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kreationistische Glaubensaussage zur Entstehung des Lebens
(28-12-2011, 19:40)petronius schrieb: und zu den autos: sie werden nun mal von jemand gebaut. über diese tatsache braucht keiner rumzuspekulieren, jeder kann sich eine autofabrik ansehen

Also ist das Ansehen von autos, wie die von menschen gebaut werden, Zweifelsfrei, eine voraussetzung für diese tatsacheIcon_lol

Zitat:also, wie lautet deine antwort auf meine frage
wieso soll unbedingt "etwas" die welt erschaffen haben müssen?
Weil die welt unbedingt "etwas" braucht, um da zu seinIcon_lol
weil ein solches Sein ein Werden ist, ein sich Entwickeln.Icon_lol

Zitat:und wie stellst du dir eine solche "erschaffung" vor,
ich stelle sie nicht vor, ich sehe sie mit meinen augenIcon_lol

Zitat:wie den "erschaffer"?
die Vernunft spielt hier eine rolleIcon_lol

Zitat:muß jede regenwolke, jeder aus ihr fallende tropfen einzeln und neu "erschaffen" werden?
das geschieht alleinIcon_lol
auch das alleingeschehen bewirkt GottIcon_lol
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geht das schon wieder los... hm... das ergebnis ist doch eigentlich immer das selbe...

jeder bleibt auf seinem standpunkt.
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(28-12-2011, 20:53)putchi schrieb: Also ist das Ansehen von autos, wie die von menschen gebaut werden, Zweifelsfrei, eine voraussetzung für diese tatsacheIcon_lol

wie bitte?

ich verstehe nicht,was du sagen willst

es ist eine tatsache, daß menschen von autos gebaut werden - wie man unschwer sehen kann

(28-12-2011, 20:53)putchi schrieb:
Zitat:also, wie lautet deine antwort auf meine frage
wieso soll unbedingt "etwas" die welt erschaffen haben müssen?
Weil die welt unbedingt "etwas" braucht, um da zu seinIcon_lol

und was soll das jetzt wieder heißen?

wieso soll "die welt unbedingt "etwas" brauchen, um da zu sein"?

"brauchen" in welchem sinn, und was "etwas"?

du erklärst und begründest nichts, stellst bloß kryptische behauptungen auf

(28-12-2011, 20:53)putchi schrieb: weil ein solches Sein ein Werden ist, ein sich Entwickeln.Icon_lol

sicher "wird" die welt, entwickelt sich (ist also nicht statisch)

aber was soll daraus folgen, wieso soll daraus folgen, daß irgendwas "gebraucht" wird?

(28-12-2011, 20:53)putchi schrieb:
Zitat:und wie stellst du dir eine solche "erschaffung" vor,
ich stelle sie nicht vor, ich sehe sie mit meinen augenIcon_lol

du verwendest also einfach das verb "erschaffen werden" gegen jedes übliche sprachverständnis als synonym für "sein" und meinst damit genau was ausgesagt oder gar bewiesen zu haben?

tut mir leid, aber solch schwurbel ist mir als ersatz für eine inhaltliche und konstruktive diskussion zu billig

(28-12-2011, 20:53)putchi schrieb:
Zitat:wie den "erschaffer"?
die Vernunft spielt hier eine rolleIcon_lol

Icon_question

hältst du dich für irgendwie besonders geistreich und witzig?

(28-12-2011, 20:53)putchi schrieb:
Zitat:muß jede regenwolke, jeder aus ihr fallende tropfen einzeln und neu "erschaffen" werden?
das geschieht alleinIcon_lol
auch das alleingeschehen bewirkt GottIcon_lol

ein widerspruch in sich

entweder etwas geschieht von selbst, oder es wird von etwas oder jemandem bewirkt. tertium non datur

was stellst du dir überhaupt unter "gott" vor?

