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Der privatisierte Kommunismus
#31
(30-11-2013, 12:20)Klaro schrieb: Im Grunde genommen wird kein System auf ewig überleben, wenn es sich ausgepowert hat.
Wobei im kap. Westen die soziale Marktwirtschaft für Gerechtigkeit sorgte, aber initiiert durch die entstehende Arbeiterklasse, oder Leuten, denen das Gewissen schlug, als sie die Armut und das beißende Elend der Menschen vermerkte, wie auch Bismark, Liebknecht und anderer. Im Katholischen erinnert mich das an Kolping. Alles Wege, um Leid wenigstens abzumildern.
Wobei ein System, das Privateigentum gestattet, weit eher den Zuspruch einer Gesellschaft findet als ein Gemeinwesen mit einer zentral gelenkten Wirtschaft. Wenn es während des 20. Jahrhunderts neben den staatlich gelenkten Volkswirtschaften nicht die mehr marktwirtschaftlich orientierten des Westens gegeben hätte, der technische Fortschritt, wie wir ihn heute haben, wäre wohl kaum möglich gewesen. Wahrscheinlich hätten Versorgungsengpässe, die mangels moderner Logistik nicht hätten verhindert werden können, größere Opferzahlen gefordert als die beiden Weltkriege.
(30-11-2013, 12:20)Klaro schrieb: Im Soz. wollte man den Menschen auch alles möglich machen, und übersah, daß man die Finanzen dazu nicht hatte. Material wurde mit Flickenmaterial ausgebessert. Wie das Ende werden würde, wußte man nicht, aber das es kommen würde, war auch klar.
Da stellt sich die Frage, weshalb das nötige Geld nicht vorhanden war. Leider lässt sich heute wohl nur schwer nachweisen, wie viele nicht linientreue Funktionäre ihr Geldvermögen in kapitalistische Länder, insbesondere in die USA brachten...
(30-11-2013, 12:20)Klaro schrieb: Karl Marx Definierung von der Urgemeinschaft zur Sklavenhalterordnung, bis Feudalismus, jung Kapitalismus zu Kapital und dem Imperium scheint sich zu bewahrheiten. Globalisierung ist wohl der erste Ansatz zu einem imperialen Machtzentrum, in dem die Konzerne kleinere Betriebe aufsaugen, um ganz die Macht zu erhalten. Ob es danach einen Knall gibt und wir wieder bei der Urgemeinschaft anfangen, wäre hier die Frage.
- - -
Der weitere Verlauf der Geschichte steht nach meiner Überzeugung fest:
Regionalisierung der weitgehend staatliche gelenkten Wirtschaft im wesentlichen auf das geographische Gebiet Europas, den Naher Osten, das nördliche Afrika und auf einige Länder Südamerikas. Der in naher Zukunft zu erwartende Bruch mit den USA wird den ersehnten Anschluss der Ukraine ermöglichen, ohne dass es zu Einschränkung russischer Gas- und Öllieferungen kommt...Natürlich werden die USA ihre militärischen Stützpunkte in Europa unverzüglich aufgeben müssen...
#32
(30-11-2013, 13:18)Klaro schrieb: Ach, ja - wie wehrst Du Dich gegen die kommende Zentralregierung in Brüssel oder das kommende System einer Religion, die auch nichts anderes im Sinn hat, als die Macht an sich zu reißen ?

sag ich dir, wenns so weit ist

bislang sind das ja nur deine alptraum-fantasien
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#33
(30-11-2013, 13:18)Klaro schrieb: Ach, ja - wie wehrst Du Dich gegen die kommende Zentralregierung in Brüssel oder das kommende System einer Religion, die auch nichts anderes im Sinn hat, als die Macht an sich zu reißen ?

Echt ?
Soweit ist Scientology schon ?
#34
(30-11-2013, 10:46)konform schrieb: Dazu gehören zumindest die Beschränkung der Macht der Banken und z.T. staatliche Lenkung von Bereichen der Industrie.

