23-05-2009, 20:16
Petronius,
ich denke, dass deine einschränkende Betrachtung dessen, was Christentum ist, ein Verständnis meiner Position erschwert. Es ist das alte Problem, dass man die Werte, denen man sich verpflichtet fühlt, nicht weiter begründen kann, weil sie selbst Grundlage des Daseins im sozialen Kontext sind.
Menschenwürde:
Wikipedia schreibt zu den religiösen Wurzeln der Menschenwürde:
Die Idee der Menschenwürde hat tief reichende historische Wurzeln. Vorläufer dessen, was heute unter „Menschenwürde“ verstanden wird, finden sich partiell bereits im frühen Judentum und im Christentum. Dazu zählen primär der Gedanke der Gottebenbildlichkeit des Menschen (Gen 1,27 EU) und die daraus folgende fundamentale Gleichheit der Menschen. Der Gleichheitsgedanke manifestierte sich zunächst als „Gleichheit aller Gläubigen vor Gott“.
Ob "man" das so sehen MUSS, ist eine ganz andere Frage. Aber man spricht ja auch vom Genius Loci (Beispiel: Geist von Camp David).
ich denke, dass deine einschränkende Betrachtung dessen, was Christentum ist, ein Verständnis meiner Position erschwert. Es ist das alte Problem, dass man die Werte, denen man sich verpflichtet fühlt, nicht weiter begründen kann, weil sie selbst Grundlage des Daseins im sozialen Kontext sind.
Menschenwürde:
Wikipedia schreibt zu den religiösen Wurzeln der Menschenwürde:
Die Idee der Menschenwürde hat tief reichende historische Wurzeln. Vorläufer dessen, was heute unter „Menschenwürde“ verstanden wird, finden sich partiell bereits im frühen Judentum und im Christentum. Dazu zählen primär der Gedanke der Gottebenbildlichkeit des Menschen (Gen 1,27 EU) und die daraus folgende fundamentale Gleichheit der Menschen. Der Gleichheitsgedanke manifestierte sich zunächst als „Gleichheit aller Gläubigen vor Gott“.
(23-05-2009, 14:19)petronius schrieb: wo soll gott denn sonst wirken, wenn nicht in der objektiven welt?In der objektiven Welt wirkt ER eben nicht, sondern nur in der Welt der Teilnahme am sozialen Dasein. Der Kreuzestod ist in meinen Augen nur die Folge eines politischen Prozesses, wie wir ihn aus der Geschichte in zahlreichen Fällen kennen. Das eigentliche Opfer, nach Sigrid Brand, ist, dass Gott Jesus zur erneuten Verkündigung SEINES Wortes (!) gesandt hat, wohl wissend, dass die etablierten politischen Kräfte die Vernichtung beschließen und durchsetzen könnten.
wie interpretierst du denn z.b. christi kreuzestod?
(23-05-2009, 14:19)petronius schrieb: mir scheint, mit christentum hat deine vorstellung vom glauben wirklich nicht viel zu tunChristentum ist, was Christen glauben. Ich bin einer davon. Meine Auffassungen decken sich nicht mit römisch katholischen Dogmen - das allerdings stimmt. (Aber warum auch - ich bin Protestant.) Du hast offensichtlich eine ganz bestimmte Vorstellung von Glaube, der "von den Kirchen vorgegeben ist". Im Protestantismus ist natürlich einiges vorgegeben, aber nicht in der Weise, wie du dies zu glauben scheinst.
(23-05-2009, 14:19)petronius schrieb: ein "christ", für den "gott" nicht mehr ist als die umschreibung für soziale konventionen, hat mit den grundsätzen des christentums (persönlicher erlösergott) wohl schon längst gebrochen"nicht mehr als..." ist etwas, das ich nicht so sehe. Alle Gottesbilder, sind Symbole für eine geistige Durchdringung der Menschheit (religiös ausgedrückt: Gottesebenbildlichkeit auf der einen und Heiliger Geist auf der anderen Seite.)
Ob "man" das so sehen MUSS, ist eine ganz andere Frage. Aber man spricht ja auch vom Genius Loci (Beispiel: Geist von Camp David).
(23-05-2009, 14:19)petronius schrieb: gibt es eigentlich überhaupt irgendetwas, wo hinein du nicht "das Sein des Menschen in der Ordnung" interpretierst?Solange es die geistige Welt des Menschen umfasst: Nein.
(23-05-2009, 14:19)petronius schrieb: ohne schöpfer keine schöpfungDas sehe ich anders. Die Schöpfung ist das objektive Gegenüber des Menschen. Hingegen kann der menschliche Geist von einer allgemeinen Menschlichkeit (atheistischer Standpunkt) ausgehen oder von einem den Menschen durchdringenden Geist als geistiges Gegenüber (Gott).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard