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19-09-2014, 03:30
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19-09-2014, 03:32 von Sinai.)
Bridge, ich habe eine Frage an Dich, weil ich suche eine Antwort:
Unlängst diskutierte ich mit einem Katholiken.
Ich konfrontierte ihn damit, daß die katholische Kirche des Mittelalters von den Lehren der Bibel abgewichen war ("Feindesliebe"), die Bibel in
Volkssprache verbot und alle jene verfolgte, die die Bibel predigten (zB die Hussiten).
Der Katholik schien aber nicht zerknirscht.
Er sagte mir, er ist stolz, ein Katholik zu sein, weil die Katholische Kirche im Mittelalter den "biblischen Dreck" bekämpft hat
(19-09-2014, 03:30)Sinai schrieb: Bridge, ich habe eine Frage an Dich, weil ich suche eine Antwort:
Unlängst diskutierte ich mit einem Katholiken.
Ich konfrontierte ihn damit, daß die katholische Kirche des Mittelalters von den Lehren der Bibel abgewichen war ("Feindesliebe"), die Bibel in
Volkssprache verbot und alle jene verfolgte, die die Bibel predigten (zB die Hussiten).
Der Katholik schien aber nicht zerknirscht.
Er sagte mir, er ist stolz, ein Katholik zu sein, weil die Katholische Kirche im Mittelalter den "biblischen Dreck" bekämpft hat
Hallo Sinai
Die Lehre der katholischen Kirche ist seit ihren Anfängen immer gleich.
Wer von der Lehre abgewichen ist, das waren einzelne Menschen, auch Päpste usw.
Die Lehre der katholischen Kirche beinhaltete auch immer die Feindesliebe, da diese ja auch von Jesus kam,
und nie deren Gegenteil.
Die katholische Kirche hat nie die Bibel in der Volkssprache verboten, sondern sie hat schon einige Zeit vor Luther die Bibel in deutsch und einigen Dialekten übersetzt.
Sie hat es nur nicht erlaubt die Bibel eigenmächtig auszulegen.Jeder gebildete Mensch seinerzeit, leider waren das den Umständen entsprechend halt nicht besonders viele, hatte Zugang zur Bibel.
Luther hatte mithin auch das Glück das seine Übersetzung mit der Erfindung des Buchdruckes zusammengefallen ist.
(21-09-2014, 11:27)hans schrieb: Die Lehre der katholischen Kirche ist seit ihren Anfängen immer gleich.
Wer von der Lehre abgewichen ist, das waren einzelne Menschen, auch Päpste usw.
Die Lehre der katholischen Kirche beinhaltete auch immer die Feindesliebe, da diese ja auch von Jesus kam,
und nie deren Gegenteil.
Luther hatte mithin auch das Glück das seine Übersetzung mit der Erfindung des Buchdruckes zusammengefallen ist.
Du hast wirklich keine Ahnung, davon aber sehr viel.
Zusätzlich zu den Evangelien der Hieronymus Vulgata (Bibel) von 390 n.C. gibt es 200 weitere, die Apologeten kennen keines. Die 4 Hauptevangelien entstehen nach 105 n.C. oft mehrfach, das Judas Evangelium nach 280 n.C. Die Autoren sind keine Juden, kennen keine jüdischen Riten, haben Palästina nie gesehen und kennen weder Aramäisch noch Mittelhebräisch, sie sprechen nur Altgriechisch und/oder Latein. Etwa 75 Jahre nach Jesus wissen sie genau, wann sich der aramäischer Märchenprinz als Analphabet sich wo aufhält, wen er dort trifft und was er demjenigen als auch dem Autor im unbekannten sakralen Mittelhebräisch sagt. Der seit 36 Jahren tote König Herodes erhebt sich aus dem Grab, regiert als stinkende Leiche und verurteilt Jesus.
