(14-08-2012, 09:13)schmalhans schrieb: (14-08-2012, 00:10)Gundi schrieb: (14-08-2012, 00:01)schmalhans schrieb: Was ist gegen Individualität und Selbstverwirklichung einzuwenden?
Und wie deja-vu richtig feststellt besteht heute "Selbstverwirklichung" oftmals vor allem im Konsumieren.
"Think differently", aber alle haben das selbe I-phone.
Alle? Ich hab keins. Und andere Bekannte und Verwandte auch nicht.
Na, da nimmt es einer aber ganz wörtlich.
(14-08-2012, 09:13)schmalhans schrieb: Manche verwirklichen sich im Konsum und im Mainstram, andere nicht. Was ist das Problem? Und was soll das mit Religion zu tun haben?
Was verstehst du denn unter Selbstverwirklichung? "Selbstverwirklichung bedeutet in der Alltagssprache die möglichst weitgehende Realisierung der eigenen Ziele, Sehnsüchte und Wünsche mit dem übergeordneten Ziel, "das eigene Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen" (Oscar Wilde), sowie - damit verbunden - die möglichst umfassende Ausschöpfung der individuell gegebenen Möglichkeiten und Talente."
Imho nur schwer über rein materielles Anhäufen zu erreichen, aber das mag jeder anders sehen und ist ja hier konkret auch nicht Thema.
Was das mit Religion zu tun hat? So wie ich Mandu verstehe (er drückt sich ja leider nicht konkret aus) ist der Mensch heute zu sehr auf sich selbst bedacht und vergisst dabei seine Mitmenschen. Und eine solche Haltung kann über Werbung und Konsum natürlich gefördert werden.
Wie war das noch mit den Friseuren aus Bad Wildungen beim Herrn Nuhr  (  )
(14-08-2012, 09:20)schmalhans schrieb: (14-08-2012, 00:10)Gundi schrieb: Vermutlich schwingt bei Mandu der Vorwurf mit, dass der Mensch heute nur noch an sich denkt und eben nicht an seine Mitmenschen.
Dann nennt es auch so.
Wie meinen? Wir versuchen alle nur Mandu zu verstehen, genauso wie du.
(14-08-2012, 09:33)Manden schrieb: (13-08-2012, 22:21)Gundi schrieb: Aber was ist schlecht an Eigenliebe? Liebe deinen nächsten sollte sich selbst doch auch mit einschließen, oder nicht?
Hi Gundi , Eigenliebe an sich ist nicht schlecht , nur man braucht das
rechte Mass ! Und dass haben wir längst verloren !!!
Gab es denn eine Zeit, in welcher wir das rechte Mass hatten? Wenn ja, wann?
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14-08-2012, 11:16 von petronius.)
(14-08-2012, 09:33)Manden schrieb: Eigenliebe an sich ist nicht schlecht , nur man braucht das
rechte Mass ! Und dass haben wir längst verloren !!!
bitte wenigstens einmal nicht bloß behaupten, sondern auch begründen und belegen
imho war es noch nie anders als heute auch - es gibt rücksichtslose egomanen, selbstaufopfernde helfersyndrom-patienten und die große menge jener, die eine balance zwischen eigeninteresse und solidarischer rücksichtnahme halten
(14-08-2012, 09:33)Manden schrieb: Den Mitmenschen ( Nächsten ) lieben wie dich selbst - das sollen wir
wenigstens v e r s u c h e n ! Mich selbst liebe ich sowieso , und das
auf meine Mitmenschen auszuweiten , das möchte Gott von uns .
Und warum ? Zu unserem eigenen Besten hier
eben
also brauche ich auch keinen gott, der das von mir verlangt, sondern tu es aus eigeninteresse
aber das - eigeninteresse - paßt dir ja auch wieder nicht...
(14-08-2012, 09:33)Manden schrieb: und dass wir wieder die ethische Reife finden , die uns den Weg zu ihm ermöglicht
was hat das mit ethischer reife zu tun?
halte ich dir mangelnde ethische reife vor, weil du den weg zu wotan oder dem fliegenden spaghettimonster nicht findest?
im übrigen verweise ich auf http://religionsforum.de/showthread.php?tid=5910&pid=116804#pid116804
mandens lamento ist auch nichts anderes als eine neuformulierung von "die welt ist so schlecht, und ich muß auch gleich kotzen"
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(14-08-2012, 10:35)Gundi schrieb: Was verstehst du denn unter Selbstverwirklichung? "Selbstverwirklichung bedeutet in der Alltagssprache die möglichst weitgehende Realisierung der eigenen Ziele, Sehnsüchte und Wünsche mit dem übergeordneten Ziel, "das eigene Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen" (Oscar Wilde), sowie - damit verbunden - die möglichst umfassende Ausschöpfung der individuell gegebenen Möglichkeiten und Talente."
