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Was versteht Ihr denn bitte unter Sünde und wie sieht das im Alltag aus?
(11-11-2011, 08:22)d.n. schrieb: OT´s wurden gelöscht, bitte zurück zum thema!

beitrag 133 ist nicht off topic?

dann darf ich also noch mal drauf antworten?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(11-11-2011, 09:08)petronius schrieb:
(11-11-2011, 08:22)d.n. schrieb: OT´s wurden gelöscht, bitte zurück zum thema!

beitrag 133 ist nicht off topic?

dann darf ich also noch mal drauf antworten?

Ja, wenn es das Thema weiterbringt!
MfG B.
(11-11-2011, 10:00)Bion schrieb:
Zitat:beitrag 133 ist nicht off topic?

dann darf ich also noch mal drauf antworten?

Ja, wenn es das Thema weiterbringt!

na, dann versuch ich es

selbstverständlich kann ich beurteilen, was für andere der kern ihres religiösen denkens zu sein scheint - so wie das jeder andere auch tun kann, der sich eben anhört, was ihm als glaubensinhalt präsentiert wird

das heißt weder, daß meine wahrnehmung für andere verbindlich sein muß noch, daß die meinung dessen, den ich da beurteile, für die anderen gläubigen verbindlich sein muß

also noch mal: so, wie sich indy und auch manche andere hier präsentieren, scheint es kern ihres religiösen denkens zu sein, vorliegende texte nach lust, laune und opportunität zu interpretieren. wenns grad paßt, soll die wörtliche bedeutung gelten, und wenn nicht, wird abenteuerlichste metaphorik postuliert oder die begriffe in teils haarsträubendster weise uminterpretiert
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Bleiben wir doch beim Thema: "Sünde"! Sünde ist alles Mögliche, auch Lieblosigkeit, was menschliche Beziehungen stört oder gar zerstört, und dessen Ursprung menschliches Verhalten ist - Fehlverhalten.
Sünde ist vieles nicht, was hier angeklungen ist, weil das betreffende Verhalten allgemein als Notwendigkeit anerkannt wird. Die Wertung von Fehlverhalten ist gesellschaftlich und/oder intersubjektiv bedingt.

So sind "Lohn nehmen für geleistete Arbeit", "Lohnverhandlungen", "Handeltreiben" und "Gewinnstreben" zunächst einmal keine Sünden. Aber selbstverständlich sind dabei Verhaltensformen möglich, welche die Lebensumstände derer ohne Not einschränken, die bezahlen (oder eine Gegenleistung zu erbringen haben). Diese Art der Rücksichtslosigkeit ist selbstverständlich Sünde.

Im Grunde weiß man das seit Kindertagen!
Eine ganz andere Frage ist, wie man damit umzugehen hat, wenn Sünden vorkommen. Dabei spielen m. E. "der Kern religiösen Denkens" einerseits und die Notwendigkeit des Zusammenlebens andererseits die bestimmenden Rollen: Wo sich definitiv niemand beschwert, niemand leidet und die nachbarlichen Beziehungen intakt sind, halte ich Bagatellsünden (Unachtsamkeiten, leichte Formen des Egoismus, gewisse Unhöflichkteiten, "großzügige" Vertragsauslegung, kleinere Privilegien) religiös und säkular für unproblematisch. Sie belasten nicht wirklich.

Anders, wenn Sünden zur Belastung des Verhältnisses zwischen allen möglichen Partnern werden. Hier kritisiere ich das Verfahren der Kirchen. Sündenvergebung kann nicht in einer halbseitigen Verhandlung zwischen Sünder und Priester erreicht werden. Versöhnung und Vergebung kann nur funktionieren, wenn Schädiger und Geschädigte (Gemobbte, ...) miteinander das Verhalten kritisieren und für die Zukunft versöhnende Maßnahmen (jedenfalls keine "10 Ave Maria"!) vereinbaren.
Ob diese Verhandlungen vor einem Priester oder einem Schiedsgericht geschehen, dürfte gleichgültig sein. Ein permanent "schlechtes Gewissen" ist hier kontraproduktiv und wendet die tatsächliche Not nicht, ist also nicht notwendig!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
(13-11-2011, 14:20)Ekkard schrieb: Hier kritisiere ich das Verfahren der Kirchen. Sündenvergebung kann nicht in einer halbseitigen Verhandlung zwischen Sünder und Priester erreicht werden. Versöhnung und Vergebung kann nur funktionieren, wenn Schädiger und Geschädigte (Gemobbte, ...) miteinander das Verhalten kritisieren und für die Zukunft versöhnende Maßnahmen (jedenfalls keine "10 Ave Maria"!) vereinbaren.

Jesus vergibt einer Sünderin, in dem er sagt:"Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt,......." (Lk. 7,47)
Für Sünden die man selbst "ausbügeln" kann, braucht man keinen Priester. Hat jemand nicht mehr diese Möglichkeit, kann er zum Priester gehen aber da ist dieser der letzte der kritisiert werden darf, weil er "gutgläubig" davon ausgeht, daß der Beichtende bereut und bußfertig ist. Was ich aber auch finde ist, daß bei jedem der sich auf Jesus beruft, ein "Vater unser" reicht um sich mit Gott zu "versöhnen".

