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Das „Verständnis“ anderer?
#61
(27-01-2025, 17:42)Reklov schrieb:
(14-01-2025, 18:32)Geobacter schrieb: Ja .. gerne.. Icon_cheesygrin
https://hpd.de/artikel/hatte-jesus-narzi...rung-17526

@ Geobacter,

klar,  ... so kann man den jüd. Wanderprediger auch sehen/beurteilen (wollen). Eine wirklich fundierte Analyse, wäre aber nur möglich, würde man ihn (als Zeitzeuge!) persönlich gekannt haben und nicht allein nur auf die Darstellungen der Evangelisten angewiesen sein.

Stell dir nur mal vor, es wollte jemand, nachdem bereits eine so lange Zeit verstrichen ist, von deiner Psyche eine Ferndiagnose machen!  Icon_rolleyes

Ich stell mir da eher dich an meiner Stelle vor. Dass du nicht richtig auf die Reihe kriegst, was der verlinkte Artikel sagen will und wie er gemeint ist, war ja zu erwarten.

Jesus ist eine idealisierte literarische Erzählung.  Wer und was genau er gewesen ist und ob er überhaupt jemals wirklich gelebt hat, ist eine Frage des glauben-Wollens.
Die Analyse im verlinkten Artikel bezieht sich also schon mal nicht auf seine reale Person,  sondern auf das Bild, welches die Evangelisten von Jesus zeichnen / bzw. darauf, wie sie ihn umschreiben.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#62
(27-01-2025, 17:42)Reklov schrieb: Das Thema, welches ja hier im Forum die eigentliche Hauptrolle spielt, war und bleibt schwierig, weil die Suche des beschränkten menschlichen Bewusstseins in keiner Weise als abgeschlossen bezeichnet werden kann.

Menschen mit einer ausgeprägten narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist es halt nun mal unmöglich sich selber einzugestehen, unter den Beschränkteren, möglicherweise einer der Beschränktesten zu sein. Damit beziehe ich mich jetzt ausnahmsweise nicht nur auf Jesus, sondern auch auf Leute die sich in ihrem spirituellen Selbstverständnis selbst  für besonders grandios, auserwählt und bezüglich aller edlen Tugenden andern maßlos überlegen halten.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#63
(28-01-2025, 18:10)Geobacter schrieb: Edit:   ....und bezüglich aller edlen Tugenden andern gegenüber maßlos überlegen halten.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#64
(28-01-2025, 18:10)Geobacter schrieb:
(27-01-2025, 17:42)Reklov schrieb: Das Thema, welches ja hier im Forum die eigentliche Hauptrolle spielt, war und bleibt schwierig, weil die Suche des beschränkten menschlichen Bewusstseins in keiner Weise als abgeschlossen bezeichnet werden kann.

Menschen mit einer ausgeprägten narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist es halt nun mal unmöglich sich selber einzugestehen, unter den Beschränkteren, möglicherweise einer der Beschränktesten zu sein. Damit beziehe ich mich jetzt ausnahmsweise nicht nur auf Jesus, sondern auch auf Leute die sich in ihrem spirituellen Selbstverständnis selbst  für besonders grandios, auserwählt und bezüglich aller edlen Tugenden andern maßlos überlegen halten.

@ Geobacter,

es ist verständlich, über den historischen Jesus Zweifel anzumelden, den biblischen Autoren also Skepsis entgegenzubringen. - Nur sollte dabei beachtet werden, dass z.B. die ersten Biografien über Alexander den Großen, von Plutarch und Arrian erst gut 400 Jahre nach dessen Tod verfasst worden waren. Trotzdem gelten sie Historikern als glaubwürdige Quellen!

