Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Eine Meinung
#26
Hallo,

das Gallilei seine Lehren auf den Markt mit Flugzettel verbreitet haben soll ist mir unbekannt. Ich bitte dich die Quelle deines Wissens anzugeben. Trotzdem gehe ich nun davon aus, das du mit dieser Behauptung Recht hast.

Also die Wahl seiner Wissensverbreitung war, wie du dann richtig festgestellt hast nicht angemessen. Aber hätte er es anders gemacht, vorsichtiger, langsamer, behutsamer, hätte die Kirche denn anders reagiert?

Nein! Das geozentrische System des Aristoteles zeigte die Erde als Mittelpunkt des Universums, als Mittelpunkt Gottes Schöpfung. Die Kirche, die sich als Sprachrohr und Glaubensverkünder dieses einen Gottes, der alles geschaffen hat verstand, stelle sich doch nun ins Zentrum dieser Schöpfung. Was bedeutete dies?
Dieses bedeutete Macht! Die größte Macht auf Erden, nach Gott natürlich. Und wirklich hatte die Kirche zumindest in Süd-Europa eine absolute Machtposition. Und sie lebte diese Macht auch aus. Zu Guten aber auch zu schlechten Zwecken.

Gehen wir nun hypothetisch davon aus, das Galilei mit seinen Lehren zuerst zum Pabst gegangen wäre und sich nicht als Marktschreier betätigt hätte.
Was bedeutet denn diese neue, mit fundierten Beweisen unterlegte Theorie für die Kirche? Sie zieht die Erde und somit auch die Kirche aus dem Zentrum der Schöpfung. Ergo, dieses hätte zu einem unermäßlichen Machtverlust geführt. Ich sage, die Kirche hatte einfach Angst. Sie konnte Galileis Theorie nicht wiederlegen ( Glaube versus wissenschaftlicher Beweis).

Wie kam die Kirche denn aus diesem Dilemma wieder heraus? Sie hat für ihre Zwecke genau das richtige gemacht. Galilei zu wiederlegen war ihr nicht möglich. Galilei wie Bruno auf den Scheiterhaufen zu werfen, hätte ihr das Problem nicht aus den Weg geräumt. Denn mittlerweile ging es nicht um die Person Galilei, sondern nur um seine bedrohliche These.

Nein, der Scheiterhaufen hätte Galilei zu einem Merthyrer der Wissenschaft gemacht.

Galilei selber musste seinen Thesen absagen. Er selber musste der Welt zeigen, das er falsch liegt. Nur so konnte die Kirche ihre Machtposition behaupten. Und so erreichte sie durch Androhung von Folter auch ihr Ziel.
Galilei widerlegte seine eigenen Thesen aus Furcht vor Schmerz und Tod.

Nun, was macht man denn danach mit so einer Person? Sie frei lassen und in Gefahr laufen, das Galilei seine Lehre im Untergrund verbreitet und so langsam an dem Stützpfeiler der kirchlichen Macht sägt? Unmöglich!
Galilei durfte, nein musste weiterleben! Aber unter Aufsicht!

Auf welche Art und Weise Galilei auch seine Theorien verbreitet hätte, es wäre eine Bedrohung für die Kirche gewesen!

Ich finde diese Geschichte, mag sie auch aus dem Katalog der „300 Geschichten um fromme Menschen zu ärgern“ kommen zeigt mit ausgestreckten Zeigefinger auf das eigentliche Problem.

Hinter dem Verhalten der Kirche stand nichts Göttliches, sie entspricht keiner „Verabredung“ mit Gott!
Dahinter steckt nur menschliche Eitelkeit, die menschliche Gier nach Macht, die Wahrung der absoluten Gewalt.

Erst als die Kirche durch politische Umstände diese Macht verlor wurde der Weg für wissenschaftliche Erkenntnisse, die den Menschen aus den Ketten der „fudermentalen“ Bibelbetrachtung befreite, geebnet.

ZITAT:
„Ich sprach von Abmachungen und Du von Gegenbeweisen - auf den Punkt gehst Du nicht ein. Unsere Religion dreht sich um Abmachungen, nicht um Beweise. Wir sollen die Gebote "einfach so halten", wie wir sie noch wissen, dass wir die ghalten solltewn - ohne Warum grade die - denn das Warum wuerde sie relativieren und morgen kaeme einer, der sie uns wegschwatzt.“

Ich verlange in keinster Weise, das sich eine so alte Religion, wie die christliche, jüdische oder auch moslimische wegen neuer Erkenntnissen ändert. Dazu sind Religionen zu unflexibel.

Kommen wir nun zu den Begriff der „Abmachung mit Gott“.

Ekkard forderte, das ich das Grundgesetz beweise. Und mit seinen Einwand hat er auch recht, denn dieses kann man nicht beweisen.

