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02-05-2025, 23:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-05-2025, 23:42 von Sinai.)
Jetzt wird wahrscheinlich die Replik kommen, das ist nun mal so in der freien Marktwirtschaft
Langsam kommt es nun den Leuten, dass die freie Marktwirtschaft nicht zu ihrem Vorteil gereicht, sondern dem der Händler und Hausherren
Und der Staat sieht nur zu
Glücklicherweise gibt es hier ein Purgatorium* namens "Wahl"
*) Reinigungsmittel
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-05-2025, 23:42 von Sinai.)
(02-05-2025, 23:04)Ulan schrieb: (02-05-2025, 22:05)Sinai schrieb: Ich war heute im Supermarkt Lebensmittel einkaufen. Unglaublich wie die Preise nach oben getrieben werden! Und Essen muss jeder kaufen
Tja, der Klimawandel, der gerade in Europa die staerksten Auswirkungen hat, hat zu diversen Missernten gefuehrt, und das merkt man halt an der Kasse.
(02-05-2025, 23:07)Sinai schrieb: Oh der "Klimawandel" als neue Ausrede für die Wucherer 
(02-05-2025, 23:08)Sinai schrieb:
Und die Mieten werden auch wegen des "Klimawandels" in die Höhe getrieben ???
(02-05-2025, 23:09)Ulan schrieb: Du hast ihn vorhin als Ausrede benutzt, ja.
Wo ?
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-05-2025, 00:40 von Sinai.)
Ich habe jetzt viel über Trump gegoogelt
Immerhin haben sich US-Präsident Donald Trump und das Nordkoreanische Staatsoberhaupt Kim Jong-un während Trumps erster Amtszeit dreimal persönlich getroffen.
2018 ein Mal und 2019 zwei Mal
Kritiker bemängelten zwar, dass die Vereinbarungen noch zu vage formuliert wären und konkrete Maßnahmen fehlten, aber bei welchen Verhandlungen der letzten Jahre war das eigentlich anders?
Man denke an den Gazakrieg und an den Russland-Ukrainekrieg, da gibt es doch auch nur vage Vereinbarungen, die zudem nie lange halten und keine konkreten Maßnahmen.
Aber erste drei Schritte zum Frieden zwischen USA und Nordkorea wurden eben gemacht
Keinem einzigen anderen westlichen Staatsoberhaupt - weder einem amerikanischen noch einem aus der EU - gelang auch nur ein einziges Treffen
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(02-05-2025, 23:22)Sinai schrieb: Lustig, dass auch die Kiwis aus Neuseeland, die Avocados aus Israel, die Kartoffeln aus dem Niltal, der Tee aus Ceylon, der Kaffee aus Südamerika jetzt alle auf Kommando teurer werden, weil es angeblich Missernten in Europa gab. Genau so funktioniert Marktwirtschaft, ja. Angebot und Nachfrage. Scheint Dir irgendwie neu zu sein. Oder halt doch nicht, wie Du gleich die Antwort vorwegnimmst. Wenn ferne Erzeuger fuer die fehlenden Produkte aus der EU einspringen muessen, dann nehmen die aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach ihren Produkten natuerlich auch mehr Geld dafuer.
(02-05-2025, 23:22)Sinai schrieb: Und diese "Missernten" führen natürlich auch zu Mieterhöhungen Solange weniger betuchte Leute Wohngeld bekommen, koennen Hausbesitzer damit subventioniert werden. Das ist auch Angebot und Nachfrage, hier noch mit ein wenig fehlgeleiteten Steuerungsversuchen. Dass hier Subventionen als Sozialausgaben verkauft werden, verzerrt halt den Markt; rein marktiwirtschaftlich waeren die Mieten schlicht nicht zu erzielen. Haben wir aber auch schon hundertmal durchgekaut.
(02-05-2025, 23:22)Sinai schrieb: Nur nicht zu Lohnerhöhungen, wo kämen wir da hin? Oh, die gibt's natuerlich auch. Wenn Du nicht so viele Maerchen erzaehlen wuerdest, haetten solche Diskussionen Sinn. So aber tun sie das halt nicht.
Aber klar, wir werden uns darauf einstellen muessen, dass wir unser derzeitiges Wohlstandsniveau nicht halten koennen. Unser Wohlstand beruhte lange darauf, dass Leute in anderen Laendern Hungerloehne bezaehlt bekamen, aber immer noch an unseren Produkten interessiert waren. Beides findet ein Ende, und wir koennen unseren Lebensstandard halt nicht mehr auf Kosten von Leuten in fernen Laendern aufbauen. Ist aber schoen, dass Dir gar nicht bewusst ist, dass das Trump'sche Modell bei uns nicht funktionieren wuerde, weil wir die Nutzniesser von zollfreien Exporten sind.
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(03-05-2025, 00:36)Sinai schrieb: Keinem einzigen anderen westlichen Staatsoberhaupt - weder einem amerikanischen noch einem aus der EU - gelang auch nur ein einziges Treffen
Ja und? Kim hat Trump vorgefuehrt wie einen Bullen am Nasenring. Macht Putin auch dauernd. Anscheinend ist Trump bei diesen "Verhandlungen", bei denen nie irgendetwas herauskommt und er alle seine Truempfe fuer nichts aus der Hand gibt, nur fuer seine Anhaenger ein Held. Die haben anscheinend Schwierigkeiten, einen Blender zu erkennen; aber koennten sie das, haetten sie ihn nicht gewaehlt.
