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War und ist Gott immer gut?
(05-07-2022, 22:29)Sinai schrieb:
(05-07-2022, 16:06)Rosenzweig schrieb: Gott betreibt also den Hintersinn, das Nicht-Gute zu senden, um etwas Schlechtes zum völligen Erliegen zu bringen und um aus dem Alten ein Neues hervorsprießen zu lassen


Ja, da ist viel Weisheit in Deinem Statement.
Der unbekannte Gott (einmal sind es die Elohim, dann der El, dann der Frag nicht wie ich heiße) bringt Plagen und andere Schlechtigkeiten über die böse Menschheit (schon Kain war ein Mörder), bringt Massenmord (bereits die 'Sintflut' war keine Kleinigkeit), und dies alles, um aus dem Alten ein Neues hervorsprießen zu lassen

.

Hallo Sinai und Rosenzweig,

... alle Mutmaßungen über die Wortchiffer "Gott" fliegen am Ziel vorbei.  Icon_frown
Dies war aber bereits dem Propheten Jesja bewusst, welcher durch den "Herrn" ausrichten ließ: "Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken / und eure Wege sind nicht meine Wege..."

WAHRHEIT kann nicht über sich hinaus sich aus einem anderen herleiten! Wahrheit ist als sie selber und zugleich als Möglichkeit, das Unwahre zu erleuchten - gegenwärtig: verum est index sui et falsi (Wahrheit als Prüfstein gegen sich selbst und gegen die Unwahrheit). Man kann den Ursprung der Wahrhheit jedoch in sich selbst erhellen. Dabei zeigt sich eine Vielfachheit der Ursprünge. Daher ist der Sinn von Wahrheit zu scheiden und jeder Sinn vor Augen und Ohren zu bringen.

Das Christentum (aus dem Judentum hervorgegangen) hat z.B. über "GOTT" und seine Erschaffung der Welt mehrere Gedanken zur kritischen Betrachtung vorgelegt und auch hier zeigt es sich, dass die Wahrheit nicht von einerlei Art, nicht von einerlei Sinn und nicht auf einer einzigen Ebene, sondern von mehrfachem Ursprung  - und vieldimensional ist.

So stellt sich z.B. die Frage, woher die Zerrissenheit des Seins entsprang, warum ist es so, wie es ist, warum sind Welt und Mensch im Fallen, in Verwahrlosung, in Zerrütung? - Dies kann nicht als notwendiges Geschehen nach einem allgemeinen Gesetz betrachtet werden, sondern muss als Faktum hingenommen werden.
Man kann nun dieses weltbegründende Ereignis aus dem gegenwärtigen Bestand der Welt erschließen, oder es durch eine Offenbarung Gottes erfahren.

Die Genesis "erzählt" uns dazu nur:

Gott hat sich entschlossen, aus der ewigen Ruhe vollendeter, in sich kreisender Bewegung herauszutreten in die Zeit durch seine Weltschöpfung.
Oder: Gott hat die Welt geschaffen durch ein Versehen, durch eine Vergeßlichkeit, einen Irrtum.
Oder: Die geschaffene Welt war in Ordnung, sie geriet in Verwirrung duch Adams Fall und die Folgen der Erbsünde.
Oder: Gott ließ zu, dass die Welt geschaffen wurde durch einen gefallenen Engel, einen bösen Gott, der die Welt seinem Wesen gemäß als etwas schuf, das ständig im Ruin ist.

Solche Erzählungen sind Gebilde der Fantasie, in denen Wahrheit durch Gleichnis spricht. Sie unterliegen dem Wahrheitskriterium, ob sie durch ihre Chiffer etwas fühlbar machen, oder ob sie verschleiern und vergessen machen.
Sie haben die Wahrheit von Mythen. Ihr vermeintliches Wissen wird als gnostisch bezeichnet. Das gnostische Denken in Fantasien ist ein über alle Kulturen verbreitetes Phänomen. Die Völker haben ihr geschichtliches Bewusstsein in einer metaphysischen Historie verankert, sind aber dadurch auf dem Wege, es in einer handgreiflichen OBJEKTIVITÄT zu verlieren.

Durch Weltdeduktion aus einem Prinzip begann die Ableitung aller Dinge aus einem Ursprung. Dieser Ursprung wird gedacht als das beherrschende EINE, als "Gott", welcher die Welt hervorbringt nach Ideen, oder als ein Keim, aus dem sich alles entwickelt.
Oder als eine SUBSTANZ, in deren Modifikationen alles erscheint, oder als ein Weltgesetz, nach dem alles geschieht (wie z.B. Weltperioden, Kausalität des Karma); oder als der Geist, der hervorbringt und gestaltet (als logische Vernunft, als Wille, als Fantasie); oder als die Summe letzter Teile, aus dem alles sich zusammensetzt (Atome, Monaden), - oder als die absolute Widersprüchlichkeit, welche von Anbeginn her alles bewegt und in Bewegung hält.

Jedesmal wird das eine GANZE als solches erfasst und als göttliches Bauwerk, als Logos, Substanz, Mechanismus, Leben, Geist ... usw. benannt.
Das GANZE, alles was da ist und passiert, wird abgeleitet als Plan nach den Musterbildern der Ideen und als Schematik aller kategorialen Möglichkeiten, als endlose Folge zufälliger Kombinationen, als Kreislauf ewiger Wiederkehr, als Stammbaum einer Folge von Entwicklungen, als ein geistiger, sich vollziehender Prozess.
Das GANZE ist vom Menschen vergegenständlicht und als solches gewusst.

Jede der besonderen Gedankenformen bleibt aber stets nur ein Gleichnis und hebt sich somit von der Fesselung an die gegenständliche Weise des Wissens wieder auf!
Die absolute Wahrheit gelingt nicht im GEWUSSTEN. Vielmehr wird durch eine scheinbare Verabsolutierung in der Tat transzendiert und im je besonderen Gleichnis etwas offenbar, das wir Menschen nicht wissen können.

Gruß von Reklov
(06-07-2022, 17:29)Reklov schrieb:
(05-07-2022, 22:29)Sinai schrieb:
(05-07-2022, 16:06)Rosenzweig schrieb: Gott betreibt also den Hintersinn, das Nicht-Gute zu senden, um etwas Schlechtes zum völligen Erliegen zu bringen und um aus dem Alten ein Neues hervorsprießen zu lassen


Ja, da ist viel Weisheit in Deinem Statement.
Der unbekannte Gott (einmal sind es die Elohim, dann der El, dann der Frag nicht wie ich heiße) bringt Plagen und andere Schlechtigkeiten über die böse Menschheit (schon Kain war ein Mörder), bringt Massenmord (bereits die 'Sintflut' war keine Kleinigkeit), und dies alles, um aus dem Alten ein Neues hervorsprießen zu lassen

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Hallo Sinai und Rosenzweig,

... alle Mutmaßungen über die Wortchiffer "Gott" fliegen am Ziel vorbei.  Icon_frown
Dies war aber bereits dem Propheten Jesja bewusst, welcher durch den "Herrn" ausrichten ließ: "Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken / und eure Wege sind nicht meine Wege..."

( . . . )

Die Genesis "erzählt" uns dazu nur:

Gott hat sich entschlossen, aus der ewigen Ruhe vollendeter, in sich kreisender Bewegung herauszutreten in die Zeit durch seine Weltschöpfung.

Gruß von Reklov


Gefällt mir, was Du schreibst.
(06-07-2022, 17:29)Reklov schrieb:
(05-07-2022, 22:29)Sinai schrieb:
(05-07-2022, 16:06)Rosenzweig schrieb: Gott betreibt also den Hintersinn, das Nicht-Gute zu senden, um etwas Schlechtes zum völligen Erliegen zu bringen und um aus dem Alten ein Neues hervorsprießen zu lassen


Ja, da ist viel Weisheit in Deinem Statement.
Der unbekannte Gott (einmal sind es die Elohim, dann der El, dann der Frag nicht wie ich heiße) bringt Plagen und andere Schlechtigkeiten über die böse Menschheit (schon Kain war ein Mörder), bringt Massenmord (bereits die 'Sintflut' war keine Kleinigkeit), und dies alles, um aus dem Alten ein Neues hervorsprießen zu lassen


... alle Mutmaßungen über die Wortchiffer "Gott" fliegen am Ziel vorbei.  Icon_frown
Dies war aber bereits dem Propheten Jesja bewusst, welcher durch den "Herrn" ausrichten ließ: "Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken / und eure Wege sind nicht meine Wege..."

