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Die Grenzen der wissenschaftlichen Methode
#76
(06-08-2024, 16:16)subdil schrieb:
(05-08-2024, 19:57)Geobacter schrieb:
(05-08-2024, 17:51)subdil schrieb: Die Wissenschaft sollte sich lieber um ihre eigenen Probleme kümmern, nämlich dass sie auf entscheidende Fragen wie zum Beispiel die nach der Entstehung des Bewusstseins keine eindeutigen Antworten zu bieten hat. Solange etwas so zentrales noch nicht geklärt ist, kann die Wissenschaft nichts außerhalb von ihr befindliches belehren, was sich auf ganz andere Art mit diesen Fragen befasst und so auf andere Antworten kommt.

Naja.. immerhin hast du ja schon zugegeben, dass du solche "eindeutigen Antworten der Wissenschaften" auch dann nicht akzeptieren willst, wenn sie dir noch so schlüssig und logisch-richtig vorgetragen werden.

Nein, es geht nicht darum, dass ich solche materialistischen Erklärungen für die Entstehung des Bewusstseins nicht glauben will, sondern dass ich sie nicht vollumfänglich glauben kann. Das ist ein enorm wichtiger Unterschied und es sollte für dich gar kein Problem sein, das nachzuvollziehen.

Für mich ist es selbstverständlich kein Problem was du kannst oder nicht kannst. Freilich kann ich auch nachvollziehen warum du nicht kannst.  Und nein, ich bin kein kein kompromissloser Rationalist. Für mich ist Glaube einfach nur Glaube und  kein Wissen. Gott ist für mich dein, mein, unser aller jeweils eigener innerer Schweinehund. Deswegen bin ich auch selber nicht ganz Gott-los. Obwohl trotzdem Atheist aus Überzeugung und diesbezüglich wenigstens ehrlich zu mir selber.

Mir ist widerspruchsfrei bewusst wie Bewusstsein entsteht und unter welchen Bedingungen. Mit bis zu 99,999% Gewissheit ist mir klar, dass Quanten taub und blind sind und  einfach immer nur geradeaus fliegen, wenn sie können. Natürlich weis ich auch, dass Quanten abgelenkt, absorbiert, reflektiert, gebremst, moduliert.... usw. usf. werden und somit auch mit unseren Sinnesrezeptoren "wechselwirken"..... bzw. in der Wechselwirkung mit diesen Sinnesrezeptoren Reize hervorrufen, aus denen unser Gehirne ein Abbild der sogenannten Wirklichkeit "generiert". In einer Auflösung die an das Überleben in "Mittelerde" bestens angepasst ist.
Evolution ist Zuchtwahl und bedeutet, dass die Welt in der wir leben, für das Leben an sich zwar ideale Voraussetzungen bietet, aber ansonsten ein ziemlich unsteter Ort ist, und schon allein nur die Schwerkraft ausreicht, dass man sich jederzeit und an jedem Ort den Hals zu brechen wenn man nicht aufpasst. Ein allmächtiger Gott hätte sich da was Gescheiteres ausdenken können.... Nur ist das ein anderes Thema. Ich will damit eigentlich nur sagen, dass die Unstetigkeit der Welt die treibend Kraft hinter der biologischen Evolution ist und somit auch  der Evolution des Bewusstseins. Je bewusster wir uns der Unstetigkeit unserer Welt sind, um so wahrscheinlicher leben wir etwas länger.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#77
(06-08-2024, 16:16)subdil schrieb: Ich kann mich einfach nicht mit der wissenschaftlichen Darlegung, Bewusstsein sei ein Epiphänomen des Gehirns, zufriedengeben.
Zugegeben, es ist unheimlich schwer, "Mittelerde" zu überwinden. Der Rückkopplungsmechanismus selbst erzeugter Daten auf uns selbst erzeugt eine Art fraktale Wirklichkeit, die wir subjektiv als fremdartig, außerweltlich oder aus einer höheren Dimension kommend empfinden. Es werden Denkmuster erzeugt, die mehr sind als ihre Erfahrungswerte. Bekannt sind solche Muster von der mathematischen Untersuchung von Fraktalen. Diese werden ebenfalls durch Eingabe der Ausgangsdaten erzeugt: Wundersame bis seltsame Muster. Das eigentliche Wunder ist die überwältigende Komplexität des Gehirns, dem es gelingt, den o. g. Rückkopplungsprozess in geregelte Bahnen zu lenken. Wir erleben uns darin selbst.
Verständlich ist das schon - nur eben jenseits von Mittelerde.