Super! ich begehe nen Genozid, 20 Jahre später bereue ich, und alles ist vergeben und vergessen,.. O.o
Aut viam inveniam aut faciam
Warum nicht?
Wirkliches Bereuen ist ja schließlich mehr als ein reines Lippenbekenntnis. Im "schlimmsten Fall" (wenn man das so sagen kann) eine Bürde fürs ganze Leben unter deren Last man wohl auch zerbrechen kann.
Mir missfält halt dieser "Freifahrtschein",..auch wenn ich ernstlich bereue, so sollte ich doch konsequenzen tragen müsen,..ist halt meine Meinung,..
Aut viam inveniam aut faciam
(14-11-2011, 00:41)d.n. schrieb: Mir missfält halt dieser "Freifahrtschein",..auch wenn ich ernstlich bereue, so sollte ich doch konsequenzen tragen müsen
Womit wir bei der Buße sind, dazu gehört nicht, sich selbst zu töten oder zu quälen sondern den Rest seines Lebens sich um die "Vergebung" zu bemühen, sagt man doch: "In Sack und Asche Buße tun". Selbst Saulus war mal der größte "Feind" der frühen Christen und ist für sie zum Apostel Paulus geworden.

(14-11-2011, 00:39)Gundi schrieb: Wirkliches Bereuen ist ja schließlich mehr als ein reines Lippenbekenntnis. Im "schlimmsten Fall" (wenn man das so sagen kann) eine Bürde fürs ganze Leben unter deren Last man wohl auch zerbrechen kann.

auch davon haben die durch die bereute tat geschädigten nichts

ekkard hat schon recht - sündenvergebung ist mit den opfern des sünders auszuhandeln, nicht mit sich selbst oder einem jesus, dem man halt schnell ein vaterunser hinterherwirft
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(14-11-2011, 08:18)indymaya schrieb: sagt man doch: "In Sack und Asche Buße tun". Selbst Saulus war mal der größte "Feind" der frühen Christen und ist für sie zum Apostel Paulus geworden

na, sack und asche waren ja eher nicht sein ding. er ist vielleicht eher in opportunistischer weise als wendehals auf einen anfahrenden zug aufgesprungen und hat sich selbst zum zugführer ernannt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(14-11-2011, 10:42)petronius schrieb: ekkard hat schon recht - sündenvergebung ist mit den opfern des sünders auszuhandeln

Das ist doch die Buße, nur das es hier nichts "auszuhandeln" gibt sondern man sich dem Opfer "ausliefert", zu tun was es will.
Das "Vater unser" gilt Gott.

Die Sünde kann man auch als moralisches Versagen des Menschen darstellen.
Lt.der Bibel hat Gott den Menschen nach seinem Ebenbild erschaffen. Er sollte eigentlich Gott
wiederspiegeln.
Aber er hat sich gegen Gott entschieden und somit moralisch versagt....das hat er dann all seinen Nachkommen
vererbt...also auch uns.....deswegen sagt man das wir Sündiger sind.....wer noch nie was schlechtes getan oder gedacht hat, soll bitte die Hand heben!!...

Seht ihr.......
(14-11-2011, 23:43)indymaya schrieb:
(14-11-2011, 10:42)petronius schrieb: ekkard hat schon recht - sündenvergebung ist mit den opfern des sünders auszuhandeln

Das ist doch die Buße, nur das es hier nichts "auszuhandeln" gibt sondern man sich dem Opfer "ausliefert", zu tun was es will

wovon redest du?

aug um aug, zahn um zahn oder was?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(15-11-2011, 03:05)gio schrieb: Die Sünde kann man auch als moralisches Versagen des Menschen darstellen.
Lt.der Bibel hat Gott den Menschen nach seinem Ebenbild erschaffen. Er sollte eigentlich Gott
wiederspiegeln.
Aber er hat sich gegen Gott entschieden und somit moralisch versagt....das hat er dann all seinen Nachkommen
vererbt...also auch uns.....deswegen sagt man das wir Sündiger sind.....wer noch nie was schlechtes getan oder gedacht hat, soll bitte die Hand heben!!...

Seht ihr.......

wenn der mensch als gottes ebenbild geschaffen wurde, dann muß das vorbild eben genauso zum teil ein asoziales schwein sein wie das ebenbild

und wenn gott anders als der mensch eben "nur gut" sein soll, dann hat er eben den menschen anders als sich selber geschaffen - nämlich so, daß auch "moralisches Versagen" in ihm angelegt ist

dein gottbestraft also seine geschöpfe dafür (und noch dazu als kollektivstrafe in sippenhaftung!), daß sie so sind, wei er sie geschaffen hat

siehst du...

...ich kanns mir genauso einfach machen wie du und nur der einen seite die schuld zuschieben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)


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