Papst Innozenz III (1198-1216 n.C. Lotario dei Conti die Segni) verbietet jede Bibellektüre, in Tarragona 1234 n.C wird der Bibelbesitz für 300 Jahre mit dem Tod bestraft. Das Edikt De-editione-et-usu-librorum-sacrorum 1546 n.C. erklärt die Vulgata zur einzigen Bibel. für Papst Sixtus V ist sie 1590 n.C. absolut fehlerlos. Wegen vieler Fehler wird sie 1592 n.C. durch die fehlerlose Editio-Clementina Bibel ersetzt, die wegen vieler Fehler 1598 n.C. erneut ersetzt wird. Für Papst Pius IX (Giovanni Maria Mastai Ferretti) hat 1869 n.C. der Heilige Geist die Bibel ohne jeden Irrtum diktiert,. Die fehlerlose Vulgata wird 1979 durch die absolut fehlerlose Nuovo-Vulgata ersetzt, die wegen vieler Fehler 2001 ersetzt wird. Absolut fehlerfreie Bibeln wie die “Bug Bible 1535”, “Treacle Bible 1549”, "Breeches Bible 1576", „Wicked-Bible 1631“, "Unrighteous Bible 1653", "Sin On Bible 1716”, "Vinegar Bible 1717”, "The Fools Bible 1763”, "To remain Bible 1805” sind im Umlauf. Neben 39 Evangelien existieren viele weitere wie Baruch, Tobias, Weisheit, Judith, 1.u.2. Makkabäer, Jesus, Siracht, Philipp, Hermes, Judas, Petrus, Thomas usw, die Analphabeten in Sprachen schreiben, die sie nicht einmal kennen. Hieronymus nennt sie Apokryphen, sie sind in Altgriechisch und variieren oft extrem, die Kirchenväter verwerfen sie deswegen. Das Konzil zu Trient (1546 n.C.) erklärt sie zur Schadensbegrenzung als kanonisch von Aposteln stammend. Der Codex Bezae aus 4 Evangelien ist 1600 n.C. als Einziger bekannt, heute sind 6.000 historische Texte nachlesbar.
Die EKD revidiert die Lutherbibel 1545 n.C. als Elberfelder Bibel 1902, 1912, als "entjudete" Bibel des NAZI Präses Mensing-Braun 1938-1980, als Schlachterbibel 1951 und 2000. Gut 35% der 181.000 Worte sind neu - welch ein Frevel. Dazu kommt die John-Wyclif-Bibel 1382 n.C., die William-Tyndal-Bibel 1522 nach massoretischem Text, die Coversdale Bibel, die Matthew Bibel, die Taverner Bibel, die Geneva Bibel, die Bishop Bibel, die Douay-Rheims Bibel, die King-James-Bible von 1611 und 1769, die New-American-Standard-Bible, die English-Standard-Bible und viele "Bibeln" von Sekten. Das Internet bietet ca. 110 Bibel Wahrheiten.
Ist ja irre.
Vielleicht sollten die Kalender nicht den Vers des Tage sondern die heute zu befolgende Bibel drucken.
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emporda schrieb:Papst Innozenz III (1198-1216 n.C. Lotario dei Conti die Segni) verbietet jede Bibellektüre,...
Du solltest die Sachverhalte besser recherchieren, bevor du sie plakatierst.
Innozenz III. verbot das gemeinsame Bibellesen in privaten religiösen Versammlungen.
emporda schrieb:...in Tarragona 1234 n.C wird der Bibelbesitz für 300 Jahre mit dem Tod bestraft.
Auf der Synode von Tarragona wurde 1234 bestimmt, dass der Besitz von Bibeln in spanischer Sprache verboten sei. Die Bibeln mussten verbrannt werden. Jene, bei denen solche Bibeln vorgefunden wurden, galten als Ketzer. Der Besitz von lateinischen Bibeln war nicht verboten.
MfG B.
(16-01-2015, 19:59)Bion schrieb: Auf der Synode von Tarragona wurde 1234 bestimmt, dass der Besitz von Bibeln in spanischer Sprache verboten sei. Die Bibeln mussten verbrannt werden. Jene, bei denen solche Bibeln vorgefunden wurden, galten als Ketzer. Der Besitz von lateinischen Bibeln war nicht verboten. Faktisch trotzdem ein Bibelverbot, wer konnte schon lateinisch.
Das ist so wie die neue Schweizer Pizzabesteuerung aus dem deutschen Grenzland die jetzt e
werden muss.
Da die meisten Pizzen aber abends bestellt werden, wo die Behörde zu hat ist das praktisch ein Pizzalieferverbot.
Man muss auch mal die effektiv wirksame Seite sehen, mit nackten Paragrahen ist vielleicht formell Genüge getan,
ein Verbot für die Allgemeinheit bleibts trotzdem.
Die Ergebnisse zählen, nicht die Worte.
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(16-01-2015, 20:12)Harpya schrieb: Faktisch trotzdem ein Bibelverbot, wer konnte schon lateinisch.
Die romanischen Sprachen sind untereinander eigentlich recht gut verstaendlich, so dass Latein fuer einen Spanier wohl kein grundsaetzliches Hindernis darstellen sollte.
