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02-08-2025, 01:13
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-08-2025, 01:43 von Sinai.)
Ich empfehle Dir Wörterbücher nicht nur des Altgriechischen, sondern vor allem auch des Althebräischen
Luther stand kein Wörterbuch des Althebräischen zur Verfügung, das gab es 1520 noch nicht; ihm stand nur ein handschriftliches dünnes Vokabelheft zur Verfügung, das Reuchlin mit Hilfe des Rabbi Loans in der damaligen Kaiserstadt Linz an der Donau zusammengestellt hat
(Rabbi Loans war Arzt am Kaiserhof, da er die südlichen Pflanzen kannte)
Aber beim Studieren der Bibel braucht man ein richtiges Wörterbuch, wo neben dem Begriffskern auch der Begriffshof mit allen Zweideutigkeiten oder gar Mehrdeutigkeiten steht
Welches Wörterbuch des Althebräischen nutzt Du ?
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(27-07-2025, 10:20)Ulan schrieb:
(27-07-2025, 10:08)Farius schrieb: Zudem, last but not least, gibt es zwei Stellen von Volkszählungen, dasselbe Ereignis, einmal jedoch auf Anregung von Satan und einmal auf Anregung vom Jahwe. (die Stellen liefere ich, sobald ich die Unterlagen greifbar habe) Ich kann mir gut vorstellen, dass einige der grausamen Verbrechen/Befehle auf das Konto Satans gehen, es ihm aber gelungen ist, es Jahwe in die Schuhe zu schieben.
Satan ist Gottes Lakai. Der tut nichts ohne Billigung seines Herrn.
Lieber Ulan,
wie kommst Du denn auf diese Idee? Immerhin ist er wie ein Blitz in die Hölle gefahren. Lk 10.18
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(27-07-2025, 11:43)Ulan schrieb: "Das Boese" gibt es nicht. Es gibt Menschen mit widerstreitenden Zielen, die oft genug unvereinbar sind. Des Einen Boese ist des Anderen Gute. Insofern halte ich ein Konstrukt wie "das Boese" als Absolutum fuer eine Ablenkung von tatsaechlichen Problemen, die uns von deren Loesung wegfuehrt anstatt sie zu erleichtern.
Lieber Ulan,
„Gut“ ist jenes Denken, Wollen und Handeln, das in Übereinstimmung mit den göttlichen Geboten und Gesetzen ist. Es führt hin zu Gott, erhellt und beleuchtet das Wesen und zieht gute Geister an. „Böse“ ist hingegen jenes Denken, Wollen und Handeln, das gegen die göttlichen Gebote und Gesetze verstösst. Es führt von Gott weg, verdunkelt das Wesen und zieht niedere Geistwesen an.
DAS GUTE ist somit jede Tat, voll bewusst und gewollt ausgeführt, die in Harmonie zum Willen Gottes geschieht. UND DAS BÖSE ist somit jede Tat, die dem Willen Gottes entgegengesetzt ist.
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(27-07-2025, 11:57)Ulan schrieb: Das sieht man uebrigens auch daran, dass es in der Schoepfungsgeschichte den Tag-Nacht-Rhythmus gibt, bevor Sonne, Mond und Sterne erschaffen sind. Und von "Gut" und "Boese" ist hier keine Rede; was "gut" ist, ist, dass Gott was gemacht hatte.
Stattdessen erfindest Du also Deine eigenen Mythologien um die Bibelgeschichten herum, also das, was Du als "Erklaerungsversuch" bezeichnest. Lieber Ulan,
1 Mose 1.4 Und Gott sah, dass das Licht gut war! Da schied Gott das Licht von der Finsternis!!
Nein, natürlich nicht - von gut und böse ist hier überhaupt keine Rede!!
Von der Finsternis hat Gott nicht gesagt, sie sei gut, noch ist erwähnt, er hätte sie gemacht. Er hat sie lediglich vom Licht getrennt. Daraus ist zu schliessen, dass Gott die Finsternis weniger gut fand - vielleicht sogar böse!
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(27-07-2025, 12:25)Flattervogel schrieb: Wenn man die Schöpfungsgeschichte isoliert von anderen Mythen (ich schließe mich hier auch im Prinzip Ulan an, der Begriff Mythos hat nicht automatisch eine negative Konnotation) sieht, ist das in der Tat eine spannende Frage.
