06-11-2010, 16:41
(05-11-2010, 21:17)Ekkard schrieb: Glaubensbekenntnis: In anderen Ländern bleibt es bei dem latein-abgeleiteten Wort catholica = allgemein. Nur in Deutschland heißt es an dieser Stelle "christlich", weil halt in D "katholisch" = römisch katholisch gedacht wird.
Ja, das ist klar
(05-11-2010, 15:13)agnostik schrieb: Die ökumenische Übersetzung ist auch als Ganzes in die Kritik geraten, da in dieser Textfassung zentrale Lehraussagen der Kirche, wie die Höllenfahrt Christi sprachlich vermieden werden und sie daher „nicht frei von sinnverändernden Übersetzungsfehlern“ sei.
(05-11-2010, 21:17)Ekkard schrieb: Ansonsten gibt es m. W. keine Kritik. "hinab gestiegen in das Reich des Todes", ist genauso korrekt übersetzt wie "hinabgestiegen zur Hölle". Letzteres wird aber in der dt. Sprache falsch interpretiert.
In den anderen Sprachen aber auch!
Interessanterweise heißt es jedoch in dem wohl älteren "altrömischen Glaubensbekenntnis" Das Altrömische Glaubensbekenntnis (Romanum) ist eines der ersten überlieferten Bekenntnisse im Christentum, aus dem sich später das Apostolische Glaubensbekenntnis entwickelte. Ursprünglich griechisch verfasst, wurde es von Rufinus von Aquileia ins Lateinische übertragen am dritten Tag auferstand von den Toten,
Ist auch eher nachvollziehbar, sollte es selbst für Leute sein, die an die Hölle glauben. Dahin kommt man ja nicht auf jeden Fall mal erst - also warum sollte gerade Jesus dahin niedergefahren sein? :bduh:
(05-11-2010, 21:17)Ekkard schrieb: Jungfrauengeburt: Mir ist nicht bekannt, dass es da eine verbindliche, protestantische Haltung gibt. Speziell im Rheinland wird das symbolisch betrachtet, also als besondere Verehrungsform der Mutter Jesu. Die jüdische Tradition kennt den Titel der "Jungfrau" für die Mutter des soeben gekrönten Pharao. Vermutlich kommt daher diese Art der Verehrungsform.Nun ja - wenn sie vom Heiligen Geist geschwängert wurde, war sie bei der Geburt wohl noch Jungfrau auch im gängigen Sinn. Und die Empängnis durch den Heiligen Geist bleibt ja auch in der ökumenischen Fassung bestehen.
Ich verstehe nicht, dass dieser Aspekt so wenig im Mittelpunkt der Diskussionen steht, gerade in den Diskussionen mit den Moslems. Es kann doch eigentlich von ihrer Seite nichts dagegen sprechen, dass Gott durch seinen Geist in Marias Gebärmiutter einen embryo geschaffen hat, der sich dann auf natürliche Weise weiter entwickelte. Das wäre ja keine Zeugung im landläufigen Sinne und würde die Besonderheit Jesu, die ja auch von den Moslems anerkannt wird, erklären.
(05-11-2010, 15:13)agnostik schrieb: Auch die Frage, ob es noch Lehrmeinung ist, dass
- Jesus der einzige Sohn Gottes ist
(05-11-2010, 21:17)Ekkard schrieb: Das kommt darauf an, was gemeint ist. Die rheinische Haltung ist der jüdischen weitgehend angepasst. Rabbi Jesus ist so von der Gottesvorstellung durchdrungen, dass beide gewissermaßen synonym verwendet werden. Der verkündete Jesus ist die oberste Leitung unserer Kirche.
Das von mir fett markierte verstehe ich nicht.
(05-11-2010, 21:17)Ekkard schrieb: Etwas Anderes ist die Frage, ob Jesus Geschwister hatte. Das ist m.W. biblisch belegt, ohne dass ich jetzt sagen könnte, wo.
Das finde ich auch in jedem Zusammenhang unwichtig - solange es jüngere waren
(05-11-2010, 15:13)agnostik schrieb: - dass er für unsere Sünden gestorben ist - also um uns vor Bestrafung zu retten. Wenn ja - ist diese Bestrafung (egal wie sie aussehen mag) ewig oder temporär?[/quote
[quote='Ekkard' pid='95710' dateline='1288984624']
]Die so genannte Sühnopfervorstellung wird an die jüdischen Opfervorstellungen angepasst. Danach ist zu unterscheiden (engl.) "victim" und "sacrifice". Jesus ist "victim" römischer Verwaltung, sei es mit oder ohne Zutun der jüdischen Obrigkeit. Das "sacrifice" ist aber eine Heiligung seiner ganzen Verkündigung, sein ganzes Leben, nicht nur seine Hinrichtung und der Weg dahin („victim“).
Na gut - aber das beantwortet die Frage nicht.
War das "sacrifice" - ob Leben und Tod oder nur Tod - notwendig dafür, dass wir von unseren Sünden erlöst werden - in welcher Weise auch immer?
(05-11-2010, 21:17)Ekkard schrieb: Was die „Bestrafung“ angeht, gibt es natürlich die evangelikale Haltung, dass nicht vergebene Sünden zu ewiger Verdammnis führen. Auf der anderen Seite wird in der Rheinischen Kirche jede Angst machende Theologie abgelehnt. Daher gilt eine Erlösung von aller irdischer Schuld und damit Gottferne im Endgericht als sicher, auch wenn dies dem Gedanken einer ausgleichenden Gerechtigkeit widerspricht.
Dazu dieselbe Frage: Wäre das auch so, wenn Jesus nicht gelebt hätte/gestorben wäre?
(05-11-2010, 21:17)Ekkard schrieb: Insofern nehmen wir die christliche Idee ernst, dass nicht nur der Mensch seinen Mitmenschen lieben soll, sondern dass Gott dies auch aus Barmherzigkeit tut.
Dann wäre also ein sacrifice gleich welcher Art nicht nötig gewesen?
(05-11-2010, 15:13)agnostik schrieb: - Wenn ja - stimmt noch die Aussage Luthers: So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerettet werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.
(05-11-2010, 21:17)Ekkard schrieb: Ich wüsste nicht, warum nicht. Der „Glaube“ ersetzt als Letztinstanz jedes Regelwerk. Das ist ja selbst atheistischer Konsens, dass es nicht reicht, Gesetze und Regeln strikt und stur anzuwenden und einzuhalten, sondern der Achtung, Solidarität und allgemeinen Gerechtigkeit dem Mitmenschen gegenüber unterzuordnen.
Das, was Du oben aufführst, sind aber auch "Gesetze"
(05-11-2010, 21:17)Ekkard schrieb: Und genau das meint: Glaube (i. S. des Apostels Paulus und in Folge Luthers)
Über Paulus kann ich da nichts sagen - den kenne ich eigentlich eher nur vom weghören
Aber bei Luther bestimmt nicht. Woraus schließt ihr das?
Die eigentliche Frage ist jedoch: wird er auch ohne Glauben gerettet? Egal, was er angestellt hat?
(05-11-2010, 21:17)Ekkard schrieb: Das war’s erst mal ohne längeres Quellenstudium. Das das alles nicht so einfach ist, wie ich es nunmehr dargestellt habe, sei zugegeben. Für spezielle Fragen, muss ich bei anderen Leuten nachfragen oder -lesen
Übrigens: das sind ernsthafte Frage - nicht in Fragen gekleidete Gegenargumente
