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Existiert Gott wirklich?
(19-07-2012, 11:08)Mustafa schrieb: Einer Frage, die menschliches Denken übersteigt, kann man sich nunmal nur assoziativ nähern.
Da kann es nur "Geschmacksurteile" geben, sowie daraus resultierende Konventionen.

dann sind derlei überlegungen für die frage nach der existenz irrelevant bzw. off topic

übrigens haben solche lediglich aus geschmacksurteilen resultierenden konventionen ja durchaus auch eine menge unheil angerichtet, was auch dafür spricht, ihnen keine wirkmächtigkeit auch über menschen mit anderem geschmack zuzugestehen (ist aber auch ein anderes paar schuh und hier off topic)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(19-07-2012, 11:47)petronius schrieb: dann sind derlei überlegungen für die frage nach der existenz irrelevant bzw. off topic

Das sehe ich anders. Ich halte eher deine permanenten und sich ständig wiederholenden "Hinweise" für irrelevant, offtopic und diskussionsstörend.
(18-07-2012, 15:20)schmalhans schrieb: Du beschwerst dich fleißig über andere, die angeblich ihre Kinder oder Eltern in Heime geben und sprichst dann selbstherrlich über die Achtung vor der Schöpfung! Weil es gut klingt? Wie handelst du und was ist deine Maxime? Das ist doch das Entscheidende!

Stimmt!, deswegen übernehme ich auch Verantwortung auch wenn ich weiß, dass ich keine mir ggü erwarten darf. Entscheidend ist, dass ich selbst handle, und nicht weil ich nach Erwartungen handle.


Zitat:Woher hast du denn folgende Naseweisheit?

Steht doch in meiner Signatur.

(18-07-2012, 15:20)schmalhans schrieb:
(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: eben verantwortung ggü jeder schöpfung gottes zu tragen. seine mitmenschen/umwelt zu achten, eltern zu respektieren usw. da kann ich jetzt wieder viel aufzählen. du wirst dir schon denken können, welche ich meine.
ich verstehe nicht, wieso das (Verbot gleichgeschlechtlicher Handlungen, Schwangerschaftsabbruch) auch dazu gehören soll. gottes gebote sehe ich auch als denkanstöße an das eigene gewissen an, nicht immer als starre absolute gesetze, bei deren nichtbeachtung man gleich bestraft od. in die hölle käme.

Wer bestimmt das und woher soll das kommen? Etwa doch aus der Selbstbestimmung des Menschen? Frag doch mal die Chefs der vielen Religionsgemeinschaften in Deutschland – die werden dir was husten …

Wenn die Chefs der Rgem bestimmen, was man genau glauben soll, dann stimmt da was nicht. Jeder Mensch kann nur für sich selbst entscheiden, was und wie er glaubt. Diese Religionsvertreter können nur einen Weg vorzeigen. Ich halte es nicht für sehr angebracht, mich unter eine Rgem zu etickettieren.
Für mich kann jmd auch ein gläubiger kathloischer Christ sein, auch wenn er nicht den Papst verehrt oder Mitglied dieser Kirche ist. Wie ich schon sagte, spielt sich Glaube im Herzen ab, nicht auf einem Papier.
Ich dachte ihr Atheisten würdet diese wahre Glaubensfreiheit eher würdigen? aber stattdessen ernte ich ja nur mehr Unverständnis - zumindest von dir. Nun ja, ich glaube das nun mal so und zwinge auch niemanden das gleiche zu glauben. Das könnte ich auch gar nicht.

(18-07-2012, 15:20)schmalhans schrieb:
(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: (unlängst habe ich mit einem atheisten in einem anderen forum diskutiert, der aber der meinung war, dass abtreibung nur eine form der legalen ermordung von menschlichem leben wäre, da nach knapp 3 wochen bspw das herz schon gebildet ist und zu schlagen beginne und man schon von einem menschlichen leben sprechen könne)

Der Unterschied zwischen einem Atheisten und einem Religiösen ist der, dass man bei anständiger und vernünftiger Diskussion den Atheisten mit Argumenten von seiner eigenen Meinung überzeugen kann – den Religiösen niemals.