Nun, wenn man das so nehmen wollte, dann müssten wir wegen Zwecklosigkeit aufhören, uns über das Vorgehen Gottes Gedanken zu machen. Ja, die Texte wären dann völlig sinnlos. Es wäre ein Gott, der uns generell die Möglichkeit zu verstehen versagt.
(05-07-2022, 22:29)Sinai schrieb:
(05-07-2022, 16:06)Rosenzweig schrieb: Gott betreibt also den Hintersinn, das Nicht-Gute zu senden, um etwas Schlechtes zum völligen Erliegen zu bringen und um aus dem Alten ein Neues hervorsprießen zu lassen


Ja, da ist viel Weisheit in Deinem Statement.
Der unbekannte Gott (einmal sind es die Elohim, dann der El, dann der Frag nicht wie ich heiße) bringt Plagen und andere Schlechtigkeiten über die böse Menschheit (schon Kain war ein Mörder), bringt Massenmord (bereits die 'Sintflut' war keine Kleinigkeit), und dies alles, um aus dem Alten ein Neues hervorsprießen zu lassen

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Allem voran steht der Sündenfall, den freie Wesen begangen hatten, aus dem aber weiteres folgte, das nicht mehr der göttlichen Harmonie zur Entwicklung des Menschen oblegen hat, wie's aus göttlicher Hand gedacht war. Allein den Sündenfall begreifen zu können, fällt wegen der Verwendung der mythologischen Sprache entsprechend schwer.

Auch wirkt in unseren Hinterköpfen oft der verbreitete Kitsch, der einem einen Streich spielt und durch den gemeint wird, es müsse doch alles gut sein, spätestens je tüchtiger man betet und jubelt. - Auf dieser Weise ist man zur notwendigen Differenzierung nicht bereit.
(07-07-2022, 12:05)Rosenzweig schrieb:
(06-07-2022, 17:29)Reklov schrieb:
(05-07-2022, 22:29)Sinai schrieb:
(05-07-2022, 16:06)Rosenzweig schrieb: Gott betreibt also den Hintersinn, das Nicht-Gute zu senden, um etwas Schlechtes zum völligen Erliegen zu bringen und um aus dem Alten ein Neues hervorsprießen zu lassen


Ja, da ist viel Weisheit in Deinem Statement.
Der unbekannte Gott (einmal sind es die Elohim, dann der El, dann der Frag nicht wie ich heiße) bringt Plagen und andere Schlechtigkeiten über die böse Menschheit (schon Kain war ein Mörder), bringt Massenmord (bereits die 'Sintflut' war keine Kleinigkeit), und dies alles, um aus dem Alten ein Neues hervorsprießen zu lassen


... alle Mutmaßungen über die Wortchiffer "Gott" fliegen am Ziel vorbei.  Icon_frown
Dies war aber bereits dem Propheten Jesja bewusst, welcher durch den "Herrn" ausrichten ließ: "Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken / und eure Wege sind nicht meine Wege..."

Nun, wenn man das so nehmen wollte, dann müssten wir wegen Zwecklosigkeit aufhören, uns über das Vorgehen Gottes Gedanken zu machen. Ja, die Texte wären dann völlig sinnlos. Es wäre ein Gott, der uns generell die Möglichkeit zu verstehen versagt.

Hallo zusammen,

... sich Gedanken über die Wortchiffer "Gott" zu machen, ist nie zwecklos, denn obwohl Chiffer, Symbol und Mythos ihre bekannten Schwierigkeiten bei der Darstellung durch die Menschensprache haben, bleibt die Unmittelbarkeit der Grundgewissheit, sowie unser Denken aus der Erfahrung und die geschichtliche Tiefe der Existenz...

Auch verschieben und entwickeln sich die Gesamtbilder des Daseins immer weiter - z.B. durch Forschung, durch Raumfahrt ... etc.
Alle Religionen weisen sich aber auch durch mancherlei Unstimmigkeiten aus. So erfährt z.B. der Bibelleser, dass selbst Jesus keine Antwort auf die Frage zum Termin des "Jüngsten Tages" geben konnte!

