(24-11-2012, 13:12)schmalhans schrieb: (24-11-2012, 12:44)indymaya schrieb: (24-11-2012, 11:55)Richard Bastian schrieb: Ja und nein, war nur est Reaktio auf Indys "Buttler"... War gar kein Rechtschreibfehler sondern eine neue Wortschöpfung meinerseits,
speziell für einen Beitrag an petronius.
Du wirfst dich zum Schöpfer auf? Was dein Schöpfer wohl dazu sagt, dass du dich mit ihm auf eine Stufe stellst ... Sohn?
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(24-11-2012, 13:30)indymaya schrieb: (24-11-2012, 13:12)schmalhans schrieb: (24-11-2012, 12:44)indymaya schrieb: (24-11-2012, 11:55)Richard Bastian schrieb: Ja und nein, war nur est Reaktio auf Indys "Buttler"... War gar kein Rechtschreibfehler sondern eine neue Wortschöpfung meinerseits,
speziell für einen Beitrag an petronius.
Du wirfst dich zum Schöpfer auf? Was dein Schöpfer wohl dazu sagt, dass du dich mit ihm auf eine Stufe stellst ... Sohn?
Du misst also mit zweierlei Maß - du darfst in die Schöpfung eingreifen, andere (zum Beispiel die, die sich Sterbehilfe wünschen) nicht. Kommt mir bekannt vor.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
(24-11-2012, 13:45)schmalhans schrieb: Du misst also mit zweierlei Maß - du darfst in die Schöpfung eingreifen, andere (zum Beispiel die, die sich Sterbehilfe wünschen) nicht. Kommt mir bekannt vor. Ich entscheide hiermit eigenmächtig, daß Du meine Wortschöpfung töten darfst. In Deinem Beispiel ist weder der "Wünscher noch der Täter, ein Schöpfer des Lebens.
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Richard Bastian:
Dein Vergleich mit dem Festagsgericht ist sehr schön, wirklich! Aber wie kann man da den Bogen zu der Sterbehilfe-Diskussion schlagen?
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(24-11-2012, 12:44)indymaya schrieb: (24-11-2012, 11:55)Richard Bastian schrieb: Ja und nein, war nur est Reaktio auf Indys "Buttler"... War gar kein Rechtschreibfehler sondern eine neue Wortschöpfung meinerseits,
speziell für einen Beitrag an petronius.
auch deine anale phase wird irgendwann vorbei sein
halt durch!
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(24-11-2012, 17:31)Lelinda schrieb: Vergleich mit dem Festagsgericht...wie kann man da den Bogen zu der Sterbehilfe-Diskussion schlagen? Lelinda, freut mich wenn Dir meine Kochstunde gefällt, den "Bogen" schlagen wir jetzt noch.
Zum Braten bin ich gekommen weil es kurz vorm Mittagessen war, Du fragtest nach dieser Sehnsucht, was ich darunter verstehe, darüber könnten wir noch lange reden, der Grund war Deine Befreiung von einem bestimmten Glauben, und mein Hinweis auf diese Prüfungsgeschichte, dazu bin ich auf Deinen Beitrag (#190) noch gar nicht richtig eingegangen, wie auf einige andere nicht, mal sehen, Stück für Stück...
"Das Leben ist eine Prüfung", das ist ein leicht dahingesagter Satz den Viele einfach mit einem Kopfnicken kommentieren, hier im Forum aber ein Thema über das man ausführlicher reden sollte, jetzt nicht hier in diesem Fred, vielleicht gibt es darüber schon ein paar Seiten, kannst ja mal nachschauen, oder wir machen einen neuen auf.
Sieht man das wie eine Prüfung dann gehört der Tod natürlich dazu, und unsere verschiedenen Ansichten und Meinungen sollten wir möglichst gewinnbringend für jeden hier durchdiskutieren, zumindest aber soweit, dass jeder die Einstellung des Anderen versteht und akzeptieren kann, auch wenn sie der eigenen widersprechen mag.