Meinst du? Ich habe eher den Eindruck, dass auch Atheismus in einen Fanatismus genau wie bei Religiösen übergehen kann. Oder sind alle Atheisten automatisch anständig und vernünftig, so wie du?
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
(18-07-2012, 15:43)petronius schrieb:
(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: da habe ich jetzt gar nicht mal auf meinen bekanntenkreis geschaut,
sondern mehr aufs weltgeschehen.

das dachte ich mir schon

aber auch da gehe ich davon aus, daß die mehrheit durchaus das gute miteinander sucht und nicht brutal nur eigene egoistische interssen durchdrückt. daß diese mehrheit auch die jeweiligen machthaber stellt, ist damit ja nicht gesagt

Darüber habe ich mir auch schon den Kopf zerbrochen. Inwiefern kann man ein Volk für sein Regime verantwortlich machen? Manchmal kommt es mir so vor, als handle das Regime nicht im Interesse seines Volkes, sondern mehr im Interesse des Geldes oder sonstiger Macht.
Ob die Mehrheit tatsächlich immer oder meistens doch das gute miteinander sucht, macht mir Kopfzerbrechen, wenn ich daran denke, wie damals das Nazi-Regime langsam an die Macht gekommen ist und das Volk es mehr oder weniger gewollt hat.
Ich habe leider nicht den Eindruck, dass die Mehrheit das Gute miteinander sucht. Das mag jetzt für Dich anders erscheinen. Wir leben in einer noch funktionierenden Konsum- und Leistungsgesellschaft, und wenn wir mal größere Krisen erleben würden, gäbe es wohl auch sofort wieder Übergriffe auf Außenseiter der Gesellschaft.

(18-07-2012, 15:43)petronius schrieb:
(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: das problem ist aber, wenn man keinen wirklichen eigennutzen hätte, und man trotzdem die verantwortung tragen soll

und da sag ich dir: dann wirds auch keiner tun, und wenn er noch so fromm dahersäuselt
aber eine familie/gesellschaft kann dann auch nicht funktionieren. denk an schwächere menschen, die hilfe benötigen, niemandem aber was dafür geben können.

(18-07-2012, 15:43)petronius schrieb:
(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: das kann zb sein, wenn jmd sich um ein kind sorgen soll, obwohl es nicht mal sein eigenes kind ist, oder wenn es darum geht, sich um eigene eltern kümmern zu müssen, weil sie schon älter sind. da gehts dann bspw gleich ins heim

letzteres (professionelle betreuung und pflege im heim) kann wesentlich sinnvoller sein als sich als überforderter laie an der pflege aufzureiben, nur weil man angst davor hat, was denn die nachbarn sagen könnten
selbst der staat macht das ja nicht ohne eigennutz.
sicher mag das in manchen fällen angebracht sein, aber es ist doch so, dass alte leute quasi nur mehr zum sterben in ein heim gebracht werden, weil sie dann auch keine last mehr darstellen. alte leute fühlen sich weggeschmissen und verlieren auch lebenslust. ich spreche aus erfahrung.


Zitat:und um die kinder meiner lebensgefährtin kümmere ich mich nicht, weil mir ein gott das vorschreibt, sondern weil es für mich emotionalen mehrwert darstellt, mich nützlich machen zu können und dafür anerkennung zu erfahren
ja, das siehst du so für dich, aber ein anderer mag sich denken, was geht mich das kind an, es ist ja nicht mal meins, was habe ich davon, usw. eine gesetzl. pflicht mag da sicher weiter helfen.
nicht selten kommt es aber auch vor (habe schon mehrere Rechtsfälle erlebt), dass der neue männl. partner die kinder der frau misshandelt und die frau das wohlwollentlich akzeptiert.

