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der Untergang des christlichen Abendlandes
#1
Guten Tag,

... der Untergang des christlichen Abendlandes ist eine Kernbotschaft von Pegida : immerhin wird dies von christlichen Amtsträgern bisher weitgehend vermieden. Gibt es denn inzw. doch auch Beispiele wo die subjektive Bedrohung durch den Islam auch die Führungskräfte der beiden Konfessionen erfasst haben ?!?!

Bisher ist mir hierzu noch kein Vorkommnis bekannt. Das macht wenigstens Hoffnung für einen dauerhaften Dialog der Konfessionen untereinander ... es sieht offenbar so aus als ob diese Befürchtung sich nicht bewahrheiten wird.
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#2
(12-11-2016, 12:50)Kreutzberg schrieb: Gibt es denn inzw. doch auch Beispiele wo die subjektive Bedrohung durch den Islam auch die Führungskräfte der beiden Konfessionen erfasst haben ?!?!

Na ja, vor ein paar Jahren wurde ein Papst von so einem am hellichten Tag angeschossen
Seither fühlen sich die Päpste bedroht und trauen sich nur mehr mit dem Papamobil in Menschenansammlungen . . .
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#3
"In den 2013 veröffentlichten Memoiren von Ağca gab dieser an, vom iranischen Ajatollah Chomeini persönlich mit den Worten „Du musst den Papst im Namen Allahs töten“ beauftragt worden zu sein."
Mehmet Ali Ağca – Wikipedia
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#4
(12-11-2016, 12:50)Kreutzberg schrieb: Dialog der Konfessionen

Leider ist der Dialog steckengeblieben, und zwar ausgerechnet in Jerusalem
Kein gutes Omen!

Gerade dort müßte der Dialog der Konfessionen seinen Ausgangspunkt haben
Soviel man hört, bedürfte der jüdisch-islamische Dialog in Jerusalem wieder eine Aufmunterung
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#5
Es ist auffällig dass der Untergang unseres christlichen Abendlandes auch von nicht wenigen Konfessionslosen immer wieder propagiert wird. Da wird wohl künstlich ein Gegensatz aufgebaut. Der Gegensatz ist aber vielmehr ein kultureller und kein religiöser sollte der überhaupt bestehen.
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#6
(12-11-2016, 16:49)Kreutzberg schrieb: Es ist auffällig dass der Untergang unseres christlichen Abendlandes auch von nicht wenigen Konfessionslosen immer wieder propagiert wird. Da wird wohl künstlich ein Gegensatz aufgebaut. Der Gegensatz ist aber vielmehr ein kultureller und kein religiöser sollte der überhaupt bestehen.

In den Kindergärten ist es den Moslem-Eltern ein Dorn im Auge, wenn der Nikolaus kommt
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#7
Das kann vielleicht zutreffen. Ich bitte aber bitte aufzupassen, denn eine Ausnahme kann nicht uneingeschränkt als Regel verkauft werden. Das sollte beachtet werden. Wenn das der Innenminister beachtet sollten wir das auch tun !!!
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#8
(12-11-2016, 16:49)Kreutzberg schrieb: Es ist auffällig dass der Untergang unseres christlichen Abendlandes auch von nicht wenigen Konfessionslosen immer wieder propagiert wird. Da wird wohl künstlich ein Gegensatz aufgebaut. Der Gegensatz ist aber vielmehr ein kultureller und kein religiöser sollte der überhaupt bestehen.

In der Tat. In den USA sind es ja die lateinamerikanischen Einwanderer, die dort aehnliche Aengste und Reaktionen ausloesen. Das sind aber immer noch Christen.

