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Zeitarbeit, nichts weiter als moderne Sklaverei
#76
Ja, diese Regeln gelten Wort für Wort schon seit Jahren, auch 2005 schon. Trotzdem wurde derzeit kein Zwang auf die Bewerbung für Zeitarbeit ausgeübt.
Das ist für mich immer noch kein Beweis dafür, dass zB Büroangestellte durch Sanktionen gezwungen werden, Zeitarbeitsjobs anzunehmen.
Gruß
Motte

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#77
(19-08-2010, 14:27)Schmettermotte schrieb: Ja, diese Regeln gelten Wort für Wort schon seit Jahren, auch 2005 schon. Trotzdem wurde derzeit kein Zwang auf die Bewerbung für Zeitarbeit ausgeübt.
Das ist für mich immer noch kein Beweis dafür, dass zB Büroangestellte durch Sanktionen gezwungen werden, Zeitarbeitsjobs anzunehmen.

wär dir ein ein-euro-job lieber?

ein beweis ist das zwar auch nicht, aber:

Schaut man heutzutage in vermeintliche Jobbörsen, ob Arbeitsamt oder sonstige, merkt man schnell welche Firmen dort das sagen haben. Personalfirmen dominieren meistens bis zu 90% der angebotenen Stellen. Der Rest besteht demnach aus privaten Arbeitsvermittlern, bei dem man auch des öfteren an Zeitarbeitsfirmen vermittelt wird.

Stellenauschreibungen von normalen Firmen egal welcher Branche sind daher sehr selten und wenn vorhanden sehr schnell vergeben. Wohl oder Übel wird der Arbeitssuchende gezwungen, sich bei einer Personalfirma zu bewerben. Langzeitarbeitslose auch Hartz4-Empfänger genannt werden regelrecht zur Bewerbung bei Zeitarbeitsfirmen gezwungen und sind somit der willkürlichen Versklavung ausgesetzt. Öfters kommt es dabei vor, dass der Arbeitslose in eine Stelle vermittelt wird, die weder etwas mit seiner Qualifizierung zu tun hat, noch der entsprechende Lohn gezahlt wird. Bei Ablehnung droht dem Empfänger eine Kürzung des Alg 2.


abzocke-blog.de/abzocke-zeitarbeit-der-schritt-die-moderne-sklavenhaltung/

es würde mich auch sehr wundern, wenn etwas nicht gemacht wird, obwohl es rechtlich möglich ist - also zielvereinbarungen abzuschließen, die die aufnahme egal welcher arbeit beinhalten
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#78
(19-08-2010, 11:55)Schmettermotte schrieb: Aber wie sieht es mit andersartigen Berufen aus? zB Büroberufe?

Was scheuen solche Firmen, die am Rande der Kriminalität jonglieren, mehr als eine Rechtsanwaltsfachangestellte?
Auch wenn man bei ihnen andeutet gewerkschaftlich organisiert zu sein,
werden sie vorsichtig und meist "ablehnend".
Zudem bedingen Büroberufe ein Vertrauensverhältnis, das durch Leiharbeiter kaum gegeben ist, weil sie ja einen anderen "Chef" haben.
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#79
Ich will, Wahrscheinlichkeit und Möglichkeit hin oder her, damit nur sagen, dass ich bisher keinen Fall erlebt habe, in dem ein Arbeitsloser eine Stelle einer Zeitarbeitsfirma zugesandt bekommen hat und sich somit dort bewerben MUSS.
Solang mir da keiner das Gegenteil bescheinigt ist der Zwang, sich Zeitarbeit zu unterwerfen durch die ARGE nicht gegeben.

Indy, ich weiß nicht ob das so einen Unterschied macht. Ich kenne mich zwar besser aus als die meißten, habe Nachschlagewerke da und weiß damit umzugehen, aber ich bin auch kein Anwalt. Meine Tätigkeit bei einer Zeitarbeitsfirma belief sich vor einigen Jahren auf 3 Monate bei einer einzigen Firma. Als ich zwei Mal gekündigt wurde und jeweils zwei Tage später wieder eingestellt werden sollte, weil die Person, die ich vertreten sollte dann doch nicht wieder gesund war habe ich den Vermittler der Zeitarbeitsfirma quasi beschimpfen müssen, damit er mich nicht weiter mit Anrufen belästigt, ob ich nicht doch wieder dort arbeiten wollen würde.
Und verdient habe ich dadurch auch nicht. Aber genötigt hat mich vom Amt niemand, nichtmal als ich die Stelle direkt weiter hätte besetzen können.
Gruß
Motte

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#80
Ich hab momentan keine zeit alles durchzulesen.