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(02-05-2025, 15:04)Sinai schrieb: Nicht nur deutsche Autos sind in Indien und China wachsender Konkurrenz ausgesetzt, sondern wohl alle europäischen Autos und genauso die japanischen und die amerikanischen Autos
nein - echt jetzt?
am ende ist etwa gar noch wasser naß?
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-05-2025, 14:18 von petronius.)
(02-05-2025, 23:32)Sinai schrieb: Langsam kommt es nun den Leuten, dass die freie Marktwirtschaft nicht zu ihrem Vorteil gereicht, sondern dem der Händler und Hausherren
Und der Staat sieht nur zu
Glücklicherweise gibt es hier ein Purgatorium* namens "Wahl"
dann stelle doch endlich dein alternativmodell zu einer sozial verantwortlichen marktwirtschaft vor!
oft genug hab ich dich jetzt ja schon darum gefragt
aber du kannst ja nur tatsachenbefreit meckern, und zwar über alles wie auch das jeweilige gegenteil
um mal camus zu paraphrasieren: wir müssen uns sinai als unglücklichen menschen vorstellen
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-05-2025, 14:23 von Sinai.)
(03-05-2025, 11:57)Ulan schrieb: (02-05-2025, 23:22)Sinai schrieb: Lustig, dass auch die Kiwis aus Neuseeland, die Avocados aus Israel, die Kartoffeln aus dem Niltal, der Tee aus Ceylon, der Kaffee aus Südamerika jetzt alle auf Kommando teurer werden, weil es angeblich Missernten in Europa gab. Genau so funktioniert Marktwirtschaft, ja. Angebot und Nachfrage.
Langsam kommt es nun den Leuten, dass die freie Marktwirtschaft nicht zu ihrem Vorteil gereicht, sondern dem der Händler und Hausherren
Und der Staat sieht nur zu
Die freie Marktwirtschaft ist doch eine phantastische und nicht zu Ende gedachte Idee aus 1776 (das Buch eines Briten mit dem großmundigen Titel "the Wealth of Nations" erschien vier Monate vor der Declaration of Independence der thirteen united States of America, so alt ist das Bücherl, älter als die USA) und war seither das Banner aller liberaler Phantasten, verschuldete fürchterliches Massenelend in Manchester, verlockte dennoch 1848 die Wiener Studenten zur Forderung der Auflösung der geregelten Wirtschaft (Zünfte) zugunsten der Wirtschaftsanarchie und ist heute das Lieblingsbuch der von der Wallstreet gelenkten US Wirtschaft.
(03-05-2025, 11:57)Ulan schrieb: Wenn ferne Erzeuger fuer die fehlenden Produkte aus der EU einspringen muessen, dann nehmen die aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach ihren Produkten natuerlich auch mehr Geld dafuer.
Welche Missernten? Schon vor fünf Jahren fiel den Konsumenten auf, dass die Kartoffeln aus Ägypten kommen . . .
Oh die armen " müssen" einspringen
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-05-2025, 14:30 von Ulan.)
Ist schoen, wie Du mal wieder die Antworten wegschneidest, die Deine Argumente ad absurdum fuehren. Die steigenden Mieten liegen unter anderem daran, dass der Staat dort interveniert.
Und hier kommen die Kartoffeln aus der Gegend. Ich sehe sogar einen Kartoffelacker von meinem Fenster. Aber da ist die Hochpreisphase ja auch wieder am Zurueckgehen. Ob die was werden, wird sich zeigen, da dieser Fruehling viel zu trocken war.
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03-05-2025, 14:33
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-05-2025, 14:33 von Sinai.)
(03-05-2025, 11:57)Ulan schrieb: Aber klar, wir werden uns darauf einstellen muessen, dass wir unser derzeitiges Wohlstandsniveau nicht halten koennen.
Wenn das so weitergeht wie bisher und die Politiker nur süffisant zuschauen.
Mit einem liberalen Nachtwächterstaat geht unser Wohlstand zusehends den Bach runter
Interessant wäre jedenfalls eine Diskussion über Keynesianismus
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(03-05-2025, 14:33)Sinai schrieb: Wenn das so weitergeht wie bisher und die Politiker nur süffisant zuschauen.
Daran kann doch kein Politiker etwas aendern. Irgendwann sind die Zeiten, dass man Wohlstand auf Kosten anderer Laender geniessen kann, halt vorbei.
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03-05-2025, 15:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-05-2025, 15:11 von Sinai.)
Paperlapapp !
Hast Du schon mal was von Keynesianismus gehört?
John Maynard Keynes zeigte, dass die gesamtwirtschaftliche Nachfrage in einem Staat der wichtigste Faktor für Wachstum und Beschäftigung ist.
Wenn die Nachfrage sinkt, entstehen Rezessionen, weil die Produktion verringert wird und weniger Arbeit vorhanden ist.