Es ist schade, dass in dieser Auseinandersetzung von den verschiedenen heimischen Lagern oft so einseitig argumentiert wird. Da geschieht es dann, dass Extremisten zu lasch gehandhabt werden, waehrend die Moderaten unter Kollateralschaeden leiden.
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#9
Der "Untergang des (christlichen) Abendlandes" ist ein ideologietriefender Mythos. Im Wesentlichen geht der Einfluss des Christentums deshalb zurück, weil die christlichen Mythen aufgehört haben, die Gesellschaft zu "tragen", sprich mit Vorstellungen zu versorgen, die ein gedeihliches Miteinander gewährleisten. Viele, vor allem "höhere" Schäfchen sind zu "schwarzen Schafen" mutiert. Also geht das Christliche des Abendlandes langsam verloren.
Was schadet es, wenn in dieses geistliche Vakuum der Islam einsickert oder vordringt?
Mir persönlich macht viel mehr Sorge, dass offensichtlich viele Menschen in unserem Land nicht mehr wissen, was gut und richtig, verantwortungsvoll, wahrhaft und treu (und vieles, was damit zusammen hängt) ist. Wenn das allgemeine Menschenbild so verschmutzt ist, dass man nachts nicht mehr Bahnfahren kann, dann ist das Abendland leider Vergangenheit - und das hat mit dem Islam nicht das Geringste zu tun!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#10
Das ist wohl so. Mein Hinweis auf die USA, die ja mit einer aehnlichen Stimmung zu kaempfen haben (siehe Trump), sollte im Prinzip andeuten, dass es hier gar nicht um die Religion geht. Obwohl ich das Kulturelle da oben noch ein wenig gelten lassen wollte (fuer manche Leute mag das wichtig sein), sehe ich den Kern der Auseinandersetzung oekonomisch begruendet. Die Gesellschaft nach dem zweiten Weltkrieg war in gewissem Sinne historisch gesehen ein Sonderfall, indem sie der Arbeiterschaft und der unteren Mittelschicht einen beispiellosen Aufstieg und Wohlstand ermoeglichte, und diese Entwicklung hat sich nun schon seit Jahrzehnten umgekehrt. In diesem Abstiegskampf wird um sich gebissen.

Der Widerstand gegen alles Fremde liegt wohl im Kampf um die begrenzte Ressource Arbeit begruendet. Gerade bei weniger gebildeten Menschen ist dieser Konkurrenzkampf sehr direkt, aber mittlerweile fangen auch die Arbeitsplaetze im Bereich der Hochgebildeten an, wegzubrechen. Dabei macht die Verlagerung von Arbeitsplaetzen ins Ausland grosse Schlagzeilen und fuehrt zu der Forderung nach Protektionismus in populistischen Kreisen, in der irrigen Annahme, man koenne die Uhr der Geschichte irgendwie zurueckdrehen. Dabei kann man sehen, dass der eigentliche "Feind" hier "Kollege Roboter" im Bereich der manuellen Arbeit ist, und auch Software wird immer augekluegelter, so dass wohl bald auch Banker und selbst Softwarespezialisten in naechster Zeit massenhaft ihre Arbeit verlieren werden. Warum die Wut darueber auf das Fremde umgeleitet wird, erscheint mir offensichtlich. Das ist fuer die Nutzniesser bequemer so.

Die abgehaengte Arbeiterklasse, die jetzt z.B. Trump gewaehlt hat, wird enttaeuscht werden. Die Zahl, die ich fuer die Ursachen der Arbeitsplatzverluste gesehen habe, liegt bei etwa 88% in der Automatisierung, nur der kleine Rest ging ins Ausland. Diese Arbeitsplaetze werden also nie mehr wiederkommen. Selbst in China scheint Automatisierung mittlerweile Arbeitsplaetze zu gefaehrden. Der schiefe Eindruck in der deutschen Bevoelkerung liegt wohl auch daran, wie die Berichterstattung stattfindet. Viele Technikunternehmen im Suedwesten hatten ihre Produktion zwischenzeitlich ins Ausland verlegt, was natuerlich in der Presse grosses Aufsehen erregt. Viele davon haben die Produktion auch wieder nach Deutschland zurueckgefuehrt; nur "arbeiten" da jetzt hauptsaechlich Roboter, nicht Menschen. Das war also nur ein Schachzug, um den Streit mit den Gewerkschaften zu umgehen.

