17-11-2015, 10:38
(16-11-2015, 22:33)Kunigunde Kreuzerin schrieb: Was sind diese Schriften als angebliche historische Quellen wert, wenn selbst bei dem wichtigsten Ereignis im Leben Jesu offenbar jeder frühchristliche Autor nach seinem Gutdünken (hier möglicherweise seinem Antisemitismus) schreiben konnte.
Darstellungsinteressen sind für Lukas wichtiger als die wahrheitsgemäße Wiedergabe von historischen Sachverhalten. Schriftstellerisch frei gestaltete Szenen dienen ihm als Interpretationsmittel. Das gilt insbesondere für die szenische Darstellung des Verhörs durch Pilatus, bei dem ja die häufig bemühten "Augenzeugen" nicht anwesend gewesen sein konnten.
Ich halte die lukanischen Texte in ihrer Tendenz für antijüdisch. Diese Frage wird in Fachkreisen allerdings unterschiedlich beantwortet.
Hier der Versuch einer historischen Bewertung des Prozesses Jesu (klick!).
MfG B.