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		Hallo Lelinda
 ähm.....du glaubst Gott gibt es erst seit dem Monotheismus?
 bei den Neandertalern hat Gott noch nicht existiert,...bin etwas verwirrt....
 
	
	
	
		
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		03-09-2014, 13:26 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-09-2014, 13:42 von Sinai.)
		
	 
		 (03-09-2014, 11:59)Lelinda schrieb:  Die Grundlagen für die Nächstenliebe sind nicht Gebote irgendwelcher Götter, sondern biologisch verankert, weil der Mensch in der Lage ist, sich in sein Gegenüber einzufühlen, und weil es ihm selbst positive Gefühle verschafft, wenn er jemandem hilft (helper´s high). Natürlich könnte das von Gott bewusst so konstruiert worden sein. Aber es gab das schon lange vor dem Monotheismus. Es gab nämlich schon bei den Neandertalern die Betreuung von Verkrüppelten.  (03-09-2014, 13:02)bridge schrieb:  Hallo Lelinda
 ähm.....du glaubst Gott gibt es erst seit dem Monotheismus?
 bei den Neandertalern hat Gott noch nicht existiert,...bin etwas verwirrt....
 
Ich bin mir nicht sicher, ob Lelinda das ausdrücken wollte, Deine Frage an sie soll sie selber beantworten.
 
Deine Frage ist unscharf. Fragst Du, ob zur Zeit der Neandertaler Gott schon existiert hat, oder fragst Du ob die Neandertaler an den einen Gott geglaubt haben . . . ?
 
Ich habe eine eigene Meinung dazu:  
a) ob Gott damals schon existiert hat: aus biblischer Sicht jedenfalls 
b) bei den Neandertalern: sie waren sicher nicht monotheistisch, sie hatten wahrscheinlich wie alle primitiven Völker den Animismus. Das heißt sie kannten keine Götter (im Sinne der Griechen) und erst recht keinen einzigen Gott im monotheistischen Sinne (im Sinn der Bibel). Sie verehrten heilige Quellen, heilige Bäume, glaubten daß die Rehe im Eigentum von bestimmten Schutzgeistern sind . . . Wie die Neandertaler dachten, weiß man selbstverständlich nicht, da sie keine Schrift kannten und es daher keinerlei Aufzeichnungen gibt. Man findet manchmal Grabbeigaben, die den Grabbeigaben der amerikanischen Prairieindianer ähnlich sind, somit vermutet man ähnliche Glaubensvorstellungen. Es ist halt ein Rekonstruktionsversuch
	 
	
	
	
		
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		 (03-09-2014, 11:25)hans schrieb:  Es ist logisch,sinnvoll und vernünftig einen Gott zu glauben.Ansonsten weiß ich nicht, was Du mit dem "den einen christlichen Gott " meinst.
 
Das Thema hier lautet Gotteserfahrung.
 
Kann mir mal jemand erklären warum es logisch, sinnvoll und vernünftig sein soll an einen Gott zu glauben.  
Weil die Masse (Gemeinschaft) hinterherläuft wie die Lemminge? 
Welche Gotteserfahrungen gibt es wirklich (Beisiele) ?
	 
	
	
	
		
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		 (03-09-2014, 13:41)Wilhelm schrieb:  Kann mir mal jemand erklären warum es logisch, sinnvoll und vernünftig sein soll an einen Gott zu glauben. 
Ich glaube, das hat mehr mit Selbstbild zu tun als sonst etwas. Wir Menschen sehen uns selbst halt gerne als logisch, sinnvoll und vernünftig, was dann automatisch heisst, wenn wir etwas tun, dass wir das als logisch, sinnvoll und vernünftig klassifizieren. Die Begruendungen, warum das nun logisch, sinnvoll und vernünftig ist, werden umso laenger, je fadenscheiniger uns der Zusammenhang selbst erscheint. Wenn's nun gar nicht mehr einleuchten will, schreiben wir halt ein ganzes Buch.
	 
	
	
	
		
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		 (03-09-2014, 13:02)bridge schrieb:  Hallo Lelinda
 ähm.....du glaubst Gott gibt es erst seit dem Monotheismus?
 bei den Neandertalern hat Gott noch nicht existiert,...bin etwas verwirrt....
 
Ich habe mich wohl unklar ausgedrückt. Ich meinte: die Nächstenliebe wurde nicht erfunden, als sich der Monotheismus entwickelt hatte und alle moralischen Vorschriften als Gebote eines (einzigen) Gottes galten. Sondern sie war schon bei den Steinzeitmenschen biologisch angelegt, als (vermutlich) noch niemand die Vorstellung von einem einzigen Gott hatte, und wenn, dann sicher nicht die Vorstellung vom biblischen Gott.
 
Ich hätte auch schreiben können, dass es das (das Mitleid und den Wunsch, einem anderen Menschen zu helfen) schon zu einer Zeit vor jeglicher schriftlicher Aufzeichnung gab, einer Zeit also, über die sonst fast nur spekuliert werden kann. Das trifft ganz sicher auf den Neandertaler zu, denn man hat die Überreste von mindestens einem Neandertaler gefunden, der schon viele Jahre vor seinem Tod so schwer verletzt war, dass er nicht ohne fremde Hilfe hätte überleben können; er wurde also von seinen Stammesgenossen unterstützt. Mindestens 30.000 Jahre vor Moses und Jesus.
 
Über die Existenz Gottes (ab wann und in welcher Form) können wir uns gern ein anderes Mal austauschen.
	 
	
	
	
		
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		 (03-09-2014, 13:26)Sinai schrieb:  b) bei den Neandertalern: sie waren sicher nicht monotheistisch, sie hatten wahrscheinlich wie alle primitiven Völker den Animismus. Das heißt sie kannten keine Götter (im Sinne der Griechen) und erst recht keinen einzigen Gott im monotheistischen Sinne (im Sinn der Bibel). Sie verehrten heilige Quellen, heilige Bäume, glaubten daß die Rehe im Eigentum von bestimmten Schutzgeistern sind . . . Wie die Neandertaler dachten, weiß man selbstverständlich nicht, da sie keine Schrift kannten und es daher keinerlei Aufzeichnungen gibt. Man findet manchmal Grabbeigaben, die den Grabbeigaben der amerikanischen Prairieindianer ähnlich sind, somit vermutet man ähnliche Glaubensvorstellungen. Es ist halt ein Rekonstruktionsversuch Wie wird man wohl in 2,3,4000 Jahren über uns denken.
 
Primitives Volk, hatten einen Zölibat, Frauen wurden diskriminiert, (hatten keine hohen Ämter) Verehrten Ihre Fußballer und Stars, segneten Ihre Fahrzeuge, Tiere, Häuser... und die entsprechenden Schutzgeister St. Hubertus, St.Florian, Christopherus, hatten teilweise kurionsesten Bestattungsriten (*http://sumpfnoodle.blogspot.de/2007/04/die-verrcktesten-srge.html) 
Das könnten dann auch zu den verrücktesten Rekonstruktionsversuchen führen
	 
	
	
		 (03-09-2014, 13:41)Wilhelm schrieb:  Kann mir mal jemand erklären warum es logisch, sinnvoll und vernünftig sein soll an einen Gott zu glauben. Zum Einen, weil Evolution alleine niemals den Menschen bevorzugt hätte. 
Zum anderen wären wir gleich den Tieren, Geburt - Tod, und dazwischen, fressen und gefressen werden. Ohne Gott keine Moral. Siehe IS
	 
	
	
	
		
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		03-09-2014, 21:08 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-09-2014, 21:10 von Geobacter.)
		
	 
		 (03-09-2014, 21:02)indymaya schrieb:   (03-09-2014, 13:41)Wilhelm schrieb:  Kann mir mal jemand erklären warum es logisch, sinnvoll und vernünftig sein soll an einen Gott zu glauben.Zum Einen, weil Evolution alleine niemals den Menschen bevorzugt hätte. 
Du hast ein völlig verkehrtes Verständnis davon. Das Gute (relativ Vorteilhafte) entwickelt sich durch das Böse (Unvorteilhafte). Das ist die Ursache.
 
Die lebendige Natur (Evolution) hat es dem/den Menschen stets schwer gemacht, nicht bevorzugt. 
 
Gott ist Leben!
	 
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
 
	
	
	
		
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		 (03-09-2014, 21:02)indymaya schrieb:  Zum Einen, weil Evolution alleine niemals den Menschen bevorzugt hätte.Zum anderen wären wir gleich den Tieren, Geburt - Tod, und dazwischen, fressen und gefressen werden. Ohne Gott keine Moral. Siehe IS
 
Das klingt nach "Krone der Schoepfung", nicht nach Evolution. Und "IS" und "ohne Gott" zusammenzubringen, ist schon herzig. Das ist eher ein Beispiel, wie weit fanatische Gottesverehrung getrieben werden kann.
	 
	
	
	
		
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		 (03-09-2014, 13:41)Wilhelm schrieb:  Kann mir mal jemand erklären warum es logisch, sinnvoll und vernünftig sein soll an einen Gott zu glauben. Weil die Masse (Gemeinschaft) hinterherläuft wie die Lemminge?
 Welche Gotteserfahrungen gibt es wirklich (Beisiele) ?
 
Menschen suchen Erklärungen für ihnen unerklärlich Erscheinendes zu finden. Wo kommt der Wind her, wo Donner und Blitz, wie entsteht ein Vulkanausbruch, wie eine Tsunami-Flut? Dafür wurden Antworten gefunden. Man glaubte, unsichtbare Wesen beherrschten die Welt. Heute ist vieles wissenschaftlich erklärt. Man braucht keinen Donar mehr, um Donner und Blitz zu erklären und Hephaistos gilt auch nicht mehr als Verursacher von Vulkanausbrüchen und dass Fluten durch göttlichen Zorn über die Nichtbefolgung der sich je nach Religion unterschiedlichen, z.T. extrem widersprechender angeblichen göttlichen Gebote ausgelöst werden, glauben heute auch nur noch wenige christliche und viele islamische Fundamentalisten. Die Ursachen dafür sind schließlich erkannt. 
Nicht endgültig erkannt ist bisher die Ursache der Entstehung allen Seins. Und das ist die Nische, die in einer aufgeklärten Welt der Gottesvorstellung noch bleibt. Diese Nische wird schön ausgepolstert mit Vorstellungen über ein Leben nach dem Tod  in ewiger Freude, allerdings nur für die, die die auf den jeweiligen geglaubten Gott zurückgeführten Gebote befolgen. Denen, die das nicht tun oder die die jeweils als einzig wahr geltende  Botschaft einer bestimmten Religion nicht glauben, wird ein ewiges Leben in Pein angedroht, von modernen christlichen Theologen oft auch zur Gottesferne oder endgültigem Tod deklariert. Der Koran stattet das Jenseits mit all dem aus, was man sich in ausgehender Antike und Beginn des Mittelalters an Freude und unsäglicher Pein vorstellen konnte - sehr, sehr menschlich.
 
Zusammengefasst: Gottesvorstellung erklärt und weckt Hoffnung.
	 
	
	
	
		
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		 (03-09-2014, 21:51)Erich schrieb:  Nicht endgültig erkannt ist bisher die Ursache der Entstehung allen Seins. Und das ist die Nische, die in einer aufgeklärten Welt der Gottesvorstellung noch bleibt. Diese Nische wird schön ausgepolstert mit Vorstellungen über ein Leben nach dem Tod in ewiger Freude, allerdings nur für die, die die auf den jeweiligen geglaubten Gott zurückgeführten Gebote befolgen. Durch die Zunahme des Wissens wird aber diese Nische immer kleiner und somit die Auspolsterung immer größer.
  (03-09-2014, 21:51)Erich schrieb:  Zusammengefasst: Gottesvorstellung erklärt und weckt Hoffnung. Was erklärt denn die Gottesvorstellung? 
Die Allmächtigkeit ist doch schon wiederlegt, Er ist nicht in der Lage seine Schöpfungen vor Krankheit, Ausrottung,... zu schützen.
	 
	
	
	
		
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		Oder nicht willens, was noch viel schlimmer wäre. Laut Bibel wird eher seine Güte widerlegt, von modernen Gläubigen dagegen meistens mühsamst versucht, Allmacht, Güte und die Realität miteinander zu vereinbaren. Aber was nicht zusammenpasst, passt eben nicht zusammen.
 