oder nein, laß es einfach

melde dich, wenn du wirklich was zu sagen hast, und nicht bloß hohle phrasen absondern willst. das kannst du meinetwegen von der kanzel aus tun

einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(28-12-2011, 23:20)Artist schrieb: geht das schon wieder los... hm... das ergebnis ist doch eigentlich immer das selbe...

jeder bleibt auf seinem standpunkt.

ich habe noch gar keinen standpunkt formuliert, sondern versuche einfach mal eine klare aussage zu erhalten

aber, wie schon mehrfach gesagt: wer unbedingt in und hinter allem "gott" sehen will, wird und soll meinetwegen auch in jedem hundehaufen "gott" erblicken

"alles geschmackssache" sagte der affe und biß in die seife
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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Warum muss man Autos als "geschaffen" betrachten, aber das Leben als "entstanden"? Diese simple Frage beantwortet der Kreationist mit: "Weil Autos offensichtlich nicht von selbst entstehen, kann es beim Universum, der Erde, dem Leben und dem Rest nicht anders sein."

Hierin steckt ein schwer zu durchschauender Trugschluss: Ein Auto ist im Sinne, wie das Leben oder die Erde oder was auch immer voraus geht, durchaus "von selbst" entstanden. Indem nämlich zunächst alle Vorstufen wie Erze, Rohöl, Wasser und vieles andere "von selbst" entstanden sind.

Wir haben nur deshalb den Eindruck, Autos werden geschaffen, weil wir unter unserer Komplexitätsebene eine Barriere wähnen, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Der Zellkern steuert die Organellen "seiner" Zelle genauso, wie der Ingenieur seine Konstruktionseinheit in der Autofabrik. Die Zellhülle agiert analog zum Warenfluss bzw. zur Polizei. Nichts, was der Mensch tut, erfüllt den Tatbestand des Besonderen in diesem Getriebe.

Petronius fragte, weshalb die Welt etwas brauche, was sie erschaffen hat, und wie man sich dieses Erschaffen vorzustellen hat.
(28-12-2011, 20:53)putchi schrieb: Weil die welt unbedingt "etwas" braucht, um da zu seinIcon_lol
weil ein solches Sein ein Werden ist, ein sich Entwickeln.Icon_lol
Das ist im Grunde keine Antwort auf die Fragen. Auch eine "kreative Vernunft" hilft nicht weiter. Diese Antworten verlagern nur das Problem. Wenn ein "Etwas" oder ein "Wer" die Welt erschaffen hat, und existiert, so ist das Dasein dieses Etwas oder dieser Person die drängende Frage.

Tatsächlich hilft diese Verlagerung nicht weiter. Und wenn man auf Fragen stößt, die einen solchen "unendlichen Regress" beinhalten, dann ist die Frage fehlerhaft gestellt. Die Tradition sagt uns, dass Gott von Ewigkeit her existiert. So wird der Regress lediglich bei dem Begriff "Gott" unbegründet abgebrochen.

Braucht die Welt wirklich unbedingt etwas, um zu existieren? Wenn man darüber genauer nachdenkt, so lautet die Antwort: "Nein". Wir Menschen extrapolieren einen relativen Begriff (die Existenz) aus "Mittelerde" (unserer beschränkten Vorstellungswelt) auf Alles. Aber der Begriff bezieht sich tatsächlich nur auf Dinge und Vorgänge, die in Beziehung zu anderen Dingen und Vorgängen innerhalb der Welt stehen. M. a. W.: Ob "alles" überhaupt eine solche Relation haben kann, ist nicht zu klären. Die dazu nötigen Informationen stehen uns nicht zur Verfügung.

