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(12-06-2012, 01:26)paradox schrieb: Ich habs jetzt so verstanden, dass ein Lebewesen, das zufällig besser angepasst ist, überlebt und auf diese Weise eine Entwicklung stattfindet
die "bessere anpassung" mag durch eine zufällig aufgetretene mutation bedingt sein - aber am "überleben" ist nichts zufällig
(12-06-2012, 01:26)paradox schrieb: Und das Ganze passiert auch noch ohne irgendeine Zielvorgabe.
Und durch all dies soll sich das Leben in all seiner Vielfalt entwickelt haben.
richtig
hast du ein problem damit?
warum?
(außer, daß du so etwas halt nicht annehmen willst)
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(12-06-2012, 02:59)paradox schrieb: Also, wenn das Leben, die Welt und all das sinnlos so wäre, also ohne Plan, ohne bewussten Zweck, und rein zufällig,
dann wäre die Welt und das Leben bedeutungslos, weil eben sinnlos
also für mich nicht - du magst deine eigene existenz ja einschätzen, wie du willst...
mein leben wäre für mich nie bedeutungslos - ganz unabhängig von einem "höheren sinn"
(12-06-2012, 02:59)paradox schrieb: Es wäre egal, ob wir die Natur, die Umwelt usw. vergiften, zerstören oder sonstwas damit anstellen oder sehr sorglos umgehen, weil das alles eben bedeutungslos wäre
nein, denn selbstverständlich sind umwelt und natur für uns von sehr großer bedeutung. wir leben schließlich darin
(12-06-2012, 02:59)paradox schrieb: Der Mensch würde nur mehr zu seinem eigenen Vorteil handeln. Gut und Böse zu handeln, wäre auch bedeutungslos
aber wo denn
zu unserem vorteil zu handeln, ist "gut" (für uns)
die schwierigkeit liegt darin, zu erkennen, was (vor allem längerfristig) zu unserem vorteil ist
(12-06-2012, 02:59)paradox schrieb: Wenn wir als Menschen nicht daran glauben können, nicht einer höheren Instanz verantwortlich werden zu können für unsere Taten, und glauben wir würden in einer sinnlosen Welt leben, hätte der Mensch sich und alles Leben auf der Erde wohl eher schon zerstört
non sequitur
nicht alle menschen sind so hirnlos, wie du es anscheinend von dir selber annimmst
(12-06-2012, 02:59)paradox schrieb: Ich weiss, ihr werdet wieder sagen, dass das unsinnig sei, der Mensch würde dann nach Vernunft handeln usw., aber wenn ich sehe was der Mensch bisher mit der Vernunft seines Verstandes trotz guter Vorsätze alles angestellt, so bezweifle ich, dass er in einer solchen sinnlosen Welt, etwas Vernünftiges zustande bringen wollen würde
der mensch in seiner vernunft hat sehr viel mehr gutes hervorgebracht als alle religiös verblendeten. oder würdest du lieber im finsteren, weil "gottgefälligen" mittelalter leben als in der heutigen moderne, die der aufklärung geschuldet ist?
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(11-06-2012, 22:08)schmalhans schrieb: Leider hat sich dann aber nach 1990 für mich mehr und mehr auch die "häßliche Fratze" des religiösen Kerns enthüllt - fundamentalistische Sekten, die Katholiban und die Evangelikalen, nicht zuletzt der politische Islam. Was meinst du, wie "beliebt" diese Fundamentalisten bei den im Normalfall liberalen Gläubigen sind? Jene haben ungefähr den Status von Faschisten, die sie in Wahrheit auch sind.
Die geforderte Säkularisierung fördert solche geistigen Entgleisungen. Denn im Gegensatz zu einer liberalen Haltung schätzen Fundamentalisten "einfache Wahrheiten für einfache Menschen". Ich nenne derartiges Denken "ideologisch". Das Kennzeichen von Ideologie ist die einseitige Zielausrichtung ohne Berücksichtigung der Vielfalt Betroffener. Wer sich dabei erwischt, zu den Guten zu gehören, hat dieses Problem, ohne es zu bemerken.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Nochmal Zufall bei der Entwicklung der Arten:
(12-06-2012, 01:26)paradox schrieb: Ich habs jetzt so verstanden, dass ein Lebewesen, das zufällig besser angepasst ist, überlebt und auf diese Weise eine Entwicklung stattfindet.