Der Satz „Die Ehre des Menschen ist unantastbar“ lässt sich nicht wissenschaftlich, fundiert beweisen. Man kann ihn als eine Tatsache oder Wahrheit annehmen, man kann ihn in Frage stellen, aber man kann ihn nicht durch labortechnische Versuche, durch Beobachtung definieren. Soweit geht die Wissenschaft nicht. Diese Aufgabe, das Abschätzen der Wahrheit, die dahinter steckt ist also eher ein philosophisches, ethisches Problem.

Eine Religion, einen Glauben nun auf dieser Ebene zuziehen ist natürlich sehr clever. Es macht diesen Glauben doch unantastbar. Noch mehr, man hat das Recht in diesem Glaubensbekenntnis alles zu behaupten ohne das irgendjemand das Gegenteil beweisen könnte. Das nenne ich absolute Freiheit. Man kann jegliche Naturgesetzte außer Kraft setzen, ohne das ein Wissenschaftler jemals ein Angriffspunkt ansetzen kann und darf. Die Bibel wird metaphorisch genommen! Alles ist nur eine Abmachung mit Gott.

Und ihr habt Recht! So relativiert sich doch jede Kritik, die ich bis jetzt angewendet habe.

Zitat:
„G'tt ist nicht materiell und nicht körper lich. Er ist nicht den Naturgesetzen unterworfen und kann mit menschlichen Sinnen nicht wahrgenommen werden.

Wenn die Naturwissenschaften nicht in der Lage sind, bzw. nicht auf der Ebene sind eine Religion kritisch zu beobachten, warum wird denn dann in den Überlieferung gesagt, das er gerade über diese Naturgesetze erhaben ist? Reine Provokation?

Wenn eine Religion ihren Gott Übernatürlichkeit bescheinigt, dann kann und darf sie sich nicht weiter auf ihre philosophische Ebene bewegen. Dann muss sie sich auch auf der wissenschaftlichen Ebene beweisen.

Zeige mir die Stelle im Grundgesetz, die die Naturgesetze außer Kraft setzt!

Ihr bescheinigt euch absolute Narrenfreiheit!

Die „Abmachung mit Gott“ bewegt sich auf Gebote und Gesetze. Diese Gesetze sichern den Zusammenhalt und das Leben einer Gemeinschaft. Ein Glaube lebt von diesen Geboten.

Diese Gesetze werden auch nicht in Frage gestellt.

Ich kann mich nur wiederholen. Das Stehen Gottes über den Naturgesetzen ist ein Mittel um die Wahrhaftigkeit seiner Religion Andersgläubigen nahe zulegen. Es verbreitet Respekt und Angst und ist für mich ein Zeichen von menschlicher Eitelkeit und Arroganz.

Soviel wieder zu der naturwissenschaftlichen Ebene. Aber da ich ja an euren Postings sehe, das ihr ja die absoluten Physikfachmänner seit, da ihr mich hier des öfteren belehrt habt, was ich teilweise sehr belustigend aber auch als sehr arrogant und überheblich gedeutet habe, kan ich davon ausgehen, das ihr diese Gedankengänge schon vollzogen habt.


Ich versuche mich aber jetzt mal philosophisch!!!

So wie ich es sehe, unterscheiden sich die großen Weltreligionen (Buddhismus, Hinduismus ausgenommen) nur unwesentlich. Moslem, Juden und Christen glauben an einen Gott! Selbst die Propheten überschneiden sich.

Die großen Unterschiede liegen in der Ausübung des Glaubens und in dem Ende der Welt.

Nun alle Religionen haben ihre Abmachung mit Gott gemacht. Alle Religionen haben dafür gesorgt, das durch Überlieferungen ihre Glaubensgemeinde sich an diese Abmachungen hält, Bzw. gibt es feste Richtlinien, Gesetze, Gebote die eingehalten werden müssen, damit man sich dieser Glaubensgemeinden zuzählen darf und kann. Wer dieses nicht macht muss damit rechnen, das er nicht „gerettet“ wird! Ansonsten wäre diese Abmachung doch unsinnig! Oder liege ich mit diesen Gedankengang falsch?

Wenn ich dem Grundgesetz nicht folge werde ich aus dem öffentlichen Leben entfernt.

Was ist nun, wenn ich aber schon einer anderen Abmachung meine Zuwilligung gegeben habe. Wenn ich in einer Umgebung gerate, die anderen Gesetzen und Geboten folgt. Warum hat dann diese andere Gemeinschaft das Recht mich zu sanktionieren, da sie ja nicht meine Abmachung als falsch darstellen kann. Jeweils nicht wissenschaftlich!

Ich esse z.B. nicht koscheres Schweinefleisch. Die Gesetze und Gebote des moslemischen (Schweinefleisch) und des jüdischen Glaube (nicht koscher) halte ich nun nicht ein. Dem Christen dagegen ist dieses aber egal.

Trotzdem beansprucht jede Religion doch ihre Wahrhaftigkeit. Wenn das nicht so wäre, dann wäre eine Abmachung doch unsinnig.