Imho nur schwer über rein materielles Anhäufen zu erreichen, aber das mag jeder anders sehen und ist ja hier konkret auch nicht Thema.
Das sehe ich ähnlich.
(14-08-2012, 10:35)Gundi schrieb: Was das mit Religion zu tun hat? So wie ich Mandu verstehe (er drückt sich ja leider nicht konkret aus) ist der Mensch heute zu sehr auf sich selbst bedacht und vergisst dabei seine Mitmenschen. Und eine solche Haltung kann über Werbung und Konsum natürlich gefördert werden.
Abgesehen davon, dass ich dem ersten Teil in seiner Verallgemeinerung nicht zustimme - die Beziehung zu Religion erklärt sich mir heraus immer noch nicht.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
(14-08-2012, 11:23)schmalhans schrieb: (14-08-2012, 10:35)Gundi schrieb: Was das mit Religion zu tun hat? So wie ich Mandu verstehe (er drückt sich ja leider nicht konkret aus) ist der Mensch heute zu sehr auf sich selbst bedacht und vergisst dabei seine Mitmenschen. Und eine solche Haltung kann über Werbung und Konsum natürlich gefördert werden.
Abgesehen davon, dass ich dem ersten Teil in seiner Verallgemeinerung nicht zustimme - die Beziehung zu Religion erklärt sich mir heraus immer noch nicht.
Eventuell stellt laut ihm Religion ebenfalls das einzelne Ich zu sehr in den Vordergrund?
Oder "Religion" quasi als Synonym für Werbung und Kommerz?
So richtig werde ich auch nicht schlau. Die Antwort kann wohl nur Mandu geben.
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(14-08-2012, 10:35)Gundi schrieb: Was verstehst du denn unter Selbstverwirklichung? "Selbstverwirklichung bedeutet in der Alltagssprache die möglichst weitgehende Realisierung der eigenen Ziele, Sehnsüchte und Wünsche mit dem übergeordneten Ziel, "das eigene Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen" (Oscar Wilde), sowie - damit verbunden - die möglichst umfassende Ausschöpfung der individuell gegebenen Möglichkeiten und Talente."
Imho nur schwer über rein materielles Anhäufen zu erreichen
wieso nicht?
kommt doch drauf an, wie man sein "eigenes Wesen" versteht und welche "Möglichkeiten und Talente" man meint, zu haben
(14-08-2012, 10:35)Gundi schrieb: Was das mit Religion zu tun hat? So wie ich Mandu verstehe (er drückt sich ja leider nicht konkret aus) ist der Mensch heute zu sehr auf sich selbst bedacht und vergisst dabei seine Mitmenschen. Und eine solche Haltung kann über Werbung und Konsum natürlich gefördert werden
aber - mal völlig davon abgesehen, ob das denn überhaupt was neues ist und nicht schon immer so war - was soll es nun mit "religion" zu tun haben?
doch nicht mehr als daß wir habenichtse (nein, wir sind ja gar nicht neidisch auf die, die sich das "anhäufen materieller güter" halt leisten können - mit dem fuchs und den sauren trauben hat das natürlich gar nichts zu tun...  ) uns wahlweise nicht einfach nur als intellektuelle sehen können, die erhaben über solchen dingen stehen, sondern eben auch als gottesfürchtige, die mit noch größerere autorität den moralischen zeigefinger schwingen können...
(14-08-2012, 10:35)Gundi schrieb: Wie war das noch mit den Friseuren aus Bad Wildungen beim Herrn Nuhr ( )
ist mir im zweifelsfall ebenso egal wie die anzahl der schuhe in paris hiltons schrank. jedenfalls kein anlaß für mich, den moralischen weltuntergang herbeizujammern
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(14-08-2012, 11:27)petronius schrieb: (14-08-2012, 10:35)Gundi schrieb: Was verstehst du denn unter Selbstverwirklichung? "Selbstverwirklichung bedeutet in der Alltagssprache die möglichst weitgehende Realisierung der eigenen Ziele, Sehnsüchte und Wünsche mit dem übergeordneten Ziel, "das eigene Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen" (Oscar Wilde), sowie - damit verbunden - die möglichst umfassende Ausschöpfung der individuell gegebenen Möglichkeiten und Talente."