Allerdings soll die Veränderung, die zu diesem zufällig besser Angepasstsein führt, auch nur durch zufällige Mutationen in der Genetik erfolgen. Diese Verkürzung ist aus heutiger, wissenschaftlicher Kenntnis falsch. Das Problem ist, dass wir es nicht mit Individuen sondern mit Arten zu tun haben. Ob ein einzelnes Lebewesen besser angepasst ist oder nicht, spielt keine wesentliche Rolle.
Im Genpool einer (gerade lebenden) Art befinden sich zahllose Varianten - also leicht differierende, genetisch bedingte Eigenschaften. Das ist nicht zufällig so, sondern ganz allgemein. (Die Mutationen, von denen früher viel die Rede war, kann man vergessen. Die Varianten sind der Normalfall.)
Wenn sich nun die Umwelt (hinreichend langsam) ändert, werden jene Varianten = genetische Eigenschaften bevorzugt, deren Individuen im Mittel besser angepasst sind. Der Fachausdruck ist Selektion.
(12-06-2012, 01:26)paradox schrieb: Und das Ganze passiert auch noch ohne irgendeine Zielvorgabe.
Und durch all dies soll sich das Leben in all seiner Vielfalt entwickelt haben. Auch diese Aussage entspricht nicht den wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Zielvorgabe wird gebildet durch die sich ständig ändernden äußeren Lebensumstände. Denn es überleben nur solche Eigenschaften, die dem Anpassungsdruck gefolgt sind bzw. folgen.
Ehe man sich gegen eine Theorie wendet, muss man auf der Sachebene etwas besseres anbieten können, ohne die Deutung vorweg zu nehmen. Die Deutung ist immer etwas, was nach der Klärung der Sachebene zu geschehen hat, wenn sie denn sinnvol möglich ist.
Es gibt ein Reihe von bekannten, wissenschaftlichen Messergebnissen, die man derzeit nicht deuten kann. Das heißt aber genau nicht, dass man sie deshalb auf die Wirkung Gottes zurück führen dürfte. Denn dazu müsste man "Gott" bzw. seine Qualitäten verifizieren.
Damit klarer wird, was ich damit meine: Nehmen wir einen Hacker, der meinen PC manipuliert. Wie bekomme ich dies heraus? Ich stelle meinem PC Aufgaben, deren Ergebnis nur mir bekannt ist. Dadurch dass nunmehr falsche Ergebnisse heraus kommen, (zwar richtige Ergebnisse) an der falschen Stelle oder gar nicht mehr auftauchen, habe ich den geheimen Manipulator entlarvt. Ich habe sein Dasein verifiziert.
Offensichtlich ist ein solches Verfahren bei Gott unmöglich. Folglich gilt: "Gott" ist nicht geeignet, seltene, seltsame oder unverstandene Ergebnisse oder Beobachtungen zu erklären.
Ontologisch sieht die Sache anders aus. Ich kann ein Geschehen im menschlichen Sinn bewerten: ein Erdbeben ist schlecht, eine Ölquelle gut oder nützlich oder ein menschliches Verhalten "gottgemäß". So kann ich das Leben bestimmter Spezies insbesondere des Menschen als heilig oder gottgewollt werten und mein Verhalten darauf einstellen. Aber dazu brauche ich die Evolutionstheorie nicht!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
"Ekkard: Im Genpool einer (gerade lebenden) Art befinden sich zahllose Varianten - also leicht differierende, genetisch bedingte Eigenschaften. Das ist nicht zufällig so, sondern ganz allgemein. (Die Mutationen, von denen früher viel die Rede war, kann man vergessen. Die Varianten sind der Normalfall.)
Wenn sich nun die Umwelt (hinreichend langsam) ändert, werden jene Varianten = genetische Eigenschaften bevorzugt, deren Individuen im Mittel besser angepasst sind. Der Fachausdruck ist Selektion.
Auch diese Aussage entspricht nicht den wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Zielvorgabe wird gebildet durch die sich ständig ändernden äußeren Lebensumstände. Denn es überleben nur solche Eigenschaften, die dem Anpassungsdruck gefolgt sind bzw. folgen."
