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Esel und Fohlen (war "Esel und Hasen sind Langohren")
#1
Jesus ritt am Palmsonntag vor Ostern auf einem Langohr (Esel) in Jerusalem ein, manche vermuten hier den Ursprung des Osterhasen, denn auch dieser ist ein Langohr

Als ich heute bei einer Kirche vorbeiging, redeten mich zwei Frauen an, um mit mir zu plaudern.
War ein liebes Gespräch über Ostern. Ich fragte beiläufig über den Osterhasen - und bekam diese Antwort
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#2
(20-04-2025, 23:59)Sinai schrieb: Jesus ritt am Palmsonntag vor Ostern auf einem Langohr (Esel) in Jerusalem ein,

Zitat:Matthäus 21:5 Menge “»Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und auf einem Esel reitend, und zwar auf einem Füllen, dem Jungen des Lasttiers.«”
Sieht nach Tierquälerei aus.
Wenn Fundamentalisten ein Problem sind, dann ist das Fundament ein Problem. Irgendein Weiser
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#3
Ich fand folgenden Text in der Einheitsübersetzung:
"Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist friedfertig und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers.
Die Jünger gingen und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte.
Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf."
Matthäus 21,5-7

Jesus setzte sich auf beide

Das steht so in der Einheitsübersetzung.
Diese aktuelle Bibelübersetzung wurde laut Wikipedia von 1962 bis 1980 von katholischen Theologen unter Beteiligung evangelischer Theologen und zweier Frauen (als Beraterinnen) erarbeitet. Da muss ja die Qualität stimmen

Das müsste man sich dann wie eine Tragbahre der Sanität vorstellen. Vorne die Eselin, mit etwas Abstand dahinter das Fohlen, dazwischen die Tragbahre oder besser improvisierte Sänfte

Seltsamer Text - genauso wenig vorstellbar wie die Beschreibung der Merkaba (Thronwagen Gottes)

Wahrscheinlich Übersetzungsschwierigkeiten

Oder liegt da eine Doppeldeutigkeit mit dem Wort "sie" vor ?
... legten ihre Kleider auf sie
Wer ist "sie" ?
sie (die Eselin) oder sie (Eselin und Fohlen)

Aber da müssten Eselin und Fohlen parallel nebeneinander gehan und wie könnte man sich so draufsetzen, dass man auf beiden reiten kann?

Der Satzteil oben "er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen" würde dies nahelegen
Ist aber schwer vorstellbar - und wurde und wird auf keinem Bild so dargestellt

Wie kann man "auf einer Eselin und auf einem Fohlen" reiten ?



________



Oder ist das wieder einmal eine Falschübersetzung eines Evangelisten vom Althebräischen ins Altgriechische? Matthäus war ja kein Native Speaker des Altgriechischen!
Er meinte möglicherweise das althebräische Wort Gamal, das ganz allgemein "Lasttier" bedeutete.
Für Araber ein Kamel (selber altsemitischer Wortstamm) und für Griechen ein Esel

Aber selbt wenn diese Lasttiere Kamele waren, kann man sich schwer auf Mutter und Fohlen setzen, auch wenn Kleider aufgelegt werden
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#4
(21-04-2025, 00:46)Sinai schrieb: Oder ist das wieder einmal eine Falschübersetzung eines Evangelisten vom Althebräischen ins Altgriechische? Matthäus war ja kein Native Speaker des Altgriechischen!

Dies zeigt mal wieder, dass Matthaeus auch das AT in Griechisch las, nicht in Hebraeisch. Er hat hier den AT-Text falsch verstanden. Der Text in Sacharja, den er hier aufgreift, benutzt als stilistisches Mittel Wiederholungen, mit denen der gleiche Gegenstand (hier der Esel) mit unterschiedlichen Worten beschrieben wird. Um diesen Text unbedingt als erfuellte Prophezeiung darzustellen, erfindet er halt die unsinnige Szene mit Jesus auf zwei Eseln, weil er das so verstanden hat.

Was uns dies aber sehr schoen zeigt, ist, dass Matthaeus kein Augenzeuge der Dinge war, die er schreibt.
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#5
(20-04-2025, 23:59)Sinai schrieb: Jesus ritt am Palmsonntag vor Ostern auf einem Langohr (Esel) in Jerusalem ein, manche vermuten hier den Ursprung des Osterhasen, denn auch dieser ist ein Langohr

ja, und bekanntlich legen esel ja auch bunte eier...

waren bei dir auch schnapsgefüllte im osternest?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#6
(21-04-2025, 08:49)Ulan schrieb:
(21-04-2025, 00:46)Sinai schrieb: Oder ist das wieder einmal eine Falschübersetzung eines Evangelisten vom Althebräischen ins Altgriechische? Matthäus war ja kein Native Speaker des Altgriechischen!

Dies zeigt mal wieder, dass Matthaeus auch das AT in Griechisch las, nicht in Hebraeisch.

Selbstverständlich las Matthäus das AT auch in Griechisch. Denn die Septuaginta war ja für die Juden in Alexandria in Griechisch geschrieben worden! Und diese - fehlerhafte - Übersetzung ins Griechische kursierte damals im gesamten griechischsprachigen Judentum.
Einerseits war Judäa kein freies Land und außerdem lebten etwa in der fernen griechischsprachigen Hafenstadt Alexandria bereits mehr Juden als in Jerusalem.
Selbstverständlich hörten Jesus und die 12 Apostel die Thorarollen im Tempel auf Hebräisch.
Die vier Evangelisten waren dennoch bemüht - im Sinne der Heidenmission - das Evangelium ins Griechische zu übersetzen; da sie keine
Native Speakers des Griechischen waren, verwendeten sie als Hilfe die griechischsprachige Septuaginta - mit all ihren Übersetzungsfehlern
(zB Malach = Angelos, Scheol = Hades, usw)
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#7
Der Punkt war, dass Matthaeus den hebraeischen Text des AT nicht kannte, was man an seinem Evangelium sehen kann.
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#8
(21-04-2025, 08:49)Ulan schrieb: Was uns dies aber sehr schoen zeigt, ist, dass Matthaeus kein Augenzeuge der Dinge war, die er schreibt.