Das ist ein Thema zu dem man vielleicht vorschnell ein paar Worte loslässt weil man sich noch gar keine richtigen Gedanken darüber gemacht hat und "nur" eine Meinung hat, weil man etwas gut oder weniger gut findet, einen Fall im persönlichen Umfeld kennt, im Fernsehen gesehen oder in der Zeitung gelesen hat, irgendeine Behauptung oder Meinung übernimmt ohne sich des Ernstes dieser Sache bewusst zu sein, wer denkt schon gerne und freiwillig über den Tod nach? Über Leiden und Schmerzen und ein bitteres Ende? Das verschiebt man gerne auf später, "wenns mal soweit ist"...
Jetzt aber wieder "richtig" zum eigentlichen Thema hier.
Meiner Meinung nach wäre es gut zuerst ein paar wesentliche Punkte zu klären, hier ist "religionsforum.de", so sollte man an erster Stelle die Sichtweise der Religionen anführen und sie begründen durch Texte der jeweiligen Schriften oder Aussagen von Gelehrten.
Ein großes Problem sehe ich jedoch gerade in diesen Schriften, denn welche Schrift gibt es außer dem Koran die nicht im Laufe der Zeit verändert wurde? Der Buddhismus entstand durch mündliche Überlieferungen, spaltete sich in verschiedene Nikaya-Schulen, erst ca. 400 Jahre nach dem Tod des Buddha Siddhartha Gautama wurden diese Überlieferungen schriftlich festgehalten, man ist nicht sicher wann er gestorben ist, die Angaben dazu reichen von 563 bis 368 v. Chr., ähnlich wie im Christentum entschieden Konzile über den Inhalt der Schriften.
Über die Folgen des Selbstmordes existieren verschiedene Ansichten, der Buddha lehrte dass jede Ursache eine Wirkung hat, leidvolle Ursache hat immer leidvolle Wirkung, der Selbstmord vergrößert dieses Leid das dann im nächsten Leben wieder als Wirkung auftritt. Aber da gibt es noch andere Überlieferungen die bis fast zur Verherrlichung dieser Tat reichen, ein weites Feld für Diskussionen...
Was ist mit der Veda des Hinduismus? Diese Religion entstand etwa 1200 - 1300 v.Chr., manche Forscher datieren sie älter, die ersten Schriften entstanden erst ca. 500 nach Chr.. Der Hinduismus erklärt dass eine Bestrafung für Selbsttötung folgt, je niedriger die Kastenzugehörigkeit ist, umso schwerer die Strafe im Jenseits in das der Unglückliche dann zur Verbannung geschickt wird, ein Mitglied einer hohen Kaste erwartet mindestens 1.000 Jahre Verbannung, wird aber als Mensch wiedergeboren, Kastenabwärts kann man eine Wiedergeburt als Tier erwarten, je niedriger die Kaste umso niedriger das Tier.
So gesehen bleibt außer der persönlichen Meinung kaum etwas übrig wenn man sich mit unserem Thema auseinandersetzen will, nur der Koran sagt eindeutig dass man sich nicht selbst töten darf, alle anderen Religionen müssen sich entweder auf die Ansichten ihrer Gelehrten verlassen, oder eben auf die eigene Meinung. Die RKK prangert "jede Art Mord, Völkermord, Abtreibung, Euthanasie und auch der freiwillige Selbstmord“ an, siehe hier: *http://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/documents/rc_con_cfaith_doc_19800505_euthanasia_ge.html
Komplizierter wird es noch wenn man Fragen stellt wie: "Ist Beihilfe zum Selbstmord gleich Beihilfe zu Mord?" oder "Wird so ein Arzt zum Mörder?" und die Antworten auf eine Schrift begründen will, na dann, viel Spass dabei...