Ganz so einfach liegt das Sache leider nicht, das ist so die Kreuzung aus Mendel und Darwin(der Mendel noch garnicht kannte)
Inzwischenkommen da noch nette Sachen hinzu , KEINE Mutationen, ich zitiere mal, bin da kein Fachmann:
"Gendrift und Genshift stellen eine Art Komplement zur natürlichen Selektion dar. Die natürliche Selektion hat keinen zufälligen Einfluss auf die Änderung der Genfrequenz einer Population, sondern ist direkt gekoppelt an den Überlebens- und Reproduktionserfolg von Individuen, also deren Angepasstheit an ihre Umwelt.[1] Die genetische Drift bzw. Shift dagegen hat keine derartigen Ursachen, sondern ist rein zufallsbestimmt (stochastisch).
Da eine zufällige Änderung der Genfrequenz in kleineren Populationen statistisch mehr ins Gewicht fällt, stellen die Gendrift und Genshift einen wichtigen Faktor der Evolution von Gründerpopulationen und somit für die Artbildung dar. Sie basiert auf der Tatsache, dass eine abgeschnittene Zufallspopulation, die in einem bestimmten Gebiet lebt, nur einen kleinen Ausschnitt der möglichen Genfrequenzen besitzt, die außerdem in einem anderen Verhältnis zueinander stehen als in der Gesamtpopulation. Die evolutionäre Weiterentwicklung dieser Population ist abhängig von diesen verschobenen Genfrequenzen."
Ausserdem gibt es da im DNA Bereich, wie festgestellt wurde, irgendwie noch ein ca. 2 % großes Häufchen
Freibeuter die sich, wie es aussieht, völlig zufällig in die normalen Erbsubstanzen einbauen Können (nicht zwangsläufig tun) und zu nicht umkehrbaren Variationen führen, komme jetzt nicht auf den Namen Iphone(?)
Mit der Evolution ist das ja eh so eine rätselhafte Geschichte, in Teilaspekten wohl einigermassen nachvollziehbar,
aber im Großen und Ganzen wird doch da immer noch Luftgitarre gespielt.
Mit den wissenschaftlichen Messungen ist klar, vielleicht das augenfälligste Beispiel, die Gravitation, Theorien gibts viele
Graviton, Higgs-Theorem etc. aber der experimentelle Nachweis steht halt noch aus.
Wir ein Apfel vom Baum "runtergezogen" oder "drückt" ihn etwas runter ? Nach heutiger Erkenntnis nicht entscheidbar.
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Hallo Harpya,
Benutze bitte den ZITIEREN-Button. Dann wird klarer, was von dir und was von anderen stammt. Wenn du Hilfe brauchst und mit der Hilfefunktion des Forums nicht zurecht kommst, sende mir eine PM.
(12-06-2012, 23:55)Harpya schrieb: Ganz so einfach liegt das Sache leider nicht (wie ich/Ekkard sie geschildert hatte), das ist so die Kreuzung aus Mendel und Darwin(der Mendel noch garnicht kannte)
Inzwischenkommen da noch nette Sachen hinzu , KEINE Mutationen, ich zitiere mal, bin da kein Fachmann:
"Gendrift und Genshift stellen eine Art Komplement zur natürlichen Selektion dar. Die natürliche Selektion hat keinen zufälligen Einfluss auf die Änderung der Genfrequenz einer Population, sondern ist direkt gekoppelt an den Überlebens- und Reproduktionserfolg von Individuen, also deren Angepasstheit an ihre Umwelt.[1] Die genetische Drift bzw. Shift dagegen hat keine derartigen Ursachen, sondern ist rein zufallsbestimmt (stochastisch). Ich hatte diese bewusst vereinfacht. Nun hast du es dankenswerterweise ergänzt. Es gibt sicher noch viel mehr. Wichtig war mir: Die Evolution betrifft nicht das Individuum. Varianten (genetische Eigenschaften), wie immer sie zustande kommen, sind etwas sehr Allgemeines und werden durch die äußeren Umstände selektiert.
(12-06-2012, 23:55)Harpya schrieb: Mit der Evolution ist das ja eh so eine rätselhafte Geschichte, in Teilaspekten wohl einigermassen nachvollziehbar, aber im Großen und Ganzen wird doch da immer noch Luftgitarre gespielt. Umgekehrt: Im Großen und Ganzen ist die Entwicklung der Arten verstanden. Es gibt allerdings Details, insbesondere die Gen-Schalter, die der klassischen Lehre zu widersprechen scheinen, weil so etwas wie eine Rückwirkung auf das Genom stattfindet (die klassische Lehre schließt das aus).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ist so eine Bewertungssache, ich bin immer ganz glückliche wenn man eine gesicherte Grundlage hat auf
der man aufbauen kann, wenn ich nur Auswirkungen habe ist das doch recht unbefriedigend.