(18-07-2012, 15:43)petronius schrieb:
(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: wenn sich aber jmd wegen einer erhofften erbschaft plötzlich kümmert, und die verantwortung übernimmt, halte ich das für verlogen

du hast eine viel zu enge vorstellung von "eigennutz" bzw. bist nicht wirklich ehrlich zu dir selber, wenn du wirklich meinst, du würdest dinge tun, weil du dir nicht - wie unausgesprochen und indirekt auch immer - etwas davon versprichst

kann sein, aber ich fühle mich nicht wohl, wenn ich immer etwas tun würde, in Erwartung einer Gegenleistung. Ich kenne jemanden, der weil er nie jemandem etwas schuldig sein will, nie von jemandem Hilfe annimmt. das geht mir dann zu weit. sicher gibt es andere weniger gravierende Dinge, wo man sich etwas davon verspricht, aber um diese dinge geht es mir nicht, sondern darum aufzuzeigen, dass mit eigennutz nicht immer überall das Auslangen gefunden werden kann.

(18-07-2012, 15:43)petronius schrieb:
(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: unter umständen nützt man dann die hilflosigkeit einer anderen person aus, nur um sich dadurch einen vorteil zu verschaffen. so was finde ich abscheulich. und so eigennutz ist im grunde wertlos

naja, aber wer, meinst du, kriegt denn so was als "moralische vorgabe" in der erziehung vermittelt?

noch nicht mal das kind atheistischer eltern

Ich denke, da sind die Eltern sehr maßgeblich dafür, egal ob religiös oder nicht. Man sagt ja auch: der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Wenn man selbst rücksichtslos, oberflächlich und selbstherrlich ggü anderen auftritt, und dies seinen Kindern vorlebt, dann darf man sich nicht wundern, wenn einem die Kinder auch mal so entgegentreten.
Die Erziehung der Eltern spielt in diesen Dingen eine viel größere Rolle als dieselbe Verantwortung aus dem Glauben heraus abzuleiten, meine ich. Ausnahmen bestätigen wohl die Regel.

(18-07-2012, 15:43)petronius schrieb:
(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: ist eine gute frage. denkst du denn, dass der mensch keine moralischen vorgaben benötigt, bzw. dass er von sich aus selbst zu verantwortungsbewusstem und friedlichem handeln übergeht?

eigentlich schon - weils eben logisch und folgerichtig ist. das heißt nicht, daß es nicht sinnvoll wäre, so was schon als wert zu vermitteln (kann das auf-die-nase-fallen beim trial and error sparen). aber ein wert, der sich auch durch rationale reflexion erschließt, ist doch viel einleuchtender und imho nachhaltiger als einer, der halt einfach nur vorgegeben wird ("das ist so, weil gott/dein vater/der hr. direktor das sagt")

Ok, das ist deine Meinung. Wenn jeder rational reflexierend denken würde, würde ich dir sicher zustimmen.

(18-07-2012, 15:43)petronius schrieb:
(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: eben verantwortung ggü jeder schöpfung gottes zu tragen. seine mitmenschen/umwelt zu achten, eltern zu respektieren usw. da kann ich jetzt wieder viel aufzählen. du wirst dir schon denken können, welche ich meine

ich weiß, was du damit meinst - ja

aber die ketzerverbrenner meinten auch, in ihrer verantwortung gegenüber gottes schöpfung (wie sie denn sein sollte) zu handeln
das waren allerdings kontrollfreaks, die meinten, sie müssten alles glaubenskonform - je nachdem, wer gerade über die Glaubensgemeinschaft herrschte und wer als Ketzer/Hexer/Sündenbock deklariert wurde - machen. das hatte dann auch vergleichbare züge wie man sie bspw in der ddr hatte.
natürlich mag ein ayatollah, oder papst anders zum glauben stehen, als ich es tue.
es tut mir auch leid, dass ich hier nicht als religiöse autorität auftreten kann, sondern nur als einfacher gläubiger mit eigenen seltsamen vorstellungen. aber ich bin eben nur Gott ggü verantwortlich, und nicht ggü den jeweiligen geistlichen Herrschern.