Übriges ist Datenverarbeitung durchaus im klassischen Sinne etwas Nicht-Materielles. Materiell ist es gleichgültig, ob Bauklötze auf dem Tisch herum liegen oder zu einem filigranen Bauwerk z. B. Turm aufgeschichtet werden. Hier macht der nichtmaterielle Ordnungsunterschied die "Musik".

Im Computer wird da noch eins draufgesetzt, nämlich dass Änderungen an der Ordnung (Information im Speicher) beständig beeinflusst wird, durch eine ständig aktive CPU. Solang die Energie weiterfließt, wird die immaterielle Ordnung ständig verändert.

Und in unserem Gehirn gibt es zigtausende fleißige Zentren, die auf die (chem.) Ordnung in unserem Kopf einwirken (und eben auch auf sich selbst). Subjektivität ist nun nichts anderes, als jene Selbsteinwirkung.

(06-08-2024, 16:16)subdil schrieb: Man kann das nicht damit vergleichen, das zum Beispiel ein materielles Musikinstrument etwas Nichtmaterielles, also Musik erzeugt. Denn um Musik wahrzunehmen, braucht es ein Bewusstsein.
Doch, genau das! Musik, also eine Folge von Klängen erzeugt einen Sinneseindruck. Und der wiederum wird Ursache zahlloser Schaltmuster in unserem Kopf, die wir dann als Wahrnehmung der Musik erleben. (Gewiss ein Musikinstrument muss durch Energie-Übertragung der Hände oder wie auch immer angeregt werden.) 

(06-08-2024, 16:16)subdil schrieb: Bewusstsein ist also das Medium, innerhalb dessen sich alle andere Fragen in Bezug auf das Nichtmaterielle beantworten lassen, aber das Medium selbst bleibt immer ein Mysterium, selbst wenn man die Materiebausteine aufzeigen könnte, aus denen es entsteht.
Nö, das folgt so nicht oder ist nun deine Empfindung, die du Jahrzehnte trainiert hast - möglicherweise unbewusst.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#78
(06-08-2024, 16:16)subdil schrieb: dennoch kann ich mich nicht mit der wissenschaftlichen These zufrieden geben, weil - wie eben das hard problem of consciousness besagt - es auch nach einer Erklärung immer noch wundersam und eigentlich unglaublich wäre, wie durch die Schaltung von Materiebausteinen ein tatsächlich stattfindendes subjektives Erleben, also etwas Nicht-Materielles entstehen kann

naja, "wundersam und eigentlich unglaublich" erscheint gar manchem vieles. deswegen aber jede erklärung einfach von sich zu weisen, also nicht verstehen zu wollen - nun ja

Zitat:Bewusstsein ist also das Medium, innerhalb dessen sich alle andere Fragen in Bezug auf das Nichtmaterielle beantworten lassen

kann ich jetzt nicht so sehen. außer du meinst damit, daß es eines bewußtseins bedarf, um an alles mögliche glauben zu wollen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#79
(06-08-2024, 16:16)subdil schrieb: Ich kann mich einfach nicht mit der wissenschaftlichen Darlegung, Bewusstsein sei ein Epiphänomen des Gehirns, zufriedengeben.
Reklov
in diesem Forum sind manche bereits schon damit "zufrieden".


(06-08-2024, 16:16)subdil schrieb: Man kann das nicht damit vergleichen, das zum Beispiel ein materielles Musikinstrument etwas Nichtmaterielles, also Musik erzeugt. Denn um Musik wahrzunehmen, braucht es ein Bewusstsein.

Ekkard
Doch, genau das! Musik, also eine Folge von Klängen erzeugt einen Sinneseindruck. Und der wiederum wird Ursache zahlloser Schaltmuster in unserem Kopf, die wir dann als Wahrnehmung der Musik erleben. (Gewiss ein Musikinstrument muss durch Energie-Übertragung der Hände oder wie auch immer angeregt werden.) 