Jedenfals, kann ein Zeitarbeiter frei entscheiden ob er das nun machen will oder nicht, er wird nicht gezwungen. er ist selbst "doof" wenn er sich darauf einlässt. daher sicher nicht mit sklaverei vergleichbar.

viele zeitarbeiter kommen aus dem osten, wo ein normalangestellter weniger lohn mit mehr arbeitsaufwand hat als wenn er in deutschland zeitarbeiter ist. es ist für viele lukrativ und dadurch lassen sich zeitarbeiter aber auch leichter "abzocken" von den firmen, da diese ja arbeiten wollen, so lange sie mehr lohn kriegen als in ihrer heimat.

es gibt genug organisationen welche die unterschicht oder die niedriglöhner vertreten. wenn sie kein sprachrohr haben sollten sind sie selber schuld. fals es einem schlecht gehen sollte, kann man sich ja vereinigen einen verein gründen oder auf die strasse gehen. aber anscheinend geht es den zeitarbeitern gut genug, dass sie nicht vor haben auf die strasse zu gehen.

letztlich find ich es schlimm, dass jemand der arbeiten will und arbeit hat, ende monat weniger geld im beutel hat, als ein hartz IV empfänger der auf der faulen haut liegt und gar nicht vor hat arbeit zu suchen. da sagen sich sicher viele: wieso arbeiten wenn ich eh weniger davon habe?
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#81
Einherjer und hinzu kommt, dass Zeitarbeit einfach stressig ist. Alle zwei Tage muss man zur Zeitarbeitsstelle, sich melden, Report erstatten, Zeitstempel geben lassen, Stempel vom Arbeitgeber abgeben, Stundennachweise liefern, man wird angerufen von denen, fühlt sich endlos überwacht um dann letztendlich doch von jetzt auf gleich rausgeworfen zu werden.
Das lohnt sich, auch wenn man am Ende mehr bekommt als ein Hartz 4 Empfänger, einfach nicht weil allein die Buskarte oder der Sprit um ständig hin und her zu fahren, viel zu teuer ist, von den geopferten Stunden mal ganz abgesehen.

Aber letztendlich ist eine gute Zeitarbeitsstelle der Arbeitslosigkeit doch vorzuziehen.
Gruß
Motte

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#82
Zitat:letztlich find ich es schlimm, dass jemand der arbeiten will und arbeit hat, ende monat weniger geld im beutel hat, als ein hartz IV empfänger der auf der faulen haut liegt und gar nicht vor hat arbeit zu suchen. da sagen sich sicher viele: wieso arbeiten wenn ich eh weniger davon habe?

Ich bin zwar absolut dafür, dass Menschen, die arbeiten, so viel verdienen, dass sie davon menschenwürdig leben können. Aber solche verdeckten Aussagen á la "Hartz-IV-Empfänger liegen auf der faulen Haut" sollten in diesem Forum KEINEN Platz haben.

Einherjer, wieviele Hartz-IV-Empfänger, die auf der faulen Haut liegen, kennst Du? Ich kenne nur solche, die über ihren Zustand SEHR verzweifelt sind, und liebend gerne arbeiten würden...

DE
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#83
petronius schrieb:"alles falsch, aber warum und inwiefern, sag ich euch nicht - sucht es euch selbst heraus"
Wo habe ich das? Einfach nur die Beitragsnummer(n) aufzeigen, das würde mir reichen!

Daß hier die Erfahrungen verschieden sein können, habe ich nicht geleugnet. Daß aber andersseitige Erfahrungen hier schlichtweg diskriminiert werden, finde ich bedauerlich. Da halte ich mich lieber an der Praxis, wo Menschen Hilfe brauchen und auch annehmen.

Gruß
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#84
Ich würde da in beide Richtungen kein Pauschalurteil abgeben. Ich kenne beide Sorten nd die ganzen Grautöne die gerne würden aber nicht richtig "zu Potte kommen".

Ich war Arbeitslos und folgend auch auf Hartz 4 und die Zeitarbeitsfirma kam erst bei letzterem.
Gruß
Motte

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#85
So ist es. Dabei kann solch eine Arbeitsgelegenheit durchaus eine Chance sein, in eine richtige Beschäftigung zu wechseln. Aber das ist pauschal nicht zu beurteilen.

Übrigens einer der Gründe, daß ich mich gegen eine pauschale Verurteilung wehre - auch gegen den Begriff (moderne) Sklaverei. Es kann individuell zutreffen, aber nicht allgmein zu sehen, weil es eben auch Firmen gibt, die der erwarteten Verantwortung tatsächlich gerecht werden.

