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(23-05-2012, 10:20)Ekkard schrieb: Ursprung der zunächst mündlichen Tradition ist der Verlust des geistigen Führers durch die Hinrichtung Jesu am Kreuz. Diese wurde im Sinne der vorherigen Verkündigung gedeutet - heute würde man sagen "seelisch verarbeitet", indem Jesus auferstand.
Es ist das alte Grundsatzproblem. Jesus nannte sich den Sohn Gottes; wenn aber Gott nicht akzeptiert wird, wirds schwierig. Dann muss hingebogen werden; und nur Teilaspekte dürfen gelten.
Es ist ja auch so, dass man Jesus nicht neu erfinden kann. Ich kann nicht sagen: "Atlantis finde ich interessant, aber dass es so schnell untergegangen sein soll, glaube ich nicht." Es gibt nur ein Atlantis, und das ging unter.
Es gibt nur den Jesus, von dem uns die Evangelien berichten. Man sollte daher die Anschauung wählen, die Ihn auch umfassen kann, so dass z.B. alle Seine Aussprüche darin integriert werden können. Und das geht nicht ohne eine absolute Existenz. Denn wie geht das zusammen, "mein reich ist nicht von dieser welt" und "hungert und dürstet nach [sozialer] gerechtigkeit"?
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(23-05-2012, 18:05)indymaya schrieb: Er war nicht der ewige Gott, weil er sagte: "ehe Abraham war ward ich". Vieleicht war er ja Adam, Gottes Geist der Liebe oder eben einfach das Wort Gottes an die Menschen. Aber nicht Gott. Gott stirbt nicht!
Aber Jesus ist doch eigentlich nicht gestorben. Das ist doch Seine Message an die Welt, und die große Bedeutung Seines Wiedererscheinens. Und was für einen Sinn hätte diese göttliche Demonstration oder die Geburt Jesu an sich, wenn du und ich potentiell nicht genau das - also eine unsterbliche Seele - sind?
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(23-05-2012, 22:06)eddyman schrieb: (23-05-2012, 18:05)indymaya schrieb: Er war nicht der ewige Gott, weil er sagte: "ehe Abraham war ward ich". Vieleicht war er ja Adam, Gottes Geist der Liebe oder eben einfach das Wort Gottes an die Menschen. Aber nicht Gott. Gott stirbt nicht!
Aber Jesus ist doch eigentlich nicht gestorben. Das ist doch Seine Message an die Welt, und die große Bedeutung Seines Wiedererscheinens. Und was für einen Sinn hätte diese göttliche Demonstration oder die Geburt Jesu an sich, wenn du und ich potentiell nicht genau das - also eine unsterbliche Seele - sind?
Bitte nicht vom Thema abweichen!
Es geht in diesem Thread nicht um die Glaubensfrage ob Jesus auferstanden ist oder nicht, um die unsterbliche Seele, etc., das soll jeder für sich halten, wie er will, sondern um die theologische Beurteilung der Kreuzigungs- und Auferstehungsgeschichte und ob Kreuzestheologie heute noch zeitgemäß ist.
Wofür der Kreuzestod nötig bzw. unabwendbar war und ob einem allmächtigen Gott nicht andere Möglichkeiten, die Menschheit zu erretten, offen gestanden wären, ist hier gefragt.
MfG B.
(23-05-2012, 22:27)Bion schrieb: Wofür der Kreuzestod nötig bzw. unabwendbar war und ob einem allmächtigen Gott nicht andere Möglichkeiten, die Menschheit zu erretten, offen gestanden wären, ist hier gefragt. Die Notwendigkeit war gegeben als die Priester und Schriftgelehrten, das Wort Gottes nicht annahmen, das besagte, dass die Gesetze der Juden durch menschliche Zutat verfälscht sind und dadurch weder die Priester noch das Volk zu Gott fanden.
Jesus nun wollte die Israeliten wieder auf die unverfälschten Gebote hinweisen, wobei wenn man die zwei wichtigsten hält, alle erfüllt. Die Priester, Schriftgelehrten und die Oberschicht sahen ihre Felle davon schwimmen und ließen Jesus töten.
Mit ihm sind aber dann auch die Gesetze der Juden gestorben, weil Jemand der sie erfüllt hat, durch sie gestorben ist.
Somit ist es kein Privileg der Juden mehr sich Volk Gottes zu nennen
weil Jesus alle Menschen von dem Gesetzeswirrwar erlöst hat. Das war vorher bestimmt und ein Opfer nur für die Menschen die glauben, dass er der Messias ist, Gott Vater hat ihn nicht verlassen sondern von den Toten auferweckt, verherrlicht und die Welt zum Schemel seiner Füße gemacht. Wenn nun der König auferstanden ist
werden auch seine Freunde auferstehen. Und jeder Mensch ist eingeladen am Himmelreich teil zu haben indem er gerecht bleibt, wenn er denn gerecht ist oder "umkehrt" um gerecht und zum Freund Jesu zu werden.