 Und welche Hoffnung? Die Hoffnung, dass einige wenige Auserwählte, deren Nase Gott zufällig passt oder die bereit waren, sich für ihren Glauben umbringen zu lassen, ein angenehmes Jenseits erwarten können, alle anderen Menschen jedoch auf ewig gequält werden? Oder lebt man (ich jedenfalls nicht!) wirklich besser mit der Vorstellung, dass alles, was nicht von den "bösen" Menschen verursacht wird, einen guten Sinn hat, egal wie schlimm und grausam es sich auch anfühlen mag?
 
	
	
	
		
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		 (04-09-2014, 07:32)Wilhelm schrieb:  Was erklärt denn die Gottesvorstellung? 
Früher Naturkatastrophen etc. und die Entstehung von All und Leben, in einer aufgeklärten Welt heute nur noch Letzteres und dieser gefühlte Bedarf wird immer geringer, je mehr von diesen letzten Fragen beantwortet werden können.
	 
	
	
		 (01-09-2014, 23:16)Lelinda schrieb:  Das mag für psychisches Leid gelten, aber nicht für Schmerzen, schon gar nicht für Schmerzen, die auch heute noch nicht beherrschbar sind. Nehmen wir einmal den, leider nicht zu seltenen Fall, eines Krebskranken im Endstadium, der sich trotz stärkster Schmerzmittel herumquält, und wo die Ursachen für die Erkrankung völlig unklar sind. Jetzt kommst du zum Trost mit deinem obigen Satz. Meinst du nicht, dass sich der Kranke verhöhnt fühlen wird?
 Du kannst Psyche und Körper nicht trennen.Ohne Psyche gebe es kein leiden und ohne Körper gebe es auch kein leiden. 
Unabhängig davon ob es jemanden tröstet oder verhöhnt.
  (01-09-2014, 23:16)Lelinda schrieb:  Wenn du in Afrika oder Lateinamerika von einem Moskito gestochen wirst und Malaria bekommst, ist das Zufall. Wenn du dir eine Blasenentzündung holst, ist das Zufall. Beides kann man heute recht gut behandeln. Zufall wäre es, wenn die Malaria oder Blasenentzündung aus dem Nichts entstehen würde.
  (01-09-2014, 23:16)Lelinda schrieb:  Aber dir scheint der Glaube, an gezielte Erkrankungen, weil ein angeblich guter Gott es so will, wohl schlüssiger.  Weil das im Mittelalter die meisten Leute glaubten, konnte die Medizin erst mit der Aufklärung Fortschritte machen. 
Was verstehst Du unter gezielter Erkrankung? 
Und wo habe ich Deinen ersten Satz behauptet?
  (01-09-2014, 23:16)Lelinda schrieb:  Die Grundlagen für die Nächstenliebe sind nicht Gebote irgendwelcher Götter, sondern biologisch verankert, weil der Mensch in der Lage ist, sich in sein Gegenüber einzufühlen, und weil es ihm selbst positive Gefühle verschafft, wenn er jemandem hilft (helper´s high). Natürlich könnte das von Gott bewusst so konstruiert worden sein. Aber es gab das schon lange vor dem Monotheismus. Es gab nämlich schon bei den Neandertalern die Betreuung von Verkrüppelten. 
Biologisch verankert ist der Schein von Nächstenliebe. 
Biologisch  verankert ist die Liebe und der Haß. 
Natürlich überwiegen hier im Dasein die Vorteile, sonst wäre ja Wüste. 
Der Mensch ist aber an und für sich bestrebt Leid zu überwinden.
 
Um aber geistig relevantes Leid zu überwinden, muß der Schein der Nächstenliebe, zugunsten der wahren Nächstenliebe aufgegeben werden. 
Wahr ist die Liebe dann, wenn sie denn Haß überwunden hat. 
So wie Jesus sie gezeigt hat.
	 
	
	
		 (03-09-2014, 13:41)Wilhelm schrieb:  Das Thema hier lautet Gotteserfahrung.
 Kann mir mal jemand erklären warum es logisch, sinnvoll und vernünftig sein soll an einen Gott zu glauben.
 
Um den Sinn des Lebens zu erkennen, die Liebe wie Jesus sie gezeigt hat.
  (03-09-2014, 13:41)Wilhelm schrieb:  Welche Gotteserfahrungen gibt es wirklich (Beisiele) ? 
Den Menschen 
Den nur der Mensch und durch den Menschen kannst Du Gott erfahren.
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