(28-12-2011, 23:20)Artist schrieb: geht das schon wieder los... hm... das ergebnis ist doch eigentlich immer das selbe...

jeder bleibt auf seinem standpunkt.
Da bin ich mir nicht so sicher. Zumindest ergeben sich immer mal wieder Gelegenheiten, das Thema ein Bisschen zu variieren. Zusammenfassend kann man aus meinen obigen Ausführungen folgern, dass unsere Welt, die Erde und insbesondere das Leben jeweils durch sehr komplexe Vorgänge aus ihren Vorläufern buchstäblich erzeugt worden sind, ohne von "Etwas" geschaffen sein zu müssen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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ich möchte nochmals darauf verweisen, daß der begriff "erschaffen" einen bewußten akt insinuiert, also ein bewußtsein, das den schaffensakt einleitet und ausführt. das ist z.b. beim zusammenspiel der zellorganellen nicht gegeben

natürlich wird (fast) alles insofern "erschaffen" (im nicht allgemein üblichen sprachgebrauch), indem ihm etwas (kausal) vorausgeht. nur verwendet man dafür eben üblicherweise nicht den begriff "erschaffen", siehe oben

schaut man sich nun die "entstehung der welt", den "urknall", an, so gibt es ja auch hier die hypothese, daß ihm eine fluktuation des quantenvakuums zugrunde liegt - die welt also durch eine solche "erschaffen wurde". das aber ist mit sicherheit nicht das, was die gläubigen vertreter des "alles muß seinen schöpfer haben" mit "erschaffen" meinen, und aus der sicht des physikers haben diese quantenfluktuationen auch keine kausale ursache, sie "passieren einfach"

(unter uns physikerstöchtern, ekkard: wir sind uns natürlich einig, daß derlei aussagen über quantenschaum etc. spekulation sind, weil eben nicht hinter die planck-zeit zurückgerechnet werden kann)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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Die Gläubigen(?), die hier etwas verächtlich karikiert werden, gehen womöglich einen Schritt, einen Gedanken weiter.
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@Petronius: Ich bin spekulativ davon überzeugt, dass das menschliche Bewusstsein ein getreues Abbild dessen ist, was auf allen Skalen der Welt andauernd geschieht. Der Strich unter die Komplexitätsebene Mensch ist ein subjektiv eingezogener!

@Theodora: Gläubig zu sein, heißt ja nichts anderes, als spekulativ "ausgehen von" gelegentlich "vertrauen auf". Deswegen ist Glaube auch so schwer begreiflich zu machen. Meistens spielt sich Glaube überwiegend auf der Gefühlsebene ab. Man kann sich aber durchaus klar machen, dass weder Religion, noch Mathematik, noch Philosophie oder gar Medizin ohne solche Standortbestimmungen funktionieren. Ich kann beispielsweise bei einem Unfall nicht lange darüber nachdenken, was wohl am besten zu tun sei. Da müssen vorformulierte Grundsätze sehr rasch greifen. Nur im gemütlichen Sessel vor dem PC werden aus solchen Dingen, die "man tut", Probleme.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(29-12-2011, 10:02)Theodora schrieb: Die Gläubigen(?), die hier etwas verächtlich karikiert werden, gehen womöglich einen Schritt, einen Gedanken weiter.

wer karikiert?

wodurch, und welche gläubigen?

worin sollte dieser "schritt" bestehen, und inwiefern (wohin) soll er "weiter führen"?

bitte bedenke, daß es imer so aus dem wald zurück schallt, wie man hinein ruft. wer auf ernst gemeinte fragen nur sinnbefreite phrasen zur antwort gibt, kriegt halt den entsprechenden kommentar zu hören
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(29-12-2011, 13:10)Ekkard schrieb: @Petronius: Ich bin spekulativ davon überzeugt, dass das menschliche Bewusstsein ein getreues Abbild dessen ist, was auf allen Skalen der Welt andauernd geschieht. Der Strich unter die Komplexitätsebene Mensch ist ein subjektiv eingezogener!

ekkard, du wirst mir hoffentlich verzeihen, wenn ich mit dieser einlassung nichts anfangen kann

insbesondere verstehe ich den bezug zu meinem beitrag nicht

(29-12-2011, 13:10)Ekkard schrieb: Meistens spielt sich Glaube überwiegend auf der Gefühlsebene ab.

genau. und meine frage

"wieso soll unbedingt "etwas" die welt erschaffen haben müssen?"

ist gerade nicht auf dieser ebene gestellt,sondern auf der faktischen. die richtige antwort kann nur lauten:

"muß gar nicht - aber ich glaube das halt, weil ich es glauben will - und nicht, weil es irgendwelchen faktischen befund dazu gibt"

aber genau das willj a diese sorte gläubiger nicht zugeben und tut lieber so, als wäre ein solches glaubensbekenntnis mehr als halt bloß private gefühligkeit (und erzählt dann lieber was vom auto)

(29-12-2011, 13:10)Ekkard schrieb: Man kann sich aber durchaus klar machen, dass weder Religion, noch Mathematik, noch Philosophie oder gar Medizin ohne solche Standortbestimmungen funktionieren

mathematik???

eine gleichung löse ich nicht, indem sie sich gut anfühlt

einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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(29-12-2011, 00:10)petronius schrieb: wie bitte?
ich verstehe nicht,was du sagen willst
es ist eine tatsache, daß menschen von autos gebaut werden - wie man unschwer sehen kann

nein, es ist eine tatsache daß autos von menschen gebaut werden, weil wir diese tatsache mit unseren bloßen augen sehen.
Darum haben wir sie als tatsache eingestuftIcon_lol Wären wir alle blind, würden wir an diese tatsache zweifeln,Icon_lol

Zitat:und was soll das jetzt wieder heißen?

ja, das soll heißen: wenn ich dir sage: "Die deutsche regierung hat 10 stadien gebaut" soll nicht unbedingt heißen, dass die politiker diesen stadien persönlich gebaut habenIcon_lol Es waren doch ingenieure und bauarbeiter, oder? aber wer hat macht über inge. und bauarbeiter? die regierung natürlich.Icon_lol

Zitat:wieso soll "die welt unbedingt "etwas" brauchen, um da zu sein"?

weil die welt vorher überhaupt nicht da war.Icon_lol

Zitat:"brauchen" in welchem sinn, und was "etwas"?

etwas brauchen, um da zu seinIcon_lol logisch oder?Icon_lol
die welt war doch vorher ein "nicht"
nicht heißt 0
"nicht" gibts nicht, lebt nicht, ist nicht da, existiert nicht, kommt von nirgendwo.
-wie soll etwas, was nicht da ist, ohne etwas, plötzlich da sein?Icon_lol

Zitat:du erklärst und begründest nichts, stellst bloß kryptische behauptungen auf

auch du erklärst und begründest nichtsIcon_lol
aber du glaubst alles zu wissenIcon_lol
wer seinen schöpfer leugnet, der leugnet 1+1=2 Icon_lol)

Zitat:sicher "wird" die welt, entwickelt sich (ist also nicht statisch)
aber was soll daraus folgen, wieso soll daraus folgen, daß irgendwas "gebraucht" wird?

Zitat:du verwendest also einfach das verb "erschaffen werden" gegen jedes übliche sprachverständnis als synonym für "sein" und meinst damit genau was ausgesagt oder gar bewiesen zu haben?

erschaffen heißt: erzeugen, hervorbringen, schaffen oder hervorrufen.Icon_lol

Zitat:ein widerspruch in sich
entweder etwas geschieht von selbst, oder es wird von etwas oder jemandem bewirkt.

auch das glaubst du zu wissen.
du kannst gar nicht wissen, ob etwas von selbst geschieht oder vielleicht steckt etwas dahinterIcon_lol


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(29-12-2011, 00:31)Ekkard schrieb: Warum muss man Autos als "geschaffen" betrachten, aber das Leben als "entstanden"? Diese simple Frage beantwortet der Kreationist mit: "Weil Autos offensichtlich nicht von selbst entstehen, kann es beim Universum, der Erde, dem Leben und dem Rest nicht anders sein."

Hierin steckt ein schwer zu durchschauender Trugschluss: Ein Auto ist im Sinne, wie das Leben oder die Erde oder was auch immer voraus geht, durchaus "von selbst" entstanden. Indem nämlich zunächst alle Vorstufen wie Erze, Rohöl, Wasser und vieles andere "von selbst" entstanden sind.

ich kann dir beruigend sagen auch hier steckt ein schwer zu durchschauender TrugschlussIcon_lolauch Erze, Rohöl, Wasser und vieles andere entstehen niemals "von selbst"Icon_lol sie beziehen sich auf Dinge und Vorgänge, die in Beziehung zu anderen Dingen und Vorgängen stehen. Mit dem urknall war doch der anfang da, doch mal angenommen wenn du diese dinge irgendwo plazierst (vor dem urknall) dann bin ich mal gespannt ob sie von selbst enstehenIcon_lol))))))))))


Zitat:Der Zellkern steuert die Organellen "seiner" Zelle genauso, wie der Ingenieur seine Konstruktionseinheit in der Autofabrik.

doch liegen Welten zwischen dem Zellkern und dem IngenieurIcon_lol

Zitat:Das ist im Grunde keine Antwort auf die Fragen. Auch eine "kreative Vernunft" hilft nicht weiter.
bei vielen Menschen schon, bei einigen hilft sie schon weiterIcon_lol

Zitat:Diese Antworten verlagern nur das Problem.
im gegenteil sie lösen das problemIcon_lol

Zitat:Wenn ein "Etwas" oder ein "Wer" die Welt erschaffen hat, und existiert, so ist das Dasein dieses Etwas oder dieser Person die drängende Frage.

wieso ist das eine drängende frage?
weil er zuguckt und sich nicht meldet?
was ist wenn Er doch nicht zuguckt und sich ständig meldetIcon_lol

Zitat:Tatsächlich hilft diese Verlagerung nicht weiter.

wer entscheidet hier, ob es tatsache ist oder nicht?

Zitat:Braucht die Welt wirklich unbedingt etwas, um zu existieren? Wenn man darüber genauer nachdenkt, so lautet die Antwort: "Nein".
Wenn man darüber nicht genauer nachdenkt, so lautet die Antwort: "Nein"
Wenn man darüber genauer nachdenkt, so lautet die Antwort: "ja"Icon_lol))

Zitat:Die dazu nötigen Informationen stehen uns nicht zur Verfügung.
sie stehen uns noch nicht zur verfügung heißt nicht sie stehen uns nicht zur verfügungIcon_lol


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(29-12-2011, 13:32)petronius schrieb: … verstehe ich den bezug zu meinem beitrag nicht
Es ging um den Begriff des Erschaffens, der deiner Meinung nach einen bewussten Akt voraussetzt. Ich stimme dem zwar zu, gab aber zu bedenken, dass viele Vorgänge insbesondere der belebten Natur genauso ablaufen, wie unser Bewusstsein. Manches ist zweckgerichtet, nachdem es nun mal so vorhanden ist, z. B. die Aktivität des Zellkerns oder der Zellhülle. Wir bilden uns lediglich ein, dass nur unser Gehirn zu zielgerichtetem Handeln (im Beispiel: Autos zu bauen) in der Lage sei. Die Natur "baut" ebenfalls fortwährend, so wie wir planen. Es wird nur das überleben, was eine Lücke, eine ökologische Nische oder dergleichen füllt. Die nicht sinnvollen Erfindungen und Konstruktionen verfallen. Deshalb halte ich die Besonderheit bewussten Handelns für durchaus eingepasst in diese Prozesse.

(29-12-2011, 13:32)petronius schrieb: "wieso soll unbedingt "etwas" die welt erschaffen haben müssen?"
ist gerade nicht auf dieser ebene gestellt,sondern auf der faktischen. die richtige antwort kann nur lauten:
"muß gar nicht - aber ich glaube das halt, weil ich es glauben will - und nicht, weil es irgendwelchen faktischen befund dazu gibt"
Ich sehe da keinen Widerspruch. Meine Meinung ist, dass "Erschaffen" im Sinne eines bewussten Aktes ein subjektives Konstrukt ist. Im Grunde handelt es sich in allen Fällen um die Folge äußerst komplexer Selbstorganisation, in die sich der Mensch und sein Handeln nahtlos einpasst.

