27-09-2010, 15:01 
		
	
	(27-09-2010, 11:22)Der-Einsiedler schrieb: Lars,
wir sind da gar nicht weit voneinander entfernt: ich habe immer meine Bedenken gehabt, wenn Christen z.B. buddhistische Symbole verwenden, oder wenn sich christliche Jesuiten- oder Benediktiner-Patres "Zen-Meister" nennen lassen.
Also wie ich das verstehe, sind sie Zen-Meister. Zen-Meister ist wohl eine Bezeichnung, die zumindest von einigen Zen-Schulen für bestimmte Qualifikationen vergeben wird, so eine Art Diplom, die denen, die darüber Bescheid wissen, etwas sagt. Darin steckt keine Aussage darüber, wie es angewandt werden muss.
Ob die Patres dafür etwas von ihren eigenen Überzeugungen aufgeben mussten, ob sie damit einen "Verrat" an den Dogmen der RKK begangen haben, ist eine andere Frage. Scheint aber nicht so zu sein, denn die Kirche hat sie ja nicht sanktioniert. Pastor Kopp z. B. hat den Christlichen Zen innerhalb der Diozese des Ruhrbischofs ausgeübt - also nicht als Privatperson - und dort die Messe für alle Anwesenden zelebrieren dürfen. Natürlich war der Ruhrbischof immer als besonders liberal bekannt - aber offensichtlich hat der Vatikan keinen Grund gesehen, ihn zu bremsen.
(27-09-2010, 11:22)Der-Einsiedler schrieb: Und genauso skeptisch war ich, wenn Buddhisten versucht haben, ihre Religion mit christlichen Begriffen zu erklären (wie Georg Grimm das meiner Meinung nach tat, und wie manche westliche Buddhisten das bis heute machen). Das geht nicht, das habe ich selbst immer wieder erfahren. Alle diesbezüglichen Versuche (aus beiden Richtungen!) sind meiner Meinung nach "Rosinen-Herauspickerei". Inwieweit ein solcher zusammengemischter Glaube wirklich trägt, muss (und wird) sich für den Einzelnen dann irgendwann zeigen.
Gruss
DE
Jede der vielen Schulen des Buddhismus hat sich im Laufe der Zeit Teile der Gesamtlehre herausgeschnitten, sie wieder zusammen-gefügt und Neues hinzu genommen.
(Genau das ist es, bei dem ich Anna4 neben der Diskussion über die Sprachbedeutungen und Interpretationen, in einem Beitrag widersprochen habe: Weil in dem link, den sie zum Kloster Ajati gegeben hat, eine Äußerung des "Meisters" dieser Schule besagte, dass seine Lehre die Buddha-Lehre sei.)
Beim Christentum ist das nicht anders.
Mit Paulus hat es angefangen - mit den Lehren der Kirchenväter, die in das Dogma der RKK einbezogen wurden, ist es weitergegangen, darauf die Proteste der Reformationen, bei denen verschiedene protestantische Kirchen herauskamen ("evangelisch" suggeriert eine Einheit, die nicht besteht ), dann die Freikirchen und Sekten.

 
