Warum betet ein gekreuzigter Gott zu sich selbst "Oh Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun...?". Theatralische Showeinlage?
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Die trinitätslehre
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23-09-2009, 15:15
(23-09-2009, 14:11)helmut schrieb: Auch Muslime glauben daran, dass Gott Gebete hört, und sich jedem Gläubigen so widmet, als ob er nichts Anderes zu tun hätte. Und du brauchst nur mal abzuschätzen, wie oft Menschen zu Gott beten, um zu sehen, dass Gott "multitaskingfähig" ist was hat das mit "trinität" zu tun? daß menschen zu göttern beten, hat ja noch nicht mal was damit zu tun, daß diese auch nur existierten... Zitat:Gott ist schließlich kein Mensch, der Mensch ist zwar Bild Gottes, aber nur als Mann und Frau (1.Ms 1,27) war jesus dann kein mensch oder ist jesus nicht gott? Zitat:Ich hab dir schon einmal einen Link dazu reingestellt, wenn du über die Trinitätslehre reden willst und noch nicht mal zur Kenntnis nimmst wo du sie nachlesen willst, dann bleibe ignorant zur trinität darf ich mir noch immer meine eigenen gedanken machen und muß mir diese nicht von dir vorschreiben lassen Zitat:Und wie erkläre ich eine Theorie voller Spitzfindigkeiten, ohne spitzfindig zu werden? das ist entweder dein problem oder das der theorie was aber eine "Theorie voller Spitzfindigkeiten" praktisch wert sein soll (außer als mittel zum streit um des kaisers bart), das weiß ich nicht Zitat:Und was Hypostase betrifft: da musst du dich entscheiden, ob du was über die Trinitätslehre oder über Trinität wissen willst. klingt so, als würde ich darüber gar nicht erst viel wissen wollen. und als könnte diese streiterei auch dem christlich gläubigen reichlich egal sein Zitat:Zumal auch das keine vollständige "Erklärung der Trinität" ist, eben weil Gott unser Denken übersteigt find ich klasse. gott übersteigt dein denken, aber daß mein denken auf alle fälle falsch sein muß, dessen bist du dir gewiß... :icon_cheesygrin: Zitat:Deshalb komme ich noch mal aufs Dreieck zurück. Ein Dreieck hat drei Seiten (Gott hat sich uns in drei Hypostasen offenbart), aber es nicht einfach eine Menge von drei Linien, sondern eine Fläche (es sind nicht Götterpersonen, sondern ein Gott). Das heißt aber nicht, dass die Seiten untereinander identisch sind (die drei Hypostasen sind voneinander verschieden) diese dreiecksbeispiel paßt dich wunderbar auf mein bild von muhammad in den drei aspekten gigolo, sugar daddy und guru was ist also dein problem?
Damit kommen Christen immer, dass Gott unser Denken übersteigt, wenn ihnen nichts mehr einfällt. Das Christentum basiert auf einer Offenbarung Gottes, sie basiert auf "Gottesverstehern" (Priester, Papst im Katholizismus etc.),darauf, dass er sich mitgeteilt hat (oder es noch tut) und uns Regeln vorschreibt. Wie können wir die korrekt befolgen, wenn er unser Denken übersteigt? Oder übersteigt er unser Denken erst, wenn es Gläubigen nicht in den Kram passt?
23-09-2009, 15:31
(23-09-2009, 15:19)Romero schrieb: Damit kommen Christen immer, dass Gott unser Denken übersteigt, wenn ihnen nichts mehr einfällt. Das Christentum basiert auf einer Offenbarung Gottes, sie basiert auf "Gottesverstehern" (Priester, Papst im Katholizismus etc.),darauf, dass er sich mitgeteilt hat (oder es noch tut) und uns Regeln vorschreibt. Wie können wir die korrekt befolgen, wenn er unser Denken übersteigt? Oder übersteigt er unser Denken erst, wenn es Gläubigen nicht in den Kram passt? das allerdings scheint bei den religionen verbreitet üblich zu sein, sich jedenfalls nicht auf christen zu beschränken schau dir nur mal jakow an: auf der einen seite behauptet er, es gehe darum , gottes willen zu befolgen (der in geboten, mitzwot usw. festgelegt sei), und wenn man fragt, wie das mit diesen geboten denn konkret zu verstehen sei, kommt er damit an, daß man ja nicht wissen könne, was gott eigentlich will...
