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Natur und indigene Kultur in Nordamerika
#61
(07-06-2022, 12:31)Ulan schrieb: Worauf ich aber anspielte, ist, dass wir zeitlebens in Konkurrenz zu unseren Mitmenschen stehen.


Ich bin mir da jetzt nicht ganz sicher, ob Buchen besonders rücksichtslos alles andere überwuchern. Wahrscheinlich hängt das auch vom Ph-Wert der Böden (Mineralien), den sich unter den diesbezüglichen Gegebenheiten besonders wohlfühlenden Symbiose-Mikroben und noch manch anderen günstigen Faktoren zusammen, wie z.B. dem durchschnittlichen Temperaturen und dem daraus resultierenden Mikroklima. Zumal ja andererorts auch wieder ganz andere Baumarten die Waldgegenden dominieren.

Aber das mit uns Menschen stimmt natürlich und auch, dass sich daraus ein Spannungsfeld (aus den Interessenskonflikten und dem daraus resultierenden Konkurrenzdruck) heraus entwickelt, welches  die vorherrschenden Bedingungen angepassten (optimalen) Regelkreis sorgt. Solange dann nicht irgendwelche Propheten von heheren Mächten erzählen, die ihnen selbst irgend welche heheren Privilegien zugeteilt hätten. 

(07-06-2022, 12:31)Ulan schrieb: Aber da kommen wir wieder in den Bereich, dass selbst Altruismus nicht unbedingt selbstlos ist, sondern oft ein Spekulieren auf eigene Vorteile oder spaetere Belohnungen.
Ich glaub, dass wissen sogar die Bäume im Wald, die ja ihre Symbiose-Partner, welche ohne sie genauso wenig überleben würden, wie auch umgekehrt, niemals im Stich lassen täten. (Dass der Klimawandel mit aller Wahrscheinlichkeit gerade auch der Mikroflora-Fauna und den Pilzen der Böden arg zusetzt, könnte ein noch viel größeres Problem für uns werden.)

(07-06-2022, 12:31)Ulan schrieb: Und bei "spaetere Belohnung" faellt uns doch gleich das Christentum ein.
Weis nicht... diese spätere Belohnung, die ja bei allen streng hierarchischen Gemeinschaften, wie auch bei Raubtierrudeln, vor allem den ranghöhern Mitgliedern ihre Privilegien zuscheffelt, ist möglicherweise ein weit älterer Brauch. Der dann halt auch von den Christen übernommen und idealisiert wurde.

(07-06-2022, 12:31)Ulan schrieb: Ob man den indigenen Einwohnern von Nordamerika da irgendwelche Vorwuerfe machen kann in Richtung, dass sie das alles viel besser haetten machen koennen, sehe ich nicht so recht.


Ich auch nicht.. Aber andersherum, gibt es dann halt doch jede menge Leute die ihrerseits, die (spirituelle) Lebensweise der indigenen Indianer (heute meist in Reservaten lebend) als vorbildlich idealisieren. Und sogar dahingehend, dass allein nur diese spirituelle Lebensweise die menschliche Zivilisation vor dem Untergang retten könne.

(07-06-2022, 12:31)Ulan schrieb: Das Problem damit, wie die Welt aufgebaut ist,  liegt darin, dass, wer sich zuruecknimmt, die kurzfristige Konkurrenz verliert, und das kann auch keine gute Strategie sein, wenn es zum eigenen Untergang fuehrt.

Im kurzfristigen Konkurrenz-Kampf sicher den sogenannten Kürzeren zieht und dann schnelle mal vom "Unkraut" überwuchert wird.. so dass wir dann wieder bei der späteren Belohnung sind, wenn wir geduldig und sanftmütig (allem eigenen freien Willen entsagend) auf das Reich Gottes warten...

(07-06-2022, 12:31)Ulan schrieb: Dieser staendige Zyklus von "Boom and Bust" ist leider ein grundlegender Baustein im Aufbau unserer Welt. Insofern war fuer die indigenen Nordamerikaner das Timing einfach denkbar schlecht.
Sehe ich auch so. Zur falschen Zeit immer am falschen Ort. Wobei natürlich der schöne Schein der Welt/Schöpfung auch sehr oft dazu ermutigt, alle Gefahrenhinweise zu übersehen, oder auch mal willentlich zu ignorieren. Große Krieger sind halt auch meist und oft nur sehr eitle Gockel, die ihr eigenes Federkleid für das allerschönste halten und dann auch mal sehr neidisch werden können.

(07-06-2022, 12:31)Ulan schrieb: Ihr letzter Kollaps lag zu kurz vor dem Eintreffen der Europaeer. Die Anfaelligkeit fuer europaeische Krankheiten hatten die anderen Indigenen suedlich davon auch, aber klimatische Gegebenheiten und ihre schiere Bevoelkerungszahl haben dazu gefuehrt, dass auch Mesoamerika immer noch einen Grossteil von Einwohnern hat, die teilweise oder ganz indigene Vorfahren haben.

Ich denke, dass auch die sehr eifrigen Verkündiger der Evangelien ihre Keime gleich mal bis überall dorthin trugen, wo es ansonsten noch fast 5-6 Generationen gedauert hätte... Die Besiedelung Nordamerikas durch die Europäer wäre sicher anders verlaufen, wenn die Indigenen etwas mehr Zeit gehabt hätten, sich von ihrem letzten Kollaps zu erholen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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