Mir ist lieber, der Staat herrscht über die Banken, als daß die Banken über den Staat herrschen.
#35
Immerhin ist der Staat demokratisch legitimiert, er muß (zumindest theoretisch) zum Wohle der Bevölkerung agieren. Wenn er es nicht tut, werden die Politiker bei der nächsten Wahl bestraft.
Der Staat gehört uns, Zinsprofite aus Staatsbanken gehören daher auch uns.

Bei Banken sieht es anders aus. Die Manager sind natürlich nicht der Bevölkerung verpflichtet, sondern dem Aufsichtsrat. Von ihm werden sie bestellt und abberufen.
#36
(30-11-2013, 12:05)konform schrieb: . . . das gegenwärtige System läuft auf einen Punkt zu, ab den nur noch der massive staatliche Eingriff in das Wirtschaftsgeschehen die Zunahme wirtschaftlicher Ungerechtigkeit verhindern kann.

Ich glaube, wir laufen nicht auf diesen Punkt zu, wir haben ihn längst erreicht.
#37
(30-11-2013, 16:00)Sinai schrieb: Immerhin ist der Staat demokratisch legitimiert, er muß (zumindest theoretisch) zum Wohle der Bevölkerung agieren. Wenn er es nicht tut, werden die Politiker bei der nächsten Wahl bestraft.
- - -
Ja, ja, diese lästigen Wahlen...Icon_cheesygrin
#38
(30-11-2013, 13:18)Klaro schrieb: das kommende System einer Religion, die auch nichts anderes im Sinn hat, als die Macht an sich zu reißen ?

Oh, haben Pinky und der Brain eine Religion gegründet?
#39
Zitat:Soweit ist Scientology schon ?
Icon_lol Weiter, als mancher denkt. Die sind auch nicht blöd, wissen, wie es lang geht und mit wem Macht zu erhalten ist. Über Politik und Wirtschaft. Ganz einfach.
Und wer holt sich wohl Anregungen aus den Büchern des Gründers ?

Als vor Jahren noch in Verschwörungsforen darüber gelacht wurde, als einer sagte, wir werden ausspioniert, da witzelte so mancher höhnisch in die Tasten - und was ist jetzt ? Icon_cheesygrin

Diese Leute spielen nicht, die haben Ziele.

Ach, Harpya, ich habe gefunden, was Du über Karl Marx betreffs eines Kindes mit Lenchen schriebst. Scheint zu stimmten. Hatte es aber schon mal gehört.
Zitat: BIOGRAPHIEN
Alles über Tante Jenny
DER SPIEGEL 48/1975

Es geht in der Politik immer um die Macht und wer das Sagen hat. Manche Leute denken, die "spielen" nur. Da darf gelacht werden. Icon_cheesygrin
#40
Ich weiß nicht, ich krieg da irgendwie Probleme, alles gleich zu machen - jeden und alles und sonstwie auch:

Dieser Begriff des Gemeinsamen kann uns helfen zu verstehen, was Kommunismus bedeutet — oder was er bedeuten könnte. Marx argumentiert in seinen frühen Schriften gegen jede Konzeption des Kommunismus, die die Abschaffung des Privateigentums nur enthält, um die Güter zum Eigentum einer Gemeinschaft zu machen. Stattdessen ist Kommunismus richtig verstanden nicht nur die Abschaffung des Privateigentums, sondern des Eigentums als solchem. Es ist allerdings schwierig für uns, sich unsere Welt und uns selbst außerhalb von Eigentumsverhältnissen vorzustellen. »Privateigentum hat uns so dumm und einseitig gemacht«, schreibt er, »dass ein Objekt nur dann unseres ist, wenn wir es haben«. Was würde es bedeuten, dass etwas unseres ist, wenn wir es nicht besitzen? Was würde es bedeuten, uns selbst und unsere Welt nicht als Eigentum zu betrachten? Hat Privateigentum uns so verdummt, dass wir das nicht sehen können? Marx versucht den Kommunismus — eher unbeholfen und romantisch — in Begriffen der Erzeugung einer neuen Art des Sehens, eines neues Hörens, eines neuen Denkens, eines neuen Liebens zu fassen, kurz, der Produktion einer neuen Humanität.
+++egs.edu/faculty/michael-hardt/articles/wiederaneignung-des-gemeinsamen-im-kommunismus/
+++ernst.weizsaecker.de/grenzen-der-privatisierung/
Die Schwäche der hoch verschuldeten Staaten
#41
(06-12-2013, 22:29)Klaro schrieb: Ich weiß nicht, ich krieg da irgendwie Probleme, alles gleich zu machen - jeden und alles und sonstwie auch:
Das war schon immer das Problem einer juvenilen Phase.
#42
"juvenile Phase" ist gut. Icon_cheesygrin
#43
Hallo Klaro, wie wär's, wenn du deine Meinung mit eigenen Worten schriebst?