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(24-11-2012, 11:46)Richard Bastian schrieb: Mal ein Beispiel: Du willst Deiner Freundin zu ihrer Geburtstagsparty eine Freude machen und ihr viel Arbeit abnehmen indem Du das Essen für die ganze Gesellschaft kochst
(...)
aber Deine Mahlzeit ist ungenießbar, leider. Und darüber reden sie dann, dass DU die Party verdorben hast, diese fünf Gramm Salz vergessen sie Dir auch die nächsten Jahre nicht, keiner beachtet die zehn Kilo die Du eingekauft hast und die sechs Stunden Arbeit
(...)
nur drei Sekunden nicht aufgepasst, drei lächerliche Sekunden Deines Lebens waren gerade mal nötig um alles zu verderben, Freundschaft und Ansehen sind hin, für Jahre, all Deine Mühe war wertlos, umsonst, Dein Wunsch Freude zu bringen schlug ins Gegenteil um, keiner vergibt Dir die drei Krümel Salz.
Das ist vielleicht eine schöne Metapher, unlogisch bleibt sie trotzdem. Warst du schon einmal sauer auf jemanden, weil er ein Essen versalzen hat? Ist dir schon einmal so viel Hass entgegengeschlagen, dass dein Ansehen für Jahre beschädigt ist, nur weil du etwas überwürzt hast? Ohne diese Theatralik hättest du deinen Post übrigens um mindestens zwei Drittel kürzen können.
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(25-11-2012, 03:41)Richard Bastian schrieb: Meiner Meinung nach wäre es gut zuerst ein paar wesentliche Punkte zu klären, hier ist "religionsforum.de", so sollte man an erster Stelle die Sichtweise der Religionen anführen und sie begründen durch Texte der jeweiligen Schriften oder Aussagen von Gelehrten.
Oder man fragt sich, inwieweit diese Haltungen für die Diskussion noch nutzbringend sind. Wir dürfen nicht vergessen, dass diese Religionen mit ihren Schriften aus einer Zeit stammen, in der die heutige Diskussion nicht geführt werden musste. Die Medizin war noch nicht so weit, Menschen so weit über den natürlichen Tod hinweg am Leben zu erhalten; deshalb vermute ich, dass es damals weniger relevante Fälle gab. Dementsprechend war, selbst wenn das gewollt gewesen wäre, eine schmerzfreie Möglichkeit zur Sterbehilfe nicht vorhanden. Aber soweit war man ja gar nicht, sogar Selbstmord galt als hoch verwerflich. Es war schlicht nicht diskutabel: Es mussten keine Regelungen gefunden werden, sprich, heute existieren dazu auch keine (religiösen) Maßstäbe. Das Problem von Religionstexten ist ja leider, dass ihre Autoren damals nicht ahnen konnten, in welche Richtung sich die Gesellschaft entwickeln würde. Darum ist es auch selbstverständlich, dass sie heute auf viele unserer Probleme keine Antwort mehr haben.
(25-11-2012, 03:41)Richard Bastian schrieb: So gesehen bleibt außer der persönlichen Meinung kaum etwas übrig wenn man sich mit unserem Thema auseinandersetzen will, nur der Koran sagt eindeutig dass man sich nicht selbst töten darf, alle anderen Religionen müssen sich entweder auf die Ansichten ihrer Gelehrten verlassen, oder eben auf die eigene Meinung.
Tadaa: Die eigene Meinung, da haben wirs ja. Tja, ich stimme dir da voll und ganz zu. Die Religion gibt keine Antwort auf diese Frage, selbst wenn im Koran Selbstmord ausdrücklich verboten ist - damals wusste man noch nichts von Depressionen und Schizophrenie, und von Empathie scheinbar auch nichts, bei solchen Verboten. Also: Warum sich dann auf die Religion stützen? Wir müssen andere Maßstäbe finden, wir müssen neue Argumente suchen und die eigene Meinung höher bewerten als die es damals gemacht haben. Spricht aus meiner Sicht für die Sterbehilfe - zumindest für ihre Möglichkeit.