Imho nur schwer über rein materielles Anhäufen zu erreichen
wieso nicht?
kommt doch drauf an, wie man sein "eigenes Wesen" versteht und welche "Möglichkeiten und Talente" man meint, zu haben
Kannst du ja gerne so machen.
(14-08-2012, 11:27)petronius schrieb: (14-08-2012, 10:35)Gundi schrieb: Was das mit Religion zu tun hat? So wie ich Mandu verstehe (er drückt sich ja leider nicht konkret aus) ist der Mensch heute zu sehr auf sich selbst bedacht und vergisst dabei seine Mitmenschen. Und eine solche Haltung kann über Werbung und Konsum natürlich gefördert werden
aber - mal völlig davon abgesehen, ob das denn überhaupt was neues ist und nicht schon immer so war - was soll es nun mit "religion" zu tun haben?
Sorry, blöd ausgedrückt. Siehe Beitrag an schmalhans.
(14-08-2012, 11:27)petronius schrieb: nein, wir sind ja gar nicht neidisch auf die, die sich das "anhäufen materieller güter" halt leisten können - mit dem fuchs und den sauren trauben hat das natürlich gar nichts zu tun...
Und getroffene Hunde bellen
(14-08-2012, 11:27)petronius schrieb: (14-08-2012, 10:35)Gundi schrieb: Wie war das noch mit den Friseuren aus Bad Wildungen beim Herrn Nuhr ( )
ist mir im zweifelsfall ebenso egal wie die anzahl der schuhe in paris hiltons schrank. jedenfalls kein anlaß für mich, den moralischen weltuntergang herbeizujammern
Meinst du mich oder Mandu? Vermutlich mich, da du auf meinen Beitrag antwortest.
Weltuntergang? Jammern? Übertreiben wir wieder ein bisschen?
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Gehts noch jemandem so oder hab nur ich das Gefühl, dass Manden eigentlich gar nicht diskutieren will?...
Jetzt hat er schon zwei Threads eröffnet, und in keinem erkenne ich, dass er irgend einen Anreiz gibt außer seinen euphorische Predigten. Sorry, falls ich mich täusche, aber das ist aktuell echt mein Eindruck.
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Wir beobachten das noch, aber wenn nur weiterhin "salbungsvolle" Worte kommen, wird entsprechend reagiert,..etwas Eingewönungszeit steht schließlich jedem zu,..
Aut viam inveniam aut faciam
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(14-08-2012, 11:35)Gundi schrieb: Kannst du ja gerne so machen.
es geht eben genau nicht darum, was ich mache - oder du
(14-08-2012, 11:35)Gundi schrieb: (14-08-2012, 11:27)petronius schrieb: nein, wir sind ja gar nicht neidisch auf die, die sich das "anhäufen materieller güter" halt leisten können - mit dem fuchs und den sauren trauben hat das natürlich gar nichts zu tun...
Und getroffene Hunde bellen 
selbsterkenntnis ist der erste schritt auf dem weg zur besserung
(14-08-2012, 11:35)Gundi schrieb: Meinst du mich oder Mandu? Vermutlich mich, da du auf meinen Beitrag antwortest
nein, ich rede von mir
sonst hätt ich ja "du" geschrieben oder "manden"
btw.: wer ist "mandu"?
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(14-08-2012, 13:23)petronius schrieb: (14-08-2012, 11:35)Gundi schrieb: Kannst du ja gerne so machen.
es geht eben genau nicht darum, was ich mache - oder du
Versteh dein Problem (mal wieder) nicht.
(14-08-2012, 13:23)petronius schrieb: (14-08-2012, 11:35)Gundi schrieb: (14-08-2012, 11:27)petronius schrieb: nein, wir sind ja gar nicht neidisch auf die, die sich das "anhäufen materieller güter" halt leisten können - mit dem fuchs und den sauren trauben hat das natürlich gar nichts zu tun...
Und getroffene Hunde bellen 
selbsterkenntnis ist der erste schritt auf dem weg zur besserung
Nichts zu danken.
