Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
woran glauben juden?
#1
jakow meint

Fromme Juden glauben aber eben hier nicht an G'tt noch müssen sie es

mir fällt es schwer, das zu glauben

vielleicht gibt es ja außer jakow noch jemand, der mir auskunft darüber geben kann, woran "Fromme Juden" glauben

nicht an gott?

an was denn?

was wird in der synagoge, am heimatlichen sabbat usw. praktiziert - wenn nicht der glaube an jahwe?

ist das nur kasperletheater mit verkleidung und anfassen?

fühlt sich ein ""Frommer Jude" nicht der thora verpflichtet, die den glauben an jahwe ja explizit vorschreibt?
Zitieren
#2
(23-09-2009, 10:28)petronius schrieb: jakow meint: Fromme Juden glauben aber eben hier nicht an G'tt noch müssen sie es

mir fällt es schwer, das zu glauben

fühlt sich ein ""Frommer Jude" nicht der thora verpflichtet, die den glauben an jahwe ja explizit vorschreibt?

"Glaube" und "fromm" sind imho schon eine sehr christliche Begrifflichkeiten, die man nicht unreflektiert anderen Religionen überstülpen sollte, ebenso wie das christliche Gottesdienstverständnis nicht so ohne weiteres 1:1 auf Synagoge und Synagogen-Ritus zu übertragen ist.

Wesentlich treffender scheint mir für religiöse Juden die Forderung der Observanz, das Folgen der Weisung (=Thora), das religiöse gerechte TUN!

Soweit meine 2 cents dazu vom christlichen Rand, aber ohne die häufig anzutreffende Überheblichkeit und interkulturelle Anmaßung ... Nicht christliche Religiösität ist das Maß der Dinge zum Verstehen der Anderen ...
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Zitieren
#3
(23-09-2009, 11:07)Fritz7 schrieb:
(23-09-2009, 10:28)petronius schrieb: jakow meint: Fromme Juden glauben aber eben hier nicht an G'tt noch müssen sie es

mir fällt es schwer, das zu glauben

fühlt sich ein ""Frommer Jude" nicht der thora verpflichtet, die den glauben an jahwe ja explizit vorschreibt?

"Glaube" und "fromm" sind imho schon eine sehr christliche Begrifflichkeiten, die man nicht unreflektiert anderen Religionen überstülpen sollte, ebenso wie das christliche Gottesdienstverständnis nicht so ohne weiteres 1:1 auf Synagoge und Synagogen-Ritus zu übertragen ist

sorry, aber das versteh ich jetzt nicht. ist das auch wieder nur ein versuch (so, wei wenn bestimmte christen darauf bestehen, sie folgten keiner "religion", sondrn das christentum sei ja ein "glaube", also etwas gaaanz anderes), eine bestimmte religion als etwas ganz besonderes hinzustellen, das man nicht mit einer anderen religion vergleichen dürfe?

sorry, aber so oft, wie bei meinem bislang einzigen synagogenbesuch zu einer bar mitzwa "adonai" angerufen wurde, kann das nichts anderes als eine veranstaltung zu ehren jahwes gewesen sein. und der begriff des "frommen" juden kam von jakow, nicht von mir

Zitat:Wesentlich treffender scheint mir für religiöse Juden die Forderung der Observanz, das Folgen der Weisung (=Thora), das religiöse gerechte TUN!

die observanz setzt doch den glauben an die gesetzgebende instanz voraus...

religiöse juden glauben, daß die thora weisungen beinhalte, welche zu befolgen seien

aber ich finde es schon mal gut, daß du von "religiösen juden" sprichst. meistens werden ja leider glaubens- und ethnisches judentum durcheinandergewürfelt, um im nachhinein auf jeden fall sagen zu können, da sei ja wieder was völlig mißverstanden worden

(23-09-2009, 11:07)Fritz7 schrieb: Soweit meine 2 cents dazu vom christlichen Rand, aber ohne die häufig anzutreffende Überheblichkeit und interkulturelle Anmaßung ... Nicht christliche Religiösität ist das Maß der Dinge zum Verstehen der Anderen ...