(29-12-2011, 13:32)petronius schrieb: aber genau das willj a diese sorte gläubiger nicht zugeben und tut lieber so, als wäre ein solches glaubensbekenntnis mehr als halt bloß private gefühligkeit (und erzählt dann lieber was vom auto)
Ja, und ich weise darauf hin, dass das Auto (oder allgemein die Produktion durch den Menschen) lediglich ein Fall unter vielen auf diesem Planeten ist – mit allen Folgen, die dies haben kann. Der Glaube ist dabei lediglich auf die Sichtweise gerichtet, und dient der Beziehungsebenen in der Gesellschaft (auch im Verhältnis Individuum gegen Gesellschaft). Auf der Sachebene spielt Glaube keine Rolle; es sei denn der Mensch fängt an, gegen eben jenen Glauben zu verstoßen, indem er nicht mehr die Beziehung pflegt, sondern um der Ideologie willen zerstört.

(29-12-2011, 13:10)Ekkard schrieb: Man kann sich aber durchaus klar machen, dass weder Religion, noch Mathematik, noch Philosophie oder gar Medizin ohne solche Standortbestimmungen funktionieren
(29-12-2011, 13:32)petronius schrieb: mathematik???

eine gleichung löse ich nicht, indem sie sich gut anfühlt
Richtig, ich denke an die Axiome und Prämissen, ohne die z. B. Mathematik nicht funktioniert.

(29-12-2011, 15:54)putchi schrieb:
petronius schrieb:wieso soll "die welt unbedingt "etwas" brauchen, um da zu sein"?
weil die welt vorher überhaupt nicht da war.Icon_lol
Zitat:"brauchen" in welchem sinn, und was "etwas"?
etwas brauchen, um da zu seinIcon_lol logisch oder?Icon_lol
die welt war doch vorher ein "nicht"
nicht heißt 0
"nicht" gibts nicht, lebt nicht, ist nicht da, existiert nicht, kommt von nirgendwo.
-wie soll etwas, was nicht da ist, ohne etwas, plötzlich da sein?Icon_lol
Im Klartext: Gott schuf die Welt. Das ist eine notwendige Denkvoraussetzung, weil wir anderenfalls die Welt nicht feststellen könnten. Das ist logisch nicht zwingend, sondern eine Übertragung der Alltagserfahrung auf die Welt, unter der wir alles um uns herum verstehen.


Ekkard schrieb:Der Zellkern steuert die Organellen "seiner" Zelle genauso, wie der Ingenieur seine Konstruktionseinheit in der Autofabrik.
(29-12-2011, 16:19)putchi schrieb: doch liegen Welten zwischen dem Zellkern und dem Ingenieur
Nein, darin besteht ja gerade der Irrtum. Es liegen dazwischen in der Tat Skalenfaktoren der Komplexität. Das ist richtig; aber kein prinzipieller Unterschied. Der prinzipielle Unterschied kommt überhaupt erst durch den Glaubensakt in diese Betrachtungsweise, indem von der Kreativität des Menschen auf die Gottes geschlossen wird. Dieser Schluss ist kein sachlicher, sondern eine analoge Übertragung. Das kann man glaubend so machen, muss sich dann aber hüten, dies wiederum auf der Sachebene zu verwenden. Es mag bestenfalls auf der Beziehungsebene sinnvoll sein, so zu denken. Dass und wie die Welt geworden ist, folgt daraus nicht.

Der Gläubige kann damit nicht begründen, wie das Leben geworden ist, wie lange dies gedauert hat und wie es sich im Augenblick entwickeln wird. Das kann nur derjenige, der sich mit diesen Fragen auf der Sachebene auseinander setzt und Fakten sammelt.