(14-08-2012, 13:23)petronius schrieb: (14-08-2012, 11:35)Gundi schrieb: Meinst du mich oder Mandu? Vermutlich mich, da du auf meinen Beitrag antwortest
nein, ich rede von mir
sonst hätt ich ja "du" geschrieben oder "manden"
Ok, schön zu wissen dass du nicht den Weltuntergang herbei jammerst. Und warum erzählst du mir dass, wenn es weder Bezug zu mir noch zu manden haben soll?
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14-08-2012, 14:30
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14-08-2012, 14:32 von petronius.)
(14-08-2012, 14:12)Gundi schrieb: Versteh dein Problem (mal wieder) nicht
könnte daran liegen, daß ich kein problem habe
auch nicht mit leuten, die z.b. meinen, sich qua konsum selbst zu verwirklichen - das ist deren sache und ich werde mich hüten, anderen vorschreiben zu wollen, welche art der "selbstverwirklichung" nun zulässig oder ethisch wertvoller als andere sein soll
(14-08-2012, 14:12)Gundi schrieb: Ok, schön zu wissen dass du nicht den Weltuntergang herbei jammerst
ja, nicht wahr?
man kann vieles ziemlich gelassen sehen, auch, wie andere sich selbst verwirklichen (wollen). und muß dann auch nicht auf die feststellung
"Manche verwirklichen sich im Konsum und im Mainstram, andere nicht"
reagieren mit
"Was verstehst du denn unter Selbstverwirklichung?",
denn das legt doch nahe, daß mensch eben nicht selbst zu entscheiden hätte, wie er sich selbst verwirklicht - eben so, wie er selbst das versteht
(14-08-2012, 14:12)Gundi schrieb: Und warum erzählst du mir dass, wenn es weder Bezug zu mir noch zu manden haben soll?
das hab ich ja nicht gesagt. deine frage war, wer gemeint ist - und wenn ich "ich" schreibe, meine ich selbstverständlich mich. was aber nicht heißt, daß eine aussage über mich nicht auch bezug zu etwas anderem als mir haben könnte - z.b. zu dem, was mich zu dieser aussage über mich bewegt hat
ich muß übrigens auch nicht krampfhaft in den aussagen anderer stochern, um etwas zu finden, von dem ich mich beleidigt fühlen könnte
(und nein, ich habe nicht gesagt, daß du das müßtest...)
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Petronius, mMn. übertreibst du maßlos. Ethik hat außer dir niemand ins Spiel gebracht und die Frage, was man denn unter Selbstverwirklichung verstehe sollte auch legitim sein.
Im eigentlichen Sinn sprachen wir auch über Selbstverwirklichung und Individualität (vermutlich beide Wöter zu sehr vermischt). Und Individualität über Komerz aufzubauen halte ich für, zumindest, schwierig. So vermittelt zwar Werbung Individualität ihres Produktes (Als Beispiel Apple), allerdings führt schon der Erfolg eines Produktes zum Niedergang des Individuellen. Denn je mehr Menschen das selbe haben, machen, tun... desto weniger individuell wird es.
Und hier meine ich zumindest in der Generation 20-30 häufig einen Widerspruch zu erkennen. Der einzelne fühlt sich individuell (bzw. es wird ihm vermittelt), tut aber im Grunde genau das was der Mainstream auch tut.
Ich sage das ohne jede Wertung, lediglich als Widerspruch.
Vieleicht ist der Blick darauf aber auch unterschiedlich, je nachdem welcher Generation man angehört.
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Sich durch Individualität selbst zu verwirklichen ist ein relativ modernes Phänomen, das parallel zur Entwicklung des Privatlebens und des gesellschaftlichen Reichtums einherging, also im wahrsten Sinn des Wortes mit der Moderne beginnt (ausgehendes 19. Jahrhundert). Nicht dass Individualisierung vorher nicht möglich gewesen wäre, aber es war kein allgemeines Phänomen.
Heute - spätestens seit Punk auch die totale Verweigerungshaltung "salonfähig" machte und die Wirtschaft ihn als Lebensstil kommerzialisierte - es ist tatsächlich schwieriger geworden, sich indivuell (zumindest nach außen hin sichtbar) von der Masse abzugrenzen.
Dennoch bleibt immer noch die Frage offen - wie soll da Religion ins Spiel kommen?
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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