(30-12-2010, 22:30)melek schrieb: Ich weiß nicht, wie welche islamischen Herrscher die Islamverse gedeutet haben.
Die Expansion über die Arabische Halbinsel hinaus, begann mit Umar.
Innerhalb weniger Jahre waren (das römisch-byzantinische) Syrien/Palästina, Mesopotamien (beides 636), im Osten das Iranische Hochland (641) und im Westen Ägypten (639-642) eingenommen.
Das jedenfalls waren Angriffskriege, und ich denke auch nicht, dass Umar jedes Mal den Koran befragt hat (der zu Umars Zeiten bestenfalls in Fragmenten vorlag), bevor er ins Feld zog.
Wenn jemand versucht, die Verse (2,190-193) in Deinem Sinne zu deuten, ist es eine gute Sache, wenngleich das durch die geschichtliche Entwicklung infrage zu stellen ist.
Ich ziehe es daher vor, die Verse so zu verstehen, wie ich es beschrieben habe, und ihnen über das hinaus, was sie anlassbezogen (für Eroberung von Mekka) einmahnen, keine weitere Bedeutung zuzumessen.
melek schrieb:Und da sind auch noch einige Verse mehr, die das stützen.
Was helfen die schönsten Theorien und die beste Absicht, wenn der Verlauf der Geschichte dem entgegensteht?
Was half das christliche Liebesgebot jenen, die von christlichen Kämpfern massakriert wurden?
Es ist gut, wenn man heute versucht, die Texte versöhnlich zu lesen und zu verstehen. Die Geschichte zeigt, dass man sie auch anders lesen und verstehen konnte.
MfG B.

