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Schließen Kreationismus und Evolution einander aus?
#91
(10-08-2011, 16:36)Bion schrieb: Kreationismus hingegen war die Antwort bibeltreuer Wortgläubigkeit auf eine moderne, naturwissenschaftlich-evolutionistische Weltsicht.


Ja. Und meiner Sicht nach können sie einander nicht ausschließen, wie ich oben versucht habe zu begründen.
#92
Wieso sollten die nichts miteinander zu tun haben?
Der Kreationismus schickt sich an, als alternative Theorie im Biologieunterricht gelehrt zu werden.
Kreationismus ist quasi die Verwissenschaftlichung des Schöpfungsglaube.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
#93
(10-08-2011, 17:24)Karla schrieb:
(10-08-2011, 16:36)Bion schrieb: Kreationismus hingegen war die Antwort bibeltreuer Wortgläubigkeit auf eine moderne, naturwissenschaftlich-evolutionistische Weltsicht.


Ja. Und meiner Sicht nach können sie einander nicht ausschließen, wie ich oben versucht habe zu begründen.

Mehr als meinen Standpunkt - samt Belegstelle aus dem LThK - zu erläutern, vermag ich nicht. Zur Sache wird es nichts beitragen, wenn wir einander gegenseitig versichern, die Position des Gegenübers nicht verstehen zu können oder zu wollen.

Also belassen wir es dabei!
MfG B.
#94
Es reicht durchaus, wenn jeder seine Position darlegt.
Man schreibt ja auch nicht nur für einen.

Der Glaube, man habe mit der Darlegung seiner Position die andere widerlegt, ist sowieso nicht sehr sinnvoll.

Allerdings ist das Thema selber noch nicht durch, denn mustafas Beobachtung hatte ich auch gemacht.
#95
- 2 -

(10-08-2011, 17:29)humanist schrieb: Wieso sollten die nichts miteinander zu tun haben?


Ich habe nicht behauptet, dass sie nichts miteinander zu tun haben.

#96
(10-08-2011, 18:06)Karla schrieb: - 2 -

(10-08-2011, 17:29)humanist schrieb: Wieso sollten die nichts miteinander zu tun haben?


Ich habe nicht behauptet, dass sie nichts miteinander zu tun haben.

Du hattest behauptet, Evolutionstheorie und Kreationismus(theorie) lägen in verschiedenen Kategorien - die eine wissenschaftlich, die andere weltanschaulich.
Die eine ist wissenschaftlich, die andere pseudowissenschaftlich.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
#97
Ich werde das jetzt ebenfalls nicht immer wieder neu erklären. Ich habe mich auf Ekkards Ausführungen bezogen und das noch ergänzt. Ob andere das verstehen können, darauf habe ich keinen Einfluss.
#98
(10-08-2011, 15:34)Karla schrieb: Ich hingegen neige zu der Ansicht Ekkards ->

...

Kreationismus und Evolutionstheorie können einander so wenig ausschließen wie dies "ich habe Durst" und "ich trage Schuhe" einanander ausschließen können. Einander ausschließbar sind Aussagen nur, die derselben Kategorie entstammen.

Oder anders ausgedrückt: ein Dogma kann niemals eine wissenschftliche Theorie ausschließen, eine wissenschaftliche Theorie kann niemals ein Dogma ausschließen.
Sondern nur: Dogma 1 kann Dogma 2 auschließen.
Nicht einmal das kann gelten: Wissenschaftliche Theorie 1 schließt Wissenschaftliche Theorie 2 aus. Denn wissenschaftliche Theorien sind per se vorläufig und basieren auf gesetzten - und nicht dogmatisierten - Prämissen.

Wenn die Evolutionstheorie allerdings als Dogma aufgefasst wird - und nicht als wissenschaftliche Theorie - kann dieses Dogma ein anderes Dogma ausschließen.

Soweit meine momentane Sicht.

Erstmal muss man klarstellen, dass man den Kreationismus auf zwei verschiedene Arten sehen kann. Als wissenschaftliche Theorie oder als "weltanschauliches Deutungsgerüst", wie es Ekkard ausdrückt.

Versteht man den Kreationismus als Letzteres, gibt es nicht unbedingt Diskrepanzen. Der Gläubige kombiniert Evolution und Kreationismus miteinander, so dass bspw. Gott nur den göttlichen Funken gab und der Rest vorbestimmt abläuft, ohne einzugreifen (den Wissenschaftlern kommt das dann einfach wie Evolution vor).

Jedoch als Theorie verstanden, widersprechen sich Evolution und Kreationismus. Kreationismus setzt einen Schöpfer an den Anfang und kreiert das Weltall. Evolution kommt ohne aus und versteht sich als langwierigen trial and error - Prozess.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
#99
Richtig zusammengefasst!
Kreationismus, der im Biologieunterricht gelehrt wird, begeht einen massiven Kategorienfehler, soweit er sich nicht mit der Bedeutung von und der Beziehung zu Lebewesen auseinandersetzt, sondern beispielsweise mit der Verwandschaft von Arten, mit archäologischen oder erdgeschichtlichen Befunden.