23-09-2009, 16:57
Jetzt muss ich doch mal meinen Kommentar dazu abgeben, weil ich es immer wieder „lustig“ finde, über die Trinität zu diskutieren. Diese Diskussion läuft wirklich schon seit Jahrhunderten und ist noch keinen Schritt weiter gekommen...
Bei allen Erklärungsversuchen ist mir immer wieder aufgefallen, dass es keiner wirklich zufriedenstellend erklären kann - zumindest nicht zu meiner Zufriedenheit erklären kann. Wenn man da an Einstein denkt, der so etwas gesagt hat wie „Wer etwas wirklich verstanden hat, kann es einem Kind erklären“ denke ich mir: wenn's keiner erklären kann, hat's auch keiner verstanden, und wenn's keiner verstanden hat, dann vielleicht weil's gar nicht stimmt... Weder die Erklärungsversuche von Helmut noch der Link zur Wikipedia – Seite haben bei mir gefruchtet. Letzteres versucht meiner Meinung nach auf unterschiedlichste Arten, zum Ausdruck zu bringen was ich mathematisch als 3=1 ausdrücken würde – und irgendwie gelingt es nicht ganz, ich finde Widersprüche. Der vorletzte Satz erklärt allerdings sehr viel finde ich, da heißt es „Dies ist der katholische Glaube“. Und dann wird es mir wieder klar: Das haben sich die Leute im 4. Jahrhundert „zusammengebastelt“, und haben das zu ihrer Religion gemacht - warum? Keine Ahnung. Ausschlaggebend für mich ist nur eines - ich bin mir sehr sicher, dass es sich bei der Trinitätslehre nicht um die Lehre von Jesus von Nazareth handelt... Darum glaube daran wer will, und wer nicht will, der eben nicht.... Selig sollen alle werden.... zanzibar
23-09-2009, 17:11
Guter Beitrag Zanzibar
23-09-2009, 19:33
(23-09-2009, 16:57)zanzibar schrieb: Jetzt muss ich doch mal meinen Kommentar dazu abgeben, weil ich es immer wieder „lustig“ finde, über die Trinität zu diskutieren. Diese Diskussion läuft wirklich schon seit Jahrhunderten und ist noch keinen Schritt weiter gekommen... ob "es stimmt", also real ist, ist für mich nicht gläubigen gar nicht die frage. für mich ist die frage, ob und wie das konzept als solches "stimmig" ist, also was es letztlich auch rüberbringen soll. so, wie ich es verstehe, ist es für mich stimmig das heißt natürlich noch lange nicht, daß es für jemand anderen überzeugend sein muß Zitat:Ausschlaggebend für mich ist nur eines - ich bin mir sehr sicher, dass es sich bei der Trinitätslehre nicht um die Lehre von Jesus von Nazareth handelt... nicht nach dem, was uns nach gängiger lehre von diesem jesus überliefert sein soll. richtig Zitat:Darum glaube daran wer will, und wer nicht will, der eben nicht.... das sowieso wer trinität will, sucht sich schon die, welche ihm paßt helmut (Beitrag 49) schrieb:Ekkard schrieb:Die Trinität ist ein dem Christentum um seiner Einheit willen vom Kaiser Konstantin aufgezwungenes Bekenntnis. helmut schrieb:Bion schrieb: Die Trinität wurde von Konstantin eingebracht. Das ist wieder einmal verkürzend entstellende Helmut'sche Zitiertechnik. Tatsächlich hat Bion geschrieben: Zitat:Ekkard hat dazu schon irgendwo einmal angemerkt: Dazu hielt ich fest: Die Gedanken dazu stammen aus der Umgebung des Kaisers, vielleicht auch von ihm selbst. Besser formuliert wäre gewesen: Die Gedanken dazu, wie sie im Kernsatz des Glaubensbekenntnisses von Nizäa formuliert wurden, stammen aus der Umgebung des Kaisers, vielleicht auch von ihm selbst. helmut (Beitrag 72) schrieb:Bion schrieb:Sollte Dein Informant das alles, was in Standardwerken zur Entwicklung der Trinitätslehre, zum arianischen Streit, zum Lehrbrief Leos und der Zwei-Naturen-Lehre zu finden ist, widerlegt haben, lass uns Details wissen!Was steht denn da drin? Ich hatte nur was über Konstantin und das Konzil von Nizäa gesagt, und der These widersprochen, die Trinitätslehre wär von Konstantin erfunden worden. Geht der Brief von Leo darauf ein? Ich will nochmals festhalten, dass der oben angemerkte Satz von Ekkard so richtig ist, wie ein Sachverhalt mit einem Satz eben richtig dargestellt werden kann, für dessen umfassende Darstellung man einige 100 Seiten benötigen würde. Hingegen ist