Es scheint dich ja nun schon seit langer Zeit zu verfolgen, dass sich Personen mit spirituellem Selbstverständnis, bezüglich aller ihrer edlen Tugenden, für maßlos überlegen halten, wie Deine hier verfassten Wiederholungen es ja belegen. - Meine Erfahrung ist da eine ganz andere, denn mir kamen solche Leute eher zurückhaltend und in sich gekehrt vor.
Dies mag aber auch damit zusammenhängen, dass viele meiner süddeutschen Landsleute mehr introvertiert sind, also mit Vorliebe ihr Gartentürchen hinter sich schließen, um im Inneren ihres Häuschens ihr Privatleben zu pflegen.

Angemerkt:
Was der verlinkte Artikel über Jesus aussagen möchte, ist schon ersichtlich! - Blickt man jedoch auf die Zeilen der Evangelisten, so wird hier lediglich das Bild eines mit seinen Jüngern umherziehenden "Menschenlehrers" gezeichnet, der nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten "wirkte".
Jesus selbst bezeichnete sich nie als "Sohn Gottes". Er sprach lediglich von seinem "Vater". - Im alten Judentum wurde aber jede gottesfürchtig lebende Person als "Gottessohn" bezeichnet. Dieser Ausdruck verwandelte sich in den Übersetzungen zu "Sohn Gottes". Der Rest ist ja bekannte Geschichte des Christentums.

Eines ist aber wohl auch klar:  
Jesus würde sich, (wie es ein Artikel vermerkte), sich wohl schon unzählige Mal in seinem Grab umgedreht haben - läge er noch darin, - angesichts der vielen Grausamkeiten, die in seinem Namen verübt wurden und werden ...
Der Wanderprediger wollte lediglich, dass sein Wort in die Welt hinausgetragen wird. Von einem reichen Kirchen-Konzern, wie ihn z.B. der Vatikan leitet, war nie die Rede!   Icon_frown

Gruß von Reklov
#65
Hmm, ich habe da ja mal fuer ein Weilchen gewohnt, und meine Erfahrung besagt eher das Gegenteil: man wurde von ueberall her ungefragt vollgelabert, und mit besonderer Vorliebe wurde sich in die Angelegenheiten von Nachbarn und anderen Mitmenschen eingemischt. Dass man dort nicht gerne irgendwen nach Haus einlaedt - also im Heim sehr privat ist - stimmt aber meiner Erfahrung nach schon.

Bei der Aussage Geobacters ging's aber doch um etwas anderes: warum denken manche Leute hier, dass die Beschaeftigung mit Fragen, auf die man keine Antwort erwarten kann, einen irgendwie zu einem geistig hoeher stehenden Wesen machen wuerde? Ist das nicht eher eine Flucht in die Traumwelt, also eine Vermeidungsstrategie, sich mit unschoenen Realitaeten herumschlagen zu muessen? Mir erscheint es so, dass eine solche Denke noch ein Ueberbleibsel aus einer Zeit ist, in der sich fast nur Leute so etwas leisten konnten, die sich keine Sorgen um ihren Lebensunterhalt machen mussten.
#66
(29-01-2025, 13:55)Ulan schrieb: Hmm, ich habe da ja mal fuer ein Weilchen gewohnt, und meine Erfahrung besagt eher das Gegenteil: man wurde von ueberall her ungefragt vollgelabert, und mit besonderer Vorliebe wurde sich in die Angelegenheiten von Nachbarn und anderen Mitmenschen eingemischt. Dass man dort nicht gerne irgendwen nach Haus einlaedt - also im Heim sehr privat ist - stimmt aber meiner Erfahrung nach schon.

Bei der Aussage Geobacters ging's aber doch um etwas anderes: warum denken manche Leute hier, dass die Beschaeftigung mit Fragen, auf die man keine Antwort erwarten kann, einen irgendwie zu einem geistig hoeher stehenden Wesen machen wuerde? Ist das nicht eher eine Flucht in die Traumwelt, also eine Vermeidungsstrategie, sich mit unschoenen Realitaeten herumschlagen zu muessen? Mir erscheint es so, dass eine solche Denke noch ein Ueberbleibsel aus einer Zeit ist, in der sich fast nur Leute so etwas leisten konnten, die sich keine Sorgen um ihren Lebensunterhalt machen mussten.