Wer hat denn nun recht? Warum hat denn Gott mit verschiedenen Gemeinschaften verschiedene Abmachungen getroffen?

Und wenn er das gemacht hat, sind dann alle Abmachung nicht sinnlos?

Können diese Abmachungen nicht menschliche Produkte sein um ein Zusammenleben einer Gemeinschaft zu lenken und zu sichern? So wie das Grundgesetz? Braucht man denn dann noch die Existenz eines Gottes?


Zitat:
Denn eines haben alle Religionen gleich! Es existiert kein Beweis für ihre Wahrhaftigkeit!


Liebe Grüße!!!
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
Eine Meinung - von Gast - 20-07-2004, 01:58
RE: Eine Meinung - von Ahriman - 02-09-2007, 09:48
[Kein Betreff] - von qilin - 20-07-2004, 15:39
[Kein Betreff] - von Shadaik - 20-07-2004, 17:01
[Kein Betreff] - von th0rn - 20-07-2004, 19:50
[Kein Betreff] - von Gerhard - 20-07-2004, 20:09
[Kein Betreff] - von Gerhard - 20-07-2004, 20:16
[Kein Betreff] - von th0rn - 20-07-2004, 21:00
[Kein Betreff] - von Gerhard - 20-07-2004, 22:51
Antwort - von Gast - 21-07-2004, 01:28
[Kein Betreff] - von waldnymphe - 21-07-2004, 08:44
[Kein Betreff] - von Ich - 21-07-2004, 09:31
[Kein Betreff] - von Gast - 21-07-2004, 13:45
Re: Eine Meinung - von Selene - 25-07-2004, 20:40
[Kein Betreff] - von waldnymphe - 25-07-2004, 23:33
[Kein Betreff] - von Gast - 26-07-2004, 19:43
[Kein Betreff] - von th0rn - 26-07-2004, 21:16
[Kein Betreff] - von Gast - 27-07-2004, 14:06
[Kein Betreff] - von Shadaik - 27-07-2004, 16:36
[Kein Betreff] - von Gerhard - 28-07-2004, 21:38
[Kein Betreff] - von Jazzter - 29-07-2004, 00:09
an @einervonvielen - von Gast - 29-07-2004, 01:24
[Kein Betreff] - von Shadaik - 29-07-2004, 19:52
[Kein Betreff] - von Gast - 30-07-2004, 02:07
siehst Du? - von Gast - 30-07-2004, 07:19
[Kein Betreff] - von Ekkard - 31-07-2004, 00:32
[Kein Betreff] - von Gast - 31-07-2004, 19:04
[Kein Betreff] - von Ekkard - 01-08-2004, 00:07
[Kein Betreff] - von Ekkard - 01-08-2004, 00:23
Abmachung ist doch nicht Ausflucht - von Gast - 01-08-2004, 01:19
[Kein Betreff] - von Selene - 01-08-2004, 12:14
[Kein Betreff] - von Shia - 01-08-2004, 23:44
[Kein Betreff] - von Gast - 03-08-2004, 15:19
[Kein Betreff] - von Ekkard - 03-08-2004, 23:25
[Kein Betreff] - von Gast - 04-08-2004, 03:56
[Kein Betreff] - von Ekkard - 04-08-2004, 19:49
verstocken - Hhazaq - verspiegeln - von Gast - 05-08-2004, 01:19
verstocken - Hhazaq - verspiegeln - von Gast - 05-08-2004, 01:20
[Kein Betreff] - von Gast - 05-08-2004, 02:58
[Kein Betreff] - von Ekkard - 05-08-2004, 22:06
[Kein Betreff] - von Ekkard - 05-08-2004, 22:28
[Kein Betreff] - von Gast - 06-08-2004, 02:33
[Kein Betreff] - von Gast - 06-08-2004, 08:52
[Kein Betreff] - von Ekkard - 06-08-2004, 11:50
[Kein Betreff] - von Ekkard - 06-08-2004, 11:57
[Kein Betreff] - von Werner - 06-08-2004, 18:24
[Kein Betreff] - von Ekkard - 06-08-2004, 21:35
[Kein Betreff] - von Gast - 07-08-2004, 16:35
[Kein Betreff] - von Ekkard - 07-08-2004, 22:00
[Kein Betreff] - von Gast - 10-08-2004, 23:13
[Kein Betreff] - von Gerhard - 11-08-2004, 00:04
[Kein Betreff] - von Gast - 04-11-2005, 19:23

Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Wollte Judas Ischariot die Juden in eine Falle locken? Sinai 58 21203 05-12-2022, 23:13
Letzter Beitrag: Ekkard
  Gott/Götter - heute eine soziale Aufgabe? Ekkard 10 7200 30-10-2021, 00:00
Letzter Beitrag: Sinai
  Eine Welt ohne Glaube augustinus 210 230789 06-10-2020, 10:15
Letzter Beitrag: Davut

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste