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der mittlere weg
#91
(06-06-2025, 22:19)Sinai schrieb:
(06-06-2025, 21:52)Ulan schrieb: Buddha der Zukunft

Ich suchte nun: Buddha der Zukunft - Wikipedia
und da erschien tatsächlich:
Maitreya - Wikipedia
"Sein Kommen ist einigen Quellen zufolge für 3.000, 5.000 bzw. 30.000 Jahre nach Buddha Shakyamuni, dem historischen Buddha (Siddhartha Gautama), vorausgesagt. Ein derart „baldiges“ Kommen widerspricht jedoch den diesbezüglichen Aussagen im Suttapitaka des Palikanons. Dort (Digha-Nikaya, Cakkavatti Sutta) heißt es, Metteyya werde erscheinen, wenn die Menschen (wieder) achtzigtausend Jahre alt werden"

Zerbrich Dir nicht den Kopf darüber. Zahlen und Epochen sollte man immer symbolisch verstehen. Desweiteren, wie ich gerade an anderer Stelle geschrieben habe, ist die Erde ein Staubkörnchen im All - angesichts der unvorstellbar gewaltigen sonstigen Erscheinungswelt, und es wäre vermessen zu glauben, dass sich alles auf der Erde abspielt. Es gibt genug Exoplaneten in diesem All und anderen, und Multiversen. Wundert es Dich gar nicht, dass von einem zukünftigen Buddha Maitreya die Rede ist, und gar nicht von vorherigen? Die Frage müsste doch automatisch aufkommen, warum kommt Dir diese Frage nicht? Gut, so beantworte ich Dir diese Frage, bevor Du fragst. Die "Buddhas der fernen Vorzeit" heißen: Vipasyin, Sikhin und Visbabhuj, und die vier "verloschenen von den fünf Buddhas des gegenwärtigen Weltzeitalters": Krakucchanda, Kanakamuni, Kasyapa und Gautama. Im Laufe der Jahrzehnte reicherte sich die Liste der Vorzeitbuddhas weiter an. Das zur Sammlung der kleinen Schriften (Khuddaka-nikaya) des Pali-Kanons gehörige Buch Buddhavamsa "Genealogie der Buddhas" (ca. 3. Jhdt. v. Chr.) zählt 25 Buddhas der Vergangenheit auf, von denen die letzten sieben mit den im Dighanikaya genannten identisch sind.  *(Es wäre müßig, die alle aufzuzählen, ich habe die Namensliste, aber das interessiert kein Schwein).
[Bis vor den Stern zitiert aus: Hans Wolfgang Schumann, "Mahayana-Buddhismus"]

(06-06-2025, 21:25)Sinai schrieb: Der letzte Absatz dieses Artikels Maitreya - Wikipedia lautet nun:
"Annie Besant, die Präsidentin der Theosophischen Gesellschaft Adyar, vertrat die Ansicht, Jesus Christus werde nach rund 2.000 Jahren abgelöst von einem „neuen Weltlehrer“ – dem „Lord Maitreya“ oder „Lord Tyrannus“, wie sie ihn auch nannten –, dessen menschliches „Vehikel“ sie im von Charles Webster Leadbeater 1909 entdeckten Jiddu Krishnamurti sah. Sie gründete den Order of the Star in the East, um diesem kommenden geistigen Impulsgeber des Wassermannzeitalters den Weg zu ebnen und setzte 1911 Krishnamurti als Präsidenten des Ordens ein. Dieser löste 1929 den Orden auf und wirkte bis zu seinem Tod 1986 als unabhängiger Vortragsredner in Europa und den Vereinigten Staaten."

Was für ein Kokelores. Aber typisch für die damalige Zeit der Seancen, des Stühle- und Gläserrückens. Eine verrückte Zeit (ab dem späteren 19. Jahrhundert). Die Gründe für diesen Hype könnten gewesen sein:  technologischer Fortschritt und Wissenschaft, soziale Umbrüche, mediale Verbreitung, religiöse Pluralisierung.... damals passierte sehr viel in der Gesellschaft, riesige Umwälzungen. Da fing es an, das Abzocken naiver Schäfchen, im größeren Stil.

(06-06-2025, 21:25)Sinai schrieb: Sorry, das ist mir zu esoterisch

Erstaunliche Erkenntnis, Glückwunsch! Mir auch.
#92
(06-06-2025, 21:33)Sinai schrieb:
(06-06-2025, 16:00)dorjesempa schrieb: Mitglied im Orden Arya Maitreya Mandala

Ich fand heraus: Der Arya Maitreya Mandala ist ein buddhistischer Orden, der 1933 von dem Deutschen (Ernst Lothar Hoffmann, 1898–1985), dem späteren Lama Anagarika Govinda gegründet wurde.
Die Bezeichnung "Lama" deutet auf Tibet.

LAG war in jungen Jahren ein Theravada-Mönch. Aber er war auch Forscher und Künstler. Einmal beschäftigten ihn seine Forschungen in Tibet. Durch einen heftigen Wetterumschwung musste er seine weiteren Planungen unterbrechen und er kam notgedrungen in einem traditionstibetischen Kloster unter. Dort lernte er Tomo Geshe Rinpoche (Ngawang Kalzang) kennen, welcher sein wichtigster Lehrer wurde. Dieser wiederum ernannte ihn später, nach längerer Unterweisung und Prüfung, zum Lama (heutztage muss man immer noch mindestens 3 Jahre strenges Retreat absolviert haben, um den Lama-Status zu schaffen). Danach nannte er sich immer noch "Anagarika", aus Bescheidenheit, und um an seine buddhistische Vor-Zeit anzuknüpfen.  Das Wort "Anagarika" stammt aus dem Pali und bedeutet wörtlich "Hausloser". Es bezeichnet eine Person, die ihr weltliches Leben aufgegeben hat, um sich vollständig der buddhistischen Praxis zu widmen. Ein Anagarika lebt in einem Zustand zwischen einem vollständig ordinierten Mönch (Bhikkhu) und einem Laien. In manchen buddhistischen Traditionen tragen Anagarikas weiße Roben und leben in Klöstern, ohne jedoch die vollständige Mönchsweihe zu erhalten (ich spreche hier von Theravada-Mönchen, und LAG war ja ursprünglich ein solcher, wie schon gesagt. Er bestand darauf, diesen Titel weiter zu behalten, obwohl seine weitere buddhistische Laufbahn nun vajrayanisch war.) Der Orden, den er später gegründet hat, behielt diesen "Laien"-Charakter, indem die Mitglieder keine Zölibatsgelübde ablegen mussten, sondern ihren normalen Berufen und normalem Haushälterleben nachgingen. Noch eine weitere Besonderheit gab es: die Rituale und Zeremonien in dem Orden wurden in Pali und Sanskrit rezitiert, und nicht in der Tibetischen Hochsprache, da LAG der Ansicht war, dass P. und S. indoeuropäische Sprachen sind, im Gegensatz zum Tibetischen, und somit einem Europäer natürlicher und zuträglicher (auch der Name "Govinda" ist ja sanskrit und nicht tibetisch). Dazu holte er vorher die ausdrückliche Erlaubnis seines Gurus ein, TGR.

(06-06-2025, 21:25)Sinai schrieb: War Lothar Hoffmann der Initiator der Deutschen Himalaya-Expedition im Jahre 1939 unter Führung von Heinrich Harrer nach Tibet ?

Hihi, da muss ich doch kichern. Die Welt ist zwar klein, aber auch groß! Wieso sollte ausgerechnet E. Lothar Hoffmann (LAG) das gewesen sein?! - Nein, das war Paul Bauer, welcher der NSDAP nahastand. LAG stand außerhalb der Politik. Er hatte ganz andere Interessen.

(06-06-2025, 21:25)Sinai schrieb: Der Namensbestandteil "Arya" dieses Ordens will wohl auf uralte frühvedische Zeiten deuten:
"Nach der Einwanderung der Arier (Arya) um 1500 v. Chr. in die nördlichen Flussebenen des Indus und des Ganges begann die frühvedische Zeit (1500–1000 v. Chr.)." Veda - Wikipedia

Wie gesagt, LAG war ein Befürworter von Pali und Sanskrit, und nicht des Tibetischen, weil es aus seiner Sicht uns Europäern zuträglicher sei und sprachlich plausibler. Zusätzlich hat hier sein theravadischer Hintergrund auch noch einen Einfluss. Darum hat er seinem Orden auch einen dazu passenden Namen gegeben. Er konnte nicht ahnen, dass dieser Orden sich Anfang der Neunziger mal spalten, und der eine Zweig dann eingehen würde. Da war er schon gestorben (1985).

Übrigens, sein Buch "Der Weg der weißen Wolken" ist sehr interessant.

Hier habe ich erneut, farblich hervorgehoben, die Antworten direkt reingeschrieben.
#93
(07-06-2025, 09:03)dorjesempa schrieb: Hier habe ich erneut, farblich hervorgehoben, die Antworten direkt reingeschrieben.

Ich habe mir mal herausgenommen, Deine letzten Beitraege zu formatieren. Farben sind hier naemlich eigentlich den Moderatoren vorbehalten.
#94
(07-06-2025, 08:21)dorjesempa schrieb: Was für ein Kokelores. Aber typisch für die damalige Zeit der Seancen, des Stühle- und Gläserrückens. Eine verrückte Zeit (ab dem späteren 19. Jahrhundert). Die Gründe für diesen Hype könnten gewesen sein:  technologischer Fortschritt und Wissenschaft, soziale Umbrüche, mediale Verbreitung, religiöse Pluralisierung.... damals passierte sehr viel in der Gesellschaft, riesige Umwälzungen. Da fing es an, das Abzocken naiver Schäfchen, im größeren Stil.

Tja, und daraus ist dann durch Rudolf Steiner die Anthroposophie entstanden. Und heute schicken immer noch Eltern ihre Kinder in die Waldorfschule, ohne zu wissen, was dahinter steckt.

(07-06-2025, 08:21)dorjesempa schrieb:
(06-06-2025, 21:25)Sinai schrieb: Sorry, das ist mir zu esoterisch

Erstaunliche Erkenntnis, Glückwunsch! Mir auch.

Ha!
#95
(07-06-2025, 09:32)Ulan schrieb:
(07-06-2025, 09:03)dorjesempa schrieb: Hier habe ich erneut, farblich hervorgehoben, die Antworten direkt reingeschrieben.

Ich habe mir mal herausgenommen, Deine letzten Beitraege zu formatieren. Farben sind hier naemlich eigentlich den Moderatoren vorbehalten.

Danke! - Ach, ist das hier umständlich!
#96
(07-06-2025, 09:40)dorjesempa schrieb: Danke! - Ach, ist das hier umständlich!

Ja, besonders nutzerfreundlich ist das Schreiben hier nicht.


Wie stellt man sich das Leben eines solchen Laien-Mitglieds des von Dir beschriebenen Ordens vor? Das ist dann doch sehr aehnlich zu normalen Mitgliedern anderer Religionen, weniger dem, was man sich unter Orden vorstellt, oder?
#97
(07-06-2025, 09:49)Ulan schrieb:
(07-06-2025, 09:40)dorjesempa schrieb: Danke! - Ach, ist das hier umständlich!

Ja, besonders nutzerfreundlich ist das Schreiben hier nicht.


Wie stellt man sich das Leben eines solchen Laien-Mitglieds des von Dir beschriebenen Ordens vor? Das ist dann doch sehr aehnlich zu normalen Mitgliedern anderer Religionen, weniger dem, was man sich unter Orden vorstellt, oder?