@ Ulan,

nun, - es gibt wohl eine gleichmäßige Verteilung verschiedenster Menschentypen über ganz Deutschland - von Sylt bis runter zum Bodensee!

Deine Erfahrungen sind also begrenzte, individuelle Erfahrungen, da eine Person ja immer nur kleine Ausschnitte als Lebenserfahrung macht (machen kann). 
Geobacters Erfahrungen mit "Spirituellen" können also in keinem Fall Anspruch auf Vollständigkeit erheben! 

Die Beschäftigung mit Fragen, auf die man keine Antwort erwarten kann, waren und sind aber die Antriebsfeder für jeden Forscher. Ansonsten könnte er ja seine Arbeit gleich aufgeben, erst gar nicht damit anfangen. - Die in den Naturwissenschaften errungenen Ergebnisse führten zu Erklärungen. - Nur, was sind Erklärungen?  Icon_rolleyes

Henry Ford ist z.B. keine Alternative zur technischen Erklärung eines Automotors. Er ist aber auch keine "Lücke" in einer techn. Erklärung. Man findet ihn nicht in einer solchen techn. Erklärung. Aber er ist der eigentliche Grund, warum es überhaupt eine solche "techn. Erklärung" geben kann. (Dies nur als Anmerkung zu Deinem so gerne gepflegten "Lückengott".)

Nicht nur Leute, wie R. Dawkins und St. Hawking machen einen Grundfehler, einen Kategoriefehler im philosophischen Denken, und erzeugen damit Verwirrung, indem sie die Ebenen von Mechanismus und Gesetz und die Erklärungen zum Begriff einer "handelnden Kraft" vermengen.
Bereits zur Erklärung eines Automotors brauchen wir beides!
Henry Ford ist keine Alternative zur technischen Erklärung eines Automotors. Er ist aber auch keine "Lücke" in einer techn. Erklärung!

Heute meinen ja viele Experten, nicht nur über die Gravitation, Natur, Leben, Mensch, Kosmos ... etc. bescheid zu wissen.

L. Wittgenstein merkte dazu ganz richtig an: 
>> Der ganzen modernen Weltanschauung liegt die Täuschung zugrunde, dass die sog. Naturgesetze die Erklärungen der Naturerscheinungen seien. Die Bedeutung eines Systems ist jedoch nicht im System selbst zu finden. <<

Gruß von Reklov
#67
(30-01-2025, 14:09)Reklov schrieb: Die Beschäftigung mit Fragen, auf die man keine Antwort erwarten kann, waren und sind aber die Antriebsfeder für jeden Forscher. Ansonsten könnte er ja seine Arbeit gleich aufgeben, erst gar nicht damit anfangen

ganz im gegenteil - forschung findet ja statt, um antwort zu finden. natürlich geht es da also um "Fragen, auf die man sehr wohl Antwort erwarten kann"

Zitat:Die in den Naturwissenschaften errungenen Ergebnisse führten zu Erklärungen. - Nur, was sind Erklärungen?

valide antworten. ganz im gegenteil zu lediglich persönlichen (wunsch)fantasien
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#68
(30-01-2025, 14:09)Reklov schrieb: @ Ulan,

nun, - es gibt wohl eine gleichmäßige Verteilung verschiedenster Menschentypen über ganz Deutschland - von Sylt bis runter zum Bodensee!

Deine Erfahrungen sind also begrenzte, individuelle Erfahrungen, da eine Person ja immer nur kleine Ausschnitte als Lebenserfahrung macht (machen kann).