Zum Inhaltlichen:
(06-12-2013, 22:29)Klaro schrieb: Ich weiß nicht, ich krieg da irgendwie Probleme, alles gleich zu machen - jeden und alles und sonstwie auch:
Im zitierten Text ist von Gleichmacherei keine Rede, sondern von unserem Verhältnis zum Eigentum, das uns angeblich "dumm" mache. Ich vermag der zitierten Argumentation durchaus zu folgen, wenn ich auch Privateigentum in beschränktem Umfang gut heiße, weil es eben auch individuelle Vorsorge bedeutet (für den Winter, den Lebensabend, Krankheitsphasen, Scheidung). Außerdem macht im Normalfall Eigentum verantwortlich. Vor allem umgekehrt: Dinge, die allen gehören, werden nicht gepflegt.

Man soll sich nicht der Illusion hingeben, die Gesellschaft könne alle individuellen Einbrüche auffangen.
Andererseits gibt es viele Dinge und Zustände, die wir nicht besitzen, an denen wir uns aber freuen, oder die wir nutzen. Beispiele: Die Energie-Infrastruktur, ästhetische Landschaften, einen Fluss.
Und eine große, kommerzielle Gesellschaft ist auch nicht Eigentum Einzelner (was von manchen Führungskräften nicht immer gesehen wird).
Also, man kann schon lernen, Dinge anders einzuschätzen, als ausschließlich unter dem Gesichtspunkt des haben Müssens.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#44
"Volkseigentum" in der ehem. DDR hieß für manche ja auch, sich an des Volkes Eigentum gütlich zu halten, jeweils der Position entsprechend, in der man tätig war.

Was letztlich auch dahin führte, sich für das gesellschaftliche Eigentum nicht besonders zu engagieren.

Die Polen hatten sich damals nicht kollektivieren lassen, jeder Funktionär, der sie in eine Kolchose(LPG in deutsch) zwingen wollte, bekam Gewalt zu spüren.

Vielleicht braucht der Mensch das Eigentum, für das er dann individuell verantwortlich ist, und damit weiß er, wozu er geboren ist.

Den Sinn des Lebens gewinne ich nur, wenn ich die Erfüllung meines Lebens finde, wenn ich also das verwirkliche, wozu ich entworfen bin.
Helmut Thielicke


Keine eigenen Worte zu haben, kannst Du mir nicht vorwerfen. Und wenn die Sichtweise unterschiedlich ist, sind es auch die Erfahrungen in eigener Art.
#45
(07-12-2013, 12:04)Klaro schrieb: Vielleicht braucht der Mensch das Eigentum, für das er dann individuell verantwortlich ist, und damit weiß er, wozu er geboren ist.

Lehrer sind ja auch nicht Eigentümer des Schulhauses, und sie wissen dennoch, wozu sie geboren sind . . .

Ich glaube nicht, daß der Mensch nur dann ordentlich arbeitet, wenn das Grundstück, Haus, Gerät ihm gehört.

was ist mit Bergleuten im Bergwerk, die arbeiten ja auch ordentlich,

Lokomotivführer, Busfahrer, Flugzeugpiloten, Matrosen,

Jahrzehntelang waren die Fluggesellschaften bei uns im Westen staatlich und alle Verkehrsflugzeuge waren gut gepflegt


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