(25-11-2012, 03:41)Richard Bastian schrieb: Die RKK prangert "jede Art Mord, Völkermord, Abtreibung, Euthanasie und auch der freiwillige Selbstmord“ an, siehe hier: *http://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/documents/rc_con_cfaith_doc_19800505_euthanasia_ge.html
Ich zitier mal eben den Abschnitt zum Selbstmord:
Zitat: Der Freitod oder Selbstmord ist daher ebenso wie der Mord nicht zu rechtfertigen; denn ein solches Tun des Menschen bedeutet die Zurückweisung der Oberherrschaft Gottes und seiner liebenden Vorsehung. Selbstmord ist ferner oft die Verweigerung der Selbstliebe, die Verleugnung des Naturinstinktes zum Leben, eine Flucht vor den Pflichten der Gerechtigkeit und der Liebe, die den Nächsten, den verschiedenen Gemeinschaften oder auch der ganzen menschlichen Gesellschaft geschuldet werden – wenn auch zuweilen, wie alle wissen, seelische Verfassungen zugrunde liegen, welche die Schuldhaftigkeit mindern oder auch ganz aufheben können.
Auch wenn ich mich bei den ersten Sätzen gleich mal wieder aufregen könnte (Selbstmord = Flucht vor den Pflichten gegenüber der Gesellschaft?? Damit macht man es sich verdammt einfach...), immerhin: "Seelische Verfassungen" werden erwähnt, welche die Schuldhaftigkeit mindern, bzw. aufheben können. Da ich gewillt bin, meinen Mitmenschen weiterhin wohlwollend gegenüberzustehen, unterstelle ich unserem Ex-Papst da einfach, auch an Menschen gedacht zu haben, die den Schmerz nicht mehr aushalten können (und nicht nur an Schizophrene, wobei das auch schon ein Fortschritt im Vergleich zu vor 2000 Jahren wäre).
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Keksdose:
Mich stört an diesem Zitat eher die "Zurückweisung... seiner liebenden Vorsehung." Wie kann man es "liebend" nennen, wenn ein Kind nach Wochen körperlichen Qualen an Krebs stirbt oder bei einem Waldbrand umkommt? Vielleicht sieht der Verfasser Gott so ähnlich wie einen Schriftsteller, der eben diese oder jene Intention hat, eine Szene für den Protagonisten negativ ausgehen zu lassen, damit die Story die von ihm gewünschte Entwicklung nimmt, welche die enttäuschten Romanfiguren natürlich nicht vorhersehen können. Aber während Romanfiguren fiktiv sind, sind die Menschen, für die dieser Gott in "Liebe" grausamste Qualen vorsieht, lebendig, und sie leiden wirklich.
Genauso stört es mich, wenn in einer Diskussion a) behauptet wird, man könne nicht selber denken, sondern würde seine Meinung ohne zu überlegen aus den Medien übernehmen, und b) einem indirekt unterstellt wird, man habe überhaupt keine Ahnung von dieser Materie. Dabei würde ich auf dieses Thema gar nicht so heftig reagieren, wenn ich nicht selbst einen Fall miterlebt hätte, bei der eine Person qualvoll und über Wochen an ihrer Krankheit gestorben ist. Damals gab es weder Hospize, noch eine vernünftige Pallilativmedizin, und als diese Person tot war, dachte ich: "Jetzt hat er endlich keine Schmerzen mehr!"
Richard Bastian:
Wie du an Keksdoses Zitat siehst, ist die römisch-katholische Kirche in dieser Hinsicht genau deiner Meinung: Es ist demnach eine Dreistigkeit, dem lieben Gott ins Handwerk zu pfuschen. Wobei sie sich noch widerspricht, denn gegen einen Naturinstinkt kann man nicht ankämpfen.
Richard Bastian
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(25-11-2012, 09:54)Keksdose schrieb: Wir dürfen nicht vergessen, dass diese Religionen mit ihren Schriften aus einer Zeit stammen, in der die heutige Diskussion nicht geführt werden musste. Die Medizin war noch nicht so weit, Menschen so weit über den natürlichen Tod hinweg am Leben zu erhalten; deshalb vermute ich, dass es damals weniger relevante Fälle gab. Dementsprechend war, selbst wenn das gewollt gewesen wäre, eine schmerzfreie Möglichkeit zur Sterbehilfe nicht vorhanden. Schön dass Du "vermutest" schreibst, und du wirfst auch einiges zusammen in einen Topf, also nochmal "Kochkurs": Eine schmerzfreie Beendigung des Lebens ist mindesten schon seit der Zeit möglich in der der Mensch den Schlafmohn entdeckt hat, so etwa ab 6000 v. Chr..