Allerdings findet man diesen Urzustand mit Chaos, Wasser und/oder Finsternis etc. in vielen anderen Schöpfungsmythen. Ich halte es für eine alte Idee, wie sich die Menschen den Ursprung der Welt vorgestellt haben und finde den Gedanken für Gesellschaften, die nichts über Kosmologie wissen, nicht mal abwegig.
Es stimmt, dass er sagt, dass das Licht gut war, in Gen 1,5 steht aber doch explizit, dass die jetzt voneinander getrennten Zustände Tag und Nacht sind?
Ich habe nicht die eventuell vorhandenen Lücken als zwanghaft bezeichnet, sondern deinen Versuch alles in ein gemeinsames Narrativ zu stecken. Lieber Flattervogel,
Ja, ähnliche Schöpfungsberichte finden wir bei anderen Völkern.
In Gen. 1.5 wird lediglich die Finsternis Nacht und das Licht Tag genannt. Doch die Gestirne wurden erst später erschaffen. So bleibt offen, ob hier etwas anderes ausgesagt werden soll?
Mit der Erschaffung des Lichts sind wahrscheinlich sein Sohn Christus und die Engel gemeint. Wie oft hat Jesus von sich gesagt, er sei das Licht der Welt?
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(02-08-2025, 01:13)Sinai schrieb: Ich empfehle Dir Wörterbücher nicht nur des Altgriechischen, sondern vor allem auch des Althebräischen
Du lenkst schon wieder von meiner Aussage ab. Ich kritisiere nicht den Gebrauch von Woerterbuechern, sondern wie Du sie gebrauchst, also Deine Methodik. Du nimmst ein Woerterbuch nur in die Hand, um Deine persoenlichen religioesen Vorstellungen zu immunisieren. Du entscheidest Dich fuer vollkommen unsinnige Uebersetzungen, die den Kontext, in dem das Wort steht, vollkommen ignorieren, um Deine liebgewonnenen Vorstellungen zu retten, und wenn Dir das nicht gelingt, redest Du von angeblichen Mehrdeutigkeiten, die nicht existieren. Wohlgemerkt, auch wenn ein Wort viele verschiedene Bedeutungen haben kann, geht aus dem Kontext normalerweise hervor, was hier gemeint ist.
Was Du hier dauernd machst, ist, Woerterbuecher zu missbrauchen, um Nebelbomben zu werfen. Das solltest Du Dir abgewoehnen.
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(02-08-2025, 08:07)Farius schrieb: (27-07-2025, 10:20)Ulan schrieb: Satan ist Gottes Lakai. Der tut nichts ohne Billigung seines Herrn.
Lieber Ulan,
wie kommst Du denn auf diese Idee? Immerhin ist er wie ein Blitz in die Hölle gefahren. Lk 10.18
Na und? Ignorieren wir hier einfach mal, dass Satan hier mit Luzifer in einen Topf geworfen wird, da das ja irgendwann mal Tradition geworden ist. Die "Hoellenfahrt" war eine Strafe Gottes fuer (angebliches) Fehlverhalten, ja. Nur, das aendert doch nichts an meiner Aussage; wenn Satan aus seinem Gefaengnis heraus erlaubt ist, die Geschicke der Welt zu leiten, so kann das nur mit Billigung seines Herrn geschehen. Verantwortlich ist und bleibt dabei natuerlich Gott selbst.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-08-2025, 12:22 von Ulan.)
(02-08-2025, 08:40)Farius schrieb: 1 Mose 1.4 Und Gott sah, dass das Licht gut war! Da schied Gott das Licht von der Finsternis!!
Nein, natürlich nicht - von gut und böse ist hier überhaupt keine Rede!!
In Genesis 1 ist bei "gut" immer der Blick des Handwerkers (hier Gott) auf seine Arbeit gemeint, keine ethische Wertung wie "gut vs. boese". Das Gegenteil hier waere "schlampige Arbeit".
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(02-08-2025, 08:24)Farius schrieb: (27-07-2025, 11:43)Ulan schrieb: "Das Boese" gibt es nicht. Es gibt Menschen mit widerstreitenden Zielen, die oft genug unvereinbar sind. Des Einen Boese ist des Anderen Gute. Insofern halte ich ein Konstrukt wie "das Boese" als Absolutum fuer eine Ablenkung von tatsaechlichen Problemen, die uns von deren Loesung wegfuehrt anstatt sie zu erleichtern.