Was in Deutschland ein wenig als "Kultur" fehlt, ist die, es mal mit Selbstaendigkeit zu versuchen. Das mag der eigentliche Grund sein, warum der Kebap-Stand-Besitzer angefeindet wird, wenn man selbst zu Hause mit Hartz IV auf der Couch sitzt.
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#11
Mit schönreden kann man keine Probleme beseitigen.
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#12
Was ist an einer Feststellung, dass die verlorenen Arbeitsplaetze nie mehr wiederkommen werden und dass sich das momentan auch auf die obere Mittelklasse ausbreitet, "Schoenreden"?

Ganz im Gegenteil. Die Hoffnung dieser selbsternannten "Verteidiger des Abendlandes", sie koennten durch Abschottung da noch irgendetwas retten, ist vergebens. Der Fehler liegt im oekonomischen System, und da sehe ich nicht, dass das jemand anfassen will.
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#13
Das sehe ich auch so. Vollautomatische Fabriken produzieren zwar Produkte, die aber von immer weniger Menschen gekauft werden können, was heute schon deutliche Absatzschwierigkeiten ergibt. D. h. logischerweise wird "man" die Kaufkraft erhöhen müssen, wie auch immer. Das muss einfach im Interesse des Kapitals so sein, sonst ist es wertlos (bestenfalls eine Blase großer Zahlen).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#14
(17-11-2016, 23:58)Ekkard schrieb: Vollautomatische Fabriken produzieren zwar Produkte, die aber von immer weniger Menschen gekauft werden können, was heute schon deutliche Absatzschwierigkeiten ergibt.


Ein triftiges Argument.
Aber nur in einer Volkswirtschaft.  In einer Weltwirtschaft ist das leider voll egal !

Beispiel:
Der Billigarbeiter in Südostasien wird niemals der Käufer der dort hergestellten Produkte sein.
Das ist für die  g l o b a l  tätigen Kapitalisten kein Problem! Völlig uninteressant!

Im Gegenteil: die global tätigen Kapitalisten wären schön blöd, die Löhne in den südostasiatischen Niedriglohnländern zu erhöhen.

Somit vermittelt Dein allzuschönes Argument leider keine Hoffnung
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#15
(18-11-2016, 00:21)Sinai schrieb: Somit vermittelt Dein allzuschönes Argument leider keine Hoffnung

Schon wieder siehst Du ein "schoenes" Argument oder Hoffnung, wo gar keine war. Die Phase der Verlagerung von Arbeitsplaetzen ins Ausland haben wir schon lange hinter uns. Das, was Ekkard und ich angesprochen haben, ist das Verschwinden der Arbeitsplaetze innerhalb der westlichen Nationen durch Automatisierung innerhalb dieser Laender, und das laesst sich auch durch Protektionismus nicht verhindern. Immer mehr Arbeitsplaetze werden ersatzlos verschwinden, mit oder ohne Globalisierung. Der Anteil der vom Wirtschaftskreislauf mehr oder weniger ausgeschlossenen Personen wird immer weiter steigen.

Uebrigens sieht die Prognose fuer die deutsche Wirtschaft mittelfristig sowieso sehr finster aus. Die USA, Grossbritannien und China sind Deutschlands wichtigste Absatzmaerkte Nummer 2, 3 und 5, und alle drei zeigen protektionistische Tendenzen (China wird die Importprodukte wohl auch bald selbst herstellen). In Frankreich (#1) und den Niederlanden (#4) sind protektionistische Kreise auch am Ansteigen, und der deutsche Binnenmarkt kann die deutsche Wirtschaft nicht tragen.
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