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der ideale mensch braucht keine demokratie
#17
(13-10-2010, 08:38)petronius schrieb: ... also kam immer die antwort, der kommunismus käme ja nicht von jetzt auf gleich, sondern sei ergebnis einer entwicklung - einer entwicklung auch hin zu einem "neuen menschen", der aus eigener einsicht uneigennützig und im gesamtinteresse verantwortungsvoll handeln und die verhältnisse sinnreich regeln werde, ohne daß es dazu zwangs- oder anreizstrukturen wie etwa in der heutigen wirtschaft bedürfe
In den von dir zitierten Äußerungen steckt der ganze Un-Sinn kommunistischer, sozialistischer und sonstiger "linker" Ideologien. Der Sinn all dieser Annahmen und Regeln geht von einem nicht realen Menschen in einer nicht realen wirtschaftlichen Situation aus. Das Problem sind "komplexe Systeme" z. B. der Mensch selbst und seine Strukturen wie Verkehr, Wirtschaft, Bildung bis hinab zu Klatsch und Tratsch. Komplexe Systeme haben auffällige Gemeinsamkeiten: Sie verhalten sich nur eine gewisse Zeit in einem gegebenen Rahme und kippen zu unberechenbaren (unvorhersehbaren) Zeitpunkten in einen neuen Zustand. Die ganze (demokratische?) Staatskunst besteht darin, solche Zustandsänderungen rechtzeitig vorweg zu nehmen und "Auffangpositionen" zu schaffen. Ein Diktator, selbst ein "guter", ist dazu nicht in der Lage - das Dilemma der Caesaren in der Antike, die, wenn sie denn ihr Amt ernst nahmen, gar nicht so viel regieren konnten, wie die einzelnen Teilbereiche des Staatswesens Eingriffe erforderlich machten.
Die Doktrin der Demokratie heute ist, dass sich möglichst viele Lebensbereiche selbst regulieren und damit große Katastrophen verhindern - offenbar auch ein Trugschluss, wie die Finanzkrise gezeigt hat.

(13-10-2010, 08:38)petronius schrieb: ... müßte doch genauso funktionieren wie der wahre kommunismus oder die neue weltordnung bahaullas, nicht wahr?
Richtig: Genau so! Indem sie nämlich nach einiger Dauer ihrer Existenz umso einheitlicher kollabieren, je einheitlicher sie gestrickt sind.

Mathematisch gesehen: Je weniger Variable ich dem System durch Regelung selbst überlasse, je "linearer" (und übersichtlicher für uns Menschen und Regierende) scheint es zu sein. Aber ein mehr oder weniger lineares System häuft mit hoher Wahrscheinlichkeit eine höhere innere Energie an als bei anderen Variablen-Werten. Wenn nun die Schranken der Regelung an irgendeiner Stelle brechen, so ergibt sich ein neuer Zustand wie bei einem Dammbruch bei Hochwasser und eingedeichten Flüssen (vulgo: Katastrophe).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Nachrichten in diesem Thema
RE: der ideale mensch braucht keine demokratie - von Ekkard - 13-10-2010, 20:30
RE: der ideale mensch braucht keine demokratie - von t.logemann - 14-10-2010, 16:18
RE: der ideale mensch braucht keine demokratie - von t.logemann - 14-10-2010, 16:39
RE: der ideale mensch braucht keine demokratie - von t.logemann - 14-10-2010, 19:28
RE: der ideale mensch braucht keine demokratie - von Theodora - 14-10-2010, 20:28
RE: der ideale mensch braucht keine demokratie - von Theodora - 15-10-2010, 12:02
RE: der ideale mensch braucht keine demokratie - von t.logemann - 15-10-2010, 21:47
RE: der ideale mensch braucht keine demokratie - von t.logemann - 23-10-2010, 15:23
RE: der ideale mensch braucht keine demokratie - von t.logemann - 01-11-2010, 01:26
RE: der ideale mensch braucht keine demokratie - von Theodora - 01-11-2010, 09:24
RE: der ideale mensch braucht keine demokratie - von Polski - 01-11-2010, 09:42

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