Lieber Ulan,
„Gut“ ist jenes Denken, Wollen und Handeln, das in Übereinstimmung mit den göttlichen Geboten und Gesetzen ist. Es führt hin zu Gott, erhellt und beleuchtet das Wesen und zieht gute Geister an. „Böse“ ist hingegen jenes Denken, Wollen und Handeln, das gegen die göttlichen Gebote und Gesetze verstösst. Es führt von Gott weg, verdunkelt das Wesen und zieht niedere Geistwesen an.
DAS GUTE ist somit jede Tat, voll bewusst und gewollt ausgeführt, die in Harmonie zum Willen Gottes geschieht. UND DAS BÖSE ist somit jede Tat, die dem Willen Gottes entgegengesetzt ist.
Ja, und das interpretiert jeder, wie er will. Das sieht man ja daran, was alles im Verlauf der Geschichte als "Gottes Wille" bezeichnet wurde, selbst in der Bibel selbst, wie als Gott die Israeliten dafuer bestrafte, weil sie Frauen und Kinder ihrer eroberten Staedte am Leben gelassen hatten. Insofern sind Kategorien wie "gut" und "boese" immer subjektiv; als absolute Grundsaetze gibt es die nicht.
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02-08-2025, 12:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-08-2025, 12:39 von Flattervogel.)
Farius schrieb:Lieber Flattervogel,
Ja, ähnliche Schöpfungsberichte finden wir bei anderen Völkern.
Und was schließt du für dich daraus?
Farius schrieb:In Gen. 1.5 wird lediglich die Finsternis Nacht und das Licht Tag genannt. Doch die Gestirne wurden erst später erschaffen. So bleibt offen, ob hier etwas anderes ausgesagt werden soll?
Ja, aber das widerspricht ja dann deiner Intepretation. Wenn da schon eine Erläuterung mitgliefert wird, warum sollte dann etwas ganz anderes gemeint sein?
Ulan hatte ja an anderer Stelle schon zu bedenken gegeben, dass in der damaligen Vorstellung Gestirne nicht zwingend als die Hauptlichtquelle angenommen wurden.
Für mich liest sich der Anfang von Genesis so, dass Gott das Licht erschafft um den Tag/Nacht Rhythmus einzuläuten. Lutherbibel:
Zitat:Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.
Für mich ist das sehr eindeutig.
Farius schrieb:Mit der Erschaffung des Lichts sind wahrscheinlich sein Sohn Christus und die Engel gemeint. Wie oft hat Jesus von sich gesagt, er sei das Licht der Welt?
Jesus spricht im NT gern in Gleichnissen, bezeichnet sich dort u.a. auch als Brot und Tür. Einen Zusammenhang zwischen der Genesis, wo Licht eindeutig als das natürliche Phänomen gemeint ist und dem NT, wo Licht bildlich verwendet wird, sehe ich deshalb nicht.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-08-2025, 16:31 von Sinai.)
(02-08-2025, 12:07)Ulan schrieb: Wohlgemerkt, auch wenn ein Wort viele verschiedene Bedeutungen haben kann, geht aus dem Kontext normalerweise hervor, was hier gemeint ist.
Du begibst dich aber auf sehr dünnes Eis !
Und meine Frage hast Du auch nicht beantwortet:
(02-08-2025, 01:13)Sinai schrieb: Welches Wörterbuch des Althebräischen nutzt Du ?
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(02-08-2025, 16:29)Sinai schrieb: (02-08-2025, 12:07)Ulan schrieb: Wohlgemerkt, auch wenn ein Wort viele verschiedene Bedeutungen haben kann, geht aus dem Kontext normalerweise hervor, was hier gemeint ist.
Du begibst dich aber auf sehr dünnes Eis !
Keineswegs! Wie schon mehrfach festgestellt, ist an dieser Stelle vollkommen klar, was gemeint ist. Du redest da nur drum herum und veschwendest unsere Zeit mit unsinnigen Fragen.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-08-2025, 18:49 von Sinai.)
(02-08-2025, 17:59)Ulan schrieb: Wie schon mehrfach festgestellt, ist an dieser Stelle vollkommen klar, was gemeint ist.