Musik ist weit mehr als eine Folge von Klängen. Hättest Du Harmonielehre studiert, würdest Du nicht solche Zeilen schreiben.
Klar: für einen Physiker sind Töne lediglich Schwingungen und ein Gedicht ist für viele auch nur eine Folge von Buchstaben.
Sollte man nun so etwas als "verarmt" bezeichnen dürfen?

(06-08-2024, 16:16)subdil schrieb: Bewusstsein ist also das Medium, innerhalb dessen sich alle andere Fragen in Bezug auf das Nichtmaterielle beantworten lassen, aber das Medium selbst bleibt immer ein Mysterium, selbst wenn man die Materiebausteine aufzeigen könnte, aus denen es entsteht.

Ekkard
Nö, das folgt so nicht oder ist nun deine Empfindung, die du Jahrzehnte trainiert hast - möglicherweise unbewusst.


@ Ekkard,

frage dich doch mal zur Abwechslung, auf was denn deine Empfindung Jahrzehnte lang trainiert wurde - und vor allem, von wem und wieviel davon in Dein Weltbild und Dein Unterbewusstsein eingeflossen ist?   Icon_rolleyes

Gruß von Reklov
#80
(06-08-2024, 17:53)Geobacter schrieb:
(05-08-2024, 17:51)subdil schrieb: Die Wissenschaft sollte sich lieber um ihre eigenen Probleme kümmern, nämlich dass sie auf entscheidende Fragen wie zum Beispiel die nach der Entstehung des Bewusstseins keine eindeutigen Antworten zu bieten hat. Solange etwas so zentrales noch nicht geklärt ist, kann die Wissenschaft nichts außerhalb von ihr befindliches belehren, was sich auf ganz andere Art mit diesen Fragen befasst und so auf andere Antworten kommt.

Naja.. immerhin hast du ja schon zugegeben, dass du solche "eindeutigen Antworten der Wissenschaften" auch dann nicht akzeptieren willst, wenn sie dir noch so schlüssig und logisch-richtig vorgetragen werden.

Nein, es geht nicht darum, dass ich solche materialistischen Erklärungen für die Entstehung des Bewusstseins nicht glauben will, sondern dass ich sie nicht vollumfänglich glauben kann. Das ist ein enorm wichtiger Unterschied und es sollte für dich gar kein Problem sein, das nachzuvollziehen.

Für mich ist es selbstverständlich kein Problem was du kannst oder nicht kannst. Freilich kann ich auch nachvollziehen warum du nicht kannst.  Und nein, ich bin kein kein kompromissloser Rationalist. Für mich ist Glaube einfach nur Glaube und  kein Wissen. Gott ist für mich dein, mein, unser aller jeweils eigener innerer Schweinehund. Deswegen bin ich auch selber nicht ganz Gott-los. Obwohl trotzdem Atheist aus Überzeugung und diesbezüglich wenigstens ehrlich zu mir selber.

Mir ist widerspruchsfrei bewusst wie Bewusstsein entsteht und unter welchen Bedingungen. Mit bis zu 99,999% Gewissheit ist mir klar, dass Quanten taub und blind sind und  einfach immer nur geradeaus fliegen, wenn sie können. Natürlich weis ich auch, dass Quanten abgelenkt, absorbiert, reflektiert, gebremst, moduliert.... usw. usf. werden und somit auch mit unseren Sinnesrezeptoren "wechselwirken"..... bzw. in der Wechselwirkung mit diesen Sinnesrezeptoren Reize hervorrufen, aus denen unser Gehirne ein Abbild der sogenannten Wirklichkeit "generiert". In einer Auflösung die an das Überleben in "Mittelerde" bestens angepasst ist.
Evolution ist Zuchtwahl und bedeutet, dass die Welt in der wir leben, für das Leben an sich zwar ideale Voraussetzungen bietet, aber ansonsten ein ziemlich unsteter Ort ist, und schon allein nur die Schwerkraft ausreicht, dass man sich jederzeit und an jedem Ort den Hals zu brechen wenn man nicht aufpasst. Ein allmächtiger Gott hätte sich da was Gescheiteres ausdenken können.... Nur ist das ein anderes Thema. Ich will damit eigentlich nur sagen, dass die Unstetigkeit der Welt die treibend Kraft hinter der biologischen Evolution ist und somit auch  der Evolution des Bewusstseins. Je bewusster wir uns der Unstetigkeit unserer Welt sind, um so wahrscheinlicher leben wir etwas länger.