Ja und nein.
Zuerst war man im Freundeskreis und besuchte die Veranstaltungen, spirituellen Praktiken und Vorlesungen.
Falls man noch nicht Zuflucht genommen hatte, konnte man das nach frühestens einem Jahr Bedenkzeit tun.
Falls man dann die engere Mitgliedschaft anstrebte, konnte man nach einiger Zeit, das war so ab nach zwei Jahren, die Ordenskandidatur anstreben. Es gab eine feierliche Aufnahme, bei der man dabei die Bodhisattvagelübde ablegte und einen neuen Namen bekam, und man bekam eine Kette mit Emblem (die habe ich noch). Alsdann musste man auch die Puja, die zentrale Zeremonie, durchführen.
Nach zwei Jahren dann, da konnte man die vollen Ordensgelübde ablegen, und man bekam erneut einen neuen Namen (den endgültigen). Dazu musste man sich einen ganzen Tag schweigend zurückziehen. Sowas geschah innerhalb unserer jährlichen Exerzitien, die für gewöhnlich Anfang August stattfanden und eine Woche dauerten, dazu trafen wir uns im Haus der Stille, Roseburg bei Büchen, in Schleswig-Holstein.
Wir waren zwar alle ganz normale Bürger, also Studenten, Akademiker und alle möglichen Berufe waren da vertreten, schwerpunktmäßig viel im sozialen Bereich. Aber wer Kandidat werden wollte, oder volles Ordensmitglied, der bekam schwierige Aufgaben. Themen ausarbeiten, Referate halten, Diskussionsgruppen bilden und dergleichen. Es war nicht wie bei gewöhnlichen Laien. Die Gemeinschaft war klein, in den Neunzigern waren es noch ungefähr fünfzig. Zehn Jahre später vielleicht nur noch 15-20.
Der erste Nachfolger von Lama Anagarika Govinda, Dr. Karl-Heinz Gottmann, erstellte für uns Studienlektüre über den Buddhismus von A-Z. Diese Lektüre musste man gewissenhaft durcharbeiten. Hier nur kurz: Teil 1: "Einführung in den Grundkurs", Teil 2: "Vorbuddhistische Religiosität im indischen Kulturraum", Teil 3: "Denker und Mystiker zur Zeit des Buddha", Teil 4 (kann ich gerade nicht finden, weiß nicht, wo ich das verlegt habe)*) Teil 5: "Schulen und Sekten des indischen Hinayana-Buddhismus", Teil 6: "Das frühe Mahayana", Teil 7: "Die frühe Madhyamaka und das Leben, die Werke und die Wirkung des Nagarjuna, Teil 8, Band 1: "Der Yogacara" - tja, und mehr habe ich nicht, ich weiß nicht, ob das überhaupt weitergeführt wurde, ich glaube eher nicht, denn als Dr. Karl-Heinz Gottmann gestorben war, war der Rest der Gemeinschaft nicht mehr stabil und löste sich dann auf. Aber zwischen dieser Hauptlektüre gab es weitere umfangreiche Speziallektüre, die zum Teil auch von anderen Mitgliedern erstellt und von der Leitung abgesegnet wurden, z. B. Speziallektüre über die Grundlagen des Mandala, über den Borobodur u. ä. Darüberhinaus einen Leitfaden für Ordenskandidaten.
*)Da geht es nach meiner Erinnerung um den Buddha und seine Gemeinschaft selbst, und wie sich dies alles entwickelt hat.

Also, das war alles nicht so einfach, wenn man gleichzeitig ein normales Leben führte mit 8-Stunden-Tag, Familie und sonstigen normalen Verpflichtungen.
Also ungefähr 2 von 6 Wochen Urlaub verbrachte man dort.
Aber es gab auch Freundesgruppen, die sich z. B. monatlich trafen. In Berlin gab es eine, in Landshut und in der Nähe von Stuttgart, außerdem in Detmold. Und eine in Malmö/Schweden.

So, jetzt muss ich abbrechen, habe einen Termin. Bis bald.
#98
(05-06-2025, 21:08)Sinai schrieb: Jetzt bringt petronius schon die Namen durcheinander. Reklov hatte an dorjesempa geantwortet.

ja - und ich reklov

was ist dein problem?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#99
(06-06-2025, 05:31)dorjesempa schrieb: @petronius,
ich stelle mir Dein Porträt vor mit süffisantem Gesichtsausdruck, und, die Lippen spitzend, ironische Nadeln abschießend, wie sie aus Deinem Munde fliegen. Allerdings ist das weder zielführend noch heilsam

dann stell es dir am besten gar nicht erst vor. sonst soll vielleicht ich noch daran schuld sein, wenn du dich krank fühlst...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(06-06-2025, 15:53)Sinai schrieb:
(06-06-2025, 15:44)Ulan schrieb:
(06-06-2025, 15:05)Sinai schrieb: Denn der Europäer vermag sich unter unter diesen Bezeichnungen (Lehre der Älteren, Großes Fahrzeug, Diamantfahrzeug) ohnehin nichts vorzustellen

Sprich von Dir, wenn Du Dich persoenlich meinst.

