(21-07-2013, 15:01)Mustafa schrieb: (21-07-2013, 14:52)Harpya schrieb: Die Vorstellung das ein grundsätzlich transzendentes Wesen,
also nicht von realen Wesen erdacht, sich real manifestiert halt ich
für suspekt.
Was meinst du mit "real manifestieren"?
Natürlich können ideelle Begriffe nicht plötzlich zu einem Materiehaufen werden.
Wir können nur in materiellen Dingen Verwirklichungen der Ideen sehen (z.B. "hier geschieht Gerechtigkeit" oder "das ist Gottes Wille"), aber die Idee selbst bleibt transzendent. Da sind wir ja mal einer Meinung, sowas wie Götter, Geister...
sind erstmal transzendente Schaffungen von Menschen und keine
abstrakten "Wesen" die sich urplötzlich in Proheten o.ä.
mainifestieren.
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Ja, es sind keine Hypothesen über die Welt, sondern Ideen menschlicher Bezugnahme zur Welt.
(21-07-2013, 14:43)Mustafa schrieb: (21-07-2013, 14:02)Gundi schrieb: Eine vernünftige Erklärung halte ich hier für sinnvoller.
Ich sehe nach wie vor nicht, was an Ideen wie Menschenwürde nicht vernünftig sein soll.
Welchen Grund gibt es, sie abzulehnen?
Wenn Menschenwürde lediglich ein Begriff dafür ist Menschen aufgrund vernünftiger Überlegungen die gleichen Rechte zu gewähren gibt es natürlich keinen Grund sie abzulehnen.
Menschenwürde aber als nebulöses, quasi-göttliches Naturgesetz, das keine vernünftige Grundlage bedarf halte ich nicht für sinnvoll.
(21-07-2013, 14:43)Mustafa schrieb: Die Philosophie des Humanismus tut dies jedenfalls ganz sicher nicht, im Gegenteil.
Sie verstanden auch nicht alle das selbe darunter. Es gab genauso prakmatiker wie transzendenzbezogene Philosophen.
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(21-07-2013, 15:49)Gundi schrieb: Menschenwürde aber als nebulöses, quasi-göttliches Naturgesetz, das keine vernünftige Grundlage bedarf halte ich nicht für sinnvoll.
Von fehlender vernünftiger Grundlage war ja auch nie die Rede.
Die Vernunft geht auch nicht verloren, wenn der Menschenwürde Unantastbarkeit zugesprochen wird.
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(19-07-2013, 18:53)Ekkard schrieb: Was ist Religion?
religion ist organisierter religiöser glaube, also gewissermaßen gemeinsam nach bestimmten regeln vollzogener transzendenzbezug
(19-07-2013, 18:53)Ekkard schrieb: Was bedeutet Glaube?
etwas für "wahr", also zutreffend zu halten, ohne daß man es gesichert weiß bzw. wissen kann
der gegenstand religiösen glaubens ist eine transzendente instanz, die in der regel als auf das leben des religiös gläubigen einfluß nehmend gedacht wird
(19-07-2013, 18:53)Ekkard schrieb: Welche Aufgabe hat Glaube in einer Gesellschaft?
der religiösen glaube?
keine für die gesellschaft zwingend notwendige, in der praxis oft eine negative, da er die tendenz hat, selbstbestimmtheit und pluralismus zu leugnen bis zu bekämpfen
für das individuum kann religiöser glaube tröstlich und stabilisierend sein, aber auch (zumal, wenn von anderen instrumentalisiert) zerstörerisch
generell wird man wohl sagen müssen, daß es vom inhalt eines glaubens (auch nichtreligiös verstanden) abhängt, ob und welche rolle er in einer gesellschaft spielt
(19-07-2013, 18:53)Ekkard schrieb: Muss Glaube einen Transzendenz-Bezug aufweisen wie Religion?
wenn es religiöser ist: ja
sonst natürlich nicht
(19-07-2013, 18:53)Ekkard schrieb: Gibt es einen grundsätzlichen Unterschied zum Begriff "Weltanschauung"?