Rolle des Staates: Der Staat soll aktiv eingreifen, um wirtschaftliche Schwankungen auszugleichen.
In Zeiten einer Rezession sollen Staatsausgaben erhöht oder Steuern gesenkt werden, um die Nachfrage zu stimulieren (deficit spending).
Multiplikatoreffekt: Jede Erhöhung der Staatsausgaben löst einen Multiplikatoreffekt aus, bei dem die gesamtwirtschaftliche Nachfrage stärker wächst als der ursprüngliche Anstieg der Ausgaben.
Geldpolitik ist kaum wirksam: Keynes betonte, dass Geldpolitik in einer schweren Wirtschaftskrise, insbesondere in einer Liquiditätsfalle, wenig bewirken kann
________
Und genau das macht die EU
Die EZB schraubt dauernd am Zinssatz herum - und das soll es sein?
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(03-05-2025, 15:07)Sinai schrieb: Paperlapapp !
Soll das ein Argument sein? Stimmt es etwa nicht, dass wir jetzt ueber ein halbes Jahrhundert davon leben, dass uns jemand unseren ueberschuessigen Kram abkauft?
(03-05-2025, 15:07)Sinai schrieb: In Zeiten einer Rezession sollen Staatsausgaben erhöht oder Steuern gesenkt werden, um die Nachfrage zu stimulieren (deficit spending).
Ich weiss ja nicht, in welchem Land Du lebst, aber hier in Deutschland wurden gerade 1000 Milliarden Euro zusaetzliche Staatsausgaben angeschoben.
(03-05-2025, 15:07)Sinai schrieb: Die EZB schraubt dauernd am Zinssatz herum - und das soll es sein?
Vielleicht solltest Du Dich mal woanders informieren als nur immer bei irgendwelchen AfD-Verlautbarungen. Dafuer, dass Du zu allem eine Meinung hast, von der Du meinst, sie sei es wert, in die Welt hinausposaunt zu werden, hast Du erstaunlich wenig Ahnung von diesen Sachen.
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03-05-2025, 16:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-05-2025, 16:17 von Sinai.)
Du willst die Diskussion über den Keynesianismus jetzt abwürgen, indem du unnötigerweise von der AfD daherredest. Was hat diese Partei mit Keynesianismus zu tun?
Ich möchte über die Ideen des berühmten britischen Ökonomen John Maynard Keynes (1883–1946) diskutieren, dessen Lehre an den Universitäten vorgetragen und eingehend analysiert wird.
Ich kann dir versichern, dass von sehr vielen Seiten in ganz Europa schwere Kritik an der Zinspolitik der EZB geübt wird:
Politiker aus verschiedenen EU-Ländern, insbesondere aus den südlichen Mitgliedstaaten wie Spanien oder Griechenland, kritisieren oft, dass die Zinspolitik der EZB nicht ausreichend auf die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten Rücksicht nimmt.
Bürger, insbesondere Rentner und Sparer, sind oft lautstark in ihrer Kritik. Niedrige Zinsen haben bei stark fühlbarer Geldentwertung direkte Auswirkungen auf die Sparguthaben, die von der Geldentwertung aufgefressen werden.
In Deutschland gibt es eine weit verbreitete Kritik an der Geldpolitik der EZB, besonders von Seiten der Bundesbank
Insgesamt ist die Kritik an der Zinspolitik der EZB vielfältig, und es gibt unterschiedliche Argumente, die je nach Perspektive – sei es politisch, wirtschaftlich oder finanziell – hervorgehoben werden.
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In seinem bahnbrechenden Werk "The General Theory of Employment, Interest and Money" (1936) legte Keynes die Grundlagen seiner Lehre dar. Keynes argumentierte, dass die Arbeitslosigkeit nicht durch eine unzureichende Menge an Kapital verursacht wird, sondern durch eine unzureichende Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen. In Rezessionen sinkt diese Nachfrage, was zu Arbeitslosigkeit führt
Ein weiterer wichtiger Beitrag von Keynes war das Konzept des Multiplikatoreffekts
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03-05-2025, 16:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-05-2025, 16:29 von Sinai.)
Zu Trump ist zu sagen, dass er sich kritisch gegenüber dem Keynesianismus positioniert.
Trump propagiert eine reduzierte Rolle des Staates in der Wirtschaft, wobei er oft marktbasierte Lösungen und Steuersenkungen als Stimuli empfiehlt. Das bedeutet, dass seine Politik eher pro-marktwirtschaftlich und gegen übermäßige staatliche Interventionen ausgerichtet ist.
Trump verfolgt im Wesentlichen eine angebotsseitige Wirtschaftspolitik, die oft im Gegensatz zum Keynesianismus steht, welcher ja eine stärkere Rolle des Staates in der Förderung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage befürwortet.
Trump propagiert vielmehr Deregulierung und wirtschaftliche Freiheit als Mittel zur Förderung des Wachstums.
Trump ist ein typischer Amerikaner und er liebt kritiklos die freie Marktwirtschaft
Er ist der Mann der Republikaner und die wissen schon, wer gut für sie ist
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