Weltanschaulich gesehen, kann man z. B. unsere Beziehung zu Tieren den Kategorien "liebenswert", "schützenswert", "kein Leiden zufügen", "nützlich" oder "erhaltenswert" zuordnen. Dazu kann wiederum die Evolutionslehre nichts beitragen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
(10-08-2011, 15:34)Karla schrieb: Ich hingegen neige zu der Ansicht Ekkards ->


(08-08-2010, 21:32)Ekkard schrieb:
(08-08-2010, 17:55)agnostik schrieb: Wenn man die Belege für die Evolutionstheorie akzeptiert - schließt das andere Theorien darüber, in diesem Fall, die "Theorie" des Kreationismus, zwingend aus?
Schön, dass die alte Frage wieder neu aufgewärmt wird! Offenbar ist es Laien nicht verständlich zu machen, dass Entwicklungsgeschichte und Kreationismus aus zwei verschiedenen Welten stammen.

(23-11-2010, 01:15)Ekkard schrieb: Kreationismus und Evolutionslehre können einander nicht ausschließen. Das Erstere ist ein weltanschauliches Deutungsgerüst, das Zweite eine (naturalistische) Methode, Befunde in eine geschichtliche Reihenfolge zu bringen. [...)


Kreationismus und Evolutionstheorie können einander so wenig ausschließen wie dies "ich habe Durst" und "ich trage Schuhe" einanander ausschließen können. Einander ausschließbar sind Aussagen nur, die derselben Kategorie entstammen.

Soweit ich weiß ist doch für den Kreationismus gegeben dass die heilige Schrift wörtlich genommen wird, oder?
Gott hat die Erde also in 6 Tagen geschaffen und am 7. geruht.
Das heist es wird sich hier sehr wohl auf eine Ebene begeben, die die Wissenschaften berührt bzw. ihnen entgegen steht.
Und damit ist es sehr wohl erlaubt von "Ausschluss" zu sprechen, da der Kreationismus eben nicht bloß eine Ebene berührt, die ohnehin frei von Wissenschaft ist.
Entweder, wir belassen es bei dem üblichen Kuddelmuddel in den Köpfen. Dann erübrigt sich jede Diskussion bzw. dann ist es richtig, dass sich die (Mischung aus Wissenschaft und) Kreationismus mit der (Mischung aus weltanschaulichen Prämissen und) Evolutionslehre einander massiv in die Quere kommen - und sich folglich ausschließen.
Oder wir versuchen Ordnung in die Gedankenwelten zu bringen und die Kategorien der wissenschaftlichen Beschreibungen und der weltanschaulichen Deutungsgerüste sauber auseinander zu halten.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard, wie soll dein "oder" denn funktionieren?
Das sauber auseinanderhalten geht nun mal nicht wenn eine weltanschauliche Deutungsmethodik auch Aussagen über Dinge macht, die zur Wissenschaft gehören.
Ist bei der Beurteilung der Dinge nicht auch von Interesse, wie sich Kreationisten selbst definieren?

Zum Beispiel hier: *http://www.wort-und-wissen.de/ueber.html
MfG B.
Soweit ich die Evolutionstheorie verstehe, macht sie Aussagen über das Wie.
Also die genau beobachteten Abläufe auf naturwissenschaftlicher Ebene.

"Gott" hingegen ist eher eine Antwort auf das Warum.

Fragen wie : warum sollte ein Gen zu mutieren beginnen, etc.. ?

Eben weil Gott es will.

Natürlich kann man auch eine andere Erklärung finden, aber bei der Beurteilung von Weltanschauungen ist "Wahrheit" ein schlechtes Kriterium.
Und die Evolutionstheorie ist wie alle naturwissenschaftlichen Aussagen an sich erstmal weltanschauungsneutral.
(10-08-2011, 22:49)Mustafa schrieb: Soweit ich die Evolutionstheorie verstehe, macht sie Aussagen über das Wie.
Also die genau beobachteten Abläufe auf naturwissenschaftlicher Ebene.

"Gott" hingegen ist eher eine Antwort auf das Warum.

Fragen wie : warum sollte ein Gen zu mutieren beginnen, etc.. ?

Eben weil Gott es will.

Natürlich kann man auch eine andere Erklärung finden, aber bei der Beurteilung von Weltanschauungen ist "Wahrheit" ein schlechtes Kriterium.
Und die Evolutionstheorie ist wie alle naturwissenschaftlichen Aussagen an sich erstmal weltanschauungsneutral.

Richtig. Aber versucht der Kreationusmus nicht auch das "Wie" zu beantworten?



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