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Sacidananda Swami
#1
Liebe "Gemeinde",

es gibt herausragende Persönlichkeiten, da ist es wurscht, welcher Organisation sie angehören und womit man das verbindet - ob positiv oder negativ. Allein ihre Ausstrahlung zählt, wobei "zählt" wiederum der falsche Ausdruck ist. Das Zählen ist etwas Rationales und mit unserem diskursiven Denken verbunden. Das diskursive Denken ist sehr wichtig, damit wir im täglichen Leben auf dem Teppich bleiben. Aber wenn unser Herz nicht berührt ist, hat das diskursive Denken keinen Urgrund, worauf es stehen kann. Wenn aber nur das Herz eine Rolle spielt, so fehlt diesem auf ähnliche Weise der Urgrund, indem wir beispielsweise in Schwärmerei fallen. Und so kommt man zu dem Schluss: beide müssen miteinander Hand in Hand gehen, eine harmonische Einheit bilden, wobei: auch "Harmonie" trifft es nicht in angemessener Weise, denn hier geht es nicht um Ästhetik, sondern um ausgewogenes, vollkommenes Zusammenspiel der wesentlichen Aspekte des Lebens, in spiritueller Hinsicht.

Eine solche Persönlichkeit verkörpert Sacidananda Swami.

Ich möchte Euch hier gern erzählen, wie ich dazu gekommen bin, darüber zu berichten, denn in meiner Grundtendenz bin ich Buddhist.
Schon im Alter von nur 13 Jahren kam ich zum Buddhismus, indem ich "durch Zufall" in unserer Stadtbibliothek auf ein Buch stieß, das Grundlagen des Buddhismus beinhaltete (typische Jugendliteratur interessierte mich nicht, sondern hauptsächlich Philosophie und verwandte Themen). Ich war wie elektrisiert, und das war ich ziemlich lange. Mehrere Jahre war ich fest davon überzeugt, dass innerhalb der heute existierenden buddhistischen Richtungen das Theravada, der alte klassische Buddhismus, das A und O sei, und alles andere, also Mahayana/Vajrayana unnötige "Auswucherungen". Um Letzteres besser zu verstehen, so sehe ich es heute, fehlte mir vor allem die Lebenserfahrung.
So weit, so gut.
Nun, eines Tages spazierte ich in Hamburg über den Fischmarkt, auf dem es früher viel Kurioseres zu erblicken gab als heutzutage. Wir befinden uns im Zeitfenster der fortgeschrittenen Siebziger Jahre. Also, auf dem Straßenpflaster, zwischen den Verkaufsbuden, saß eine junge, exzentrisch gekleidete Familie, und die junge Frau spielte auf einem indischen Harmonium, und sie sangen: "Hare Krishna, Hare Krishna, Krishna Krishna, Hare Hare, Hare Rama, Hare Rama, Rama Rama, Hare Hare". Ich war ganz perplex und starrte die unwirkliche Szene an. Später lernte ich in den Semesterferien in Amsterdam eine noch exotischer wirkende Gruppe kennen, die sich singend und tanzend durch die Altstadt bewegte, und wie hypnotisiert folgte ich ihnen, wie die Ratten dem Rattenfänger von Hameln - und landete in der Herengracht. dort gab es köstliches indisches Essen und man konnte ein wenig diskutieren, wie es mein bescheidenes schlechtes Englisch einigermaßen zuließ. Letztendlich habe ich dadurch dann vorher genannte Familie in Hamburg wiedergefunden. Internet gab es ja noch nicht....
Es kam, wie es kommen musste: meine Kontakte wurden immer intensiver, und schließlich gab ich meinen Beruf, mein Hab und Gut und meine Wohnung auf, und schloss mich ihnen an, ließ mich in ihrer damaligen Zentrale, Schloss Rettershof bei Frankfurt, nieder. Es war die ISKCON, die Gemeinschaft für Krishna-Bewusstsein, gegründet von Srila Prabhupada.
Diese Verbindung währte gut drei Jahre (nicht immer an demselben Standort). Rational gesehen war das nicht viel, und doch war es das.