die von Dir vorgestellte Version, wonach die abschließende Form (der) Trinitätslehre 451 auf dem Konzil von Chalzedon beschlossen worden sei, falsch. Das von Dir erwähnte Konzil von Chalzedon (451) hat sich nur mit einem Nebenthema zur Trinität, nämlich der Lehre von den zwei Naturen Christi beschäftigt, wie auch der von mir erwähnte Lehrbrief Leos, zu dem Du nachgefragt hast. Zur Trinitätslehre gibt es vom Konzil von Chalzedon kein dogmatisches Dokument. Dogmatische Dokumente zur Trinität sind: Der Brief des Papstes Dionysius an den Bischof Dionysius von Alexandria (um 260) Das Nizäno-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis (381) Die Dokumente zur Trinität, die auf der römischen Kirchenversammlung unter Papst Damasus I. (382) verabschiedet wurden Das Glaubensbekenntnis der XI. Kirchenversammlung zu Toledo (675) Die Dokumente zur Trinität, die auf der IV. Kirchenversammlung im Lateran (1215) verabschiedet wurden Die Dokumente zur Trinität, die auf der Kirchenversammlung zu Florenz (1438-1445) verabschiedet wurden Nachdem ich einiges dazu nachgelesen habe, lege ich unter einem neuen Thema die dogmengeschichtliche Entwicklung der Trinität, die im Grunde mit 381 abgeschlossen war, etwas detaillierter vor.
MfG B.
26-09-2009, 12:45
(23-09-2009, 14:56)Romero schrieb: Warum betet ein gekreuzigter Gott zu sich selbst "Oh Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun...?". Theatralische Showeinlage?Du meinst sicher Vater vergibt ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun Deine Frage müssen die beantworten, die das für ein Selbstgespräch halten. Laut Trinitätslehre ist das kein Selbstgespräch, da Jesus nicht der Vater ist.
Relativismus: "du hast deine Wahrheit, ich habe meine, beide sind richtig"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"
26-09-2009, 13:13
(23-09-2009, 15:15)petronius schrieb: was hat das mit "trinität" zu tun?Dass die platten Erklärungen zur Einheit Allahs, die manche Muslime abgeben, auch gemäß dem islamischen Glauben nicht richtig sind. Jede Erklärung, wie Gott gleichzeitig viele Gebete beantworten kann, ohne seine Aufmerksamkeit zu teilen, kann als Basis für das benutzt werden, um die Trinitätslehre kompatibel mit dem Monotheismus zu machen. (23-09-2009, 15:15)petronius schrieb:Ich habe vom dreeinigen Gott gesprochen. Ja, Jesus ist Mensch, und er ist göttlich.Zitat:Gott ist schließlich kein Mensch, der Mensch ist zwar Bild Gottes, aber nur als Mann und Frau (1.Ms 1,27)war jesus dann kein mensch oder ist jesus nicht gott? Zitat:zur trinität darf ich mir noch immer meine eigenen gedanken machen und muß mir diese nicht von dir vorschreiben lassenNatürlich darfst du, und diese Gedanken können auch von der Trinitätslehre abweichen. Nur die Trinitätslehre ist eben vor ca. 1600 Jahren formuliert worden. Zitat:das ist entweder dein problem oder das der theorieOder ein Problem des Gegenstands, der von der Theorie behandelt wird. Zitat:find ich klasse. gott übersteigt dein denken, aber daß mein denken auf alle fälle falsch sein muß, dessen bist du dir gewiß...Noch einmal: die Trinitätslehre kann ich mit deinem Denken vergleichen, du auch, wenn du dir die für diese Lehre maßgeblichen Dokumente anschaust. Es ist ein Unterschied ob du sagst, dass die Trinität was anderes ist als die Trinitätslehre besagt, oder ob du was als Trinitätslehre bezeichnest, was etwas anderes ist als das, was als Trinitätslehre formuliert wurde. Zitat:Und vermutlich passt das auch auf die mathematische Struktur des dreidimensionalen Raums und Hundert Millionen andere Möglichkeiten.Zitat:Deshalb komme ich noch mal aufs Dreieck zurück. ...diese dreiecksbeispiel paßt dich wunderbar auf mein bild von muhammad in den drei aspekten gigolo, sugar daddy und guru In meinem Bild entspricht Muhammad einer Linie und Gott einem Dreieck. Wenn du Muhammad mit einem Dreieck vergleichst, ist das ein anderes Bild, du hast dann, mathematisch formuliert, eine andere "Abbildungsvorschrift" von Subjekten auf geometrische Objekte.
Relativismus: "du hast deine Wahrheit, ich habe meine, beide sind richtig"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen" (26-09-2009, 12:45)helmut schrieb:(23-09-2009, 14:56)Romero schrieb: Warum betet ein gekreuzigter Gott zu sich selbst "Oh Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun...?". Theatralische Showeinlage?Du meinst sicher Vater vergibt ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun Oh, das ändert alles :icon_rolleyes: Jesus ist doch Gott..
26-09-2009, 14:32
(23-09-2009, 21:51)Bion schrieb::icon_rolleyes: Du beklagst dich, weil ich einen Satz, den ich kommentierte, so zitiert habe, dass nicht klar war, dass es ein Satz war, dem du zugestimmt hast, sondern vom Forensystem als ein Satz von dir bezeichnet wurde? Mir kams auf die Satzaussage an.helmut schrieb:Bion schrieb: Die Trinität wurde von Konstantin eingebracht.Das ist wieder einmal verkürzend entstellende Helmut'sche Zitiertechnik. Tatsächlich hat Bion geschrieben: Zitat:Besser formuliert wäre gewesen:Dann erklär mal genau, welche "Gedanken" du genau meinst. Zitat:Hingegen ist die von Dir vorgestellte Version, wonach die abschließende Form (der) Trinitätslehre 451 auf dem Konzil von Chalzedon beschlossen worden sei, falsch.Inwiefern? Ach so: Zitat:Das von Dir erwähnte Konzil von Chalzedon (451) hat sich nur mit einem Nebenthema zur Trinität, nämlich der Lehre von den zwei Naturen Christi beschäftigt, wie auch der von mir erwähnte Lehrbrief Leos, zu dem Du nachgefragt hast.also erst mal halte ich fest, dass der Brief von Leo nicht, wie von dir suggeriert, bestätigt dass das Bekenntnis von Nizäa auf Konstantin oder "den Kaiserhof" zurückgeht. Das wär schon mal geklärt. Dann stell ich fest, dass ich mich unklar ausgedrückt habe. Ich wollte nicht sagen, dass das Bekenntnis von Chalzedon die gesamte Trinitätslehre enthält. Aber das Konzil von Chalcedon ist das letzte Konzil zum Thema Trinität, dessen Bekenntnis von allen großen Kirchen (Katholisch, Orthodox, Lutheraner und Reformierte) als verbindlich anerkannt wird. Alle späteren Konzilsentscheidungen sind somit nicht mehr Ausdruck der allgem eine christlichen Trintätslehre, sondern Speziallehren der Kirchen, die sie für verbindlich halten. Zitat:Zur Trinitätslehre gibt es vom Konzil von Chalzedon kein dogmatisches Dokument.Einspruch, die Frage nach den "zwei Naturen Christi" ist ein wichtiger Teil der Trinitätslehre. Laut Rö 10,9 wird gerettet, wer Jesus als Herr (κυριος) bekennt und an seine auferstehung glaubt, wer weiterliest entdeckt in Rö 10,13, dass mit diesem κυριος der HERR (יהיה) gemeint ist, also Gott. Und in 1.Jh 4,2-3 wird jemand, der bestreitet, dass Jesus Mensch wurde, als Antichrist bezeichnet. Im Vergleich dazu ist die Frage, ob der Heilige Geist eine göttliche Hypostase ist, ein Nebenthema! Die Diskussionen um die Trinität begannen mit der Frage nach der "Natur" Christi! Zitat:Dogmatische Dokumente zur Trinität sind:Das scheint jetzt eine katholische Liste zu sein und keine allgemein christliche.
