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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24-07-2024, 17:38 von Sinai.)
Beitrag #2
(07-06-2018, 18:14)Ulan schrieb: Die Zahl interfkonfessionller Ehen ist in Deutschland traditionell sehr hoch, auch wenn ich da jetzt auf die Schnelle keine konkreten Zahlen gefunden habe.
Ich sehe die Entscheidung uebrigens besonders problematisch, da die katholische Kirche im Normalfall die gemischtkonfessionellen Eheleute sogar zwingt, nach katholischem Ritus in der katholischen Kirche zu heiraten und sich gleichzeitig zu verpflichten, die Kinder katholisch zu erziehen. Da dem evangelischen Ehepartner die Kommunion im gemeinsamen Kirchbesuch zu verweigern, ist ein wenig schaebig. Dadurch soll weiterer Druck ausgeuebt werden, den Ehepartner zur Konversion zum Katholizisimus zu bringen.
Eine alte Diskussion hier im Forum (2018 - 2020), aber dennoch aktuell, denn ich kenne ein Ehepaar, er Katholik, sie irgendeine protestantische Kirche die vor Jahren in einer weit entfernten Stadt in Deutschland katholisch geheiratet haben und sie besuchen vielleicht ein oder zwei Mal im Jahr als Christen und auch dem katholisch aufwachsenden Kind zuliebe die katholische Sonntagsmesse, und sie geht zur Kommunion. Sie trägt ja kein Kainsmal auf der Stirn. Mittlerweile ist der Vater, wahrscheinlich wegen der Kirchensteuer, aus der katholischen Kirche ausgetreten, und auch er geht zur Kommunion. Das Kind weiß nicht, dass die Mutter eine Protestantin ist (sie zahlt übrigens weder in ihrem Herkunftsland noch hier die protestantische Kirchensteuer, da sie sich hier nicht bei ihrer protestantischen Kirche gemeldet hat) und dass der Vater aus der katholischen Kirche ausgetreten ist und besucht in der Schule den katholischen Religionsunterricht
Das funktioniert problemlos
Somit kann man die Frage des Threadstarters Kreutzberg "Eucharistie-Disput (Bedeutung überbewertet ?!)" wohl mit Ja beantworten.
Die Kommunion wird den Leuten nicht verweigert (wir leben ja nicht vor 150 Jahren, der Pfarre hier ist ja der Name des Ehepaars nicht bekannt)
und somit kann gar kein "Druck" (Ulan) zur Konversion ausgeübt werden
Das Ehepaar sagte mir, da kommen immer Leute zur Sonntagsmesse die kein Mensch kennt (Touristen, Tafesausflügler, Geschäftsreisende, Leute auf Verwandtschaftsbesuch) und kein Mensch verlangt einen Ausweis bei der Kirchentür, um eventuell per Computer in einem nicht vorhandenen Zentralregister nachzuschauen, ob das formelle Mitglieder der kath Kirche sind. Das ginge ja gar nicht, weil es gibt Touristen aus den USA und so ein weltweites Zentralregister gibt es ja nicht
Nur wenn die Frau so ungeschickt wäre und den Geistlichen bei der Kommunion fragen würde, ob sie als Protestantin die Kommunion empfangen dürfe, würde er ihr die Kommunion verweigern müssen, aber das ist ihr ja klar.
Die heutige Katholische Kirche ist doch froh, wenn Leute die Messe besuchen, vor allem mit einem Kind
Die spielen nicht Don Camillo und Peppone und freuen sich über jeden Messbesucher
Abgesehen davon ist das gelebte Mission, wenn der katholische Geistliche von Protestanten gehört wird
Und da die protestantische Ehefrau und Mutter eines katholischen Kindes die Kommunion in guter Absicht empfängt, könnte ihr niemand "Gottesraub" vorwerfen, denke ich. Aber da wäre ein katholischer Priester zu fragen, und so einen haben wir nicht im Forum
Sie hat ja katholisch geheiratet und hält ihr damals abgegebenes Versprechen, das Kind katholisch aufzuziehen
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24-07-2024, 18:25 von Sinai.)
Beitrag #10
(20-06-2018, 14:42)aion schrieb: Ablasshandel gibt es in der Kirche nicht mehr und das Evangelium kann aufgrund verschiedener Übersetzungen von jedem Menschen gelesen werden.
Es war aber kein Ablasshandel (keine Handelstätigkeit wie Luther das desavouieren wollte), sondern eine Geldstrafe zur Vermeidung der Qualen im Fegefeuer
Sehr human, so wie heute. Wenn jemand beim Autodiebstahl erwischt wird, hat er die Wahl zwischen Haft und Geldstrafe
Atheismus und Agnostizismus › Nach Kirch Besuch komplett verängstigt und psychisch kaputt > Beitrag #40
(12-07-2024, 09:25)Ulan schrieb: Und was das Bibellesen angeht: Ich finde, das ist haeufig ein erster Schritt, den Glauben zu verlieren.
Ja, das hört man gelegentlich und das klingt auch plausibel, denn die Bibel enthält manche schwer verständliche Passagen
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-07-2024, 09:02 von Ulan.)
(24-07-2024, 17:10)Sinai schrieb: Somit kann man die Frage des Threadstarters Kreutzberg "Eucharistie-Disput (Bedeutung überbewertet ?!)" wohl mit Ja beantworten.
Die Kommunion wird den Leuten nicht verweigert (wir leben ja nicht vor 150 Jahren, der Pfarre hier ist ja der Name des Ehepaars nicht bekannt) und somit kann gar kein "Druck" (Ulan) zur Konversion ausgeübt werden
Da man das System betruegen kann, wenn man will, ist der Disput ueberbewertet? Eine, gelinde gesagt, etwas merkwuerdige Einstellung. Manche Leute betruegen halt nicht gerne.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-07-2024, 09:33 von Sinai.)
Wenn man die Rettung von Menschen vor der Hölle an juristische Bedingungen (Steuerzahlungen) knüpft, darf man sich nicht wundern, wenn sich Menschen juristisch beraten lassen, wie man sich rechtlich von der hohen Kirchensteuer befreien kann. Der einzige mögliche Weg in Deutschland ist leider der Kirchenaustritt
Der Mann ist ja innerlich (und darauf kommt es einzig und allein an) nach wie vor Katholik und ist nur scheinhalber aus der Religionsgemeinschaft ausgetreten, um sich die staatliche Steuerbehörde, letztlich Gericht und Exekution vom Hals zu schaffen!
Es war eben ein Fehler der deutschen Kirche, 1933 die Kirchensteuer einzuführen.
Der Mann ist rein formal (aktenmäßig) aus der Kirche ausgetreten, aber für seine Seele besucht er alle paar Monate den Gottesdienst.
Die protestantische Ehefrau begleitet ihn, sie ist ja pro katholisch, denn das Kind besucht den katholischen Religionsunterricht in der öffentlichen Schule. Sie sagt, dass sie es vor dem Herrn vertreten kann, als Protestantin zur katholischen Kommunion zu gehen, dies ist auch ein positives Beispiel für das Kind
Das Kirchensteuer System in Deutschland ist absolut nicht mehr zeitgemäß und die Ursache für die vielen Kirchenaustritte - abgesehen davon wird von sehr vielen Katholiken die Kirchensteuer als viel zu hoch empfunden, für das was die Kirche leistet
In Spanien gibt es keine Kirchensteuer. Da hat der Mensch keinen finanziellen Druck zum Kirchenaustritt
Finanziell gesehen, ist das deutsche System der Kirchensteuer viel ärger als die freiwilligen Ablaß Spenden um 1500
Hohe regelmäßige Zahlungen in beachtlicher Höhe (in 20 Jahren kommt da was zusammen) und noch dazu mit Zwangsvollstreckung!
Das beschriebene Ehepaar liebt Gott und will deshalb einmal jährlich die Messe besuchen und die Kommunion empfangen
Ich weiß nicht ob es stimmt, aber der Mann sagte mir, er habe seinen scheinbaren - aber nicht innerlichen - Kirchenaustritt in einer anderen Pfarre gebeichtet (in einer anderen Pfarre wegen der Anonymität) und den Dispens bekommen, und er darf nun auch aus Sicht der Kirche zur Kommunion gehen
Und dass seine protestantische Frau die Kommunion besucht, dürfte ohnehin in Ordnung sein, denn die beiden haben ja in einer katholischen Kirche geheiratet
Der liebe Gott sieht das alles nicht so streng, und die katholische Kirche ist mittlerweile sehr tolerant geworden (Thema Ökumene)
Man kann somit wohl die Frage des Threadstarters Kreutzberg "Eucharistie-Disput (Bedeutung überbewertet ?!)" mit Ja beantworten
Sicher gibt es einzelne engstirnige Laien, die das eng sehen - aber die Geistlichen sind da viel freundlicher
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-07-2024, 10:41 von Sinai.)