Der Beginn, die chemische Evolution, die Umwandlung vom anorganischen zum organischen Molekül ist nach wie vor hypothetisch.
Weitergehend klaffen da riesige Lücken z.B. klein angefangen (bei Darwin):
Darwin behauptete daß “die Anzahl von Übergangs- und Zwischengliedern zwischen allen lebenden und ausgestorbenen Arten unvorstellbar groß” gewesen sein müsse. (Charles Darwin, “Der Ursprung der Arten”)
Im Darwinismus wird behauptet,daß Fische sich in Landlebewesen umwandelten indem sie über Zeitalter hinweg kleine Arme und Beine entwickelten.
Wenn das stimmt, dann müssten unzählige Fossilien von Fischen mit primitiven Armen und Beinen existieren.
Ist aber nicht. Alle Organismen erscheinen im Fossilienbestand vollständig geformt, ohne Übergangsstadien vorzuweisen.
Darwin selbst erkannte dieses Problem. Er schrieb in seinem Buch ,Der Ursprung der Arten‘: “Warum ist dann nicht jede Gesteinsformation voll von solchen Übergangsgliedern? Dies ist vielleicht der größte und schwerwiegendste Einwand gegen die Theorie. Die Erklärung liegt, wie ich glaube, in der extremen Unvollständigkeit des geologischen Fundbestandes.”
An diesem Zustand hat sich bis heute aber nichts geändert !
“Wenn wir uns ins Detail begeben, können wir nicht beweisen daß sich auch nur eine einzige Spezies verändert hätte.” (Charles Darwin, “Leben und Briefe”)
“Die Evolutionstheorie erfordert Übergangsstadien zwischen den Arten, und in der Palaeonthologie sind diese nicht zu finden.” (David B.Kitts, “Palaeonthologie und die Evolutionstheorie”, Evolution28, Sept.1974)
“Das Fehlen von Übergangsfolgen ist unerklärlich.” (Heribert Nilsson, “Synthetische Artbildung”)
“Je mehr Wissenschaftler nach Übergangsformen zwischen den Arten gesucht haben, um so mehr wurden sie frustriert.” (“Ist der Mensch ein Zufall?” Newsweek, 3. November 1980)
Die Fossilien bestätigen die Evolutionstheorie nicht.
Die nächste Gattung, die Amphibien, erscheint ebenfalls spontan im Fossilienbefund. Jahrelang behaupteten Anhänger der Evolutionstheorie daß der “Coelacanth”, ein Quastenflösser, ein Vorläufer der Amphibien gewesen sein soll. Seine Flossen wurden als gliedmaßenartig beschrieben. Der Coelacanth war angeblich seit 70 Millionen Jahren ausgestorben. Dann fingen 1938 Fischer ein lebendiges Exemplar vor der afrikanischen Küste.
Seither wurden etwa 200 weitere gefangen. Peinlich für die Evolutionisten, denn neben dem Beweis daß der Coelacanth nicht seit 70 Millionen Jahren ausgestorben war, ergaben Untersuchungen daß er 100 Prozent Fisch war, ohne jegliche amphibische Charakteristiken.
( ich kannte da nicht einfach sagen, man kann sich ja auch mal irren)
Soviel als Starter, Diese so unerklärlichen Lücken lassen jede Menge Spielraum für theologische Ansätze.)
Die spätere/jetzige Genetik macht die Situation noch konfuser.
Mal nicht zuviel auf einmal.
Evolution - ein Segen für die Theologie . Lücken versuchen immer, irgendwie gefüllt zu werden
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13-06-2012, 09:10 von Keksdose.)
Dem letzten Beitrag kann ich nicht wirklich zustimmen - natürlich gibt es Zwischenstufen, sowohl lebende Exemplare als auch Fossilien. Spontan fallen mir da jetzt zwei Beispiele ein:
Einmal der Archäopterix (ich hoffe, der Name stimmt^^), ein Tier das zwar eindeutig ein Vogel ist, allerdings zahlreiche Merkmale eines Reptils aufweist. Er ist sozusagen halb Dino, halb Vogel. (Ich hab die letzte Klausur meines Lebens über das Viech geschrieben... jey!)
