31-10-2010, 08:20
(31-10-2010, 00:22)anna4 schrieb: An derartig langen Meditationsdauern ist nichts Ungewöhnliches und es widerspricht auch nicht dem "Mittleren Weg" - ich wüßte auch nicht was daran tantrisch sein sollte. Im Theravada wird es besonders in den sog. Waldtraditionen gemacht, seit frühesten Zeiten während der Regenzeit - ca 3 Monate lang. In den fernöstlichen Traditionen heißt das 安居 (jap/kor) "Ango
Ja - dort widerspricht es dem 'Mittleren Weg' auch deshalb nicht, weil es zeitweise
auch für asiatische Verhältnisse extreme Formen gegeben hat - ich denke da an die
'Klöster der toten Bäume', wo die Mönche buchstäblich Tag und Nacht 'saßen' und
nur zum Schlafen das Kinn auf Bretter stützten...
Dass bei uns im Westen ein ango als 'Hammer' gesehen wird, ist eher kulturell
bedingt :icon_wink: - die Kanji bedeuten '[in] Frieden wohnen'; es wird wohl mehr als 'Zeit
der Ruhe und Sammlung' betrachtet im Gegensatz zu der sonstigen anstrengenden
Arbeitszeit in Zen-Klöstern (zu Zeiten des Buddha Wander-, Bettel- und Lehrzeit).
Zitat:Der Buddha betont von Anfang an, was daran das eigentlich wichtige ist: das Heraustreten aus solchen Erfahrungen in dem Marktplatz des Alltagslebens.
Das ist interessant - das kenne ich nur bei der 'Erweiterung' der Ochsenbilder
von acht auf zehn, irgendwann um das 10. Jh. CE - wenn diese Haltung schon
auf den historischen Buddha zurückführbar ist, wäre das ungemein wichtig...
() qilin