eine weltanschauung kann verschiedenes zum inhalt haben, das muß nichts transzendentes sein
(19-07-2013, 18:53)Ekkard schrieb: Wie hängen Glaube, Religion und Ethik miteinander zusammen?
auf verschiedene art und weise. die persönliche ethik eines gläubigen bzw. religionsanhängers wird von glaube bzw. religion nicht unbeeinflußt sein
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(19-07-2013, 20:55)Koon schrieb: Auch wenn ein Religion überwiegend damit beschäftigt ist Menschliche Geist anzusprechen... welches sich recht Leiten soll... kann ein Atheist das nicht akzeptieren..
wieso nicht?
ich akzeptiere alles, womit sich eine religion beschäftigt, solange sie damit niemand schadet und mir die ruh läßt
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21-07-2013, 22:27 von petronius.)
(20-07-2013, 23:53)Mustafa schrieb: Hast du keinerlei ideellen Werte? Keinerlei Transzendenzbezug?
das eine hat nicht zwingend mit dem anderen zu tun
(20-07-2013, 23:59)Mustafa schrieb: (20-07-2013, 23:22)petronius schrieb: die ultras eines beliebigen fußballvereins hängen also einer religion an
na ja...
ich seh das anders
Was machen die denn so großartig Anderes als z.B. diese Salafisten um Leute wie diesen Vogel?
sie beten nicht zu allah
(21-07-2013, 01:13)Mustafa schrieb: (21-07-2013, 00:59)Gundi schrieb: Religion definiert sich imho im weitesen Sinne darüber, dass es nicht-hinterfragbare Grundannahmen gibt.
Also sowas wie "Die Würde des Menschen ist unantastbar!".
warum soll das nicht hinterfragbar sein?
das ist lediglich eine wunsch- bzw. zielvorstellung, die man teilen kann oder nicht.sie wird in praxi ja auch ständig hinterfragt und verletzt
(21-07-2013, 01:23)Mustafa schrieb: (21-07-2013, 00:59)Gundi schrieb: Weitere Merkmale: Höhere Menschen die angeblichen Zugang zu diesem Wissen haben und es den Gläubigern vermitteln, Zeremonien, Abgrenzen von anderen Gruppierungen...
Natürlich sind dies häufig beobachtbare Merkmale von Religion, aber dem wurde m.E. doch längst u.a. in den abrahamitischen Religionen widersprochen, wo man letztlich eben selber direkt vor Allah steht, und sich nicht auf "höhere Menschen" bezieht
aber bis dorthin trifft das von gundi gesagte auch auf diese "abrahamitischen Religionen" zu und wird dem von ihnen keineswegs "widersprochen"
(21-07-2013, 01:23)Mustafa schrieb: Von moderneren Formen der Religion, welche auch die philosophische Entwicklung mitgemacht haben, garnicht zu sprechen
welche sollen das sein?
(21-07-2013, 01:23)Mustafa schrieb: der Beweis einer stabil funktionierenden atheistischen Gesellschaft fehlt halt leider noch.
eine säkulare reicht ja auch völlig
(21-07-2013, 02:37)Mustafa schrieb: (21-07-2013, 01:41)Gundi schrieb: Mir ist keine Religion bekannt, welche frei von den oben genannten merkmalen ist.
Meine
welche soll das sein?
der islam jedenfalls nicht
(21-07-2013, 02:37)Mustafa schrieb: (21-07-2013, 01:41)Gundi schrieb: Als was würdest du unsere momentane Gesellschaft ansehen?
Mehrheitlich religiös, wie sonst?
nie im leben
zum glück
(21-07-2013, 02:37)Mustafa schrieb: Oder wie würdest du die statistischen Daten interpretieren?
daß sich immer noch erstaunlich viele als angehörige einer religiongemeinschaft führen lassen
das prägt aber nicht wirklich unsere gesellschaft, in der im wesentlichen religion als privatsache gilt und eben keinen sozial normativen charakter mehr besitzt
(21-07-2013, 02:37)Mustafa schrieb: Atheismus ist immer noch ein Minderheitenphänomen und ich sehe da auch keinerlei "Siegeszug".
wayne interessierts?