Ekkard schrieb:Wenn ein "Etwas" oder ein "Wer" die Welt erschaffen hat, und existiert, so ist das Dasein dieses Etwas oder dieser Person die drängende Frage.
(29-12-2011, 16:19)putchi schrieb: wieso ist das eine drängende frage?
weil er zuguckt und sich nicht meldet?
was ist wenn Er doch nicht zuguckt und sich ständig meldetIcon_lol
Nein, sondern weil damit die jenseits der Welt eine neue, transzendente Ebene eingezogen wird, die Seinsebene Gottes, die wiederum die Frage nach der Existenz aufwirft (siehe meinen kürzlich geschriebenen Beitrag). Diese 'Verlagerung' unseres eigenen Existenzproblems auf die Seinsebene Gottes hilft nicht weiter.
(29-12-2011, 16:19)putchi schrieb: wer entscheidet hier, ob es tatsache ist oder nicht?
Wer redet von "Tatsache". Tatsache ist das Leben, der Raum, die Gestirne. Zweifellos sind dies prüfbare Tatsachen. Der Rest sind Schlussweisen. Wir folgern aufgrund unserer Sinneseindrücke, dass diese Dinge alle existieren. Das heißt aber nicht, dass der Begriff der Existenz auf die Welt als Ganzes angewendet werden kann. Deshalb ist es unsinnig zu verlangen: Weil die Welt existiert, muss sie von Gott geschaffen worden sein. Denn dies führt zum Regress mit der billigen Frage: Wer hat Gott geschaffen?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(29-12-2011, 15:54)putchi schrieb:
(29-12-2011, 00:10)petronius schrieb: es ist eine tatsache, daß menschen von autos gebaut werden - wie man unschwer sehen kann

nein, es ist eine tatsache daß autos von menschen gebaut werden, weil wir diese tatsache mit unseren bloßen augen sehen

ja, das sagte ich

(29-12-2011, 15:54)putchi schrieb: Darum haben wir sie als tatsache eingestuft

so sind tatsachen nun mal definiert: sie lassen sich - im gegensatz zu bloßen behauptungen - belegen. der augenschein (zumal durch voneinander unabhängige beobachter) gilt als beleg

(29-12-2011, 15:54)putchi schrieb: Wären wir alle blind, würden wir an diese tatsache zweifeln

keineswegs. wir würden es hören oder fühlen können, oder uns von unabhängigen augenzeugen berichten lassen

außerdem sind wir nicht alle blind - deine spezifische art der konjunktivitis kann nicht als ersatz für argumente gelten

(29-12-2011, 15:54)putchi schrieb:
Zitat:wieso soll "die welt unbedingt "etwas" brauchen, um da zu sein"?

weil die welt vorher überhaupt nicht da war

non sequitur

aber definiere doch mal "etwas" in diesem konkreten zusammenhang - ursprünglich war noch die rede von "jemand" (siehe beitrag 173, auf den du geantwortet hast - du weißt ja wohl noch, in welchem thread wir uns befinden). du weichst also schon aus und zurück, seh ich das richtig?

(29-12-2011, 15:54)putchi schrieb: wie soll etwas, was nicht da ist, ohne etwas, plötzlich da sein?

nur weil du dir etwas nicht vorstellen kannst, heißt das nicht, daß es nicht sein kann

wie solls denn "mit etwas" plötzlich da sein?

das kannst du ebenso wenig beantworten wie ich deine frage nach dem "ohne etwas"

(29-12-2011, 15:54)putchi schrieb: auch du erklärst und begründest nichts

leseschwäche?

was ich (als tatsache) behaupte, erkläre und begründe ich sehr wohl. sogar spekulative hypothesen, siehe "quantenvakuum"

wo also sind deine erklärungen und begründungen?

oder sag einfach, daß du dir das halt so denkst und nichts weiter. dann hab ich auch kein problem damit

(29-12-2011, 15:54)putchi schrieb: aber du glaubst alles zu wissen

unterstelle mir gefälligst nichts, was nicht zutrifft!