Nein, das ist nicht so, da es kulturelle Grundtendenzen in verschiedenen Gegenden Deutschlands gibt. Lass Dir mal von einem Hamburger erklaeren, warum es "Moin" heisst und nicht "Moin Moin". Ausserdem haben mir Zugereiste, die schon seit Jahrzehnten in der Stuttgarter Gegend wohnten, bestaetigt, dass meine Beobachtungen korrekt sind, und auch Einheimische selbst haben das. Insofern sehe ich mich mit dieser Kategorisierung auf einer ziemlich sicheren Seite. 

Wie auch immer...

(30-01-2025, 14:09)Reklov schrieb: Die Beschäftigung mit Fragen, auf die man keine Antwort erwarten kann, waren und sind aber die Antriebsfeder für jeden Forscher. Ansonsten könnte er ja seine Arbeit gleich aufgeben, erst gar nicht damit anfangen.

Quatsch! Natuerlich erwarten Forscher Antworten auf ihre Fragen. Ob sie die auch bekommen, ist nicht sicher, aber in den Naturwissenschaften geht es grundsaetzlich um Fragen, auf die man eben doch Antworten erwarten kann. Aber der Punkt, dass Du das partout nicht einsiehst, erklaert auch, warum Du immer von der Naturwissenschaft Antworten auf Deine Fragen nach dem Sinn des Universums forderst - vollkommen unsinnigerweise.

(30-01-2025, 14:09)Reklov schrieb: Henry Ford ist z.B. keine Alternative zur technischen Erklärung eines Automotors. Er ist aber auch keine "Lücke" in einer techn. Erklärung. Man findet ihn nicht in einer solchen techn. Erklärung. Aber er ist der eigentliche Grund, warum es überhaupt eine solche "techn. Erklärung" geben kann. (Dies nur als Anmerkung zu Deinem so gerne gepflegten "Lückengott".)

Dass Du hier einen vollkommen unpassenden Vergleich bemuehst, zeigt mir nur, dass Du immer noch nicht verstanden hast, was "Lueckengott" bedeutet, und warum es Du bist, der einen Lueckengott verehrt.

(30-01-2025, 14:09)Reklov schrieb: Nicht nur Leute, wie R. Dawkins und St. Hawking machen einen Grundfehler, einen Kategoriefehler im philosophischen Denken, und erzeugen damit Verwirrung, indem sie die Ebenen von Mechanismus und Gesetz und die Erklärungen zum Begriff einer "handelnden Kraft" vermengen.

Nein, Du machst diesen Fehler, nicht Dawkins oder Hawking, weil Du immer etwas in ihre Erklaerungen reinliest, das gar nicht da drin ist, bzw. dann, wenn sie mal philosophische Aussagen machen, diese fuer naturwissenschaftliche haeltst. Es ist in gewisser Weise tragisch, dass Dir das klare Denken in Kategorien einfach nicht liegt.

(30-01-2025, 14:09)Reklov schrieb: L. Wittgenstein merkte dazu ganz richtig an: 
>> Der ganzen modernen Weltanschauung liegt die Täuschung zugrunde, dass die sog. Naturgesetze die Erklärungen der Naturerscheinungen seien. Die Bedeutung eines Systems ist jedoch nicht im System selbst zu finden. <<

Da unterstellt Wittgenstein etwas, das gar nicht passiert. Naturgesetze sind Beschreibungen von kausalen Zusammenhaengen. Ueber Bedeutungen sagen sie in der Tat nichts, aber das ist auch nicht Inhalt der "ganzen modernen Weltanschauung".
#69
(30-01-2025, 15:48)Ulan schrieb: Nein, das ist nicht so, da es kulturelle Grundtendenzen in verschiedenen Gegenden Deutschlands gibt. Lass Dir mal von einem Hamburger erklaeren, warum es "Moin" heisst und nicht "Moin Moin". Ausserdem haben mir Zugereiste, die schon seit Jahrzehnten in der Stuttgarter Gegend wohnten, bestaetigt, dass meine Beobachtungen korrekt sind, und auch Einheimische selbst haben das. Insofern sehe ich mich mit dieser Kategorisierung auf einer ziemlich sicheren Seite. 
Wie auch immer...