Jesus hatte schon vor seiner Verherrlichung durch Gott, auf der Erde die Macht, Sünden zu vergeben, wodurch viele in Reue hoffen, glauben und lieben.
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(24-05-2012, 00:33)indymaya schrieb: Jesus nun wollte die Israeliten wieder auf die unverfälschten Gebote hinweisen, wobei wenn man die zwei wichtigsten hält, alle erfüllt.
Hm, das heisst also: ich suche mir zwei Gebote aus, die ich zu den wichtigsten erkläre: 1. Gott ehren, 2. Feiertage einhalten. Wenn ich die erfülle, kann ich morden, stehlen, huren, lügen wie ich lustig bin. Danke für die erhellenden Worte. Denn so in etwa kann man auch die Geschichte der Kirche und des Klerus auf einen Nenner bringen.
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(23-05-2012, 22:27)Bion schrieb: Wofür der Kreuzestod nötig bzw. unabwendbar war und ob einem allmächtigen Gott nicht andere Möglichkeiten, die Menschheit zu erretten, offen gestanden wären, ist hier gefragt.
jein
ich möchte schon ganz konkret wissen, von welchem glauben an was kreuzestod und auferstehung überzeugen sollen - denn das war die behauptung, welche ich aufgegriffen habe: daß es dabei darum geht, die menschen zum glauben zu führen. ich möchte wissen, wie denn die logik dieser überzeugung aussehen soll, welche argumente da wie durch kreuzestod und auferstehung belegt sein sollen
es reicht mir daher nicht, schöne theologische phrasen zu spinnen, es geht mir nicht um den streit unter gläubigen, wozu das gut sein soll und wer recht hat - sondern ich möchte wissen, inwiefern dieses angebliche "opfer" geeignet sein soll, jemanden, der eben (noch) nicht glaubt, vom glauben zu überzeugen
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(23-05-2012, 18:41)Bion schrieb: (23-05-2012, 15:09)Ekkard schrieb: Übrigens nicht die Theologie behauptet dies, sondern die römisch katholische Lehre.
Das stimmt für die moderne protestantische Theologie, teilweise auch für die moderne katholische Theologie (an den Universitäten!)
auf deutsch gesagt: hier wird im nachhinein das ganze so umgebogen und neu gedeutet, daß es mit den säkularen denkströmungen kompatibel wird
dagegen ist nichts zu sagen, jeder darf glauben, was er will, und in die bibel hineinlesen, wa auch immer er zur bestätigung seiner vorgefaßten meinung dann aus ihr herauslesen will
nur gehts mir nicht um die theologie der moderne, sondern ich beziehe mioch auf die angeblichen ereignisse vor 2000 jahren - die ja lt. indy stattgefunden haben sollen, um die menschen vom glauben zu überzeugen. mich interessiert nicht, wie man sich das heute zurechtdeutet, ich möchte wissen, was damals warum die leute wovon hätte überzeugen sollen, auf welchem argumentationsweg
stellt euch also vor, ihr seid im jesusalem der zeitenwende und hört (meinetwegen glaubhaft berichtet) von kreuzestod und auferstehung - und was dann? was folgt für euch daraus?
für mich erst mal nichts besonderes, schon gar nicht, daß gott "das leben gibt, gerecht ist" oder ich ein leben nach dem tode hätte - warum auch? worin sollte da die logik liegen, woraus sollte das alles folgen?
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(24-05-2012, 00:33)indymaya schrieb: Jesus nun wollte die Israeliten wieder auf die unverfälschten Gebote hinweisen, wobei wenn man die zwei wichtigsten hält, alle erfüllt
inwiefern soll es ein hinweis auf so was sein, sich umbringen zu lassen?
das ergibt keinen sinn
(24-05-2012, 00:33)indymaya schrieb: Das war vorher bestimmt und ein Opfer nur für die Menschen die glauben, dass er der Messias ist
jetzt auf einmal soll das ganze nur eine show gewesen sein für die, die ohnehin glauben?
ursprünglich hast du das gegenteil gesagt - daß dadurch die leute zum glauben kommen sollen
kannst du dich vielleicht mal auf etwas festlegen und nicht einmal dies, das andere mal das genaue gegenteil und dann wieder etwas völlig anderes behaupten, wie es dir grade in den sinn kommt?