Mt 24, 36: >> Was jenen Tag und jene Stunde angeht, so kennt sie niemand, nicht einmal die Engel des Himmels, nicht einmal der Sohn, sondern allein der Vater << - wird seit den Väterzeiten unter Dogmatikern und Exegeten heftig diskutiert.
Moderne Deutungen rangen sich zu der Aussage durch, dass Jesus mit dem Grunde seiner menschlichen Seele immer eingetaucht war in das göttliche Wort, mit dem er ja eine Person bildete, dass aber diese Verbindung, die den Grund seines Seins prägte, nicht auch sein menschliches Bewusstsein mit allen Details der göttlichen Allwissenheit erfüllte, sondern es nur so weit durchdrang, soweit dies für seinen Offenbarungsauftrag nötig war.

So soll (wie zu lesen war) z.B. Mohammed den gesamten Koran von einem Engel in einer Höhle während einer Nacht diktiert bekommen haben, obwohl dagegen steht, dass er nicht schreibkundig war.

Man staunt immer wieder, zu welchen Formulierungen/Begründungen unsere Sprache fähig ist.

Ich glaube auch nicht, dass "Gott" Plagen über die Menschheit brachte/bringt, sondern in unserer "dualen Welt" gibt es eben für jede Sache auch einen Gegenpol, was man bereits am Kontrast von hellen und dunklen Farben, an kleinen und großen Dingen od. an sehr unterschiedlichen Temperaturen erkennen kann.

Zu Kain: der erste Mörder bekommt von "Gott" sogar ein Zeichen, damit ihn niemand erschlägt, der ihn findet. Dies klingt nach der Einsicht, dass dem Schöpfer bewusst gewesen war, dass sein mit Aggressionen ausgestattetes Geschöpf eben auch mal durchdrehen kann!? Icon_rolleyes

Auch die Sintflut (wie jedes andere Naturereignis!) ist eine Folge von vorangehenden Ursachen und wohl keine Rache an den Menschen, von denen der Schöpfer (laut Bibel) "enttäuscht" worden war. Denn ER hätte ja bereits bei der "Engel-Revolte" aufmerksam registrieren müssen, dass Geschöpfe mit freiem Willen diesen nun mal auch durchsetzen wollen. Koste es, was es wolle!

Zumindest hätte ein "Allwissender" ahnen können/müssen, dass auch aus Noahs Familie lediglich wieder fehlbare und schlecht gesinnte Nachkommen hervorgehen werden, welche sich überall finden lassen; auch unter den Angestellten der Kirche!  Icon_frown  Warum also diese unnötige Sintflut?  Icon_rolleyes

Gruß von Reklov
(07-07-2022, 16:34)Reklov schrieb: Zumindest hätte ein "Allwissender" ahnen können/müssen, dass auch aus Noahs Familie lediglich wieder fehlbare und schlecht gesinnte Nachkommen hervorgehen werden, welche sich überall finden lassen; auch unter den Angestellten der Kirche!  Icon_frown  Warum also diese unnötige Sintflut?  Icon_rolleyes

Tut er ja. Gott sagt am Ende selbst, dass die Sintflut rein gar nichts geaendert hat und alle Uebertretungen weiterhin passieren werden. In der Tat erklaert Gott hier sein Handeln fuer sinnlos.

Natuerlich sind das in der Originalgeschichte zwei Goetter: Enlil (der Gott des Himmels und oberster Gott) schickt die Sintflut, Enki (der Gott der Weisheit) rettet die Menschheit und erklaert Enlil am Ende, warum sein Tun ungerecht war und er das in Zukunft bitte lassen soll; was Enlil, genau wie Jahwe in der biblischen Geschichte, dann einsieht.
(07-07-2022, 12:05)Rosenzweig schrieb:
(06-07-2022, 17:29)Reklov schrieb: ... alle Mutmaßungen über die Wortchiffer "Gott" fliegen am Ziel vorbei.  Icon_frown
Dies war aber bereits dem Propheten Jesja bewusst, welcher durch den "Herrn" ausrichten ließ: "Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken / und eure Wege sind nicht meine Wege..."

Nun, wenn man das so nehmen wollte, dann müssten wir wegen Zwecklosigkeit aufhören, uns über das Vorgehen Gottes Gedanken zu machen. Ja, die Texte wären dann völlig sinnlos. Es wäre ein Gott, der uns generell die Möglichkeit zu verstehen versagt.