Reklov
Was Du hier anführst, sind lediglich sprachliche Dinge. Hier im Schwabenland sagt man z.B. "Brötle" und der Berliner nennt es "Schrippe". Was ich meinte, sind jedoch charakterliche Eigenschaften! Diese verteilen sich gleichmäßig über ganz Deutschland!

(30-01-2025, 14:09)Reklov schrieb: Henry Ford ist z.B. keine Alternative zur technischen Erklärung eines Automotors. Er ist aber auch keine "Lücke" in einer techn. Erklärung. Man findet ihn nicht in einer solchen techn. Erklärung. Aber er ist der eigentliche Grund, warum es überhaupt eine solche "techn. Erklärung" geben kann. (Dies nur als Anmerkung zu Deinem so gerne gepflegten "Lückengott".)

Ulan

Dass Du hier einen vollkommen unpassenden Vergleich bemuehst, zeigt mir nur, dass Du immer noch nicht verstanden hast, was "Lueckengott" bedeutet, und warum es Du bist, der einen Lueckengott verehrt.

... Du wolltest wohl sagen, dass Dir der Vergleich nicht passt!?  Icon_razz  Einen Lückengott zu verehren, ist schon mal sprachlich formulierter Unsinn!

(30-01-2025, 14:09)Reklov schrieb: Nicht nur Leute, wie R. Dawkins und St. Hawking machen einen Grundfehler, einen Kategoriefehler im philosophischen Denken, und erzeugen damit Verwirrung, indem sie die Ebenen von Mechanismus und Gesetz und die Erklärungen zum Begriff einer "handelnden Kraft" vermengen.

Ulan

Nein, Du machst diesen Fehler, nicht Dawkins oder Hawking, weil Du immer etwas in ihre Erklaerungen reinliest, das gar nicht da drin ist, bzw. dann, wenn sie mal philosophische Aussagen machen, diese fuer naturwissenschaftliche haeltst. Es ist in gewisser Weise tragisch, dass Dir das klare Denken in Kategorien einfach nicht liegt.

... tragisch ist ebenfalls, dass Du nur in Kategorien zu denken pflegst und gar nicht einsiehst, dass auch Wissenschaftler nicht ganz ohne Glauben auskommen können, mag dieser auch mit völlig anderen Fakten/Dingen unterlegt sein! -

Der Naturwissenschaftler St. Hawking formulierte sogar ein sprachliches "Kunststück" indem er behauptete: "Weil es ein Gesetz der Schwerkraft gibt, kann und wird sich ein Universum selber aus dem Nichts erschaffen."

Weiter zitiert die TIMES den Wissenschaftler: "Spontane Schöpfung ist der Grund, warum es statt dem Nichts doch etwas gibt, warum das Universum existiert, warum wir existieren."
In seinem Bestseller "Eine kurze Geschichte der Zeit" hatte der an ALS leidende Astrophysiker noch anders geurteilt. Damals schrieb er von einer Art ultimativen Theorie hinter der Schöpfung, die womöglich auf einen Gott hinweisen könnte. Später erst kam er zu dem Schluss, dass seiner Ansicht nach kein Gott für das Entstehen des Universums nötig sei. Dabei kann er nicht einmal sagen, was er persönlich denn unter dem Begriff überhaupt versteht!
Hawking schreibt in seinem Buch "Der große Entwurf", dass neue physikalische Theorien eindeutig zeigten, unser Universum könnte aus sich selber heraus entstanden sein. (Man beachte hier das Wort "könnte".)
Dazu sage ich: ist aber auch nur eine Glaubenssache - und stelle die Frage: Auf welchen Boden gründen Wissenschaftler ihren Glauben an die rationale Begreifbarkeit des Universums?