Was meinst Du hier mit "relevant"? Für den Betroffenen ist es das immer schon gewesen, für seine Angehörigen auch, Krankheiten gibt es auch schon immer, und der Wunsch nach Beendigung des Leidens ist so alt wie die Menschheit, siehe Hinduismus - Leid - Nirwana, eine der ältesten Lehren.
Es gibt einen wesentlichen Unterschied, meine Meinung, zwischen dem Missbrauch von Maschinen die das Leben verlängern, die im schlimmsten Fall einen Körper noch für Jahre am "Funktionieren" halten und der Mensch ist dabei vollkommen bewusstlos, und anderen lebenserhaltenden Massnahmen die den "natürlichen" Tod verhindern. Lebenserhaltende Massnahmen, was gehört denn alles dazu? Ein Defibrillator zum Beispiel, künstliche Ernährung/Beatmung, Dialyse, Operationen, Amputation und auch Medikamente sind Mittel dafür, die letzten drei Möglichkeiten sind auch schon sehr lange bekannt und angewendet, so kann eine Amputation das Leben retten, und nicht einfach "nur" verlängern, der "natürliche" Tod wäre ohne sie aber in ein paar wenigen Tagen eingetreten, die Diskussionen darum gibt es also auch schon mindestens seit "Schlafmohn", und sie mussten auch geführt werden. Schön dass Du "vermutest" schreibst...
(25-11-2012, 09:54)Keksdose schrieb: Aber soweit war man ja gar nicht, sogar Selbstmord galt als hoch verwerflich. Es war schlicht nicht diskutabel: Es mussten keine Regelungen gefunden werden, sprich, heute existieren dazu auch keine (religiösen) Maßstäbe. Das Problem von Religionstexten ist ja leider, dass ihre Autoren damals nicht ahnen konnten, in welche Richtung sich die Gesellschaft entwickeln würde. Darum ist es auch selbstverständlich, dass sie heute auf viele unserer Probleme keine Antwort mehr haben. Wäre hilfreich wenn Du schreiben würdest welche Religion Du meinst, soweit ich die Religion kenne gibt es sehr wohl diese Maßstäbe, auch wenn jetzt nicht "Und tötet euch nicht selber" wörtlich dasteht wie im Koran. Und soweit ich auch weiß gibt zumindest der Islam Antworten auf alle unsere Probleme, und der Autor, in diesem Falle Gott Selbst, weiß auch sehr wohl wohin sich die Gesellschaft entwickelt, das wusste Er schon lange bevor es den ersten Menschen gab.
(25-11-2012, 09:54)Keksdose schrieb: Die Religion gibt keine Antwort auf diese Frage, selbst wenn im Koran Selbstmord ausdrücklich verboten ist - damals wusste man noch nichts von Depressionen und Schizophrenie, und von Empathie scheinbar auch nichts, bei solchen Verboten. Geisteskrankheit und Hirnmissbildungen/Verletzungen sind Begleiter des Lebens von Anbeginn, Depressionen z.B. können zum Selbsthass und zum Ekel vor sich selbst führen, auch wenn nicht jeder Einzellfall überliefert wurde haben sich Menschen deswegen umgebracht, der erste in der Bibel beschriebene Selbstmord aus Scham beging Abimelech, sogar eine Tötung auf Verlangen, zu finden bei Richter 9, ab Vers 52, und auch seine Folgen, die Beschreibung des Selbstmordes von Judas ist die letzte von sieben Fällen die in der Bibel zu finden sind. Empathie? Vielleicht müssen wir die Bedeutung dieses Wortes klären, denn Du versteht es offensichtlich falsch.
(25-11-2012, 09:54)Keksdose schrieb: Also: Warum sich dann auf die Religion stützen? Wir müssen andere Maßstäbe finden, wir müssen neue Argumente suchen und die eigene Meinung höher bewerten als die es damals gemacht haben. Spricht aus meiner Sicht für die Sterbehilfe - zumindest für ihre Möglichkeit. "Die damals" haben ihre Meinung ebenso überbewertet wie "Die heute", es gab auch schon immer Menschen denen Religion und Gott egal war, alles wirklich nichts Neues, und Null Argument für die Sterbehilfe.
R. Bastian schrieb: Die RKK prangert...
Keksdose schrieb: ...immerhin: "Seelische Verfassungen" werden erwähnt, welche die Schuldhaftigkeit mindern, bzw. aufheben können. Da ich gewillt bin, meinen Mitmenschen weiterhin wohlwollend gegenüberzustehen, unterstelle ich unserem Ex-Papst da einfach, auch an Menschen gedacht zu haben, die den Schmerz nicht mehr aushalten können (und nicht nur an Schizophrene, wobei das auch schon ein Fortschritt im Vergleich zu vor 2000 Jahren wäre).
Ich unterstelle dem Papst etwas ganz anderes, "zeitgeist" und "Anpassung" habe ich schon erwähnt, und auch die Gründe dafür, so wie ich es sehe.
(25-11-2012, 09:34)Keksdose schrieb: Ohne diese Theatralik hättest du deinen Post übrigens um mindestens zwei Drittel kürzen können. Und durch ein paar eigene Nachforschungen hättest Du Deinen komplett vermeiden können...
Man/Frau kann seine/ihre Meinung zu allem sagen, sehr gut wäre es jedoch, diese Meinung nicht auf unbegründete Vermutungen zu stützen/bilden, seine Gefühle nicht überzubewerten und sich auch einmal die Geschichte der Menschheit zu betrachten, ihre Sorgen und Nöte, gerade heute mit dem Internet bekommt man alle nur erdenkliche Informationen, und danach kannst Du Dein Wort: "Spricht aus meiner Sicht für die Sterbehilfe" noch einmal aufsagen, dann können wir darüber reden, so nicht.
Finde die Fehler in meinen Aussagen/Behauptungen und beweise sie, zeige mir Schriften oder Fachartikel die mich widerlegen und denen ich nichts entgegenzuhalten habe, das wäre ein guter Anfang.
Letzter Satz vom "Kochkurs": "Es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wurde..."
Richard Bastian
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(25-11-2012, 12:01)Lelinda schrieb: Mich stört an diesem Zitat eher die "Zurückweisung... seiner liebenden Vorsehung." Wie kann man es "liebend" nennen, wenn ein Kind nach Wochen körperlichen Qualen an Krebs stirbt oder bei einem Waldbrand umkommt? Du hast damit nach wie vor ein großes Problem, und dazu gehört auch dieses:
(25-11-2012, 12:01)Lelinda schrieb: Genauso stört es mich, wenn in einer Diskussion a) behauptet wird, man könne nicht selber denken, sondern würde seine Meinung ohne zu überlegen aus den Medien übernehmen, und b) einem indirekt unterstellt wird, man habe überhaupt keine Ahnung von dieser Materie. Zuerst bitte ich Dich darum nicht beleidigt zu reagieren wenn ich irgendetwas behaupte was das selbst denken oder nicht und keine Ahnung betrifft, falls Du dies aus meinen Beiträgen herausliest.
Es geht mir nicht darum jemanden abzubewerten oder ihm/ihr Dummheit, Desinteresse oder Ahnungslosigkeit zu unterstellen, im Gegenteil, wenn ich irgendwo einen Fehler sehe der meiner Meinung nach durch eine Bildungslücke oder eine falsche Information entstand würde ich diesen Fehler gerne behoben sehen, und zwar nicht durch Besserwisserei und Schulmeisterei meinerseits, sondern durch Lesen, Lernen und Nachforschung des "Angeklagten" selbst, nur dann ist ihm wirklich geholfen, dann kommt vielleicht Einsicht und auch eine geänderte Meinung. Wer weiß denn schon alles? Wir leben auch um zu Lernen, und das bis zu unserem letzten Tag, wer das nicht einsehen oder begreifen kann dem ist nicht zu helfen, wer es nicht will kann sich ändern, dazu gehört auch das Nachdenken darüber wie eine Antwort gemeint sein könnte und das Zurückstellen der persönlichen Neigungen und Gefühlen, wie auch die Bewertung der anderen Person, denn das tun wir auch fast immer, wir machen uns ein Bild vom Gegenüber und richten danach, und so verlieren auch gutgemeinte und wahre Worte an Bedeutung, man stellt sich unbewusst über den anderen, schätzt seine eigene Meinung viel zu hoch ein und verbaut sich dadurch viele Wege, man liest oder lernt etwas nicht gerade weil "Der oder Die" gesagt hat man solle es besser tun, das ist leider eine falsche Einstellung, damit kommt man nicht weiter.