(18-07-2012, 15:43)petronius schrieb:
(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: ich verstehe nicht, wieso das auch dazu gehören soll. gottes gebote sehe ich auch als denkanstöße an das eigene gewissen an, nicht immer als starre absolute gesetze, bei deren nichtbeachtung man gleich bestraft od. in die hölle käme

ja gut - aber denkanstöße erhält doch jeder, laufend, der mit offenen augen und wachem verstand durchs leben geht

du sagst es - offene augen und wacher verstand.
aber siehe die menschen, sie sind wie eine Herde Schafe, und sie nutzen ihr hirn nicht.

(18-07-2012, 15:43)petronius schrieb:
(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: auch da kann man nur sagen, dass das erwachsene menschen sind, die selbst entscheiden müssen.

das ist ja wohl immer so, sollte jedenfalls in einer liberalen gesellschaft so sein. die frage, die dann wohl auch jeder für sich beantworten muß, ist dann eben, ob und wozu man dann noch vorgaben von "gott" bzw. wofür überhaupt einen "gott" braucht

Das ist ja auch Thema gewesen in dem Thread Atheismus und Moral.
Ich behaupte, dass eine Gesellschaft ohne Gott ganz andere moralische Vorstellungen entwickelt hätte.
Ob wir jetzt in einer entwickelten und aufgeklärten Gesellschaft keinen Gottglauben mehr nötig haben und Gott somit einfach außen vor stellen können, halte ich für kurzsichtig.
Wir Menschen glauben - obwohl wir keine wirklichen Beweise dafür haben - dass es bspw nach dem Tod noch eine Existenz gibt. Wir haben schon immer an Dinge geglaubt, die wir nicht wirklich erfassen konnten, obwohl wir im Unterschied zu den Tieren, ein viel weiter entwickeltes Gehirn haben und es im Grunde besser wissen sollten. Es ist doch eigtl. viel schwieriger an etwas zu glauben, was man nie wirklich gesehen hat.
Wenn ich sagen würde, ich habe einen Geist gesehen und würde es perfekt beschreiben usw., würde es mir doch keiner glauben. Aber gerade in Bezug auf den Glauben an Gott und des Jenseits zeigen wir Menschen uns sehr hartnäckig.
Sind wir einfach zu dumm, dass wir an solche Dinge glauben (wollen)?
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
(19-07-2012, 13:14)Mustafa schrieb:
(19-07-2012, 11:47)petronius schrieb: dann sind derlei überlegungen für die frage nach der existenz irrelevant bzw. off topic

Das sehe ich anders. Ich halte eher deine permanenten und sich ständig wiederholenden "Hinweise" für irrelevant, offtopic und diskussionsstörend.

dann erklär mir die relevanz

führ doch überhaupt erst mal eine diskussion, bring argumente, erläutere und verteidige sie - aber spar dir persönliches beleidigte-leberwurst-verhalten
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(19-07-2012, 13:33)paradox schrieb: Wenn die Chefs der Rgem bestimmen, was man genau glauben soll, dann stimmt da was nicht. Jeder Mensch kann nur für sich selbst entscheiden, was und wie er glaubt. Diese Religionsvertreter können nur einen Weg vorzeigen. Ich halte es nicht für sehr angebracht, mich unter eine Rgem zu etickettieren.
Für mich kann jmd auch ein gläubiger kathloischer Christ sein, auch wenn er nicht den Papst verehrt oder Mitglied dieser Kirche ist. Wie ich schon sagte, spielt sich Glaube im Herzen ab, nicht auf einem Papier.
Ich dachte ihr Atheisten würdet diese wahre Glaubensfreiheit eher würdigen? aber stattdessen ernte ich ja nur mehr Unverständnis - zumindest von dir. Nun ja, ich glaube das nun mal so und zwinge auch niemanden das gleiche zu glauben. Das könnte ich auch gar nicht.

