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So ist es!
Aut viam inveniam aut faciam
(12-08-2011, 07:58)Bion schrieb: …und darüber hinaus eine mit großer Wahrscheinlichkeit vom Verfasser des Matthäusevangeliums erfundene Gruselgeschichte…
Um das zu beurteieln müsstest Du ein "Erleuchteter" sein.
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(12-08-2011, 16:29)indymaya schrieb: (12-08-2011, 07:58)Bion schrieb: …und darüber hinaus eine mit großer Wahrscheinlichkeit vom Verfasser des Matthäusevangeliums erfundene Gruselgeschichte…
Um das zu beurteieln müsstest Du ein "Erleuchteter" sein.
Nein!
Es genügt, über eine einigermaßen geordnete historische Bildung zu verfügen und jene Texte, die zum Ereignis zur Verfügung stehen, einer methodischen Quellenkritik zu unterziehen.
Da die zeitnahen Historiographen von diesem Ereignis nichts wissen - auch Josephus nicht, der sonst jeden Flatus vermerkt hat, der dem Herodes entwichen ist - ist die Begebenheit mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Erfindung des Evangelisten.
MfG B.
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12-08-2011, 19:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12-08-2011, 19:51 von petronius.)
(11-08-2011, 19:26)indymaya schrieb: Ich bin überzeugt, daß Herodes alle Kinder bis zu 2 Jahren in Bethlehem töten ließ, weil weder er noch seine "Leute" den "Stern" gesehen haben. Das nennt man "auf Nummer sicher gehen".
wir sollten doch mal wenigstens der form halber festhalten, daß wir da von einem splattermythos reden und nicht etwa von einem historisch belegten geschehen. wie illuminiert einzelne splatterfans auch jeweils sein mögen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(12-08-2011, 17:23)Bion schrieb: Da die zeitnahen Historiographen von diesem Ereignis nichts wissen - auch Josephus nicht,
"Josephus" ist aber kein Evangelist und nach der Zeit des Geschehens geboren. Glaubst Du wirklich ein Herodes würde diese miese Aktion in seine Memoarien schreiben?
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Keine Ahnung, was ein "Splattermythos" sein soll?!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
(12-08-2011, 21:40)Ekkard schrieb: Keine Ahnung, was ein "Splattermythos" sein soll?! Unwort des Jahres für Wichtigtuer.
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(12-08-2011, 21:33)indymaya schrieb: "Josephus" ist aber kein Evangelist...
Ja, deshalb sind seine Berichte auch in höherem Maße glaubwürdig.
Zitat:...und nach der Zeit des Geschehens geboren.
Der Verfasser des Matthäusevangeliums war ein Zeitgenosse von Josephus.
Zitat:Glaubst Du wirklich ein Herodes würde diese miese Aktion in seine Memoarien schreiben?
Man sollte sich historische Fragen betreffend nicht aufs Glauben verlassen.
Nahezu alles, was man von miesen Aktionen des Herodes einigermaßen gesichert weiß, stammt von Josephus.
MfG B.
(12-08-2011, 22:45)Bion schrieb: Ja, deshalb sind seine Berichte auch in höherem Maße glaubwürdig.
Man sollte sich historische Fragen betreffend nicht aufs Glauben verlassen. Lese ich da einen Widerspruch?
Ausserdem ist mein Großvater auch ein "Zeigenosse" von mir und hat Sachen erlebt, in welchem Land auch immer, von denen ich nichts weiß. Hinzu kommt, das Herodes gar nicht das Recht hatte jemanden zu töten, es also im "Verborgenen" geschehen lies.
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im übrigen ist zu berücksichtigen, das es, obwohl selbst exterminatio ad extremam fötam in der damaligen Zeit als probates Mittel zum Machterhalt gesehen wurde, sich hier um keinen Eroberer sondern um einen eingesetzten Herrscher handelte,..ökonomisch gesehen hätte die Tötung der Erstgeborenen immense Ressourcen verschlungen, da in diesem Falle mit einem massiven Volksaufstand zu rechnen gewesen wäre,..dahingehend ist die Behauptung des Kindermordes ins Reich der Legenden zu verweisen.
Desweiteren wäre eine solche Aktion kaum von Erfolg gekrönt gewesen, da Nachrichten immer schneller reisen als Soldaten,..dementsprechend hätte ein Großteil der Bevölkerung a) die Erstgeborenen versteckt und b) den Soldaten einen heißen Empfang bereitet, was dementsprechend zu Aufständen geführt hätte, welche aber nirgends in den Aufzeichnungen zu finden sind,...conclusio: Es hat den Kindermord nie gegeben!
Aut viam inveniam aut faciam
(13-08-2011, 07:38)d.n. schrieb: ,..ökonomisch gesehen hätte die Tötung der Erstgeborenen immense Ressourcen verschlungen, da in diesem Falle mit einem massiven Volksaufstand zu rechnen gewesen wäre,..dahingehend ist die Behauptung des Kindermordes ins Reich der Legenden zu verweisen. Ich weise eher den ökonomischen Schaden und das Aufbauschen dieses Ereignisses zum Völkermord ins Reich der Legenden.
Wieviele tausende Kleinkinder bis zu 2 Jahren glaubst Du gab es damals in Bethlehem?
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Du ergisst die logischen Folgen eines Solchen Ereignisses: Jede andere Siedlung hätte so ein Ereignis als Grund für einen Aufstand gesehen, so in der Art: als nächstes schaut der Irre vielleicht bei uns vorbei,...
Aut viam inveniam aut faciam
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(13-08-2011, 07:33)indymaya schrieb: (12-08-2011, 22:45)Bion schrieb: Ja, deshalb sind seine Berichte auch in höherem Maße glaubwürdig.
Man sollte sich historische Fragen betreffend nicht aufs Glauben verlassen. Lese ich da einen Widerspruch?
Ausserdem ist mein Großvater auch ein "Zeigenosse" von mir und hat Sachen erlebt, in welchem Land auch immer, von denen ich nichts weiß. Hinzu kommt, das Herodes gar nicht das Recht hatte jemanden zu töten, es also im "Verborgenen" geschehen lies.
Nochmals:
Josephus' Antiquitates Iudaicae sind um 93 nC erschienen. Das Matthäusevangelium ist um etwa 90 nC entstanden. Also etwa zur gleichen Zeit!
Der Verfasser des Evangeliums, dem der Name Matthäus zugordnet wurde (und zwar von Papias, der auch Verursacher einiger anderer Legenden gewesen war), ist unbekannt.
MfG B.
(13-08-2011, 10:39)Bion schrieb: Der Verfasser des Evangeliums, dem der Name Matthäus zugordnet wurde (und zwar von Papias, der auch Verursacher einiger anderer Legenden gewesen war), ist unbekannt. Was soll denn der Vorteil des "unbekannten Verfassers" gewesen sein, diese Ereignisse zu erfinden? Das die ganze Sippe der Herodianer "link" waren ist doch auch von Deinem Josephus bestätigt.
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(13-08-2011, 17:45)indymaya schrieb: (13-08-2011, 10:39)Bion schrieb: Der Verfasser des Evangeliums, dem der Name Matthäus zugordnet wurde (und zwar von Papias, der auch Verursacher einiger anderer Legenden gewesen war), ist unbekannt. Was soll denn der Vorteil des "unbekannten Verfassers" gewesen sein, diese Ereignisse zu erfinden?
Um schrift- und wundergläubigen Menschen etwas in seinem Sinne vorzugaukeln, was ihm offenbar bis heute gelingt, wie Dein Beispiel zeigt.
MfG B.
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