Relativismus: "du hast deine Wahrheit, ich habe meine, beide sind richtig"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"
26-09-2009, 15:41
(26-09-2009, 13:13)helmut schrieb:(23-09-2009, 15:15)petronius schrieb: was hat das mit "trinität" zu tun?Dass die platten Erklärungen zur Einheit Allahs, die manche Muslime abgeben, auch gemäß dem islamischen Glauben nicht richtig sind. Jede Erklärung, wie Gott gleichzeitig viele Gebete beantworten kann, ohne seine Aufmerksamkeit zu teilen, kann als Basis für das benutzt werden, um die Trinitätslehre kompatibel mit dem Monotheismus zu machen das ist aber eine lustige idee! dann ist gott also nicht nur dreifaltig, sondern spaltet sich in so viele milliarden "hypostasen" auf, wie grade menschen am beten sind? Zitat:Ich habe vom dreeinigen Gott gesprochen. Ja, Jesus ist Mensch, und er ist göttlich dann war also dein spruch Gott ist schließlich kein Mensch unsinn? danke Zitat:In meinem Bild entspricht Muhammad einer Linie und Gott einem Dreieck. Wenn du Muhammad mit einem Dreieck vergleichst, ist das ein anderes Bild, du hast dann, mathematisch formuliert, eine andere "Abbildungsvorschrift" von Subjekten auf geometrische Objekte. das formulier mir doch bitte mal wirklich mathematisch. bislang sagst du doch bloß: wenn du gott mit dem dreieck vergleichst, ist das richtig, und wenn ich muhammad mit dem dreieck vergleiche, ist es falsch (26-09-2009, 14:32)helmut schrieb:(23-09-2009, 21:51)Bion schrieb: Zur Trinitätslehre gibt es vom Konzil von Chalzedon kein dogmatisches Dokument.Einspruch, die Frage nach den "zwei Naturen Christi" ist ein wichtiger Teil der Trinitätslehre. Laut Rö 10,9 wird gerettet, wer Jesus als Herr (κυριος) bekennt und an seine auferstehung glaubt, wer weiterliest entdeckt in Rö 10,13, dass mit diesem κυριος der HERR (יהיה) gemeint ist, also Gott. Und in 1.Jh 4,2-3 wird jemand, der bestreitet, dass Jesus Mensch wurde, als Antichrist bezeichnet. Im Vergleich dazu ist die Frage, ob der Heilige Geist eine göttliche Hypostase ist, ein Nebenthema! helmut schrieb:Das scheint jetzt eine katholische Liste zu sein und keine allgemein christliche. Allgemein christlich? Als ob die Evangelikalen für's Allgemein-Christliche sprechen könnten!? Wenn jetzt ein Streit beginnen soll, was nach Luther und Calvin an bis zur Spaltung getroffenen kirchlichen Lehrentscheidungen noch Gültigkeit haben könnte, ist das ein weites Feld. Aus protestantischer (in Deinem Fall evangelikaler) Sicht, werde ich jedenfalls nicht versuchen, Antwort zu geben. Die offizielle katholische Position ist eindeutig, und diese habe ich dargestellt. Wer nun protestantischerseits alle ökumenischen Konzile, oder vielleicht doch nur die ersten vier, und wenn, dann mit der lutherischen Einschränkung, wonach "auch Konzile irren können", anerkennen oder nicht anerkennen will, über das werde ich mich nicht weiter ereifern. Dein Einspruch kann jedenfalls nicht darüber hinwegtäuschen, dass das, was Du behauptet hast, dogmengeschichtlich eben nicht richtig dargestellt ist. Bei der Beantwortung solcher Fragen werde ich mich auch zukünftig mehr an Neuner-Roos (Urkunden der Lehrverkündigungen), an K. Rahner, an H. Vorgrimler, etc. halten und weniger an "helmut". Dort, bei Neuner-Roos und K. Rahner, wird Trinitätslehre und Zwei-Naturen-Lehre auseinandergehalten. Übrigens: Auch zur Zwei-Naturen-Lehre sind noch nach Chalzedon (451) dogmatische Dokumente verabschiedet worden, zB auf dem 2. u. 3. Konzil zu Konstantinopel (553 und 680-681). Auf zwei Konzilen also, die von den meisten christlichen Kirchen anerkannt werden. Ob dazu auch Deine evangelikale Gemeinde gehört, das kann ich natürlich nicht wissen.
MfG B.
27-09-2009, 20:47
Salut!