@ Geobacter,

auch Deinem Bewusstsein müsste an aber sich klar werden können, dass "Gott" nichts mit Deinem inneren Schweinehund zu tun haben kann, auch wenn Du diese Meinung hier wie Sauerbier anbietest!   Icon_frown

Und die Schwerkraft ist auch nicht dazu da, um dir einem Halsbruch zukommen zu lassen, sondern eine Bedingung für das Leben auf diesem Planeten, denn ohne Schwerkraft würde alles davonfliegen!
Das Bewusstsein für die Unstetigkeit der Welt ist auch kein Garant für ein längeres Leben. Entscheidend sind ja u.a. die Einflüsse von Krankheiten, von Politik oder mangelnder genetischer Ausstattung (Erbanlagen).

Ob sich "Gott" etwas Gescheiteres hätte ausdenken können, ist immer damit verbunden, wie man das Gegebene beurteilt, abschätzen kann - und hängt auch mit der Frage zusammen, ob diese Erde unsere eigentliche Heimat ist/sein soll - oder evtl. nur ein kurzer Übergang auf einer "Reise", eine Art "Prüfstation"?  Icon_rolleyes 

Gruß von Reklov
#81
(07-08-2024, 16:21)Reklov schrieb: auch Deinem Bewusstsein müsste an aber sich klar werden können, dass "Gott" nichts mit Deinem inneren Schweinehund zu tun haben kann, auch wenn Du diese Meinung hier wie Sauerbier anbietest!

Der von dir gedachte Gott sollte davon nicht betroffen sein. Gott ist für mich aber.... dein, mein, unser aller jeweils eigener innere Schweinehund. Aus ganzer und voller Überzeugung. Wenn dich diese meine Überzeugung kränkt, ist das dein Problem und nicht meines. Icon_lol Klar ist die Schwerkraft nicht da um uns zu schaden. Nur ist halt aber die Schwerkraft eine der häufigsten Ursachen für fatale "Schäden".
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#82
(07-08-2024, 16:00)Reklov schrieb: Musik ist weit mehr als eine Folge von Klängen. Hättest Du Harmonielehre studiert, würdest Du nicht solche Zeilen schreiben.
Nein, das ist Unsinn. Harmonien (und überhaupt das Musik-Erleben) fällt in die Kategorie: "Erleben", so wie "deuten" oder "interpretieren" bei Texten. Das sind alles Verarbeitungen, die in unseren Köpfen stattfinden.

(07-08-2024, 16:00)Reklov schrieb: Klar: für einen Physiker sind Töne lediglich Schwingungen und ein Gedicht ist für viele auch nur eine Folge von Buchstaben.
Sollte man nun so etwas als "verarmt" bezeichnen dürfen?
Sorry, du verwechselst das äußere Geschehen und dessen Reiz mit dem Erlebnis (oder der Wahrnehmung durch ein lebendes, menschliches Gehirn. Über mein möglicherweise "verarmtes" Empfinden ist damit überhaupt nichts gesagt.
Mich stört die ständige Verwechslung von äußerer Natur (Musik: rhythmische Klangfolgen) mit ihrer Interpretation (Musik: Erleben) im Oberstübchen.

(07-08-2024, 16:00)Reklov schrieb: frage dich doch mal zur Abwechslung, auf was denn deine Empfindung Jahrzehnte lang trainiert wurde - und vor allem, von wem und wieviel davon in Dein Weltbild und Dein Unterbewusstsein eingeflossen ist?
Es geht und es ging nicht um meine Empfindung.
Es ging um die Grenzen der wissenschaftlichen Methode. Und darin geht es um die Erfassung äußerer Ereignisse, die auf unsere Sinne einwirken.

Wir werden uns nie einig, wenn ständig dieses Äußere mit innerem Erleben/ Deutung/ Interpretation vermischt wird.

Es ist völlig klar und bedarf keiner langatmigen Diskussion, dass die Grenze des äußeren "Wie" dort liegt, wo nach dem subjektiven (innerem) Erleben gefragt wird.

Wenn wir diese Ebenen streng voneinander trennen, können wir uns darauf einigen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#83
(07-08-2024, 18:40)Geobacter schrieb:
(07-08-2024, 16:21)Reklov schrieb: auch Deinem Bewusstsein müsste an aber sich klar werden können, dass "Gott" nichts mit Deinem inneren Schweinehund zu tun haben kann, auch wenn Du diese Meinung hier wie Sauerbier anbietest!