(16-01-2015, 20:21)Ulan schrieb: (16-01-2015, 20:12)Harpya schrieb: Faktisch trotzdem ein Bibelverbot, wer konnte schon lateinisch.
Die romanischen Sprachen sind untereinander eigentlich recht gut verstaendlich, so dass Latein fuer einen Spanier wohl kein grundsaetzliches Hindernis darstellen sollte. Gut wenn die spanische Landbevölkerung durchaus literal hochgebildet war kann das ein,
war mir so nicht bewusst.
Ich hab mich mit dem Großen Latinum ganz schön gequält, zwangsweise.
Suum quique !
(16-01-2015, 19:59)Bion schrieb: emporda schrieb:...in Tarragona 1234 n.C wird der Bibelbesitz für 300 Jahre mit dem Tod bestraft.
Auf der Synode von Tarragona wurde 1234 bestimmt, dass der Besitz von Bibeln in spanischer Sprache verboten sei. Die Bibeln mussten verbrannt werden. Jene, bei denen solche Bibeln vorgefunden wurden, galten als Ketzer. Der Besitz von lateinischen Bibeln war nicht verboten.
Es gabe nur eine Bibel, das war die lateinische Vulgata. Nenn mir die spanischen Übersetzungen, ich kenne aus der Zeit keine einzige
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16-01-2015, 21:17 von Ulan.)
(16-01-2015, 20:57)emporda schrieb: Es gabe nur eine Bibel, das war die lateinische Vulgata.
Das ist vollkommen falsch. Die Bibel wurde schon immer in die Landessprachen uebersetzt. Auch vor Luther gab es z.B. etwa 70 verschiedene deutsche Bibeluebersetzungen. Die frueheste deutschen Bibeluebersetzung ist die des Matthaeusevangeliums von um 750. Viele andere deutsche Uebersetzungen basieren uebrigens auf dem Codex Fuldensis aus den 540er Jahren (der Codex, nicht die Uebersetzungen), der anstelle der 4 Evangelien ein Diatessaron enthaelt, das dann in spaeteren Jahrhunderten auch den Weg in umgangssprachliche Uebersetzungen fand, wie sie seit dem 9. Jahrhundert verbreitet waren.
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(16-01-2015, 20:57)emporda schrieb: Es gabe nur eine Bibel, das war die lateinische Vulgata. Nenn mir die spanischen Übersetzungen, ich kenne aus der Zeit keine einzige
Klar, wieviel Bibeln wurden wurden von Copy-Mönchen geschieben, übersetzt und dann vernichtet?
Erst der Buchdruck mit Gutenberg bracht eine Veränderung. Man konnte nicht mehr so viel vernichten wie die Kirche es gewünscht hätte.
Bie Bibel wurde in die Landessprachen übersetzt und damit begann der langsame Untergang der RKK. Jetzt mit den neuen Medien Internet, beschleungt es sich.
(16-01-2015, 21:16)Ulan schrieb: (16-01-2015, 20:57)emporda schrieb: Es gabe nur eine Bibel, das war die lateinische Vulgata.
Das ist vollkommen falsch. Die Bibel wurde schon immer in die Landessprachen uebersetzt. Auch vor Luther gab es z.B. etwa 70 verschiedene deutsche Bibeluebersetzungen. Die frueheste deutschen Bibeluebersetzung ist die des Matthaeusevangeliums von um 750. Viele andere deutsche Uebersetzungen basieren uebrigens auf dem Codex Fuldensis aus den 540er Jahren (der Codex, nicht die Uebersetzungen), der anstelle der 4 Evangelien ein Diatessaron enthaelt, das dann in spaeteren Jahrhunderten auch den Weg in umgangssprachliche Uebersetzungen fand, wie sie seit dem 9. Jahrhundert verbreitet waren.
Die Vulgata (Bibel) ist um 390 phantasiert worden erst um 1546 offizielle Bibel geworden. Bis dahin war sie vollkommen ungachtet und niemals eine übersetzte Volksbibel. Es gab nur die alte Kurzform (ich glaube Vetis Latina) in Latein.
