30-12-2010, 11:45
(30-12-2010, 00:34)Ekkard schrieb: Vielleicht gibt es einen anderen Weg, den Dekalog zu verstehen. Denke dir einfach wesentliche Gebote weg, sagen wir "Du sollst nicht stehlen" und "Du sollst nicht töten". Gestatte, ja befiehl als Lehrer/in jedem Kind in unserer Republik: Nimm, was du kriegen kannst, Rücksicht auf andere ist Schwäche und Dummheit. Sei gewitzt und schlage oder beseitige deine Feinde. Dasselbe beim Ehebruch und bei Gewalt: Nimm dir jede/n Partner/in, in welcher Beziehung er (sie) auch stehen mag ohne jede Rücksichtnahme nach deinem Begehren und deiner Kraft.
Ich bin davon überzeugt, solche Gesellschaften funktionieren auch. Nur ist es nicht die unsere - jedenfalls noch nicht.
Ich bin im Gegenteil davon überzeugt, dass eine solche Gesellschaft nicht funktionieren kann. Der Mensch als soziales Wesen ist auf das Funktionieren der Gemeinschaft angewiesen, Gemeinschaft aber ist nur dort, wo gemeinsame Interessen erkannt werden und danach gehandelt wird. Das gemeinsame Grundinteresse dürfte wohl die Sicherheit des Einzelnen innerhalb der Gemeinschaft sein. Weshalb die Gemeinschaft Regeln finden muss, damit diese gewährt ist.
Davon abgesehen, möchte ich wieder die Goldene Regel in Erinnerung rufen:
Stehlen:
Mag ja schön sein, wenn ich auf solche Weise zu Vermögen komme. Allerdings möchte ich mein Vermögen gern behalten, wie alle anderen auch. Allgemeine Diebstahlerlaubnis steht dem entgegen.
Schlage und beseitige Deine Feinde:
Man könnte auch mich schlagen und "beseitigen" (töten) wollen. Ich müsste bei einer derartigen Maxime in ständiger Todesangst leben.
Nimm Dir den Partner eines anderen oder überhaupt jeden, der sich nicht wehren kann:
Auch ich könnte das Opfer einer solchen Gewaltanwendung sein.
Gruß
Vitoria