Der von dir gedachte Gott sollte davon nicht betroffen sein. Gott ist für mich aber.... dein, mein, unser aller jeweils eigener innere Schweinehund. Aus ganzer und voller Überzeugung. Wenn dich diese meine Überzeugung kränkt, ist das dein Problem und nicht meines. Icon_lol Klar ist die Schwerkraft nicht da um uns zu schaden. Nur ist halt aber die Schwerkraft eine der häufigsten Ursachen für fatale "Schäden".

@ Geobacter,

in vielen Fällen ist nicht die Schwerkraft, sondern der Mensch der Verursacher von Unfällen, die entweder aus Unachtsamkeit, aus techn. Mängeln/Fehlern oder wegen bewusst eingegangenem Risiko passieren.-

Letzten Sonntag kam ich auf einer Geb.-Feier mit einem älteren Motorradfahrer ins Gespräch. Ich fragte ihn, ob er denn schon mal einen Unfall hatte. Er gestand mir, dass es ihn, seit er als junger Mann das Motorrad bestieg, schon 4x auf die Strasse geschleudert habe. 3x trugen andere, 1x er selber die Schuld. Er sagte, er wolle sich deswegen aber nicht von seiner BMW-Maschine trennen, fahre aber nun weitaus langsamer, umsichtiger und vorsichtiger.

Deine "ganze und volle Überzeugung" hinsichtlich des "Schweinehundes" ist lediglich in Deinem Weltbild verankert und kann mich, der ich völlig anders denke, deswegen auch nicht "kränken". Wie sollte sie es denn auch?

Gekränkt sein, habe ich mir zudem schon seit Jahrzehnten abgewöhnt, da ich u.a. die östliche Weisheit beachte: >Nichts verachten, nichts belachen, nichts beweinen.<

Gruß von Reklov
#84
(08-08-2024, 12:20)Reklov schrieb:
(07-08-2024, 18:40)Geobacter schrieb:
(07-08-2024, 16:21)Reklov schrieb: auch Deinem Bewusstsein müsste an aber sich klar werden können, dass "Gott" nichts mit Deinem inneren Schweinehund zu tun haben kann, auch wenn Du diese Meinung hier wie Sauerbier anbietest!

in vielen Fällen ist nicht die Schwerkraft, sondern der Mensch der Verursacher von Unfällen, die entweder aus Unachtsamkeit, aus techn. Mängeln/Fehlern oder wegen bewusst eingegangenem Risiko passieren.

Trotzdem ist aber die Schwerkraft der Ur-Grund für die fatalen Folgen. Und das war es doch was gemeint habe mit: "dass man immer  und überall scheitern kann, wenn man nicht aufpasst. 
Jeder kann in einen Unfall verwickelt werden, ohne selber schuld zu sein. Alle Lebewesen sind davon betroffen. Du hast  halt wiedermal nicht zugehört und überhaupt nicht mitgekriegt in welchem "Kontext" ich das ursprünglich angesprochen habe. Die Welt ist ein unsteter Ort und der Zufall ist nicht berechenbar. Auch die Wissenschaft kann nicht vorhersagen, welche Katastrophen wann und wo eintreten werden. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie eintreten werden und jeder davon betroffen sein kann ist eben gegeben. Das ist der Motor der biologischen Evolution wie auch der Evolution des Bewusstseins. Lernen aus eigenen Unachstsamkeitsfehlern und  noch mehr auch aus den Erfahrungen anderer. Der "allmächtig gedachte Gott" ist nämlich ein dummes selbstverliebtes Arschloch. Ganz nach dem Bilde seiner menschlichen Schöpfer. Eben weil er allmächtig gedacht wird. Und ja, das ganze Leben ist ein Risiko.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#85
(07-08-2024, 23:20)Ekkard schrieb:
(07-08-2024, 16:00)Reklov schrieb: Musik ist weit mehr als eine Folge von Klängen. Hättest Du Harmonielehre studiert, würdest Du nicht solche Zeilen schreiben.
Nein, das ist Unsinn. Harmonien (und überhaupt das Musik-Erleben) fällt in die Kategorie: "Erleben", so wie "deuten" oder "interpretieren" bei Texten. Das sind alles Verarbeitungen, die in unseren Köpfen stattfinden.