Selbst Darwin zweifelte am menschlichen Verstand und dessen Überzeugungen, weil sich dieser aus dem Verstand der niedrigeren Tiere entwickelt hat. Er vertraute also nicht den Überzeugungen eines Affenverstandes, sofern ein solcher Verstand überhaupt Überzeugungen besitzt!  Icon_razz

Merke: Wenn Gott nur als "Lückenbüßer" gedacht wird, ist er nicht mal im Ansatz verstanden, wird also lediglich falsch gedacht! 

St. Hawking erwähnte dem Guardian gegenüber, dass Religion ein Märchen für diejenigen sei, die sich vor der Dunkelheit fürchten. Dem kann man leicht entgegnen: Atheismus ist ein Märchen für diejenigen, die sich vor dem Licht fürchten.   Icon_razz

(30-01-2025, 14:09)Reklov schrieb: L. Wittgenstein merkte dazu ganz richtig an: 
>> Der ganzen modernen Weltanschauung liegt die Täuschung zugrunde, dass die sog. Naturgesetze die Erklärungen der Naturerscheinungen seien. Die Bedeutung eines Systems ist jedoch nicht im System selbst zu finden. <<

Da unterstellt Wittgenstein etwas, das gar nicht passiert. Naturgesetze sind Beschreibungen von kausalen Zusammenhaengen. Ueber Bedeutungen sagen sie in der Tat nichts, aber das ist auch nicht Inhalt der "ganzen modernen Weltanschauung".

@ Ulan,

ich weiß gar nicht, was Du da groß bemängeln willst? Hier im Forum werden doch nur unterschiedliche Weltanschauungen gegenüber gestellt!
Und dass moderne Weltanschauungen nichts über die Bedeutung des Menschen im Kosmos sagen können, ist einer der Gründe, warum die Menschen seit jeher in Glaubenskämpfe verstrickt waren und sind, - und sei es auch nur der Glaube an Macht, Geld und Besitz.

Gruß von Reklov
#70
(30-01-2025, 18:17)Reklov schrieb: tragisch ist ebenfalls, dass Du nur in Kategorien zu denken pflegst und gar nicht einsiehst, dass auch Wissenschaftler nicht ganz ohne Glauben auskommen können, mag dieser auch mit völlig anderen Fakten/Dingen unterlegt sein!

natürlich tun wissenschaftler das (was ihre arbeit betrifft - daneben sind sie natürlich auch noch privatpersonen) - also "ganz ohne Glauben auskommen"

genau das stört dich ja auch so an z.b. dawkins
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#71
(30-01-2025, 18:17)Reklov schrieb: ... tragisch ist ebenfalls, dass Du nur in Kategorien zu denken pflegst und gar nicht einsiehst, dass auch Wissenschaftler nicht ganz ohne Glauben auskommen können, mag dieser auch mit völlig anderen Fakten/Dingen unterlegt sein! -

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Habe ich Wissenschaftlern irgendwo abgesprochen, dass sie einem Glauben anhaengen koennten? Nein? Du erfindest also wieder angebliche Ansichten von mir, die ich nicht habe. Nur, in Wissenschaft selbst hat Glaube nichts zu suchen. Als Privatpersonen koennen sie sich natuerlich zu philosophischen Fragen aeussern.

Du schreibst weiters ueber Hawking, und natuerlich schreibst Du ihm mal wieder die Einsicht in solche Fragen ab. Er schreibt ganz klar in der Einleitung zu "Brief Answers to the Big Questions", dass er sich wundert, warum so viele Leute ihn als Physiker dauernd nach seiner Meinung zu den grossen Fragen des Lebens fragen wuerden, wozu die Physik ja eben gerade nichts sagt, aber er dieses Buch schreiben wuerde, damit er diese dauernden Fragen endlich in einem Aufwasch beantwortet haette, die Fragerei an ihn also ein Ende finden koennte.

