06-07-2011, 17:04
(05-07-2011, 14:32)t.logemann schrieb: Nach dem Verlauf der bisherigen Diskussion (in "Darstellungsarten der Philosophie"; Thema geteilt/Ekkard) stellen sich für mich ein paar Fragen, die vielleicht von Euch beantwortet werden könnten:
Welchen Sinn hat Philosophie? Ist es eine Wissenschaft die „mit Worten beginnt und mit Worten endet“ und letztlich nur der „Wortklauberei“ dient – oder bemüht sich die Philosophie nicht eher darum das „Unerklärlich“ in eine Form zu bringen, die es dem Menschen ermöglicht sich mit „Bildern“ im weitesten Sinne der Begrifflichkeit des „Unerklärbaren“ anzunähern? Welchen Stellenwert hat die Philosophie im Spannungsfeld zwischen Physik und Mathematik, Soziologie und Psychologie, Theismus und Atheismus?
Um die Philosophie von den anderen Wissenschaften abzugrenzen, finde ich die Einteilung in Einzel- und Universalwisenschaften nicht schlecht.
Hatte mal ein super Buch wo das richtig gut beschrieben wurde. Leider jedoch momentan verliehen.
Wikipedia hilft aber auch weiter: wikipedia.org/wiki/Universalwissenschaft
Die Philosophie beschäftigt sich nicht mit einem bestimmten Teilbereich der menschlichen Erfahrungswelt (wie zb. die Physik oder die Soziologie) sondern versucht einen Schritt weiter zu gehen.
Sie hinterfragt zb. Begriffe mit welchen die Einzelwissenschaften ganz selbstverständlich umgehen (Wesen, Gott, Existenz), und steht damit sozusagen über den Einzelwissenschaften, da sie sich nicht auf ein Gebiet begrenzt und sogar in der Lage ist, sich selbst zu hinterfragen.
Da viele ihrer Antworten sich nur auf dem Gebiet der Metaphysik finden lassen und es daher keine absoluten Antworten geben kann, hat sie gemeinhin den Ruf lediglich viel Gerede um Dinge zu machen, auf die man ohnehin nichts gescheites antworten kann.
Da sich jeder Mensch aber, ob er möchte oder nicht, zu bestimmten Fragestellungen (gutes Beispiel: Ethik und Moral) positioniert, sollte er sich eigentlich auch ein wenig mit Philosophie beschäftigen um seinen Standpunkt auch begründen zu können (und damit eben Antworten wie "Das ist nun mal so" oder "Das war schon immer so" vermeiden).