Das ist ein Trugschluss zur Verunglimpfung des Evangeliums.
Die sprachliche Verirrung mit der griechischen Formulierung "er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen", ist eindeutig als solche erkennbar. Offensichtlich hat Matthäus diesen Halbsatz, den er hier ins Griechische übersetzte, nicht verstanden - sonst hätte er ihn nicht geschrieben.
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#9
(21-04-2025, 14:33)Sinai schrieb: Das ist ein Trugschluss zur Verunglimpfung des Evangeliums.
Nein, ist es nicht, denn Matthaeus widerspricht hier ja auch den anderen Evangelien.
(21-04-2025, 14:33)Sinai schrieb: Die sprachliche Verirrung mit der griechischen Formulierung "er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen", ist eindeutig als solche erkennbar.
Nein! Was man hier eindeutig erkennt, ist, dass er es genauso meint. Er schreibt ja vorher schon, dass Jesus sowohl eine Eselin und das Fohlen bei dieser Eselin, also beide Tiere, anfordert. Den Unsinn hier hat Matthaeus also ganz allein verzapft, denn der hebraeische Text in Sacharja beschreibt mit seiner Formulierung nur ein einziges Tier.
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#10
(21-04-2025, 15:52)Ulan schrieb: Er schreibt ja vorher schon, dass Jesus sowohl eine Eselin und das Fohlen bei dieser Eselin, also beide Tiere, anfordert.

Kann man logischerweise so verstehen: Jesus wollte nicht, dass Eselin und Fohlen getrennt werden.
Er reitet auf der Eselin, und das Fohlen wird an der Schnur mitgezogen
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#11
(21-04-2025, 15:58)Sinai schrieb:
(21-04-2025, 15:52)Ulan schrieb: Er schreibt ja vorher schon, dass Jesus sowohl eine Eselin und das Fohlen bei dieser Eselin, also beide Tiere, anfordert.

Kann man logischerweise so verstehen: Jesus wollte nicht, dass Eselin und Fohlen getrennt werden.
Er reitet auf der Eselin, und das Fohlen wird an der Schnur mitgezogen

Du betreibst Apologetik. Der Text besagt, Jesus wuerde auf beiden Tieren reiten, weil Matthaeus das so in der griechischen Version des Buch Zacharias gelesen hatte und Jesus das demnach genauso tun musste; woran man sieht, dass Matthaeus seinen Text entlang des AT erfindet.
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#12
(21-04-2025, 15:52)Ulan schrieb: Den Unsinn hier hat Matthaeus also ganz allein verzapft, denn der hebraeische Text in Sacharja beschreibt mit seiner Formulierung nur ein einziges Tier.

Na dann ist es auf mangelhafte Kenntnis der hochkomplizierten altgriechischen Grammatik zurückzuführen.

Matthäus hat einen Textbaustein aus der griechischsprachigen Version des AT übernommen.

Dass der Messias im AT angekündigt wurde, und dass Matthäus alle diese Stellen kannte, darf vorausgesetzt werden. Beim Schreiben des Evangeliums hat er wohl wie gesagt einen Textbaustein aus der griechischsprachigen Version des AT übernommen. Gut nachvollziehbar. Solche verunglückte Sätze durch Übersetzungsfehler oder Verwendung von Mustersätzen passieren auch heute Gymnasiasten immer wieder.
Stünde uns heute das NT im alten Bibelhebräisch zur Verfügung, wäre es fehlerlos ins Deutsche zu üebersetzen. Heute gibt es umfangreiche Wörterbücher
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#13
(21-04-2025, 16:14)Sinai schrieb: Stünde uns heute das NT im alten Bibelhebräisch zur Verfügung, wäre es

...eine übersetzung aus der koine und du würdest erst recht meckern, sie müsse fehlerhaft sein
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#14
Stünde uns das NT im alten Bibelhebräisch zur Verfügung, wäre es heute fehlerlos ins Deutsche zu üebersetzen.
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#15
(21-04-2025, 16:14)Sinai schrieb: Na dann ist es auf mangelhafte Kenntnis der hochkomplizierten altgriechischen Grammatik zurückzuführen.

Ach wo. Haette Matthaeus schon mal irgendwann den hebraeischen Text des AT gesehen oder gehoert, haette er diesen Fehler nicht begangen, da es ja hier tatsaechlich nicht um Textbausteine geht. Dass Jesus eine Eselin plus deren Fohlen bestellte, ist einzig und allein auf dem Mist von Matthaeus gewachsen; er hat das halt von nirgendwo her.

(21-04-2025, 16:14)Sinai schrieb: Dass der Messias im AT angekündigt wurde, und dass Matthäus alle diese Stellen kannte, darf vorausgesetzt werden.

Anders herum: Matthaeus hat krampfhaft nach irgendwelchen Stellen im AT gesucht, die er als Prophezeiung deuten koennte, und seinen Jesus-Roman so geschrieben, dass er moeglichst viele davon erwaehnen konnte.
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