Klar kann sich jede/r seinen eigenen Glauben zusammenbacken. Aber RGen sind nun mal keine demokratische Parteien, in denen man das Programm mitbestimmen kann, sondern diese sind streng hierarchisch gegliedert und mit Deutungshoheiten versehen. Nicht du bestimmst, wer ein echter Katholik ist, sondern das Oberhaupt der RKK.

Klar steht es dir frei, deine eigne katholische Gemeinschaft zu haben, sagen wir "Die katholischen Schwestern dritten Grades". Aber woher weisst du, dass es (im katholischen Sinne) Recht ist und du nicht in der Hölle landest?

Mir als Atheist ist das natürlich schnurz, und je mehr aus den RGen austreten, um so besser. Aber wir diskutieren ja gerade etwas anderes.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: Ich behaupte, dass eine Gesellschaft ohne Gott ganz andere moralische Vorstellungen entwickelt hätte.
Ob wir jetzt in einer entwickelten und aufgeklärten Gesellschaft keinen Gottglauben mehr nötig haben und Gott somit einfach außen vor stellen können, halte ich für kurzsichtig.
Wir Menschen glauben - obwohl wir keine wirklichen Beweise dafür haben - dass es bspw nach dem Tod noch eine Existenz gibt. Wir haben schon immer an Dinge geglaubt, die wir nicht wirklich erfassen konnten, obwohl wir im Unterschied zu den Tieren, ein viel weiter entwickeltes Gehirn haben und es im Grunde besser wissen sollten. Es ist doch eigtl. viel schwieriger an etwas zu glauben, was man nie wirklich gesehen hat.
Wenn ich sagen würde, ich habe einen Geist gesehen und würde es perfekt beschreiben usw., würde es mir doch keiner glauben. Aber gerade in Bezug auf den Glauben an Gott und des Jenseits zeigen wir Menschen uns sehr hartnäckig.
Sind wir einfach zu dumm, dass wir an solche Dinge glauben (wollen)?

Jede menschliche Gemeinschaft (nicht Gesellschaft) hat zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche moralische Vorstellungen gehabt - so was entwickelt sich nämlich, egal ob mit oder ohne Gottesvorstellung.

Nicht "wir Menschen" glauben, sondern jede/r glaubt etwas anderes: Der eine glaubt, er ist unheilbar krank. Eine zweite glaubt, dass sie es nicht pünktlich zum Termin schafft. Ein Freund glaubt, er mag mich. Eine vierte glaubt an ihr schlechtes Karma. Und nun? Glauben kann man an alles mögliche oder unmögliche, mit Gott hat das relativ wenig zu tun. Und schion gar nicht ist es so, dass die Menschheit schon immer an Gott und das Jenseits geglaubt hätte - auch das ist Entwicklungen unterworfen gewesen.

Das ist das Gute daran - das einzige, dass sich nicht ändert ist, dass sich alles ändert.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
Was für Fragen stellst du, lieber Mustafa,
petronius ist immer und überall, wie ein Gott, On-Top:

(19-07-2012, 13:14)Mustafa schrieb:
(19-07-2012, 11:47)petronius schrieb: dann sind derlei überlegungen für die frage nach der existenz irrelevant bzw. off topic
Das sehe ich anders. Ich halte eher deine permanenten und sich ständig wiederholenden "Hinweise" für irrelevant, offtopic und diskussionsstörend.
petronius ist immer und überall, wie ein Gott, On-Top!

Ich war auch dumm genug nachzufragen:

(17-07-2012, 21:02)Regenbogen bei Axiom… schrieb: Ich sehe dir ist es in diesem Forum alles erlaubt, lieber petronius!
(…)
Warum nur..?

Darauf wurde geantwortet:

(17-07-2012, 21:51)d.n. schrieb: Weil er sich aufs jota genau an die regeln hält

Solange „Jota-Regeln“ mich aus diesem Forum wegen petronius Demagogie noch nicht raus geschmissen haben, verzichte liebe selber mind. einige Wochen hier zu „Diskutieren“. Die petronius Demagogie werde so wie so kaum noch nachgehen, sei denn dies wird wirklich kriminell.