(fast hätte ich gesagt: lüg nicht so frech!)

nichts dergleichen habe ich je gesagt. was z.b. die entstehung des universums betrifft, behaupte ich eben nicht, als tatsache zu wissen, wie das vonstatten ging (sondern präsentiere lediglich eine spekulative hypothese). du aber präsentierst (siehe unten) deinen "schöpfer" als tatsache - denn nur eine solche läßt sich auch leugnen

du betreibst also die eristische methode "haltet den dieb" - eine imho eher durchsichtige taktik

(29-12-2011, 15:54)putchi schrieb: wer seinen schöpfer leugnet, der leugnet 1+1=2

religiöser hohlsprech ohne jegliche bedeutung oder gar begründung

deine smilies machen den unfug nicht besser, erwecken nur den eindruck der überheblichkeit, du meintest im gegensatz zu allen anderen alles und besser zu wissen

dein "schöpfer" hat für mich nicht mehr bedeutung als der gestiefelte kater - eine nette märchenfigur, literarisch aber natürlich sehr ergiebig

Zitat:sicher "wird" die welt, entwickelt sich (ist also nicht statisch)
aber was soll daraus folgen, wieso soll daraus folgen, daß irgendwas "gebraucht" wird?

danke für die wiederholung meiner frage

was aber ist deine antwort?

(29-12-2011, 15:54)putchi schrieb:
Zitat:du verwendest also einfach das verb "erschaffen werden" gegen jedes übliche sprachverständnis als synonym für "sein" und meinst damit genau was ausgesagt oder gar bewiesen zu haben?

erschaffen heißt: erzeugen, hervorbringen, schaffen oder hervorrufen

eben!

was also soll deine antwort

"ich stelle sie nicht vor, ich sehe sie mit meinen augen"

auf meine frage

"und wie stellst du dir eine solche "erschaffung" vor?"

was du siehst, ist das sein der dinge - aber nicht, wie irgendein "schöpfer" sie erschaffen, erzeugt, hervorgebracht, geschaffen oder hervorgerufen hat

das war also wohl ein eigentor

(29-12-2011, 15:54)putchi schrieb:
Zitat:ein widerspruch in sich
entweder etwas geschieht von selbst, oder es wird von etwas oder jemandem bewirkt

auch das glaubst du zu wissen

wenn du meinst, es anders und besser zu wissen, nenne die dritte möglichkeit

(29-12-2011, 15:54)putchi schrieb: du kannst gar nicht wissen, ob etwas von selbst geschieht oder vielleicht steckt etwas dahinterIcon_lol

hab ich ja auch nicht behauptet, sondern du

gratuliere, du hast dich soeben schon wieder selbst widerlegt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(29-12-2011, 16:19)putchi schrieb: ich kann dir beruigend sagen auch hier steckt ein schwer zu durchschauender TrugschlussIcon_lolauch Erze, Rohöl, Wasser und vieles andere entstehen niemals "von selbst"Icon_lol sie beziehen sich auf Dinge und Vorgänge, die in Beziehung zu anderen Dingen und Vorgängen stehen. Mit dem urknall war doch der anfang da, doch mal angenommen wenn du diese dinge irgendwo plazierst (vor dem urknall) dann bin ich mal gespannt ob sie von selbst enstehen

stell dich bitte nicht vorsätzlich dumm

es ist schon aus dem kontext heraus völlig klar, daß ekkard "von selbst" als gegensatz zu "bewußt geplant und durchgeführt" meint

wollen wir wortklauben oder diskutieren?

(29-12-2011, 16:19)putchi schrieb:
Zitat:Der Zellkern steuert die Organellen "seiner" Zelle genauso, wie der Ingenieur seine Konstruktionseinheit in der Autofabrik.

doch liegen Welten zwischen dem Zellkern und dem Ingenieur

exakt. siehe "bewußtsein" und "absicht"




einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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