(07-08-2024, 16:00)Reklov schrieb: Klar: für einen Physiker sind Töne lediglich Schwingungen und ein Gedicht ist für viele auch nur eine Folge von Buchstaben.
Sollte man nun so etwas als "verarmt" bezeichnen dürfen?
Sorry, du verwechselst das äußere Geschehen und dessen Reiz mit dem Erlebnis (oder der Wahrnehmung durch ein lebendes, menschliches Gehirn. Über mein möglicherweise "verarmtes" Empfinden ist damit überhaupt nichts gesagt.
Mich stört die ständige Verwechslung von äußerer Natur (Musik: rhythmische Klangfolgen) mit ihrer Interpretation (Musik: Erleben) im Oberstübchen.

(07-08-2024, 16:00)Reklov schrieb: frage dich doch mal zur Abwechslung, auf was denn deine Empfindung Jahrzehnte lang trainiert wurde - und vor allem, von wem und wieviel davon in Dein Weltbild und Dein Unterbewusstsein eingeflossen ist?
Es geht und es ging nicht um meine Empfindung.
Es ging um die Grenzen der wissenschaftlichen Methode. Und darin geht es um die Erfassung äußerer Ereignisse, die auf unsere Sinne einwirken.

Wir werden uns nie einig, wenn ständig dieses Äußere mit innerem Erleben/ Deutung/ Interpretation vermischt wird.

Es ist völlig klar und bedarf keiner langatmigen Diskussion, dass die Grenze des äußeren "Wie" dort liegt, wo nach dem subjektiven (innerem) Erleben gefragt wird.

Wenn wir diese Ebenen streng voneinander trennen, können wir uns darauf einigen.

@ Ekkard,

Erleben" kann Musik jedes Gehirn auf seine Weise, wie auch jede Person auf ihre Weise Gemälde betrachten oder Gedichte lesen kann. 
In der Musik gibt es, im Gegensatz zu Gedichten oder zu realen und abstrakten Gemälden allerdings keine Deutungen, denn unsere Harmonielehre ist streng wissenschaftlich geordnet aufgebaut.

So hat z.B. der Kammerton a in der Regel eine Schwingung von 440 Hertz (Hz).

Spielt man z.B. einen A-Dur Dreiklang, so enthält dieser die Töne A, Cis und E, welche wiederum ihre speziellen Schwingungen haben, zusammen aber einen "Wohlklang" in unserem Ohr erzeugen.
Jeder der vielen in der Musik vorkommenden Akkorde (übereinander geschichtete Töne) setzt sich wiederum aus versch. Tonkombinationen (Frequenzen) zusammen.

Bereits im antiken Griechenland gab es eine hochentwickelte Musik-Theorie und diese galt auch im späteren Mittelalter und in der Renaissance als Ausgangspunkt

Die vielen Akkorde in unserer Musik können nun also nicht einfach wahllos "gemixt" werden, sondern richten sich nach der Harmonielehre.  Icon_exclaim 
Wer z.B. ein Solo über A-Dur spielen will, muss gleich mal die 3 Kreuze/Vorzeichen beachten: Cis, Fis und Gis! Ansonsten spielt er in dieser Tonart "falsch".

Spielt man z.B. die Akkorde A-Dur - Fis-Moll - D-Dur und E-Dur hintereinander an, wird sich kein Ohr daran "stören".
Würde man dagegen A-Dur - Fis Moll - Cis vermindert - E-Dur spielen, so würde dieser eine "Cis vermindert Akkord" von jedem Ohr als "störend" empfunden - und das nicht ohne Grund! (Wer zu Hause ein polyphones Instrument hat, kann es ja mal selbst testen.)

Ich konnte lesen, dass unser Universum in einer Frequenz von 423 Hertz schwingt. Diese Frequenz schwingt mit der Natur, dem Menschen und dem Universum im Einklang. Diese Schwingung wirkt auf unseren Körper sehr harmonisch, fördert den Zellstoffwechsel und wirkt bei der Synchronisierung unserer Gehirnhälften unterstützend und ausgleichend.

