein "wahrer" oder überhaupt christ zu seinDer Witz ist, daß genau das eine Konstante in der innerislamischen Auseinandersetzung ist
na also
es hat also schon immer ein unterschiedliches verständnis gegeben. alles andere wäre ja auch höchst verwunderlich
(15-09-2010, 13:12)anna4 schrieb:(15-09-2010, 12:20)petronius schrieb: ich behaupte: wenn ein muslim der meinung ist, religion sei privatsache und stehe nicht über der weltlichen gesetzgebung - dann ist er deshalb immer noch muslim und handelt es sich bei seinem glauben immer noch um den islam.Was ihm aber leider seine Glaubensbrüder regelmäßig mehrheitlich abschneiden
dann laß ihn das doch mit seinen glaubensbrüdern aushandeln. ein solches " regelmäßig mehrheitlich" kann ich zumindest hier in d nicht sehen. welche muslimischen organisationen von bedeutung fordern denn einen gottesstaat?
(15-09-2010, 13:12)anna4 schrieb:Zitat:da ich - im unterschied offenbar zu dir - noch keine repräsentative umfrage zu diesem thema unter den weltweit anderthalb milliarden muslimen gemacht habe, kann ich dazu keine stellung nehmenDu brauchst nur zu schauen, wie die Umma handelt und wie sie die Handlungen begründet
eben. nichts dergleichen kann ich hier bei uns erkennen
(15-09-2010, 13:12)anna4 schrieb:(15-09-2010, 12:20)petronius schrieb: ich weiß nur, daß die mir persönlich bekannten muslime ein anderes verständnis haben, sich selbstverständlich der säkularen gesetzgebung unterordnen und keine weltliche macht für den islam beanspruchenDas dürfen sie aber auch hier nur halbwegs gefahrlos im Privaten sagen
aber wo denn...
wer wollte ihnen das auch verbieten?
afaik haben die relevanten muslimorganisationen, und erst recht der großteil der einzelnen muslime, keinerlei problem damit, sich zum säkularen staat zu bekennen
aber zum thema zurück:
natürlich war das zu zeiten des kalifats anders. aber selbst dann hat das nicht zwangsläufig bzw. immer zu totaler repression andersdenkender und -glaubender geführt, wie sie ja auch in kulturell bzw. religiös anders geprägten/dominierten gesellschaften durchaus stattgefunden hat
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)