Noch ein seltsames Detail:
"In der Schweiz regeln die Kantone die Verwaltung der Kirchensteuer." Kirchensteuer - Wikipedia
Es gibt also auch in der Schweiz die Kirchensteuer !
Warum hat auch die Schweiz die Kirchensteuer eingeführt ??
Zur Frage des Threadstarters Kreutzberg zum Thema "Eucharistie-Disput" wenn Protestanten die katholische Kommunion empfangen, fällt mir noch ein, dass es natürlich auf die innere Einstellung des jeweiligen Protestanten ankommt.
Wenn der Protestant die Hostie respektlos wie einen gewöhnlichen Brotkrümel behandelt, ist das natürlich frevelhaft, wenn er die Hostie würdevoll behandelt, ist das wohl in Ordnung - denn die protestantische Taufe wird ja auch von den Katholiken anerkannt
Die Meinung des Papstes zu dieser Frage wäre wichtig - wir sind hier ja nur Diskutanten aller möglichen Religionen und Weltanschauungen
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-07-2024, 10:51 von Sinai.)
(25-07-2024, 08:46)Ulan schrieb: Manche Leute betruegen halt nicht gerne.
Betrug (Deutschland) - Wikipedia
"Der Betrugstatbestand erfasst Verhaltensweisen, mit denen jemand einen anderen durch Täuschung dazu bewegt, über eigenes oder fremdes Vermögen zu verfügen und dadurch einen Vermögensschaden zugunsten des Täters oder eines Dritten herbeizuführen."
Wenn sich ein nicht mehr oder noch nicht der katholischen Kirche angehöriger Christ in einen katholischen Gottesdienst setzt, zuhört, laut oder leise mitbetet, mitsingt, die Eucharistie empfängt, führt er keinen Vermögensschaden herbei
Die Leute machen das im wahrsten Sinn des Wortes bona fide
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Jetzt wird das Thema wieder zugebloedelt.
Betrug (Duden)
Bedeutung: bewusste Täuschung, Irreführung einer anderen Person
Und um Steuern ging's nicht.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23-03-2025, 21:51 von Sinai.)
(19-06-2018, 16:30)aion schrieb: Wo aber gedacht wurde, die "deutsche Kirche" könne eine eigene Lösung in einer Frage finden, die nur von der Weltkirche entschieden werden kann, liegt wohl ein Verständnisproblem des Katholischen vor.
Diese Kritik dürfte gerechtfertigt sein. Die 1.400 Millionen Katholiken haben Null Interesse daran, sich nach dem Geschmack der Amtskirche von gerade mal 20 Millionen Katholiken in Deutschland (das sind nicht einmal 2 % der weltweiten Gesamtkirche) zu richten, die neuerdings in Deutschland ihre neue theologische Doktrin verkündet und nicht einmal die wirkliche Meinung des oft kopfschüttelnden katholischen Kirchenvolkes in Deutschland wiedergibt.
Zudem ziehen eben die 20 Millionen Katholiken in Deutschland keineswegs am selben Strang, sie sind nämlich untereinander sehr zerstritten,
wenn man die vielen Dispute liest. Wenn da innerhalb Deutschlands "Lösungen" zu verschiedenen religiösen Fragen gefunden werden, sind ganz sicher nicht 20 Millionen Katholiken in Deutschland dafür!
Die Zeiten sind vorbei, wo die "Franken" der Welt zeigten, was Christentum ist, wo die Päpste aus dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation kamen, und sich die Christen im Orient, in Indien, in Afrika dem religiösen Geschmack der "Franken" unterordneten
Heutige Christen auf den Philippinen sind selbstbewusst, siehe den Artikel in Christentum und Theologie > Die Philippinen sind das letzte Land der Welt ohne Scheidungsrecht.