Mein ganzes Umfeld (alte Schulkollegen, alte Studienkollegen, Arbeitskollegen) vermag sich darunter nichts vorzustellen

das ist bedauerlich, aber keine entschuldigung dafür, daß du nichts von dem annimmst, was man dir erklärt, und darauf eingehst
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(07-06-2025, 13:13)dorjesempa schrieb: Zuerst war man im Freundeskreis und besuchte die Veranstaltungen, spirituellen Praktiken und Vorlesungen.
Falls man noch nicht Zuflucht genommen hatte, konnte man das nach frühestens einem Jahr Bedenkzeit tun.
Falls man dann die engere Mitgliedschaft anstrebte, konnte man nach einiger Zeit, das war so ab nach zwei Jahren, die Ordenskandidatur anstreben. Es gab eine feierliche Aufnahme, bei der man dabei die Bodhisattvagelübde ablegte und einen neuen Namen bekam, und man bekam eine Kette mit Emblem (die habe ich noch). Alsdann musste man auch die Puja, die zentrale Zeremonie, durchführen...

Danke fuer den Einblick. Das war ja dann doch sehr involviert, auch wenn das zeitlich komprimiert erfolgte.

(07-06-2025, 13:13)dorjesempa schrieb: Der erste Nachfolger von Lama Anagarika Govinda, Dr. Karl-Heinz Gottmann, erstellte für uns Studienlektüre über den Buddhismus von A-Z. Diese Lektüre musste man gewissenhaft durcharbeiten. [...] tja, und mehr habe ich nicht, ich weiß nicht, ob das überhaupt weitergeführt wurde, ich glaube eher nicht, denn als Dr. Karl-Heinz Gottmann gestorben war, war der Rest der Gemeinschaft nicht mehr stabil und löste sich dann auf.

Ich muss gestehen, die Literaturliste klang sehr "verkopft". Damit meine ich, das ist mehr so das, was ich lesen wuerde, der ich mich fuer Religionsgeschichte und -soziologie interessiere, als etwas, das ich von einem Ordensanwaerter erwarten wuerde. Nun ja, das kommt wohl in verschiedener Couleur.

(07-06-2025, 13:13)dorjesempa schrieb: Aber zwischen dieser Hauptlektüre gab es weitere umfangreiche Speziallektüre, die zum Teil auch von anderen Mitgliedern erstellt und von der Leitung abgesegnet wurden, z. B. Speziallektüre über die Grundlagen des Mandala, über den Borobodur u. ä.

Hier wird's dann anders. Eine Instruktion zu Grundlagen des Mandala hat eventuell sogar praktische Bedeutung, so man sich damit beschaeftigen will. Beim Borobodur kommt's drauf an: Auflockerung? Droege Faktenaufzaehlung? Das geht so oder so. Fuer unbedingt notwendig halte ich das nicht, ausser mal so eben nebenbei. Hinfahren waere etwas anderes.

(07-06-2025, 13:13)dorjesempa schrieb: Also, das war alles nicht so einfach, wenn man gleichzeitig ein normales Leben führte mit 8-Stunden-Tag, Familie und sonstigen normalen Verpflichtungen.

Ich muss gestehen, das klang auch zum Gutteil irgendwie ueberfluessig. Verstehe mich nicht falsch, ich finde es durchaus wichtig, hier einen Ueberblick zu haben, wenn man ernsthaft Mitglied eines Ordens werden will; aber kommt es nicht eher auf die Ideen an? Kann aber auch sein, dass das gemeint war, und nicht das, was ich verstanden habe.


Ganz nebenbei angemerkt, haben wir auch hier in unserem kleinen Kaff einen buddhistischen Tempel in der thailaendischen Theravada-Tradition. Dort wurde die Kirche einer christlichen Sekte uebernommen.
(07-06-2025, 13:52)petronius schrieb:
(06-06-2025, 05:31)dorjesempa schrieb: @petronius,
ich stelle mir Dein Porträt vor mit süffisantem Gesichtsausdruck, und, die Lippen spitzend, ironische Nadeln abschießend, wie sie aus Deinem Munde fliegen. Allerdings ist das weder zielführend noch heilsam

dann stell es dir am besten gar nicht erst vor. sonst soll vielleicht ich noch daran schuld sein, wenn du dich krank fühlst...