(30-01-2025, 18:17)Reklov schrieb: Der Naturwissenschaftler St. Hawking formulierte sogar ein sprachliches "Kunststück" indem er behauptete: "Weil es ein Gesetz der Schwerkraft gibt, kann und wird sich ein Universum selber aus dem Nichts erschaffen."

Ja, er erklaert ja auch, wie das funktioniert, sogar unter Einhaltung des Energieerhaltungssatzes.

(30-01-2025, 18:17)Reklov schrieb: Weiter zitiert die TIMES den Wissenschaftler: "Spontane Schöpfung ist der Grund, warum es statt dem Nichts doch etwas gibt, warum das Universum existiert, warum wir existieren."
In seinem Bestseller "Eine kurze Geschichte der Zeit" hatte der an ALS leidende Astrophysiker noch anders geurteilt. Damals schrieb er von einer Art ultimativen Theorie hinter der Schöpfung, die womöglich auf einen Gott hinweisen könnte. Später erst kam er zu dem Schluss, dass seiner Ansicht nach kein Gott für das Entstehen des Universums nötig sei. Dabei kann er nicht einmal sagen, was er persönlich denn unter dem Begriff überhaupt versteht!

So etwas kommt heraus, wenn Leute nicht richtig lesen oder halt das verstehen, was sie verstehen wollen. Er hat "Gott" definiert, und zwar im Sinne Einsteins. Aber auch Einstein wurde missverstanden, dass er damit irgendein uebernatuerliches Wesen meinen wuerde; dem ist halt nicht so.

(30-01-2025, 18:17)Reklov schrieb: Hawking schreibt in seinem Buch "Der große Entwurf", dass neue physikalische Theorien eindeutig zeigten, unser Universum könnte aus sich selber heraus entstanden sein. (Man beachte hier das Wort "könnte".)
Dazu sage ich: ist aber auch nur eine Glaubenssache - und stelle die Frage: Auf welchen Boden gründen Wissenschaftler ihren Glauben an die rationale Begreifbarkeit des Universums?

Ja, das ist Dein Missverstaendnis von Wissenschaft. Hawking "glaubt" nicht, dass das Universum so entstanden sein koennte, sondern stellt nur dar, wie es nach den uns bekannten Naturprozessen entstanden sein koennte, und warum das sich energetisch ausgeht. Was er damit leistet, ist, zu zeigen, dass es keinen Schoepfergott benoetigt, also die Frage nach dem Beginn des Universums auch Antworten hat, die einen solchen nicht benoetigen. Das ist das Entscheidende, das wir Dir auch schon seit Jahren vermitteln wollen, wo Du aber einfach die Ohren dicht machst.

(30-01-2025, 18:17)Reklov schrieb: St. Hawking erwähnte dem Guardian gegenüber, dass Religion ein Märchen für diejenigen sei, die sich vor der Dunkelheit fürchten. Dem kann man leicht entgegnen: Atheismus ist ein Märchen für diejenigen, die sich vor dem Licht fürchten.   Icon_razz

Manche Glaeubige sind sich jedes noch so toerichten Vergleichs nicht zu bloede. Tut mir leid, aber Religion hat genau diesen Zweck: sie bedient Deine Angst vor dem Tod. Ich habe keine Angst vor dem Tod, brauche sie also nicht. Das Licht leuchtet mir genauso, wie jedem anderen auch.

(30-01-2025, 18:17)Reklov schrieb: @ Ulan,

ich weiß gar nicht, was Du da groß bemängeln willst? Hier im Forum werden doch nur unterschiedliche Weltanschauungen gegenüber gestellt!
Und dass moderne Weltanschauungen nichts über die Bedeutung des Menschen im Kosmos sagen können, ist einer der Gründe, warum die Menschen seit jeher in Glaubenskämpfe verstrickt waren und sind, - und sei es auch nur der Glaube an Macht, Geld und Besitz.