Zum zweiten (derletztdin in 3sat oder so) ein Fisch, der fast sein gesamtes Leben an Land verbringt: Er "klebt" gewissermaßen am Fels und lässt sich zwecks Überleben (der Junge hat ja Kiemen) von der Brangung überspülen, ernährt sich meiner Erinnerung zufolge von Algen, lebt zweifelsfrei an Land.
Tja, ein Bild find ich grad in Googel nicht. Wenn ichs gefunden hab, kann ichs ja noch kurz dazuposten.
edit: Da isses ja.
+http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:GambianMudskippers.jpg&filetimestamp=20080715203000
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13-06-2012, 09:18 von schmalhans.)
(13-06-2012, 08:41)Harpya schrieb: Weitergehend klaffen da riesige Lücken z.B. klein angefangen (bei Darwin):
Darwin behauptete daß “die Anzahl von Übergangs- und Zwischengliedern zwischen allen lebenden und ausgestorbenen Arten unvorstellbar groß” gewesen sein müsse. (Charles Darwin, “Der Ursprung der Arten”)
Im Darwinismus wird behauptet,daß Fische sich in Landlebewesen umwandelten indem sie über Zeitalter hinweg kleine Arme und Beine entwickelten.
Wenn das stimmt, dann müssten unzählige Fossilien von Fischen mit primitiven Armen und Beinen existieren.
Ist aber nicht. Alle Organismen erscheinen im Fossilienbestand vollständig geformt, ohne Übergangsstadien vorzuweisen.
Darwin selbst erkannte dieses Problem. Er schrieb in seinem Buch ,Der Ursprung der Arten‘: “Warum ist dann nicht jede Gesteinsformation voll von solchen Übergangsgliedern? Dies ist vielleicht der größte und schwerwiegendste Einwand gegen die Theorie. Die Erklärung liegt, wie ich glaube, in der extremen Unvollständigkeit des geologischen Fundbestandes.”
An diesem Zustand hat sich bis heute aber nichts geändert !
“Wenn wir uns ins Detail begeben, können wir nicht beweisen daß sich auch nur eine einzige Spezies verändert hätte.” (Charles Darwin, “Leben und Briefe”)
“Die Evolutionstheorie erfordert Übergangsstadien zwischen den Arten, und in der Palaeonthologie sind diese nicht zu finden.” (David B.Kitts, “Palaeonthologie und die Evolutionstheorie”, Evolution28, Sept.1974)
“Das Fehlen von Übergangsfolgen ist unerklärlich.” (Heribert Nilsson, “Synthetische Artbildung”)
“Je mehr Wissenschaftler nach Übergangsformen zwischen den Arten gesucht haben, um so mehr wurden sie frustriert.” (“Ist der Mensch ein Zufall?” Newsweek, 3. November 1980)
Die Fossilien bestätigen die Evolutionstheorie nicht.
Die nächste Gattung, die Amphibien, erscheint ebenfalls spontan im Fossilienbefund. Jahrelang behaupteten Anhänger der Evolutionstheorie daß der “Coelacanth”, ein Quastenflösser, ein Vorläufer der Amphibien gewesen sein soll. Seine Flossen wurden als gliedmaßenartig beschrieben. Der Coelacanth war angeblich seit 70 Millionen Jahren ausgestorben. Dann fingen 1938 Fischer ein lebendiges Exemplar vor der afrikanischen Küste.
Seither wurden etwa 200 weitere gefangen. Peinlich für die Evolutionisten, denn neben dem Beweis daß der Coelacanth nicht seit 70 Millionen Jahren ausgestorben war, ergaben Untersuchungen daß er 100 Prozent Fisch war, ohne jegliche amphibische Charakteristiken.
( ich kannte da nicht einfach sagen, man kann sich ja auch mal irren)
Soviel als Starter, Diese so unerklärlichen Lücken lassen jede Menge Spielraum für theologische Ansätze.)
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Sehr hübsch. Kreationismus und Intelligent Design (ID) als "Lückentheologie". So bezeichnet es jedenfalls Dawkins. ID-Theologen sind fleißig auf der Suche nach den Lücken, nach fehlenden Fossilienfunden. Um dann eifrig mit dem Finger drauf zu zeigen "Siehste, da ist Gott!" (wobei sie natürlich die Masse von Funden und lückenlosen Linien komplett ignorieren). Wird die Lücke dann durch passende Funde gefüllt, schreien sie gleich los "Aber da, eine andere Lücke, also ist da Gott!" Erinnert irgendwie an die Sandkastenspielchen von Kindern ...