Gruß
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#86
(19-08-2010, 18:52)Schmettermotte schrieb: . Aber genötigt hat mich vom Amt niemand, nichtmal als ich die Stelle direkt weiter hätte besetzen können.
Zum 1. besteht ein Unterschied zwischen AG I Beziehern, wobei es sich um eine Versicherungsleistung handelt und AG II Beziehern, eine Sozialleistung. Ein Staat der unfähige Wirtschaftspolitik betreibt muß zahlen. Zahlt er nicht gibt es Aufstand und Revolution, Zahlt er zu wenig gibt es Schwarzarbeit auch mal bei den "Nichtselbstständigen".
Deshalb die mafiose Duldung der Leiharbeit um Arbeitslosenzahlen zu "schönen": Man hat den Eindruck, das Politiker nur darauf bedacht sind ihre eigene P
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#87
@indy
Was mal wieder nicht zutrifft.
Zitat:Zum 1. besteht ein Unterschied zwischen AG I Beziehern, wobei es sich um eine Versicherungsleistung handelt
Es gibt eine Arbeitslosenabsicherung, aber keine -versicherung. Der Begriff auf dem Gehaltszettel ist nicht mit dem Begriff einer Versicherung zu verwechseln...
Zitat: und AG II Beziehern, eine Sozialleistung.
Das ist richtig.
Zitat: Ein Staat der unfähige Wirtschaftspolitik betreibt muß zahlen.
Ist das jetzt eine Meinung Deinerseits, oder wie ist das zu deuten?
Zitat:Zahlt er nicht gibt es Aufstand und Revolution, Zahlt er zu wenig gibt es Schwarzarbeit auch mal bei den "Nichtselbstständigen".
Deshalb die mafiose Duldung der Leiharbeit um Arbeitslosenzahlen zu "schönen": Man hat den Eindruck, das Politiker nur darauf bedacht sind ihre eigene P
Ich betrachte das mal als eine persönliche Meinung Deinerseits, die zumindest ich nicht kommentieren muß...

Gruß
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#88
(19-08-2010, 18:52)Schmettermotte schrieb: . Aber genötigt hat mich vom Amt niemand, nichtmal als ich die Stelle direkt weiter hätte besetzen können.
Zum 1. besteht ein Unterschied zwischen AG I Beziehern, wobei es sich um eine Versicherungsleistung handelt und AG II Beziehern, eine Sozialleistung. Ein Staat der unfähige Wirtschaftspolitik betreibt muß zahlen. Zahlt er nicht gibt es Aufstand und Revolution, Zahlt er zu wenig gibt es Schwarzarbeit auch mal bei den "Nichtselbstständigen".
Deshalb die mafiose Duldung der Leiharbeit um Arbeitslosenzahlen zu "schönen" und den Arbeitgebern tarifamputierte Arbeitskräfte zu "liefern". Und hier sind die ARGEn gefragt. So ist es auch nicht verwunderlich, daß sogar in den Arbeitsämtern für Leiharbeitsfirmen geworben wird. Nicht von den Angestellten der Argentur, sondern die Firmen selber stellen in diesem Amt ihre Tische auf, ein Basar für Menschen. Man hat den Eindruck, das Politiker nur darauf bedacht sind ihre eigene Position, ihre Bezüge und ihre Pension zu sichern.
Und ein Arbeiter im Rentenalter, der länger als 1 Jahr arbeitslos ist wird gezwungen die Frührente zu beantragen was für ihn eine lebenslange Minderung der Rente um fast 15 % bedeutet.
Und für "Nichtrentner" gilt eben die "Wiedereingliederungsvereinbarung".
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#89
(19-08-2010, 20:32)alwin schrieb: @indy
Was mal wieder nicht zutrifft.
Es gibt eine Arbeitslosenabsicherung, aber keine -versicherung. Der Begriff auf dem Gehaltszettel ist nicht mit dem Begriff einer Versicherung zu verwechseln...

Also gibt es doch eine Versicherung, dessen Beiträge von meinem Gehalt einbehalten werden (siehe Gehaltszettel) die die Arbeitslosigkeit absichert,
die ARBEITSLOSENVERSICHERUNG und ihre Leistung ist eine Versicherungsleistung auf die der Versicherte einen Anspruch hat.
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#90
(19-08-2010, 19:28)Der-Einsiedler schrieb:
Zitat:letztlich find ich es schlimm, dass jemand der arbeiten will und arbeit hat, ende monat weniger geld im beutel hat, als ein hartz IV empfänger der auf der faulen haut liegt und gar nicht vor hat arbeit zu suchen. da sagen sich sicher viele: wieso arbeiten wenn ich eh weniger davon habe?

Ich bin zwar absolut dafür, dass Menschen, die arbeiten, so viel verdienen, dass sie davon menschenwürdig leben können. Aber solche verdeckten Aussagen á la "Hartz-IV-Empfänger liegen auf der faulen Haut" sollten in diesem Forum KEINEN Platz haben.

Einherjer, wieviele Hartz-IV-Empfänger, die auf der faulen Haut liegen, kennst Du? Ich kenne nur solche, die über ihren Zustand SEHR verzweifelt sind, und liebend gerne arbeiten würden...

DE

sry, wenn das so rüber kam. ich beziehe mich ausschliesslich auf die hartz IV empfänger die gar nicht vorhaben wieder arbeit zu finden. ich dachte es ist verständlich :)
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