Ich habe das bemaengelt, was Du zitiert hast. Wissenschaft selbst ist keine Weltanschauung, und ich habe nur darauf hingewiesen, dass Wittgensteins Aussage schlicht falsch war. Natuerlich gibt Wissenschaft Erklaerungen, aber halt ueber Zusammenhaenge, nicht Bedeutungen.
#72
Hier geistert seit einiger Zeit der Begriff "Lückengott" herum

Zum Beispiel schrieb Ulan an Reklov:
Christentum und Theologie > Das „Verständnis“ anderer? > Beitrag #68
Dass Du hier einen vollkommen unpassenden Vergleich bemuehst, zeigt mir nur, dass Du immer noch nicht verstanden hast, was "Lueckengott" bedeutet, und warum es Du bist, der einen Lueckengott verehrt.

Reklov anwortete an Ulan:
Christentum und Theologie > Das „Verständnis“ anderer? > Beitrag #69
"Einen Lückengott zu verehren, ist schon mal sprachlich formulierter Unsinn!"

Auch hier schrieb Ulan an Reklov:
Christentum und Theologie > Die Katholische Kirche in Auflösung > Beitrag #15
"Ach, versuchst Du es hier mit einer etwas hilflosen Retourkutsche, um den Lueckengott, den Du anbetest, zu verschleiern? Was Du hier sagst, ergibt sowieso keinen Sinn."

Im Wikipedia ist der Begriff "Lückengott" nicht vorhanden
#73
(05-03-2025, 20:55)Sinai schrieb: Im Wikipedia ist der Begriff "Lückengott" nicht vorhanden

dann versuchs mit *https://en.wikipedia.org/wiki/God_of_the_gaps
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#74
Reklov fuellt den Begriff halt in seiner urspruenglichen Bedeutung aus. Er nimmt irgendeine naturwissenschaftliche Frage, die er meist nicht versteht, und stopft in diese Verstaendnisluecke seinen Gott rein. Das macht er jetzt seit Jahren so, mit unglaublicher Penetranz.

Wie man sieht, hat Nietzsche das schon so festgestellt. Das Zitat von Spinoza, das ich anderswo erwaehnt habe, benutzt zwar nicht den gleichen Wortlaut, aber weist auf dasselbe Problem hin.
#75
Im Grunde geht es doch um den Gedanken, dass die Welt erschaffen wurde (s. Genesis und Vergleichbare). Es ist für Gläubige unvorstellbar, dass diese Welt durch einen natürlichen wenn auch fremdartigen Vorgang entstanden ist. Motto: Irgendwo ganz tief drinnen oder ganz weit Außenherum muss einfach eine Schöpferkraft existieren, anderenfalls diese Welt nicht wäre.

Es ist diesen Leuten nicht klar zu machen, dass diese Notwendigkeit nicht besteht und im Grunde nur der mystischen Indoktrination seit frühester Jugend geschuldet ist.

Sicher kann man eine Schöpferkraft glauben. Damit wird das Problem verschoben und nicht gelöst.

Nein, das Problem einer eingefahrenen, mythologisch begründeten Weltsicht kann auf der Sachebene nicht gelöst werden! Übrigens auch dann nicht, wenn der Mensch alles, umgreifend wüsste. Sinn und Deutung ergeben sich grundsätzlich nicht aus Sachverhalten.

Sinn und Deutung ist Beurteilung durch den Menschen, genauer durch die Menschengesellschaft. Und hier spielen die in einer Partialgesellschaft kursierenden impliziten Konventionen eine große Rolle. Und eine große "Spielwiese" für Sinnsucher ist die Suche nach einem Sinn- (und Ethik-) Geber.
Die einfachste Überlegung ist die, sich einen Sinngeber auszudenken und darum herum eine Lehre zu konstruieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard


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