das ist das problem in der diskussion mit gläubischen, sie bleiben nie dabei. es ist völlig sinnlos, mit ihnen argumente auszutauschen, weil sie sowieso nach lust und laune mal dies, mal jenes als ihre meinung oder gar "wahrheit" hinstellen
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(24-05-2012, 01:27)schmalhans schrieb: Hm, das heisst also: ich suche mir zwei Gebote aus, die ich zu den wichtigsten erkläre: 1. Gott ehren, 2. Feiertage einhalten. Wenn ich die erfülle, kann ich morden, stehlen, huren, lügen wie ich lustig bin. Danke für die erhellenden Worte. Denn so in etwa kann man auch die Geschichte der Kirche und des Klerus auf einen Nenner bringen. Jesus nennt doch die zwei wichtigsten Gebote in Mt 22. 37 - 40 Gottesehre und Nächstenliebe, die das ganze Gesetz Gottes und die Worte der Propheten erfüllen. Wer sie beherzigt braucht keinen Klerus.
(24-05-2012, 08:00)petronius schrieb: stellt euch also vor, ihr seid im jesusalem der zeitenwende und hört (meinetwegen glaubhaft berichtet) von kreuzestod und auferstehung - und was dann? was folgt für euch daraus? Der Tod wie auch die Auferstehung des Jesus fanden doch nicht im Verborgenen statt. Sowohl das eine wie auch andere hatte seine Augenzeugen. Auch war Jesus kein Unbekannter in jener Zeit, dort wo er predigte kamen Tausende.
Niemals wäre dieses Evangelium dem ganzen Erdkreis verkündet worden, wäre Jesus nicht Auferstanden. Und niemals hätten sich die, zu dieser Zeit "Seinen" ebenfalls für dieses Evangelium töten lassen, wären sie nicht Augenzeugen der Auferstehung gewesen.
Das und der versprochene Beistand Jesu, ist es was die Menschheit seither glauben lässt.
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24-05-2012, 09:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24-05-2012, 09:50 von schmalhans.)
(24-05-2012, 09:14)indymaya schrieb: Jesus nennt doch die zwei wichtigsten Gebote in Mt 22. 37 - 40 Gottesehre und Nächstenliebe, die das ganze Gesetz Gottes und die Worte der Propheten erfüllen. Wer sie beherzigt braucht keinen Klerus.
Und warum ist der Klerus dann so zahlreich und mächtig und wird nicht abgeschafft? Sorrry, aber wer nicht sieht, dass Religionen nur noch existieren WEGEN der Institutionen (Kirche, Klerus etc.), ist entweder blind oder will es nicht sehen.
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(24-05-2012, 09:37)indymaya schrieb: Das und der versprochene Beistand Jesu, ist es was die Menschheit seither glauben lässt.
Die Menschheit? Du schließt alle anders Glaubenden und nicht Glaubenden mal eben aus der Menschheit aus? Genau diese Einstellung, die mir tagtäglich begegnet, bestätigt und motiviert mich in meiner Arbeit gegen diesen Wahn(-sinn).
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(24-05-2012, 09:58)schmalhans schrieb: Die Menschheit? Du schließt alle anders Glaubenden und nicht Glaubenden mal eben aus der Menschheit aus? Genau diese Einstellung, die mir tagtäglich begegnet, bestätigt und motiviert mich in meiner Arbeit gegen diesen Wahn(-sinn). Ich habe doch gesagt, das das Evangelium dem ganzen Erdkreis verkündet wird. Wer glaubt, glaubt. Wer was anderes glaubt, glaubt was anderes , wer nichts glaubt, glaubt nichts. Aber allen ist es verkündet.
(24-05-2012, 09:49)schmalhans schrieb: Sorrry, aber wer nicht sieht, dass Religionen nur noch existieren WEGEN der Institutionen (Kirche, Klerus etc.), ist entweder blind oder will es nicht sehen. Es ist genau umgekehrt. Die Gemeinden aber, die auf Jesus hören sind nicht mit denen gleich zu setzen die Schätze sammeln. Und die Meschen die auf Jesus hören sind nicht gleich zu setzen mit Menschen die den "Klerus" bilden.
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(24-05-2012, 10:07)indymaya schrieb: Ich habe doch gesagt, das das Evangelium dem ganzen Erdkreis verkündet wird. Wer glaubt, glaubt. Wer was anderes glaubt, glaubt was anderes , wer nichts glaubt, glaubt nichts. Aber allen ist es verkündet.
Nein, hast du nicht - ich zitiere: "(das) ist es was die Menschheit seither glauben lässt." Gegen welches Gebot verstösst du, wenn du lügst?
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