Wissenschaftler haben vor vielen Jahren einem abgeschiedenen Urwald-Stamm in Brasilien Musik vorgespielt, welche dieser noch nie gehört hatte. Ein Stück aus der Klassik wurde von den Eingeborenen einstimmig als "beruhigend" beschrieben, Rock-Musik dagegen empfanden sie als "aggressiv" machend.

Die Solfeggio-Frequenz von 396 Hertz versetzt z.B. Schwingungen in Resonanz und soll positiv auf die Themen "Ängste" und "Schuldgefühle" einwirken. Auch Auflösungen verborgener Blockaden und negativer Emotionen (Trauer, Kummer) sollen damit verbunden sein. 

Wie auch immer - - - nicht ohne Grund legt die Musik, mit all ihren vielen Formen, seit jeher einen Bann auf ihr jeweiliges Publikum und erzeugt ergreifende, stille Bewunderung - bis hin zu äußerst wilder Ekstase.

Gruß von Reklov
#86
(08-08-2024, 13:51)Reklov schrieb: In der Musik gibt es, im Gegensatz zu Gedichten oder zu realen und abstrakten Gemälden allerdings keine Deutungen, denn unsere Harmonielehre ist streng wissenschaftlich geordnet aufgebaut

unsinn

ist doch "unsere" harmonielehre nicht die einzige, in der musiziert wird
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#87
(06-08-2024, 17:53)Geobacter schrieb:
(06-08-2024, 16:16)subdil schrieb:
(05-08-2024, 17:51)subdil schrieb: Die Wissenschaft sollte sich lieber um ihre eigenen Probleme kümmern, nämlich dass sie auf entscheidende Fragen wie zum Beispiel die nach der Entstehung des Bewusstseins keine eindeutigen Antworten zu bieten hat. Solange etwas so zentrales noch nicht geklärt ist, kann die Wissenschaft nichts außerhalb von ihr befindliches belehren, was sich auf ganz andere Art mit diesen Fragen befasst und so auf andere Antworten kommt.

Naja.. immerhin hast du ja schon zugegeben, dass du solche "eindeutigen Antworten der Wissenschaften" auch dann nicht akzeptieren willst, wenn sie dir noch so schlüssig und logisch-richtig vorgetragen werden.

Nein, es geht nicht darum, dass ich solche materialistischen Erklärungen für die Entstehung des Bewusstseins nicht glauben will, sondern dass ich sie nicht vollumfänglich glauben kann. Das ist ein enorm wichtiger Unterschied und es sollte für dich gar kein Problem sein, das nachzuvollziehen.

Für mich ist es selbstverständlich kein Problem was du kannst oder nicht kannst. Freilich kann ich auch nachvollziehen warum du nicht kannst.  Und nein, ich bin kein kein kompromissloser Rationalist. Für mich ist Glaube einfach nur Glaube und  kein Wissen. Gott ist für mich dein, mein, unser aller jeweils eigener innerer Schweinehund. Deswegen bin ich auch selber nicht ganz Gott-los. Obwohl trotzdem Atheist aus Überzeugung und diesbezüglich wenigstens ehrlich zu mir selber.

Mir ist widerspruchsfrei bewusst wie Bewusstsein entsteht und unter welchen Bedingungen. Mit bis zu 99,999% Gewissheit ist mir klar, dass Quanten taub und blind sind und  einfach immer nur geradeaus fliegen, wenn sie können. Natürlich weis ich auch, dass Quanten abgelenkt, absorbiert, reflektiert, gebremst, moduliert.... usw. usf. werden und somit auch mit unseren Sinnesrezeptoren "wechselwirken"..... bzw. in der Wechselwirkung mit diesen Sinnesrezeptoren Reize hervorrufen, aus denen unser Gehirne ein Abbild der sogenannten Wirklichkeit "generiert". In einer Auflösung die an das Überleben in "Mittelerde" bestens angepasst ist.
Evolution ist Zuchtwahl und bedeutet, dass die Welt in der wir leben, für das Leben an sich zwar ideale Voraussetzungen bietet, aber ansonsten ein ziemlich unsteter Ort ist, und schon allein nur die Schwerkraft ausreicht, dass man sich jederzeit und an jedem Ort den Hals zu brechen wenn man nicht aufpasst. Ein allmächtiger Gott hätte sich da was Gescheiteres ausdenken können.... Nur ist das ein anderes Thema. Ich will damit eigentlich nur sagen, dass die Unstetigkeit der Welt die treibend Kraft hinter der biologischen Evolution ist und somit auch  der Evolution des Bewusstseins. Je bewusster wir uns der Unstetigkeit unserer Welt sind, um so wahrscheinlicher leben wir etwas länger.