Weisst du, das Schöne ist, dass echte Wissenschaft immer wieder forscht und findet, Theorien aufstellt, bestätigt oder verwerft, neue findet und bestätigt oder verwerft, und so Tag für Tag dazu lernt und damit die Welt reicher und schöner wird. Im Gegensatz zu den Kreationisten, die nichts fragen, nur immer schon die eine Antwort haben: "Gott". So wird die Welt immer grauer und trostloser.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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Hmm, joa. Und da fällt mir spontan noch ein Punkt ein, zu dem mich die Meinung einiger Vorredner (Vor-Poster) interessieren würde.
Die ganzen Hinweise für die Richtigkeit der Evolutionstheorie, selbst neben den sicherlich noch vorhandenen Lücken - wenn wir davon ausgehen, dass Gott die Welt geschaffen hat (im Gegensatz zur Evolution, damit gehe ich richtig, oder?) warum hat er uns dann so verwirrt? Bzw. warum sollte er zielstrebig Hinweise gestreut haben, dass die Schöpfung anders verlaufen sein könnte, nämlich laaaaaangsam.
Abgesehen davon - mir persönlich erscheint die Evolution als logisch, sogar als eigentlich zwingend. Denn dass sie stattfindet können wir ja sogar mit unserer begrenzten Lebensspanne auf dieser Welt erkennen - fängt an im Kleinen bei Viren und Bakterien, die sich ständig verändern und entwickeln. Wenn man sich mal einen Wolf anguckt und einen Chihuahua - gut, das war tatsächlich eine zielgerichtete Züchtung unabhängig von der Umwelt, zeigt aber, dass Arten veränderlich sind. Manchmal in erschreckendem Ausmaß. Siehe Chihuahua.
(Mensch, da kommt mein Bio-Unterricht ja wieder hoch...) Mir fallen noch mehr Beispiele ein. Grauspecht und Grünspecht, Birkenfalter, Giraffe...
Da rennst Du offene Türen ein, aber ersetz "Gott" mal durch "da ist immer noch was was unerklärlich ist".
Ich hab ja nur angedeutet, dass Darwin auf dünnem Eis lebt, wie er selbst eingesteht und die Luft immer dünner wird,
also muss was Anderes/Ergänzendes her, na klar mit dem ganzen wissenschaftlichen Mechanismus.
Wissenschaftler machen gerne Sandkastenspiele und nehmen den Standpunkt von Kindern ein, um vorurteilsfrei zu sein 
Trial and Error ist durchaus legitim hat mir mein Professor mal beigebracht .
Wenn irgendwer für sich schon die ewige Antwort hat, who cares, macht die Welt weder besser noch schlechter, lass ihn doch.
Geht ja auch nicht nur um Fossilien, hab ich angeführt, weil die für viele enfach am begreifbarsten sind.
Man muss ja nicht gleich mit rezessiven Mutationen anfangen, oder wenn vieles auf Erbgut beruht, wo kommen den die Gene evolutionsmäßig her, da gibts ja nicht mal Theorien, sondern maximal Hypothesen.
Wie in meinem vorigen Beitrag erwähnt, ist ja auch der Sprung vom anorganischen zu organischen völlig im Finsteren.
Also das ist irgendwas, was wir noch nicht kennen. Sonst nix.
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(13-06-2012, 09:38)Harpya schrieb: Da rennst Du offene Türen ein, aber ersetz "Gott" mal durch "da ist immer noch was was unerklärlich ist".
Genau das tue ich bzw. die Wissenschaft auch.
(13-06-2012, 09:38)Harpya schrieb: Ich hab ja nur angedeutet, dass Darwin auf dünnem Eis lebt, wie er selbst eingesteht und die Luft immer dünner wird,
also muss was Anderes/Ergänzendes her,
Genau das passiert ja auch, denn Darwin hat ja nur den Grundstein gelegt. Tausende von Wissenschaftlern haben seine Theorie bestätigt und ergänzt. Die Luft wird nicht dünner, sondern es kommen immer mehr Antworten zustande, die gleichzeitig weitere Fragen evozieren.