Du erwähnst oft das Leid von Kindern wenn Du Gott kritisierst, für Dich ist diese Einstellung wohl logisch und offensichtlich richtig, wenn ich Dir sage was ich davon halte dann bist Du mir für die nächsten drei - vier Jahre böse, ein "typisch weiblich" ist noch das Geringste davon...
Aber das ist keine Abwertung und keine Überheblichkeit, es ist lediglich eine Feststellung, dazu noch eine altbekannte.
Reden wir mal von Frauen und Kindern, und vom Leid: Frauen sind für uns schwache Männer oft wie Wesen von einem anderen Stern, ihre Gefühle sind oft unbegreiflich, aus unserer Sicht voll daneben, hoffnungslos übertrieben und selbstsüchtig, wir benutzen die gleichen Worte wie sie und dabei ist ihre Bedeutung komplett verschieden, wir reden von Liebe und befinden uns im Krieg gegeneinander, Frauen unterstellen uns dass wir unsere Gefühle nicht zeigen können, dabei meinen sie ihre eigenen Gefühle die wir gar nicht haben können, sie verlangen von uns es ihnen rechtzumachen, dabei kann man das gar nicht tun, wir machen grundsätzlich alles falsch. Wie also sollte es möglich sein uns so zu einigen dass jeder dabei gut wegkommt? Das geht nicht, und wer etwas anderes behauptet hat entweder keine Ahnung oder ist ein Schmeichler, die Wahrheit ist es jedenfalls nicht. Trotzdem...
Lelinda, das Leben beginnt mit Schmerz und Leid, wäre ein Mann in der Lage das auszuhalten dann hätte Gott wohl dem Mann die Geburt seiner Nachkommen bestimmt, aber viele Männer kippen schon um wenn sie nur bei einer dabei sind und schlagen sich dazu noch den Kopf auf, sind behandlungsbedürftig.
Es sind auch nicht die langen Monate der Schwangerschaft die wir nicht ertragen könnten, auch die Zeit danach, die durchwachten Nächte, die ewige Sorge, und das noch mit Liebe und Güte, nicht auszudenken.
Aber so ist auch die Beziehung zu Kindern bei einer Frau anders als beim Mann, Du siehst es doch selbst an Dir, immer wieder argumentierst Du mit gequälten Kindern, das sind aber auch "nur" Menschen, dabei geht das Leid von Kindern dem Mann auch an die Nieren, aber um Welten weniger als einer Frau, so wie es scheint.
Wäre es vielleicht für Dich möglich wenn wir über Leid und Sinn reden nicht gleich an Kinder zu denken? Sie nicht zum Beweis Deiner Theorie zu benutzen? Denn dadurch machst Du es Dir selbst schwer und noch schwerer für den der Dir erklären will wieso warum dieses Leid da ist.
Wir könnten tagelang reden und hunderte Seiten vollschreiben, und kurz vorm Verstehen kommt das Kind und alles war vergebene Mühe, ja, ist schon lustig.
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(25-11-2012, 12:45)Richard Bastian schrieb: Schön dass Du "vermutest" schreibst...
Ich warte immer doch darauf, das mal in einem deiner Beiträge zu lesen, lieber Richard. Ich schreib das nicht, weil es sich so schön anhört.