Freundlicher Grüß noch.

P.S. Lieber mache ich meinem eigenen Forum in richtigen Lauf…
Hallo Mustafa,
ich habe von Atheisten überhaupt erst gelernt, wie gleichgültig der Streit um Gott ist. Dieser Thread zeigt an zahllosen Stellen, worauf es den Teilnehmern ankommt. Das sind soziale Nestwärme, moralische Haltung, Fragen der Entgleisung der Politik, Vermeidung von Streit, Kampf, Krieg oder das Gegenteil davon (sagt hier bloß keiner). Im Grunde kann man nur behaupten, der Mensch sei ein Wesen mit Gesellschaft. Alle diese Dinge wie Nächstenliebe, Gerechtigkeit oder gemeinsamer Kampf sind Ausdruck gesellschaftlicher Vorgänge. Was gerade überhand nimmt, hängt davon ab, wie Ressourcen in ausreichender Qualität und Menge zugänglich sind. Hauptsächlich im Mangel suchen wir (die Guten) Verbündete gegen jene, welche uns tatsächlich oder gefühlt von Ressourcen ausschließen (die Bösen).
Unser Dasein ist der ewige Kampf zwischen Guten und Bösen, ob uns dies gefällt oder nicht.
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es", sagt Erich Kästner, und da ist etwas Wahres dran. Man kann auch die Propagandamaschinen der früheren und heutigen Machthaber betrachten oder die Werbemaschine(n).
Ob Gott nach einer konsistenten Definition "existiert", ist ungewiss. Aber Menschen, die den Propagandamaschinen widerstehen, ob Gläubige oder Ungläubige, besitzen offenbar einen Kern an Überzeugungen, die sie stark, selbständig und widerstandsfähig machen.
Ob wir stark, selbständig und widerstandsfähig sind, wird sich erweisen, wenn die Maximen des gegenwärtigen Wirtschaftens versagen werden. Die Südeuropäer sind nur die Ersten, wir kommen auch noch dran. Und dann wird sich der Geist der Solidarität unserer Gesellschaft erweisen müssen, gleichgültig, ob es den biblischen Gott gibt oder nicht.
Ich meine, dabei ist jede geistige Hilfe recht, selbst wenn sich der Geist dieser Hilfe nicht konsistent definieren lässt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Das Problem scheint mir, dass es hier unterschiedliche Auffassungen von "diskutieren" zu geben scheint.
Regenbogen brachte ja zu Beginn "Das Apokryphon des Johannes".
Allerdings beinhalten solche Erklärungen wie die Apokryphon keine "stichhaltigen" Argumente. Entweder man glaubt an das was da gesagt wird oder man lässt es halt.
MMn. sind solche, ohnhin nicht überprüfbaren Erklärung daher eher hinderlich innerhalb einer Diskussion bzw. lassen diese ins Leere laufen.

Auf ein ähnliches Argumentieren trifft man häufig auch bei Missionaren jedweder Couleur. So werden beispielsweise Fragen nach der Existenz eines Gottes mit der Bibel begründet. Für den Gläubigen vieleicht kein Problem, muss eine solche Antwort für jemanden dessen Weltbild nicht auf dem Gerüst der Bibel gründet aber mehr als unbefridiegend (und auch unlogisch) sein.
Hallo Gundi,
was du in #445 schreibst, sehe ich genauso. Man kann jedoch das, wovon man im Innersten überzeugt ist, versuchen auszudrücken und z. B. mit der bisherigen Wirkungsgeschichte begründen. Klar, das ist schwer, weil "starke Überzeugungen" eben alle Negativbeispiele der Geschichte provozieren. Andererseits: Was wären ein Dietrich Bonhoeffer ohne die protestantische Lehre und Franz Jägerstätter (Kriegsdienstverweigerer unter den Nazis, hingerichtet) ohne seinen Glauben? An den Stellen manifestiert sich eine Kraft, die Widerstand leistet gegen den widerwärtigen Zeitgeist.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
(19-07-2012, 16:59)Regenbogen schrieb: Was für Fragen stellst du, lieber Mustafa,
petronius ist immer und überall, wie ein Gott, On-Top:

(19-07-2012, 13:14)Mustafa schrieb:
(19-07-2012, 11:47)petronius schrieb: dann sind derlei überlegungen für die frage nach der existenz irrelevant bzw. off topic
Das sehe ich anders. Ich halte eher deine permanenten und sich ständig wiederholenden "Hinweise" für irrelevant, offtopic und diskussionsstörend.
petronius ist immer und überall, wie ein Gott, On-Top!

Ich war auch dumm genug nachzufragen:
Gemach liebe Diskutanten,
wer in ~63300 min Forumszeit, dabei ist auch Leerlaufzeit, lesen/vergleichen anderer Beiträge,
~7800 Beiträge schreibt (keine 8 Min/Beitrag inkl. Leerlauf etc.),
hat kaum Zeit zum Nachdenken, reflektieren ....
Kann uns Allen irgendwann passieren, nur noch vorgefasste statement
zu anderen Meinungen abzuspulen.
Vor Alterstarrsinn ist keiner sicher.
(19-07-2012, 13:33)paradox schrieb: Wenn die Chefs der Rgem bestimmen, was man genau glauben soll, dann stimmt da was nicht

aber so ist es doch in der praxis- keine religionsgemeinschaft sagt doch: "glaub ruhig, was auch immer du willst, du gehörst trotzdem zu uns"

(19-07-2012, 13:33)paradox schrieb: Für mich kann jmd auch ein gläubiger kathloischer Christ sein, auch wenn er nicht den Papst verehrt oder Mitglied dieser Kirche ist

aber welchen sinn hätte die bezeichnung "katholisch" denn dann noch?

(19-07-2012, 13:33)paradox schrieb: Ich dachte ihr Atheisten würdet diese wahre Glaubensfreiheit eher würdigen?

ich gestehe jedem zu, zu glauben, was auch immer er will. man sollte dann aber nicht unter falscher flagge segeln - denn die sehen die leute ja als erstes und richten sich danach
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: Manchmal kommt es mir so vor, als handle das Regime nicht im Interesse seines Volkes, sondern mehr im Interesse des Geldes oder sonstiger Macht

das ist nicht selten so - schon gar, wenn das regime dem volk nicht verantwortlich ist

(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: Ob die Mehrheit tatsächlich immer oder meistens doch das gute miteinander sucht, macht mir Kopfzerbrechen, wenn ich daran denke, wie damals das Nazi-Regime langsam an die Macht gekommen ist und das Volk es mehr oder weniger gewollt hat

selbst dann wollten die leute unter sich, im engeren kreis, das gute miteinander. was nicht ausschließt, daß man sich äußere feinde einreden läßt. läuft doch in religionsgemeinschaften nicht anders

(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: Wir leben in einer noch funktionierenden Konsum- und Leistungsgesellschaft, und wenn wir mal größere Krisen erleben würden, gäbe es wohl auch sofort wieder Übergriffe auf Außenseiter der Gesellschaft

und ich garantiere dir, daß religiöser glaube daran nichts ändern würde

hat er noch nie

(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: aber eine familie/gesellschaft kann dann auch nicht funktionieren. denk an schwächere menschen, die hilfe benötigen, niemandem aber was dafür geben können

ich muß mich nur in dessen lage versetzen, daran denken, daß es mir genauso gehen könnte, und schon ist es äußerst vernünftig und "eigennützig", ihnen zu helfen

(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: aber es ist doch so, dass alte leute quasi nur mehr zum sterben in ein heim gebracht werden, weil sie dann auch keine last mehr darstellen

kann ich so pauschal nicht bestätigen

es scheint aber irgendwie eine konstante der religiösen zu sein, alles immer nur schwarz zu malen und über die ach so schlechte welt zu jammern

nur: die welt war nie besser. auch und gerade nicht, wenn und wo der glaube stark und gesellschaftsprägend war