Genau. Du sollst nicht versuchen, die Gedanken Gottes zu erforschen oder gar zu verstehen und du kannst Gott nicht instrumentalisieren, indem du versuchst mit Ihm ein Stück "gemeinsamen Weges" zu gehen; Do sollst die 613 Gesetze stur heil befolgen. Und ja nicht frech fragen "Why?"
Du sollst nicht verstehen - sondern gehorchen !

Jude zu sein ist ein schweres Joch weil extrem mühsam zu befolgen. Dafür brauchst du aber auch nicht arbeiten und wirst samt deiner hoffentlich großen Familie vom Staat Israel großzügig durchgefüttert.

Frag nicht warum du Fleisch und Käse nicht zusammenlegen darfst, warum der 100% Beef Cheeseburger vom Mac Donalds für dich tabu sind. Gehorche!
Die Gojim in den "Schwitzbuden" (Fabriken) können essen was sie wollen, aber haben nur 20 Minuten Mittagspause. Auch nicht das Gelbe vom Ei !

Und fang ja nicht an zu sinnieren, die Thora ist kein Diätratgeber
Wäre ja blöd, Menschen wegen Diätfehlern zu steinigen.
Diese ganze Normen sind kultische Normen, sie dienen alle der Bekämpfung von verstecktem Götzendienst

Anm.: als "Götze" wird jeder Gott definiert, der nicht der Jahwe ist.
Punkt

Daher auch die Verfolgungen der Jahweleute seit 4000 Jahren wo immer sie hinkommen.
Deshalb war die Zwangsdiaspora eine bestialische Strafe für die Juden !
Das ärgste was ihnen passieren konnte
(07-07-2022, 16:34)Reklov schrieb: Zumindest hätte ein "Allwissender" ahnen können/müssen, dass auch aus Noahs Familie lediglich wieder fehlbare und schlecht gesinnte Nachkommen hervorgehen werden, welche sich überall finden lassen; auch unter den Angestellten der Kirche!  Icon_frown  Warum also diese unnötige Sintflut?  Icon_rolleyes

Gruß von Reklov


Kleiner Hinweis: wir befinden uns hier im Bereich Judentum und da ist das Thema Kirche Off Topic
Du meintest wohl sicher: Zumindest hätte ein "Allwissender" ahnen können/müssen, dass auch aus Noahs Familie lediglich wieder fehlbare und schlecht gesinnte Nachkommen hervorgehen werden, welche sich überall finden lassen; auch unter den Angestellten des Tempels und der Synagoge !  Icon_frown  Warum also diese unnötige Sintflut?  Icon_rolleyes

Ja, die Sintflut war wirklich unnötig. Überall keimte das Böse auf; seit 1914 explodierte es regelrecht, höchste Zeit für die nächste Sintflut !

Gott versprach ja in einer ominösen Schrift, die von den Judenchristen ins Christentum eingeschleppt wurde und sich dort einnistete, daß ein Drittel der Menschheit umgebracht werden wird. Das sind 3 Milliarden Leute, oder 500 Mal der Holocaust !
6 Millionen x 500 = 3 Milliarden

Wird eh schon höchste Zeit für diesen Aderlaß.

Auch die Synagoge wird in dieser Schrift gewürdigt. Genau lesen!
(07-07-2022, 12:05)Rosenzweig schrieb:
(06-07-2022, 17:29)Reklov schrieb:
(05-07-2022, 22:29)Sinai schrieb:
(05-07-2022, 16:06)Rosenzweig schrieb: Gott betreibt also den Hintersinn, das Nicht-Gute zu senden, um etwas Schlechtes zum völligen Erliegen zu bringen und um aus dem Alten ein Neues hervorsprießen zu lassen


Ja, da ist viel Weisheit in Deinem Statement.
Der unbekannte Gott (einmal sind es die Elohim, dann der El, dann der Frag nicht wie ich heiße) bringt Plagen und andere Schlechtigkeiten über die böse Menschheit (schon Kain war ein Mörder), bringt Massenmord (bereits die 'Sintflut' war keine Kleinigkeit), und dies alles, um aus dem Alten ein Neues hervorsprießen zu lassen


... alle Mutmaßungen über die Wortchiffer "Gott" fliegen am Ziel vorbei.  Icon_frown
Dies war aber bereits dem Propheten Jesja bewusst, welcher durch den "Herrn" ausrichten ließ: "Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken / und eure Wege sind nicht meine Wege..."