Es kam mir anfangs seltsam vor, einen Persönlichen Gott, in diesem Fall Krishna, zu verehren, gerade mit meinem buddhistischen Hintergrund. Es scheint für Außenstehende widersprüchlich, und das war es auch, denn das grenzte für mich an die Quadratur des Kreises. Mit der Zeit haben mich dann aber die Ausdrücke von Glück und Fröhlichkeit beim Tanzen und Singen vor dem Altar hineingezogen, und sogar intellektuell konnte ich mir selbst und Anderen das plausibel machen.

Doch schlussendlich ist es noch etwas ganz anderes, von viel höherer Qualität und Dimension, wenn man Menschen trifft, die von innen her strahlen, einfach nur strahlen - das ist so etwas Natürliches, dass man sagen kann: das Übernatürliche ist das eigentlich[e] Natürliche, während das scheinbar Natürliche in Wirklichkeit nur Fassade ist. Das kann man nur erfassen, wenn man solchen Persönlichkeiten begegnet.
Man fühlt ein Ziehen in der Herzgegend, man wird demütig und unendlich dankbar, für scheinbare Nichtigkeiten. Solche Begegnungen reinigen, ohne dass man sich anstrengen muss. Man wird demütig, in einer solchen Weise, indem man nicht unterwürfig ist, sondern, indem es einen aufrichtet. Man erstarkt und muss gleichzeitig weinen.
Sehr selten habe ich einen solchen Menschen getroffen wie Sacidananda Swami.
Er war damals keinesfalls ein altersweiser gereifter Lehrer, sondern ungefähr genauso alt wie ich, noch sehr jung also.

Und, was soll ich sagen: im Zeitalter des Internets kam es ganz von selbst so, dass ich ihn wiedergefunden habe: *https://www.sacinandanaswami.com/
Wie man erfährt, ist er sich in diesem Geiste nun schon über 50 Jahre treu geblieben. Das ist für mich ein Ausdruck von großer innerer Kraft.
Schaut Euch auch mal dieses Video an, das sehr berührend ist: *https://www.youtube.com/watch?v=bOxdN0eYTpw

Diese Kraft habe ich nicht, wenn es darum geht, gleichzeitig einer spirituellen Gemeinschaft treuzubleiben.
Es gibt massenweise Widersprüchlichkeiten, auch schon von Anfang an, über den Gründer, Srila Prabhupada, und das zu Recht. Je mehr man sich mit diesen Widersprüchlichkeiten beschäftigt, desto unglücklicher macht es. Zuletzt dreht sich dann immer alles im Kreis, und man möchte sich dann gar nicht mehr irgend einer Gemeinschaft anschließen, zieht sich zurück und ist froh, sein eigener Herr zu sein.
Ich habe damals in der Gemeinschaft erfahren, dass man ablehnend gegenüber Sitzmeditation und "technischen" Meditationsmethoden war. Das wurde als "weniger wertvoll" betrachtet und damit solle man sich deshalb nicht beschäftigen. Desweiteren hatte das Bücherandrehen an Passanten auf der Straße den höchsten Stellenwert, und wer die meisten Bücher verteilte, galt als spirituell besonders fortgeschritten.
Auch philosophisch wurde einiges verdreht: gilt im Hinduismus Krishna als Inkarnation Vishnus, so wurde dort gesagt, Vishnu sei eine Inkarnation Krishnas. Das hatte z. B. zur Folge, dass der Mythos bzw. die Visualisation, dass Vishnu, im kosmischen Schlafe liegend, die unendlichen Universen ein- und ausatmend (was, nebenbei bemerkt, den heutigen Forschungserkenntnissen der Astrophysiker erstaunlich ähnelt), eher zu einer Randerscheinung wurde und dies darum [in Vorträgen] nicht vorherrschend behandelt wurde. Damit konnte ich schlecht klarkommen, aber das verdrängte ich.
Doch eines bleibt, was sich durch das ganze Leben wie ein roter Faden zieht: die spirituelle Sehnsucht, und die wird entfacht, wenn man solchen außergewöhnlichen Persönlichkeiten wie S. Sw. begegnet, denn sie ist echt, auch wenn sie meistens im Alltag überdeckt wird.