(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: ja, das siehst du so für dich, aber ein anderer mag sich denken, was geht mich das kind an

ein anderer mag sich im einzelfall immer was anderes denken

(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: nicht selten kommt es aber auch vor (habe schon mehrere Rechtsfälle erlebt), dass der neue männl. partner die kinder der frau misshandelt und die frau das wohlwollentlich akzeptiert

daß eine mutter die mißhandlung ihrer kinder akzeptiert, soll auch bei gläubigen vorkommen ("wer seinen sohn liebt, spart der rute nicht")

(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: kann sein, aber ich fühle mich nicht wohl, wenn ich immer etwas tun würde, in Erwartung einer Gegenleistung

genau davon ("Gegenleistung") rede ich doch gar nicht. hältst du mich für eine krämerseele?

(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: Wenn jeder rational reflexierend denken würde, würde ich dir sicher zustimmen

er sollte es

das ist zumindest meine ethik (natürlich nicht nur meine, ich hab das nicht erfunden)

(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: es tut mir auch leid, dass ich hier nicht als religiöse autorität auftreten kann, sondern nur als einfacher gläubiger mit eigenen seltsamen vorstellungen. aber ich bin eben nur Gott ggü verantwortlich, und nicht ggü den jeweiligen geistlichen Herrschern

ich mach dir doch keinen vorwurf. ich verweise nur ganz allgemein darauf, daß religiöser glaube per se noch kein garant für soziales wohlverhalten ist

(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: Ich behaupte, dass eine Gesellschaft ohne Gott ganz andere moralische Vorstellungen entwickelt hätte

ich erinnere mich

und bin begründet anderer meinung

meine gründe kannst du auch unserem gespräch hier entnehmen

(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: Wir Menschen glauben - obwohl wir keine wirklichen Beweise dafür haben - dass es bspw nach dem Tod noch eine Existenz gibt

nicht "Wir Menschen". manche wollen das glauben

(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: Wir haben schon immer an Dinge geglaubt, die wir nicht wirklich erfassen konnten, obwohl wir im Unterschied zu den Tieren, ein viel weiter entwickeltes Gehirn haben und es im Grunde besser wissen sollten

tja - ich werde dir da jetzt nicht widersprechen

(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: Sind wir einfach zu dumm, dass wir an solche Dinge glauben (wollen)?

nein, das hat mit intelligenz nicht unbedingt zu tun. auch selbstbetrug kann tröstlich sein
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(19-07-2012, 17:26)Gundi schrieb: Allerdings beinhalten solche Erklärungen wie die Apokryphon keine "stichhaltigen" Argumente. Entweder man glaubt an das was da gesagt wird oder man lässt es halt.
MMn. sind solche, ohnhin nicht überprüfbaren Erklärung daher eher hinderlich innerhalb einer Diskussion bzw. lassen diese ins Leere laufen.

Was für eine Art von Argumenten könnte das denn sein, um als "stichhaltig" zu gelten ?

Wenn es um einen Gott geht, der menschliches Denken übersteigt, dann können wir nicht wirklich etwas "stichhaltig" aussagen.

Was bleibt, ist die Untersuchung seiner "Erscheinungsformen", sprich was wird mit Gott assoziiert ?

Die genannten Erklärungen beschreiben m.E. ganz gut, wie man sich Gott vorstellen könnte, und berücksichtigen seine Unbegreiflichkeit.
Eine "klare Definition" würde die Wesenheit Gottes nicht einfangen.

Natürlich ist das keine Argumentation, wie man sie z.B. vor Gericht oder im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit vorbringen müsste, aber das ist hier ja auch kein Gerichtssaal.

Wer mit den Gottesassoziationen nichts anfangen kann, wird ganz sicher auch keinen Erfolg bei der Suche nach "stichhaltigen" Argumenten haben.


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