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(25-11-2012, 13:57)Richard Bastian schrieb: Reden wir mal von Frauen und Kindern, und vom Leid
 Warum?! Was hat das jetzt mit dem Thema zu tun?
(25-11-2012, 13:57)Richard Bastian schrieb: Wäre es vielleicht für Dich möglich wenn wir über Leid und Sinn reden nicht gleich an Kinder zu denken? Sie nicht zum Beweis Deiner Theorie zu benutzen? Denn dadurch machst Du es Dir selbst schwer und noch schwerer für den der Dir erklären will wieso warum dieses Leid da ist.
Wir könnten tagelang reden und hunderte Seiten vollschreiben, und kurz vorm Verstehen kommt das Kind und alles war vergebene Mühe, ja, ist schon lustig.
Offenbar hast du auf der Sachebene kein Gegenargument. Lelinda hat doch Recht, du gibts es ja sogar zu: Deine ganzen Theorien lassen sich an einem einzigen Beispiel widerlegen. Wenn sie was taugen würden, bräuchte es mehr als die Erwähnung eines leidenen Kindes (und dass es sowas gibt bestreitest du hoffentlich nicht) um das Konstrukt in sich zusammenbrechen zu lassen.
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(25-11-2012, 12:45)Richard Bastian schrieb: durch ein paar eigene Nachforschungen hättest Du Deinen komplett vermeiden können...
Man/Frau kann seine/ihre Meinung zu allem sagen, sehr gut wäre es jedoch, diese Meinung nicht auf unbegründete Vermutungen zu stützen/bilden, seine Gefühle nicht überzubewerten und sich auch einmal die Geschichte der Menschheit zu betrachten, ihre Sorgen und Nöte, gerade heute mit dem Internet bekommt man alle nur erdenkliche Informationen, und danach kannst Du Dein Wort: "Spricht aus meiner Sicht für die Sterbehilfe" noch einmal aufsagen, dann können wir darüber reden, so nicht.
Darf ich eine persönliche Bitte an dich richten? Oben Zitiertes empfinde ich als ziemlich unhöflich. Ich fände es nett, wenn du mir auf der Sacheben widersprechen würdest, anstatt mich zu bewerten, so als würdest du mich genau kennen. Danke im Vorraus.
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25-11-2012, 15:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-11-2012, 15:02 von Lelinda.)
Richard Bastian:
Ich verstehe nicht, warum du Männer und Frauen gegeneinander ausspielen willst. Warum ich ein Kind als Beispiel gewählt habe, ist eine persönliche Sache und hat nichts damit zu tun, dass ich eine Frau bin (übrigens kenne ich Männer, die sehr viel mehr Empathie haben als die meisten Frauen). Du kannst von mir aus für "Kind" "Mann", "Frau", "Mensch" oder was immer du willst, einsetzen. Das ändert aber an der Tatsache, dass grauenhaftes Leiden und wahre Liebe eines allmächtigen Gottes sich gegenseitig ausschließen. Zumindest in meinen Augen. Und in meinen Augen hat Gott nicht die geringste Entschuldigung dafür, wenn er wirklich allmächtig ist. Außer der natürlich, dass er die Macht hat und darum machen kann, wozu immer er gerade Lust hat. Wie der Autor eines Romans die Handlung ebenfalls nach Belieben gestalten kann.
Und ja: Diese Sache ist für mich ein Problem.
Du scheinst davon überzeugt zu sein, dass deine Meinung die einzig richtige ist. Das sei dir unbelassen. Ich bin (natürlich) dafür überzeugt von MEINER Meinung und jeder andere Mit-User ist wahrscheinlich überzeugt von seiner eigenen Meinung. Aber Meinungen sind eben nur Vermutungen, die nicht bewiesen werden können. Darum bitte ich dich, anzuerkennen, dass, wenn jemand eine andere Meinung hat als du, der Grund nicht dafür sein muss, dass diesem irgendwelches Wissen fehlt, und dass er sich deiner Meinung anschließen wird, sobald du ihn aufgeklärt hast. Schließlich hat jeder seine eigene Lebensgeschichte und entwickelt darum zwangsläufig eigene Gedanken.
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