Bis zum jetzigen Zeitpunkt habe ich auf meinem spirituellen Weg noch eine Menge erlebt. Aber das ist ein anderes Thema.
Zugleich scheint es mir, dass nicht nur ich, als einzelner Mensch, viel Lebenserfahrung gesammelt habe und gereift bin, sondern auch die Hare-Krishna-Gemeinschaft als Gruppe, auch wenn die Menschen jetzt andere sind und meine damaligen Gefährten wahrscheinlich kaum noch bekannt.
Zudem sind mir auch in ganz anderen Richtungen besondere Menschen begegnet. Immer ist es der Mensch, welcher eine Richtung oder Linie vertritt, egal welcher Religion oder anderer Weltanschauung. Und nur das überzeugt - oder auch nicht.
Jedenfalls, auch wenn die Widersprüchlichkeiten nicht wegzuwischen sind, so ist die Hare-Krishna-Gemeinschaft doch aufgeschlossen, menschlicher und milder geworden. Man kann sich vernünftiger mit ihnen unterhalten und wir sind alle aus dem Kleinkindalter raus. Ich bin erstaunt, wie zugänglich die "Vernunftgewordenen" inzwischen sind und sich ernsthaft auch für klassische Meditationstechniken, interreligiösen Dialog usw. interessieren.

Bemerkenswert ist auch, dass die Gemeinschaft wohl inzwischen von indischen Migranten mit hinduistischen Wurzeln anerkannt ist, denn ihre Veranstaltungen werden von ihnen gern besucht. Und das, obwohl man doch zum Hinduismus gar nicht konvertieren kann; da muss man hineingeboren sein. Auf Videos sieht man, dass sich die Anhängerschaft fifty-fifty zusammensetzt; das war früher nicht so, da erblickte man fast ausschließlich Westler dort.

Ich selbst fühle mich heute dem vajrayanischen Buddhismus zugehörig, allerdings gleichzeitig auf meine ganz eigene Weise.
Und ich führe meine Überzeugung und Verständnis dafür zurück auf die Tatsache, dass ich damals diese Hare-Krishna-Phase durchgemacht habe, wo mir der erste von innen strahlende Mensch begegnete: 

Sacidananda Swami.
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#2
(30-07-2025, 10:24)dorjesempa schrieb: Es kam, wie es kommen musste: meine Kontakte wurden immer intensiver, und schließlich gab ich meinen Beruf, mein Hab und Gut und meine Wohnung auf, und schloss mich ihnen an

Erschütternd.
Haben da nicht deine Alarmglocken geläutet? Was sagten Deine Eltern ?


Spam entfernt - Ulan
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#3
Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass mir hier ein echter praktizierender Hindu antwortet. Mein Herzenswunsch. Zumindest wäre es schön.

Es ist hier ja schließlich die hinduistische Abteilung in diesem Forum.
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#4
@Sinai , ich wünsche mir, dass Du die beiden Videos in Ruhe anschaust, bevor wir weiterdiskutieren.
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#5
mach dir nichts draus, Sinai muss überall seinen 'Senf dazugeben, egal ob er etwas vom Thema versteht oder nicht..
Aut viam inveniam aut faciam
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#6
(30-07-2025, 19:18)d.n. schrieb: mach dir nichts draus, Sinai muss überall seinen 'Senf dazugeben, egal ob er etwas vom Thema versteht oder nicht..

Vielen Dank für Dein Mitgefühl.
Obwohl ich hier noch nicht lange dabei bin, kenne ich das schon lang genug.
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#7
(30-07-2025, 19:10)dorjesempa schrieb: Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass mir hier ein echter praktizierender Hindu antwortet. Mein Herzenswunsch. Zumindest wäre es schön.

Möglicherweise antwortet dir noch "ein echter praktizierender Hindu" - aber wer weiß, ob Dir seine Antwort gefällt?

(30-07-2025, 19:16)dorjesempa schrieb: @Sinai , ich wünsche mir, dass Du die beiden Videos in Ruhe anschaust, bevor wir weiterdiskutieren.

Wann lebten die von Dir erwähnten Vishnu und Krishna ?