(13-06-2012, 09:38)Harpya schrieb: Wenn irgendwer für sich schon die ewige Antwort hat, who cares, macht die Welt weder besser noch schlechter, lass ihn doch.
Doch, das tut sie - Denkverbote, Gleichschaltungen, Bestrafungen für "Blasphemie", Bespitzelungen sind an der Tagesordnung, wo Kreationismus oder andere fundamentalistische Religionen politisch herrschen.
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Hallo,
(13-06-2012, 09:00)Keksdose schrieb: Einmal der Archäopterix (ich hoffe, der Name stimmt^^), ein Tier das zwar eindeutig ein Vogel ist, allerdings zahlreiche Merkmale eines Reptils aufweist. Er ist sozusagen halb Dino, halb Vogel. (Ich hab die letzte Klausur meines Lebens über das Viech geschrieben... jey!)
Zum zweiten (derletztdin in 3sat oder so) ein Fisch, der fast sein gesamtes Leben an Land verbringt: Er "klebt" gewissermaßen am Fels und lässt sich zwecks Überleben (der Junge hat ja Kiemen) von der Brangung überspülen, ernährt sich meiner Erinnerung zufolge von Algen, lebt zweifelsfrei an Land.
Tja, ein Bild find ich grad in Googel nicht. Wenn ichs gefunden hab, kann ichs ja noch kurz dazuposten. Ich fange mal mit dem Schlammspringer an,da hast Du wahrscheinlich bisschen was verwechselt, du meinst wahrscheinlich diese Felsenechsen, die auf den Brandungsfelsen Wärme tanken, bis Sie sich wieder zur Algensuche ins Meer stürzen.
Mit dem Schlammspringer verhält es sich ein wenig anders:
Aus GEO
"Schlammspringer: Landgänger mit Glupschaugen
Der Schlammspringer gräbt sich Erdhöhlen, die er nur bei Niedrigwasser verlässt, um Nahrung zu suchen. Atmen kann der Fisch, der einer Amphibie ähnelt, trotzdem - mit einem Trick: Er trägt in seinem vergrößerten Kieferraum ständig einen Meerwasser-Vorrat mit sich herum. So nimmt er über seine Kiemen Sauerstoff auf und zusätzlich geringe Mengen über seine feuchte Haut.
"
Gibt allerdings mindestens eine Fischart, fällt mir gerade nicht ein, die wirklich lungenähnliches und Kiemen hat.
Der ausgestorbene Vogel Archäopterix, wurde als Vorgänger der heutigen Vögel angesehen. Vertreter der Evolutionstheorie stellen Ähnlichkeit oft gleich mit Abstammungsnachweis. Neue Entdeckungen ergaben dass Archäopterix zur Gattung der Vögel gehörte, aber keine Federn hatte.
Nur Vögel haben Federn. Er hatte Krallen an seinen Flügeln, aber die hat der Vogel Strauß auch. Ebenso wie andere fossile Vögel hatte der Archäopterix zwar Zähne, aber diese unterschieden sich deutlich von denen der Reptilien.
W.E. Swinton vom Britischen Museum der Naturgeschichte behauptet: “Es gibt keine Nachweise in den Fossilien über die Stadien durch die der bemerkenswerte Wandel von Reptil zu Vogel vollzogen wurde.”
Barbara J. Stahl schrieb in “Geschichte der Wirbeltiere: Probleme der Evolution” : “Es gibt keine bekannte fossile Übergangsstruktur zwischen Schuppen und Federn, und moderne Forscher sind nicht bereit eine Theorie auf purer Spekulation zu begründen.”
Er mag gerne ein Zwischending zwischen Reptil und Vogel gewesen sein wenn Du so möchtest.
Er hat sich aber nicht weiterentwickelt, sondern ist ausgestorben.
Irgend ein Zwischenstadium das gleichzeitig Endpunkt ist ist evolutionär ja nicht von Interesse, wenn es um Weiterentwicklung geht.
(13-06-2012, 09:54)schmalhans schrieb: Doch, das tut sie - Denkverbote, Gleichschaltungen, Bestrafungen für "Blasphemie", Bespitzelungen sind an der Tagesordnung, wo Kreationismus oder andere fundamentalistische Religionen politisch herrschen. Ok,ok, ich denk eben erstmal an Gutmenschen die für sich eine, wie auch immer, Meinung bilden, ohne Anderen damit gleich auf den Sender zu gehen.
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