@ Geobacter,

mir ist auch mit bis zu 99,999% klar, dass manche Leute blind und taub sind. Warum aber immer "Mittelerde" herangezogen wird, ist mir nicht so recht klar, denn dieses Wort findet man im Tolkiens Roman DER HERR DER RINGE.

Und länger leben tun wir nicht nur wegen der von Dir erwähnten Unstetigkeit, sondern dies hängt noch von vielen anderen Faktoren ab.

Beispiel: Auf einer Feier kam ich neulich mit einem Motorradfahrer ins Gespräch. Dabei stellte es sich heraus, dass er schon 4x auf die Straße gestürzt war. 1x war es seine und 3x die Schuld der anderen Verkehrsteilnehmer. Er gestand mir aber, sich deswegen nicht von seiner BMW-Maschine trennen zu wollen - obwohl er nach einem seiner Stürze direkt und länger im Krankenhaus landete. -

Die von dir aufgeführte Evolution des Bewusstseins hat auch das "sog. Böse" als ständigen Beifahrer! - Und ob dieser dafür sorgen wird, dass wir länger leben, muss die Zukunft erst noch zeigen!-

Du meintest: >Deswegen bin ich auch selber nicht ganz Gott-los. Obwohl trotzdem Atheist aus Überzeugung und diesbezüglich wenigstens ehrlich zu mir selber.<

Dazu merke ich an: Man kann nicht Atheist und zudem nicht ganz Gott-los sein, denn das wäre ja eine gespaltene Persönlichkeit.

Da lobe ich mir Ekkard und Ulan, denn in ihrem Gehirn herrscht eine klare atheistische Weltvorstellung, zu der sie sich auch klar bekennen.

Auch Deine Kritik an Gott, der sich etwas Gescheiteres hätte einfallen lassen können, ist mehr als schräg, denn Du verstehst nicht, dass ein unbegrenztes Wesen sich keinerlei Grenzen auferlegt - sondern eben ALLES in Szene setzt, ungeachtet, ob es einem "Erdenwurm" nun gefallen könnte - oder nicht!   Icon_rolleyes

Gruß von Reklov
#88
(08-08-2024, 19:31)Reklov schrieb: mir ist auch mit bis zu 99,999% klar, dass manche Leute blind und taub sind. Warum aber immer "Mittelerde" herangezogen wird, ist mir nicht so recht klar, denn dieses Wort findet man im Tolkiens Roman DER HERR DER RINGE.

Du kannst anderen Menschen nicht zuhören, würdest aber trotzdem in aller Selbstverständlichkeit gerne  als Mensch von übernatürlicher Wichtigkeit und Bedeutung wahrgenommen werden...  Und das kommt dann halt dabei heraus, wenn man sich nicht  in die Gedankenwelt andere Mitmenschen einfühlen kann und genau aber das, von den anderen in nur aller aller Selbstverständlichkeit für sich selbst erwartet. Wir wissen, bzw. verstehen alle, was mit der Analogie zu Tolkins Erzählung "Mittelerde" gemeint ist... Was dir da nicht klar ist, ist eben nicht unseres, sondern nur dein Problem. Du bist eben selber blind und taub, wenn es darum geht anderen Mitmenschen aufmerksam zuzuhören....
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#89
Musik: Du redest an dem vorbei, was ich geschrieben habe. Ich bezweifle nicht das Musik-Erleben. Musik ist erst einmal etwas Äußerliches, nämlich Schwingungen der Luft. (Ende)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#90
(08-08-2024, 19:31)Reklov schrieb: Auch Deine Kritik an Gott, der sich etwas Gescheiteres hätte einfallen lassen können, ist mehr als schräg, denn Du verstehst nicht, dass ein unbegrenztes Wesen sich keinerlei Grenzen auferlegt - sondern eben ALLES in Szene setzt, ungeachtet, ob es einem "Erdenwurm" nun gefallen könnte - oder nicht!

Mein Kritik an Gott ist Satire / Ironie. Die muss dir nicht gefallen...
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........


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