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(21-07-2013, 21:57)petronius schrieb: das eine hat nicht zwingend mit dem anderen zu tun
Was sind ideelle Werte dann? Etwa "greifbar" oder "messbar"?
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21-07-2013, 22:38 von petronius.)
(21-07-2013, 12:02)Mustafa schrieb: Ich sehe die Aufklärerisch-religiöse Haltung als dominant an
was soll das sein, diese "Aufklärerisch-religiöse Haltung"?
und dominant wobei, auf welchem gebiet?
(21-07-2013, 12:02)Mustafa schrieb: Moral, Werte oder dergleichen sind transzendente Ideen!
was soll eine "transzendente Idee" sein?
ideen sind selbstverständlich nicht der sinnlichen erfahrung durch andere zugänglich
allerdings sind sie nicht von den gegenständen derselben unabhängig
(21-07-2013, 14:37)Mustafa schrieb: Werte wie Freiheit, Menschenwürde, etc. sind einfach transzendente Ideen, was sonst?
wieso sollen sie transzendent ein?
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(21-07-2013, 22:02)Mustafa schrieb: (21-07-2013, 21:57)petronius schrieb: das eine hat nicht zwingend mit dem anderen zu tun
Was sind ideelle Werte dann? Etwa "greifbar" oder "messbar"?
sag du es mir
nicht ich verwende diesen begriff, du reitest darauf herum
also, was sind "ideelle Werte" für dich?
was wären z.b. "nichtideelle Werte"?
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(21-07-2013, 22:02)Mustafa schrieb: Was sind ideelle Werte dann? Etwa "greifbar" oder "messbar"?
Na klar, wären sie nicht greifbar, also ausgesprochen oder niedergeschrieben
wären es keine Werte, da garnicht bekannt.
Messbar?
Nehmen wir mal die Tatsache, das manche behaupten jeder Mensch würde als Muslim geboren und nur durch irgendwelche den Einfluss mancher Drecksäcke, satanische Umstände oder geistige Verwirrung was anderes werden
ist das ideelle muslimische Gen an der Geburtenrate messbar.
Durch die Heirats/Beziehungsvorschriften im Islam z.B. ist eine
gezielte Verbereitung eines ideellen muslimischen Gens
ziemlich dicht am arischen Reinheitsgedanken.
Erfolge mit genug Statisik abzählbar.
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(21-07-2013, 22:42)petronius schrieb: was wären z.b. "nichtideelle Werte"?
Na materielle Werte.
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(21-07-2013, 22:50)Harpya schrieb: Na klar, wären sie nicht greifbar, also ausgesprochen oder niedergeschrieben
wären es keine Werte, da garnicht bekannt.
Messbar?
...
Was man "greifen" oder "messen" kann ist nicht der ideelle Wert, sondern eine Erscheinung davon, die man manifestiert sieht.
Wenn du irgendwo "Freiheit" gemessen haben willst, dann ist dies so wie
irgendwo "Gottes Tat" zu messen.
Eine Frage der ideellen Begriffe, die wir in die Welt hineinlegen.
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(21-07-2013, 22:36)petronius schrieb: was soll eine "transzendente Idee" sein?
ideen sind selbstverständlich nicht der sinnlichen erfahrung durch andere zugänglich
allerdings sind sie nicht von den gegenständen derselben unabhängig
Darf ich dich erinnern, dass nicht ich auf dem Transzendenzbegriff rumreite, sondern auf die Schwierigkeiten bereits hingewiesen habe.
Hast nicht gerade du in unten verlinktem Beitrag geschrieben, dass übernatürliche Fabelwesen in gleicher Weise wie ideelle Begriffe transzendent sind?
Und nun behauptest du das Gegenteil?
http://religionsforum.de/showthread.php?tid=6508&pid=135214#pid135214
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(22-07-2013, 20:28)Mustafa schrieb: (21-07-2013, 22:42)petronius schrieb: was wären z.b. "nichtideelle Werte"?
Na materielle Werte.
also ist alle nicht materielle "ideell"?
nun, auch das nicht materielle bedarf nicht zwingend der religion oder eines "gottes"
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