13-10-2010, 14:29
(13-10-2010, 13:33)d.n. schrieb: Nöö, ich meine die griechische Tyrannis,..war meines wissens nach in der Demokratie der Stadtstaaten üblich, jemandem in Notzeiten alleinige Vollmacht zu gewähren, um Probleme schnell und effizient und ohne lange "diskussionen" lösen zu können
Nein, dies war eben bei der Diktatur in der Zeit römischen Republik der Fall. Die Diktatur war ein politisches Amt und zeitlich begrenzt. In Notzeiten (v.a. während des 2. punischen Krieges) wurde ein Diktator quasi als "Alleinherrscher mit Einschränkungen" eingesetzt, da ja schnell agiert werden musste. Das geht einfacher, wenn nur einer entscheidet. Allerdings waren seine finanziellen Mittel sowie die Amtszeit (1 Jahr) beschränkt. Nach Ende des 2. Punischen Krieges wurde die Diktatur abgeschafft, und dadurch ersetzt, dass man die beiden Konsuln in Notzeiten mit quasi unbeschränkten Befugnissen ausstattete.
Sulla nahm den Gedanken des Diktats als erster wieder auf und machte sich als erster zum Diktator auf Lebenszeit (trat dann aber nach einigen Jahren freiwillig zurück). Cäsar wurde zum Diktator ernannt, wurde aber dank seiner "politischen Beziehungen" 10 x hintereinander wiedergewählt

Die Tyrannis ist eine Alleinherrschaft, in der der Herrscher willkürlich herrschte, und kein Gesetzt und Recht ausschlaggebend war. "Tyrannis" war relativ früh negativ besetzt. Positives Gegenstück der Tyrannis war die Basileia (Monarchie), in der ein König rechtmässig und zum Nutzen der Untertanen herrschte.