Jedenfalls standen den beiden für ihre Predigten keine Videos zur Verfügung, sie konnten das predigen nicht vermeiden und mussten selbst reden

Sie konnten den Leuten auf der Straße nicht sagen "ich wünsche mir, dass Du die beiden Videos in Ruhe anschaust"


Du hast zwar eine Unmenge aus Deinem Leben erzählt (deine Jugend, deine Zeit in Hamburg, deine Zeit in Amsterdam, deine Zeit in Frankfurt) aber was Hare Krishna ist, haben wir von Dir noch nicht gehört, ich weiß nur das, was ich darüber in den Zeitungen gelesen habe
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#8
(30-07-2025, 23:27)Sinai schrieb: Wann lebten die von Dir erwähnten Vishnu...

Ich sollte Dich demnaechst mal fragen, wann dieser Jahwe gelebt hat, und ob der irgendwelche Videos gemacht hat.

Kannst Du nicht mal mit diesem Unsinn aufhoeren? In diesem Thread geht's um etwas ganz anderes.
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#9
(30-07-2025, 10:24)dorjesempa schrieb: Desweiteren hatte das Bücherandrehen an Passanten auf der Straße den höchsten Stellenwert, und wer die meisten Bücher verteilte, galt als spirituell besonders fortgeschritten.

Interessante Beobachtung - wurden die gelobt ?
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#10
Ich wünsche mir, dass dieser Thread wieder gelöscht wird, falls das möglich ist.
Es ist unerträglich, wie hier in den Dreck gezogen wird.
Und ich bedaure, dass ich meinen Entschluss, eine vorübergehende lange Pause zu machen, wieder gebrochen habe.

Dieses Forum ist verseucht.
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#11
Ja sicher kann man das loeschen, auch wenn das hier normalerweise nicht geschieht. Die beiden Leute, die sich garantiert fuer das Thema interessieren wuerden, auch wenn sie keine Hindus sind, haben das noch nicht entdeckt und werden das bei dem Titel wahrscheinlich auch nicht.

Vielleicht solltest Du noch mal sehr eindeutig sagen, warum hier geloescht werden soll, damit gewisse Personen das nicht wieder anders interpretieren koennen, bevor das passiert.
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#12
(31-07-2025, 08:40)dorjesempa schrieb: Dieses Forum ist verseucht.
Wenn Sie Dank dieses(m?) Forums Religionen als Seuchen erkannt haben, wurde hier doch etwas in Richtung Aufklärung bewirkt. Um hier Marketing für Ihre Seuche zu betreiben, sind Sie allerdings etwas dünnhäutig.
Wenn Fundamentalisten ein Problem sind, dann ist das Fundament ein Problem. Irgendein Weiser
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#13
Um das mal etwas anders zu formulieren: zu erfolgreicher Kommunikation gehoeren zumindest zwei.

Ich hatte die Ueberschrift angesprochen: ich glaube nicht, dass sich jemand einfach durch den Namen angesprochen fuehlt. Fuer die Bedeutung spiritueller "Lehrer" dagegen interessieren sich hier mehrere Forumler, und fuer Nahtoderfahrungen und aehnliches noch mehr. Eine etwas breitere, thematisch aussagekraeftigere Ueberschrift wuerde wohl mehr Leute ansprechen.

Der zweite Punkt ist, dass sich die eigentlcihe Thematik hinter einem Video versteckt. So etwas sehen wir hier grundsaetzlich nicht gerne, denn um den Inhalt des Videos geht es ja eigentlich gar nicht im Eingangsbeitrag.

Was den Spam angeht, der muss halt zumindest anfaenglich ignoriert werden.

Was mich selbst angeht, ich bin halt nicht an jedem Tag bereit fuer jedes Thema; fuer manche braucht's eine gewisse Grundstimmung.
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#14
(31-07-2025, 12:26)Ulan schrieb: Ich hatte die Ueberschrift angesprochen: ich glaube nicht, dass sich jemand einfach durch den Namen angesprochen fuehlt.

Mir war und ist der Name in der Überschrift unbekannt, ich war aber neugierig, weil der Thread von dorjesempa - einem Buddhisten - im Bereich Hinduismus eröffnet worden ist
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