Hihihi! Ich werde nicht krank, esse jeden Tag Brennnesseln.  Icon_cheesygrin
(Zitat Ulan)
"Ich muss gestehen, die Literaturliste klang sehr "verkopft". Damit meine ich, das ist mehr so das, was ich lesen wuerde, der ich mich fuer Religionsgeschichte und -soziologie interessiere, als etwas, das ich von einem Ordensanwaerter erwarten wuerde. Nun ja, das kommt wohl in verschiedener Couleur."
Antwort:
Wir haben auch sehr viel praktiziert, und die Grundlagen dazu wurden ebenfalls sehr gründlich behandelt. Das ganze geschichtliche Hintergrundwissen mit all dem zusammen, das ist eine runde Sache, denn die Praktiken sind ja in der Literatur ebenso eingebettet. Wir waren erleichtert, dass der Ordensleiter diese Abhandlungen für uns geschrieben hatte. So präzise und kompatibel habe ich es sonst nirgendwo erlebt. Überall, wo ich vorher war oder später hingekommen bin, gab es immer nur Ausschnitte, bei denen ich das Gefühl hatte, dass ich mir die Puzzleteile selbst zusammensetzen musste.
(Zitat Ulan)
"Hier wird's dann anders. Eine Instruktion zu Grundlagen des Mandala hat eventuell sogar praktische Bedeutung, so man sich damit beschaeftigen will. Beim Borobodur kommt's drauf an: Auflockerung? Droege Faktenaufzaehlung? Das geht so oder so. Fuer unbedingt notwendig halte ich das nicht, ausser mal so eben nebenbei. Hinfahren waere etwas anderes."
Antwort:
Weder Auflockerung noch dröge Faktenaufzählung. Die Ausarbeitung über den Borobodur war ungewöhnlich, denn dieser Tempelkomplex beinhaltet unzählige Mandaladetails, die zusammen genommen ein einziges großes Mandala bilden. Es ist gewissermaßen ein Mandala in Gebäudeform. Sozusagen eine Widerspiegelung dessen, wie man es übte. Diese Ausarbeitung stammte von Dr. R. R. Kiltz aus Detmold, Neurologe und Psychotherapeut von Beruf und jetzt im Ruhestand. Seine berufliche Spezialität war Transaktionsanalyse, was mit dem Thema "Borobodur" für ihn nur eine weitläufige, und trotzdem faszinierende Verbindung darstellte.
Bevor ich sein Werk las, habe ich den Borobodur auch nur mit touristischen Augen betrachtet, aber von da an war das anders. Vorher hat sich anscheinend niemand an diese Art der Herangehensweise gewagt.

(Zitat Ulan)
"Ich muss gestehen, das klang auch zum Gutteil irgendwie ueberfluessig. Verstehe mich nicht falsch, ich finde es durchaus wichtig, hier einen Ueberblick zu haben, wenn man ernsthaft Mitglied eines Ordens werden will; aber kommt es nicht eher auf die Ideen an? Kann aber auch sein, dass das gemeint war, und nicht das, was ich verstanden habe."
Antwort:
Wenn es mir nur auf meine eigenen Ideen ankommt, dann brauche ich nicht in einen Orden einzutreten. Was für einen Sinn sollte das dann machen?
Dann wäre ein Orden überflüssig wie ein Kropf.
Aber es war ja nicht ohne eigene Ideen, die kamen sowieso dazu. Ich zum Beispiel habe mich aktiv bei der Zeitschrift beteiligt, die regelmäßig erschien. Eine kleine, DIN A5formatige Zeitschrift namens "Der Kreis", mit sehr interessanten Artikeln, die Ordensmitglieder und -freunde geschrieben hatten. Ein Physikprofessor aus Tübingen war dabei, der schrieb am interessantesten. Da ging es oft um Verbindungen und Kontroversen zur Astrophysik, aber auch Themen ais der Biologie.
Ich selbst habe mich dort künstlerisch viel beteiligt, über Begriffe schreibend sinniert, manchmal Gedichte geschrieben und Buchrezensionen.
Schade, dass nachher alles den Bach runterging. Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei, und das ist auch gut so, denn das andere Ende der Wurst besteht noch:
https://maitreya-mandala.de/de/zentrum/m...ya-mandala
Beitrag #91
Bearbeitungsgrund: Zitate formatiert )
(07-06-2025, 08:21)dorjesempa schrieb: Die "Buddhas der fernen Vorzeit" heißen: Vipasyin, Sikhin und Visbabhuj

Dies trägt eine nationalistische Note. Denn warum sollten weise Männer ausgerechnet nur in Indien auf die Welt gekommen sein ??

In der fernen Vorzeit gab es auch andere Völker und Kulturen . . .


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