Wenn ich mich als Foren-Neuling hier mal zu Wort melden darf: Zitat:Bion schrieb: Ich halte auch die Besserformulierung nicht für korrekt. Einige Hinweise dazu: - Der ganze arianische Streit, in dessen Gefolge dann auch das Nicäaum formuliert wurde, brach ja aus, weil die Lehren des Arius in den Augen Alexanders, des Bischofs von Alexandria, häretisch waren. In Nicäa wurde nicht eine neue Lehre kreiert, sondern eine alte für verbindlich erklärt. Es ist also auf keinen Fall so, dass die hinter dem Nicänum stehenden Gedanken aus dem Umfeld des Kaisers stammen, oder gar vom Kaiser selbst. Sie sind älter. - Dass die Gedanken des Nicänums nicht von Konstantin stammen, wird noch offensichtlicher, wenn man bei Konstantin selbst liest, was er zur Christologie zu sagen hatte (denn wohlgemerkt: Es geht in Nicäa nicht um die Trinitätslehre, sondern um die Christologie). In einem Brief an die Christen in Nikomedien schreibt Konstantin: „Liebe Brüder, ihr wisst alle genau, dass der Herr Gott und Heiland Christus Vater und Sohn ist; Vater nenne ich ihn als anfangs- und endlosen Erzeuger seines Äons, Sohn, d. h. den Willen des Vaters, der weder von einem Gedanken erfasst, noch zur Vollendung seiner Werke von einer erforschten Materie festgehalten wird.“ (Nachzulesen bei: KRAFT, Heinz: Kaiser Konstantins religiöse Entwicklung. BHTh 20. Tübingen [J.C.B. Mohr] 1955 -> Brief 20) Interessant bei Konstantins Entfaltung seiner Christologie (von der hier nur der Anfang zitiert wurde) ist, dass sie nicht der Christologie entspricht, die sich in der Kirche durchgesetzt hat. KRAFT bezeichnet seine Lehre als „zwischen der Kirche und der Gnosis“ stehend. Allerdings ist seine Christologie ziemlich dehnbar, so dass man wie Kraft zum Schluss kommen kann (aber nicht muss!), dass sie der Kirchenlehre „gar nicht so fern“ ist, „wie es zunächst den Anschein hat“ und es im Grunde genommen die Kirchenlehre „nur auf eine recht fremdartige Weise ausgedrückt“ sei. Jedenfalls soll dieser Exkurs aufzeigen, dass von Konstantin zwar die Formel des Homoousios kommt, dass er aber offenbar keineswegs seine Christologie durchgesetzt hat und bis auf das Homoousios wohl die christologischen Formulierungen auch nicht von ihm stammen. - Damit habe ich auch schon darauf hingewiesen, dass die Formulierung "homoousios" für das Glaubensbekenntnis von Konstantin stammt. Das bedeutet aber nicht, dass die nicäanischen Gedanken von Konstantin stammen. Eusebius von Cäsarea, der sich ja durch das Konzil in Nicäa von der nicäanischen Christologie überzeugen liess, schreibt in einem Brief an seine Gemeinde in Cäsarea: „Nachdem so auch dieser Ausdruck in der genannten Weise erklärt worden war, hielten wir es für angemessen, demselben beizupflichten, zumal wir da erfuhren, dass schon von den Alten einige gelehrte und angesehene Bischöfe und Schriftsteller in ihrer Lehre von der Gottheit des Vaters und des Sohnes sich übereinstimmend der Bezeichnung ‚homoousios’ bedient haben.“ (Zitiert nach: HAUSAMMAN, Susanne: Alte Kirche. Band 3 – Gottes Dreiheit – des Menschen Freiheit. Neukirchen-Vluyn [Neukirchener] 2003, S.31). Im Konzil von Nicäa hat man Leute wie Eusebius nicht einfach zum Meinungswechsel gezwungen und man hat auch nicht irgendwelche Ideen erfunden. Vielmehr spielte die Überlieferung der "Alten" eine wichtige Rolle. Hätte Konstantin mit seinem Vorschlag des Homousios nicht eine offenbar stattliche Anzahl von früheren Kirchenvätern hinter sich gehabt, hätte das Homousios kaum eine Mehrheit gewonnen. Dies als ein paar Hinweise zur aktuellen Diskussion Freundliche Grüsse Moorwackler |
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