Die verteidigen ihre Familien mit Zähnen und Klauen
Deutschland ist hier garantiert kein Vorbild für sie
Vatican News von heute:
Filipino wird Papstbotschafter bei der EU
"Ein Vatikandiplomat von den Philippinen wird neuer Botschafter (Nuntius) des Papstes bei der Europäischen Union."
Der Papst aus Argentinien, der Botschafter des Vatikanstaates und somit der gesamten Katholischen Kirche von den Philippinen, 20 % aller Katholiken leben in Afrika - was kümmert die katholische Welt "Lösungsvorschläge" aus Deutschland ?
Das Internetportal der römisch-katholischen Kirche in Deutschland katholisch.de schreibt:
Traditionelle Moral- und Familienkonzepte seien wirkmächtig
Erzbischof: Kirche entwickelt sich auf Afrika zu
"Afrikanische Christen betrachteten die Kirche des Nordens als "Mutterkirche", aber ebenso als "Kirche im Niedergang"."
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Und du bezeichnest diese Menschenverachtende System der Zwangsehe auf den Philippinen wirklich als bewundernswert? Jetzt graut mir vor dir..
Aut viam inveniam aut faciam
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23-03-2025, 22:51 von Sinai.)
(23-03-2025, 22:26)d.n. schrieb: Und du bezeichnest diese Menschenverachtende System der Zwangsehe auf den Philippinen wirklich als bewundernswert? Jetzt graut mir vor dir..
Du sollst niemand etwas unterstellen, auch wenn du anonym als d.n. auftrittst
Wo hätte ich Zwangsehen bewundert?
Wenn dir keine Argumente einfallen, unterlasse die Diskussion, aber pöble keine Leute an!
Ich stellte fest, daß es auf den Philippinen keine Ehescheidung gibt, und daß den Philippinos Deutschland daher hier kein Vorbild ist. Im Übrigen war das ein Artikel von Vatican News:
28. Juli 2024
Philippinen: Demo gegen Legalisierung von Scheidungen
"In der Stadt Cebu City sagte Erzbischof Jose Palma laut Medienberichten während eines Gottesdienstes am Ende der Kundgebung: „Schämen Sie sich nicht, dass es auf den Philippinen keine Scheidungen gibt.“ Von Scheidungen würden lediglich Ehebrecher profitieren.
Die Philippinen sind neben dem Vatikan das einzige Land der Welt ohne Scheidungsrecht."
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(23-03-2025, 21:21)Sinai schrieb: Heutige Christen auf den Philippinen sind selbstbewusst, siehe den Artikel in Christentum und Theologie > Die Philippinen sind das letzte Land der Welt ohne Scheidungsrecht.
Die verteidigen ihre Familien mit Zähnen und Klauen
Deutschland ist hier garantiert kein Vorbild für sie
Na Hier,.. das klingt ja wohl nach vollständiger Zustimmung, auch wenn du hier anonym als "Sinai" auftrittst..
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24-03-2025, 13:28 von Sinai.)
Die Philippinen sind das letzte Land der Welt ohne Scheidungsrecht.
Vatican News:
28. Juli 2024
Philippinen: Demo gegen Legalisierung von Scheidungen
"In der Stadt Cebu City sagte Erzbischof Jose Palma laut Medienberichten während eines Gottesdienstes am Ende der Kundgebung: „Schämen Sie sich nicht, dass es auf den Philippinen keine Scheidungen gibt.“ Von Scheidungen würden lediglich Ehebrecher profitieren.
Die Philippinen sind neben dem Vatikan das einzige Land der Welt ohne Scheidungsrecht."
Das hat mit dem Thema Zwangsehen nichts zu tun:
"Zwangsheirat oder Zwangsehe bezeichnet eine Eheschließung, die gegen den Willen eines oder beider Heiratenden stattfindet"
Zwangsheirat - Wikipedia
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24-03-2025, 13:32 von Sinai.)
Hier sind wir wieder beim Thema der Unauflöslichkeit der christlichen Ehe, die König Heinrich VIII. in Frage gestellt hat - und dadurch zur Gründung der Church of England
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@Sinai: Musst Du immer wieder dieselben Beitraege spammen?
Und nein, die "Unaufloeslichkeit der christlichen Ehe" ist hier nicht Thema. Geschlossen.
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