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Fundstück der Woche
Selbstexperiment: Ein Jahr nach der Bibel gelebt

>>Als das Jahr endlich rum war, ging Rachel Evans erst mal zum Friseur. Auf ihrem Kopf wucherte eine Mähne ohne ersichtliche Form. "Hätten sie mich gekannt, hätten sie auf diese Regel sicher verzichtet", sagt sie heute. Doch 1. Korinther, 11,15 hatte ihr das Haareschneiden schließlich verboten. Wie ihr so vieles andere in den zwölf Monaten zuvor vorgegeben worden war. Evans nannte ihren Ehemann "Meister" (Brief an die Epheser), verzichtete auf Sex, schneiderte sich schlichte Kleider (1. Petrus), schlief isoliert in einem Zelt im Vorgarten, wenn sie ihre Tage hatte und als unrein galt (Levitikus 15,19 ff). Sie schwieg in der Kirche und bedeckte ihr Haupt beim Gebet mit einem Tuch. Ein Jahr hat die 31-Jährige gelebt, wie es Frauen laut Bibel sollen. Einige Regeln, sagt die US-Autorin und Bloggerin, habe sie nur ausprobiert, das mit dem "Meister" etwa sei nach einer Woche komisch geworden. Andere aber hielt sie das Jahr über ein. Im Ende Oktober in den USA erschienenen Buch "A Year of Biblical Womanhood" hat Evans ihre Erlebnisse aufgeschrieben.<<

*http://www.ftd.de/panorama/leute/:us-amerikanerin-im-selbstversuch-wie-man-ein-jahr-lang-streng-nach-der-bibel-lebt/70115095.html#utm_source=rss2&utm_medium=rss_feed&utm_campaign=/
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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(09-11-2012, 12:15)schmalhans schrieb: Selbstexperiment: Ein Jahr nach der Bibel gelebt

selber schuld, kein mitleid

was hat sie sich auch ausgerechnet solche bibelstellen ausgesucht?

das hohelied wär angenehmer gewesen...

Wie schön sind deine Schritte in den Schuhen, du Edelfräulein! Die Wölbungen deiner Hüften sind wie Halsgeschmeide, von Künstlerhand gemacht.

Dein Schoß ist ein rundes Becken, welchem der gemischte Wein nicht fehlen darf; dein Leib ein Weizenhaufen, mit Lilien eingefaßt;

deine beiden Brüste wie zwei Rehkälbchen, Gazellenzwillinge;
dein Hals wie der elfenbeinerne Turm, deine Augen wie die Teiche zu Hesbon am Tore Batrabbim, deine Nase wie der Libanonturm, der gen Damaskus schaut.

Dein Haupt auf dir gleicht dem Karmel, und dein Haupthaar dem königlichen Purpur, in Falten gebunden.

Wie schön bist du und wie lieblich, o Liebe, unter den Wonnen!

Dieser dein Wuchs ist der Palme gleich, und deine Brüste den Trauben.

Ich denke, ich will die Palme besteigen und ihre Zweige erfassen, so werden deine Brüste den Weintrauben gleichen und der Duft deiner Nase den Äpfeln

und dein Gaumen dem besten Wein, der meinem Geliebten glatt eingeht, über die Lippen Einschlafender gleitet

Ich gehöre meinem Geliebten, und sein Verlangen steht nach mir!

Komm, mein Lieber, wir wollen aufs Feld hinausgehen, in den Dörfern übernachten,

früh nach den Weinbergen aufbrechen, nachsehen, ob der Weinstock ausgeschlagen, ob die Blütezeit begonnen habe, ob die Granaten blühen; dort will ich dir meine Liebe schenken!

Die Liebesäpfel verbreiten Duft, und über unsern Türen sind allerlei edle Früchte; neue und alte habe ich dir, mein Lieber, aufbewahrt!
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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Mitleid? Wieso Mitleid? Sie führt in diesem Selbstexperiment doch nur die Wörtlichnehmerei bewusst ad absurdum. Und wer sagt, dass sie nicht das Hohelied in besonderem Maße ausgiebig gesungen hätte?
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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(09-11-2012, 12:55)schmalhans schrieb: Mitleid? Wieso Mitleid? Sie führt in diesem Selbstexperiment doch nur die Wörtlichnehmerei bewusst ad absurdum. Und wer sagt, dass sie nicht das Hohelied in besonderem Maße ausgiebig gesungen hätte?

ad absurdum führt sie eigentlich nur ihr eigenes vorurteil - wer sagt denn, daß man die bibel wörtlich nehmen muß und dann ausgerechnet auch noch so, wie fr. evans das tut?

die bibel ist bekanntlich ein steinbruch für vielerlei, wer halt exklusiv nur das absurde sucht, wird es natürlich auch finden
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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Da du den Artikel offensichtlich nicht gelesen hast, zitiere ich weiter daraus:

>>Aufgewachsen ist sie in Birmingham, Alabama, mitten im Bible Belt Amerikas. ... Und auch heute: Religion an jeder Ecke. Irgendwann habe es sie einfach aufgeregt, sagt Evans, dass sich viele Menschen in der Gegend auf die Bibel beriefen, wenn es etwa darum ging, dass Frauen keine wichtigen Ämter in der Kirche übernehmen oder Karriere machen durften. "Jeder pickt sich die Regeln heraus, die ihm passen. Ich wollte das infrage stellen." Nach dem Jahr war ihr klar: Jeder angeblich noch so Tiefgläubige macht Abstriche bei seiner Bibeltreue, einen allgemeingültigen, einzig richtigen Weg gibt es nicht. ... Zugleich hat sie die mitunter absurden Folgen der Bibelauslegung demonstriert. ... Einige konservative Christen schäumten, dass sie die Unfehlbarkeit der Heiligen Schrift anzweifle. Evans mache sich mit ihrem "gefährlichen" Projekt über die Bibel lustig. Dabei liege ihr nichts ferner, beteuert sie. Evans bezeichnet sich als evangelikale Christin und gilt als einflussreiche konservative Stimme. <<
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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Wenn ich so etwas lese, dann bezweifle ich, ob Intelligenz, also Einsichtsfähigkeit, ausreicht, mit Regeln einer Gesellschaft (und seien es uralte Gesellschaften) vernünftig umzugehen. Mir scheint, dass vielen Menschen Immunisierungsstrategien (diese Regel ist Wort Gottes, das macht man so, was sollen denn die anderen denken, steht im Koran) überhaupt nicht in den Sinn kommen.

Man muss doch nicht Wissenschaftstheorie studieren, um zu erkennen, dass solche Immunisierungen nichts weiter sind als eine andere Art der Autoritätsgläubigkeit. Natürlich muss man fragen, was das Gute oder Anerkennenswerte einer Regel ist. Wenn da aber dergleichen nicht zu finden ist, oder schlimmer Unterdrückungen, seelische Verbiegungen gegeben sind, dann weg damit!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Ich verstehe nicht, was du mit dem Verweis aus Immunisierungsstrategien bezweckst, verstehe die Verwendung des Begriffes hier nicht. Dass Religionen dazu dienen, Autoritiäre und patriarchalische Strukturen zu schaffen bzw. zu zementieren ist ihren Kritikern wohlbekannt, wird ihren Mitläufern aber durch den Einsatz des Mythos und des Ritus verschleiert.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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(09-11-2012, 19:26)schmalhans schrieb: Evans bezeichnet sich als evangelikale Christin und gilt als einflussreiche konservative Stimme

das ist ja wohl ihr problem

wer unbedingt als vegetarier beim jagdverein mitmachen will...

wie ich schon sagte: selber schuld, kein mitleid
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Wieso Mitleid? Die ganze Geschichte zeigt doch nur, dass es bei Religionen ausschließlich um Macht geht, um nichts anderes.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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(10-11-2012, 11:18)schmalhans schrieb: Wieso Mitleid? Die ganze Geschichte zeigt doch nur, dass es bei Religionen ausschließlich um Macht geht, um nichts anderes.

kann ich nicht so sehen

ich finds reichlich kindisch, vorsätzlich alles wörtlich zu nehmen, nur um zu zeigen, wie unsinnig das ist

das weiß man schließlich auch vorher schon


oder, um einen spruch aus meiner heimat einzuwerfen:

geschieht meinem vater ganz recht, daß ich jetzt an den händen friere - was hat er mir auch keine handschuhe gekauft
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(10-11-2012, 10:45)schmalhans schrieb: Ich verstehe nicht, was du mit dem Verweis aus Immunisierungsstrategien bezweckst, ...
Offensichtlich hast du mein Statement verstanden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Irland - Tod nach Verweigerung des Schwangerschaftsabbruchs aus religiösen Gründen

>>Two investigations are under way into the death of a woman who was 17 weeks pregnant, at University Hospital Galway last month. Savita Halappanavar (31), a dentist ... was found to be miscarrying, and died of septicaemia a week later. ... Her husband says that, having been told she was miscarrying, and after one day in severe pain, Ms Halappanavar asked for a medical termination. This was refused, he says, because the foetal heartbeat was still present and they were told, “this is a Catholic country”.<<

*http://www.irishtimes.com/newspaper/frontpage/2012/1114/1224326575203.html
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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moslemischer arzt setzt sich für die gleichberechtigung von mann und frau ein:
Zitat:...Mohamed Kandeel ist Mitglied der Genfer Stiftung für Medizinische Ausbildung und Forschung (gfmer) , die eng mit der WHO zusammenarbeitet. Mit der weiblichen Beschneidung hat der Professor für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Universität in Menofiya, Ägypten, aber kein Problem. Im Gegenteil: In einem auf der Medizin- und Biologie-Plattform F1000 veröffentlichten Artikel stellt Kandeel die Schädlichkeit der Beschneidung infrage und fordert die weltweite Legalisierung der Praxis.

Sofern die Beschneidungen durch erfahrenes Personal und unter Betäubung vorgenommen würden, seien Nachteile nicht erwiesen, so Kandeel. Eine weibliche Beschneidung des Types I sei gleichwertig wie die Beschneidung, die bei Jungen vorgenommen wird. Beim Typ I wird teilweise oder vollständig der äußerlich sichtbare Teil der Klitoris und/oder der Klitorisvorhaut entfernt.
...
*http://www.welt.de/politik/ausland/article111030661/Mediziner-will-Vaginal-Beschneidung-legalisieren.html
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Was veranlasst Menschen eigentlich, ausgerechnet an ihren Genitalien herum zu schnippeln?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Die Frage meinst du nicht ernst, oder? Wer die Sexualität manipuliert, beherrscht die Menschen. Dieser Trick funktioniert seit Jahrtausenden - und du fragst danach?
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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