Nun, wenn man das so nehmen wollte, dann müssten wir wegen Zwecklosigkeit aufhören, uns über das Vorgehen Gottes Gedanken zu machen. Ja, die Texte wären dann völlig sinnlos. Es wäre ein Gott, der uns generell die Möglichkeit zu verstehen versagt.

Aus einer höheren Sicht als unsere typisch menschliche, sind die Wege für uns andere, so lange wir im Subjektiven bleiben. Das soll also nicht heißen, dass uns die höhere Sicht generell verschlossen ist. Wollte man aber Jesaja 55 einfach so verallgemeinert nehmen, würde das heißen, jeder, der nicht auf den angeblichen Gedanken Gottes wandelt, wäre ein Übeltäter, wobei der Mensch keine Chance hätte, selbstständig zu denken, sondern müsse einfach nur blind folgen bzw. gehorsam sein.
Diesen Eindruck auch machen für gewöhnlich all jene, die meinen, sich auf die Bibel zu berufen.
(08-07-2022, 13:17)Rosenzweig schrieb: Wollte man aber Jesaja einfach so verallgemeinert nehmen, würde das heißen, jeder, der nicht auf den angeblichen Gedanken Gottes wandelt, wäre ein Übeltäter, wobei der Mensch keine Chance hätte, selbstständig zu denken, sondern müsse einfach nur blind folgen bzw. gehorsam sein.

Genau so ist es!
Amen
(07-07-2022, 21:02)Ulan schrieb:
(07-07-2022, 16:34)Reklov schrieb: Zumindest hätte ein "Allwissender" ahnen können/müssen, dass auch aus Noahs Familie lediglich wieder fehlbare und schlecht gesinnte Nachkommen hervorgehen werden, welche sich überall finden lassen; auch unter den Angestellten der Kirche!  Icon_frown  Warum also diese unnötige Sintflut?  Icon_rolleyes

Tut er ja. Gott sagt am Ende selbst, dass die Sintflut rein gar nichts geaendert hat und alle Uebertretungen weiterhin passieren werden. In der Tat erklaert Gott hier sein Handeln fuer sinnlos.

Natuerlich sind das in der Originalgeschichte zwei Goetter: Enlil (der Gott des Himmels und oberster Gott) schickt die Sintflut, Enki (der Gott der Weisheit) rettet die Menschheit und erklaert Enlil am Ende, warum sein Tun ungerecht war und er das in Zukunft bitte lassen soll; was Enlil, genau wie Jahwe in der biblischen Geschichte, dann einsieht.

... Enlil war der Hauptgott in Sumer. Ob damit aber eine Brücke zu dem Gott, wie ihn die Juden und später die Christen "dachten", geschlagen werden kann, wage ich zu bezweifeln.

Wo aber steht denn in der Genesis, dass Jahwe die Sintflut als ungerecht einsah? Kannst Du mir dazu ein Kapitel angeben?

Gruß von Reklov
@Reklov: Erst mal nicht ungerecht, sondern sinnlos. Aufgehaengt an das letzte Mal, dass Du Dich zu diesem Punkt geaeussert hattest, gibt's dazu sogar einen ganzen Thread:

Der mesopotamische Ursprung der biblischen Sintflut-Geschichte 

Da steht dann auch gleich das Zitat im ersten Beitrag.

Das "ungerecht" ergibt sich daraus, dass Jahwe hier das gleiche Versprechen abgibt, das auch Enlil abgab (Gen 8, EU):

"21 ... und der HERR sprach in seinem Herzen: Ich werde den Erdboden wegen des Menschen nie mehr verfluchen; denn das Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend an. Ich werde niemals wieder alles Lebendige schlagen, wie ich es getan habe."