Bis zur Erfindung des Buchdrucks durche Gutenberg kostete eine so umfangreiche Abschrift wie die Bibel etwa so viel wie heute ein Ferrari oder Lamborghini oder gar beide, war es doch Arbei für Dutzende Schreiber über 2 bis 4 Jahre. Allein das Pergament kostete so viel wie heute ein Einfamilienhaus. Das konnten sich nur ganz wenige Bischöfe leisten. Wegen der hohen Pergamentkosten wurden alte Texte ausradiert und die Haut neu mit religiösem Schwulst vergeudet, wodurch enorm wichtige Texte wie z.B. von Archimedes bekannt sind. Man kann die alte Schrift unter der neuen sichtbar machen
In Ägypten gibt es ab 3000 v.C. Papyrus, er wird später zum Exportartikel. Das griechische Wort "pa en per aat", bedeutet „das des Pharao ist“. Nach Texten von Plinius dem Älteren wird Pflanzenmark in 4 cm breite Streifen geschnitten und überlappend ausgelegt. Die Schichten verklebt der Pflanzensaft zum festen Blatt, das wird getrocknet, geglättet und ist wegen der vielen Abeit teuer. Pharao Ptolemaios VI (180-145 v.C.) verbietet den Export ins Illyrische Pergamon, König Eumenes II. (197-159 v.C.) betreibt dort eine Bibliothek wie in Alexandria.
In wirtschaftlich erfoglreichen Kulturen schreibt man ab 200 v.C. auf Tierhaut ( Pergament). Die feinste Qualität hat das Leder neugeborener Lämmer. Die Haare, Oberhaut und Fleisch werden entfernt, die Haut in Kalklösung geätzt, gespannt, getrocknet, mit Bimsstein geglättet und mit Kreide geweißt. Pergament ist viel einfacher zu nutzen als Papyrus, die aufwendige Herstellung ist zwar zeitraubend dafür aber sehr teuer. Unwichtig erachtete Texte werden deswegen oft ausradiert und die Haut neu beschrieben (Palimpset). Geschrieben wird mit Pinseln aus Binsen oder einer Rohr feder sowie einer Tinte aus Ruß, Gummi arabicum oder einer Ocker- Basis.
(16-01-2015, 21:19)Wilhelm schrieb: (16-01-2015, 20:57)emporda schrieb: Es gabe nur eine Bibel, das war die lateinische Vulgata. Nenn mir die spanischen Übersetzungen, ich kenne aus der Zeit keine einzige
Klar, wieviel Bibeln wurden wurden von Copy-Mönchen geschieben, übersetzt und dann vernichtet?
Erst der Buchdruck mit Gutenberg bracht eine Veränderung. Man konnte nicht mehr so viel vernichten wie die Kirche es gewünscht hätte.
Bie Bibel wurde in die Landessprachen übersetzt und damit begann der langsame Untergang der RKK. Jetzt mit den neuen Medien Internet, beschleungt es sich. Im Internet gibt es etwa 110 Bibel Versionen, die teilweise enorm abweichen. Manche Ausgabe der RKK wurden schon nach wenigen Jahren durch neue ersetzt, weil sie fehlerhaft waren
Es ist immer lustig wenn sich Religoten auf die ewig wahre Bibel berufen und nicht sagen auf welche der vielen Ausgaben
(16-01-2015, 21:37)emporda schrieb: Im Internet gibt es etwa 110 Bibel Versionen, die teilweise enorm abweichen. Manche Ausgabe der RKK wurden schon nach wenigen Jahren durch neue ersetzt, weil sie fehlerhaft waren
Es ist immer lustig wenn sich Religoten auf die ewig wahre Bibel berufen und nicht sagen auf welche der vielen Ausgaben Gründen sich nicht alle Bibeln auf die ewig gültige Thora ?
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16-01-2015, 21:48 von Ulan.)
(16-01-2015, 21:32)emporda schrieb: Die Vulgata (Bibel) ist um 390 phantasiert worden erst um 1546 offizielle Bibel geworden. Bis dahin war sie vollkommen ungachtet und niemals eine übersetzte Volksbibel. Es gab nur die alte Kurzform (ich glaube Vetis Latina) in Latein.
Hat das irgendetwas mit dem zu tun, was ich geschrieben hatte? Die Vulgata ist eine ziemlich gute Uebersetzung des griechischen Urtexts. Der von mir genannte Codex Fuldensis ist die erste, auf's Jahr genau datierbare Bibel, da der letzte Korrektor sie datiert und unterschrieben hat. Dieser Text kam 745 nach Fulda und wurde dort Grundlage der teilweisen Weiteruebersetzung in viele, regionale Landessprachen. Auf diese Weise wurde auch Tatians Diatessaron, in der von Viktor von Capua verfassten, versweisen Anpassung an die Vulgate, die Grundlage deutscher Texte fuer die Mission.
Von "Volksbibel" spricht keiner. Wer konnte im 8. Jahrhundert schon lesen.
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