Du redest selbstbewusst wie ein Papst nach dem Jahr 1870 (nach Verkündigung des Unfehlbarkeitsdogmas vom Ersten Vatikanischen Konzil)
Obwohl ich die Lesart der Einheitsübersetzung von Lukas 23,43 teile - und daher in Beitrag #132 die abweichende Argumentation der Zeugen Jehovas als "nicht schlüssig" bezeichnete - ist beim Lesen anderer Stellen der Bibel vieles nicht vollkommen klar. Und um die geht es hier bei der Frage der Wörterbücher
Zur Erinnerung:
Lukas 23,43 "Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein." Einheitsübersetzung
Diese Lesart der Einheitsübersetzung ist schlüssig.
Aber es gibt viele andere Bibelstellen, die schwer zu deuten und interpretatorisch herausfordernd sind, diese führen den Ausleger unweigerlich auf unsicheres Terrain
Beispielsweise:
Genesis 6,1-4 - Die "Gottessöhne" und die Riesen
"sahen die Gottessöhne, wie schön die Menschentöchter waren, und sie nahmen sich von ihnen Frauen, wie es ihnen gefiel..."
Schwierig, weil unklar ist: Wer sind die "Gottessöhne"? Engel? Mächtige Menschen? Götter?
Die "Riesen" (Nephilim) werfen Fragen nach Mythologie und Ursprung auf
Exodus 4,24-26 - Gott will Mose töten!
"Unterwegs am Rastplatz trat der Herr dem Mose entgegen und wollte ihn töten."
Irritierend: Warum will Gott seinen erwählten Boten töten?
Offenbarung 13,1 - das Meer (?)
"Und ich sah: Ein Tier stieg aus dem Meer, mit zehn Hörnern und sieben Köpfen."
Ist hier ein buchstäblicher Ozean gemeint oder ist mit "Meer" revolutionäres Volk gemeint ?
Die Geheime Offenbarung ist zwar auf Altgriechisch geschrieben, aber gibt so keinen Sinn. Im Althebräischen hat aber Wasser die Nebenbedeutung revolutionärer Massen
Offenbarung 13,18- Die Zahl 666
"Hier braucht man Kenntnis. Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres. Denn es ist die Zahl eines Menschennamens; seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig."
Dies birgt Stoff für Spekulationen und Symboldeutung ohne Ende
Zahlensymbolik? Kaiserkritik? Prophetische Warnung?
Obwohl die Geheime Offenbarung auf Altgriechisch geschrieben wurde, mag es sinnvoll sein, sich mit Althebräischer Denkart und Symbolik auseinanderzusetzen, der 6. Buchstabe im Alefbet ist das w
Einfach die Bibel zu lesen wie eine Tageszeitung bringt halt nichts.
Sie steckt voller Geheimnisse - und um diese zu verstehen, bedarf es hochwertiger Wörterbücher (Althebräisch und Altgriechisch) um die konkrete Bedeutung mancher Wörter im Text zu erforschen
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(27-07-2025, 14:14)petronius schrieb: (27-07-2025, 09:16)Farius schrieb: Zudem bleibt die Frage offen, wie Gott überhaupt auf die Idee kommt, seine Geschöpfe erstmals zu prüfen!!?
der gott des at ist nun mal ein verschlagener, hinterlistiger, grausamer und eifersüchtiger charakter, ohne skrupel gegenüber seinen angeblichen geschöpfen
Lieber Petronius,
ja, wen Gott liebt, den züchtigt er!
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(27-07-2025, 14:22)petronius schrieb:
es gibt keine lösung, weil es kein problem gibt. sinn mußt schon du selber deinem leben abringen. und wenn du diesen sinn darin siehst, "über den tellerrand" zu fantasieren, ist das eben so und auch ok für mich. nur kannst du nicht verlangen, daß andere deine fantasien kritiklos übernehmen
erst "ein böses" anerkennen zu müssen, um zu seinem lebenssinn zu kommen, erscheint mir bizarr Lieber Petronius,
ja klar, der Lebenssinn. Geld, Macht und Vergnügen!! Wie hat mir das entgehen können? Und natürlich sehen, dass die Classe Politique, früher Klerus - immer genügend Mittel hat, ein vergnügliches, unbeschwertes Leben hat.
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