Das fett Hervorgehobene ist die Lehre, die Enlil am Schluss der mesopotamischen Geschichte zog, naemlich dass pauschale Verurteilungen unethisch sind. Bestraft werden sollten individuelle Verfehlungen individuell. Gott hier hat aber alles Lebendige ausgeloescht, weil ein paar Menschen seine Gesetze uebertreten hatten. Das "ungerecht" ergibt sich implizit aus dieser Gegenueberstellung, auch wenn es nicht direkt ausgesprochen wird. Gott korrigiert hier seinen Kurs, weil er einsieht, dass sein Handeln nicht nur sinnlos war, sondern auch noch vollkommen ueberzogen.
(08-07-2022, 22:37)Sinai schrieb:
(08-07-2022, 13:17)Rosenzweig schrieb: Wollte man aber Jesaja einfach so verallgemeinert nehmen, würde das heißen, jeder, der nicht auf den angeblichen Gedanken Gottes wandelt, wäre ein Übeltäter, wobei der Mensch keine Chance hätte, selbstständig zu denken, sondern müsse einfach nur blind folgen bzw. gehorsam sein.

Genau so ist es!
Amen

Hallo Rosenzweig und Sinai,

... es geht hier ja nicht darum, ob jemand auf den angeblichen Gedanken Gottes wandelt - oder ein Übeltäter ist, wenn er es nicht tut, sondern - dass diese eben mit den Gedanken der Menschen nicht viel gemeinsam haben (können)!
Das leuchtet leicht ein, allein schon, wenn man sich die unabschätzbare Ausdehnung des Universums bewusst macht, samt den unzähligen darin befindlichen Galaxien.

Dazu ein einfaches, auf unsere Erde beschränktes Beispiel: Ein Schimpanse sieht nachts den gleichen Mond, wie ein Mensch. Er wird sich jedoch nicht im geringsten "gedanklich vorstellen" können, was dieser "gelbe Fleck am Nachthimmel" denn eigentlich darstellt.

Zu den "Wegen Gottes": Auch diese haben mit unseren Wegen auf diesem kleinen Planeten nicht viel zu tun. Wir wissen nicht einmal, wie lange unsere Spezies in den Evolutionsprozess eingebunden sein wird. Icon_rolleyes

Das antike Denken der uns unbekannten Bibelautoren geht von einer wenige Tage andauernden "Schöpfungszeit" aus, welche dann auch als abgeschlossen geschildert wird. Man kann aber auch leicht denken, dass die Schöpfung noch nicht abgeschlossen ist und auf dem Weg zu ihrem Endziel noch viele Evolutionsstufen durchlaufen wird (muss).

Allein mit einem "Amen" von Sinai ist also Jesajas Aussage nicht abzutun, zumal ja bekannt ist, dass dieses Wort gerne benützt wird - wenn jemand seine Meinung als das letzte Wort gelten lassen möchte. Icon_razz 

Gruß von Reklov
(09-07-2022, 15:06)Ulan schrieb: @Reklov: Nicht ungerecht, sinnlos. Aufgehaengt an das letzte Mal, dass Du Dich zu diesem Punkt geaeussert hattest, gibt's dazu sogar einen ganzen Thread:

Der mesopotamische Ursprung der biblischen Sintflut-Geschichte 

Da steht dann auch gleich das Zitat im ersten Beitrag.

... dazu bleibt die Frage stehen: War die in der Bibel beschriebene Sintflut nicht nur eine zwar sehr große, aber dennoch territorial beschränkte Flut-Katastrophe? Man muss ja dabei bedenken, dass es seinerzeit weder organisierten Katastrophenschutz, noch Medien gab, welche darüber berichten konnten. Jeder war nur darauf aus, sich und seine Familie vor dem Ertrinken zu retten...

Aus solch traumatischen Erlebnissen einzelner Überlebender bildet sich dann Weitergesagtes=Sage. Dazu kommt die "Deutung" der Priesterkasten, welche (nicht nur damit) ihre Autorität untermauern wollten.

Gruß von Reklov
Bei der Sintflut-Erzaehlung geht es doch gar nicht um die Flut an sich. Zumindest in der mesopotamischen Version ist das eigentliche Thema die Einfuehrung eines wichtigen Rechtsprinzips: summarisches, keine Unterscheidung treffendes Strafen ist ungerecht. Jede Strafe soll nur den treffen, der die Tat auch begangen hat, auch wenn es mehr Arbeit macht. Bei der mesopotamischen Geschichte kommt noch die Verantwortung fuer die Geschoepfe dazu; willkuerlicher Ueberdruss ist kein zulaessiger Grund fuer eine Kapitalstrafe.
Die biblische Geschichte hat das auch noch zum Gutteil bewahrt, wenn sie auch ihre Betonung spaeter auf andere Dinge legt (den Vertrag zwischen Gott und Noah).


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