das sagst du ausgerechnet mir?

von christlichem war meinerseits überhaupt nicht die rede. ich will nur wissen, woran juden glauben. und so richtig weiter gebracht haben mich da deine 2 cents auch nicht
Zitieren
#4
(23-09-2009, 10:28)petronius schrieb: jakow meint

Fromme Juden glauben aber eben hier nicht an G'tt noch müssen sie es

mir fällt es schwer, das zu glauben
Nein, dir fällt schwer, dies zu verstehen. Du bist geprägt vom Christentum, bei dem es fast wichtiger ist, zu glauben, als zu tun. Zumindest mutmaßt der christlich geprägte Mensch hinter gutem Tun eine bestimmte Gesinnung, eben den Glauben. So wird Christen gelegentlich vorgeworfen, Gutes aus Berechnung zu tun, entweder das Himmelreich zu erlangen oder die Hölle zu vermeiden.
Selbstverständlich ist dies Unsinn, aber diese Mutmaßung ist bezeichnend für das Problem.
Im Judentum ist "anständiges Benehmen", Halten der Gebote einschließlich Halten des Sabbats, nicht Spotten usw. vollkommen ausreichend, um den Vertrag vom Sinai zu erfüllen. Eine besondere Gesinnung muss nicht gegeben sein.

(23-09-2009, 10:28)petronius schrieb: woran "Fromme Juden" glauben

nicht an gott?
Gutes Tun, anständiges, ehrfürchtiges Verhalten Gott und den Menschen gegenüber reicht.

(23-09-2009, 10:28)petronius schrieb: an was denn?
Muss man eigentlich "an was" glauben? Das ist typisch christlich gedacht. M. E. produziert dieses "an was"-Glauben-Müssen jede Menge Atheisten.

(23-09-2009, 10:28)petronius schrieb: was wird in der synagoge, am heimatlichen sabbat usw. praktiziert - wenn nicht der glaube an jahwe?

ist das nur kasperletheater mit verkleidung und anfassen?
Solche für Juden unverschämt klingende Unterstellungen können nur von jemand kommen, der hinter allem eine Gesinnung, einen Glauben vermutet, gar verlangt. Das ist typisch christlich, vermutlich sogar römisch-katholischer Prägung.

Ich denke, der Kult ist ein geliebter Bestandteil der Lebens- und Schicksalsgemeinschaft, nicht mehr, nicht weniger. Man tut mit in der Gemeinde, so wie man eben auch sonst z. B. in einer Firma mitarbeitet, ohne dass jemand nach der Philosophie fragt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#5
Petronius Frage ist doch verständlich, da er nach dem "Warum/Woher" fragt. Um ein entsprechendes Leben oder einen bestimmten Weg gehen zu können, braucht es mehr als ein striktes Einhalten von Riten. Die gestellte Frage, die einem Aussenstehenden als erstes in den Sinn kommen könnte, sucht nach Antworten, was die Riten, die Tradition, den Gottesdienst lebendig (er)hält, nährt...
Auch wenn das Judentum ein anderes Verständnis (oder Selbstverständnis) von Glaubens-Weg prägt, bleibt die Frage, woher diese Kraft kommt. Rabbi Nachman z. B., ein chassidischer Zaddik, ging in den Wald, um dort Gott zu begegnen und um zu beten. Dabei blieb er den Traditionen und Riten treu und hielt daran fest.
Als unverschämte Unterstellung halte ich Petronius Formulierungen nicht, da diese - etwas frozelnde Art der Fragestellung -, dazu inspiriert, hinter den Vorhang und den Hüllen zu blicken.
Zitieren
#6
(23-09-2009, 10:28)petronius schrieb: jakow meint

Fromme Juden glauben aber eben hier nicht an G'tt noch müssen sie es

mir fällt es schwer, das zu glauben

vielleicht gibt es ja außer jakow noch jemand, der mir auskunft darüber geben kann, woran "Fromme Juden" glauben

nicht an gott?

an was denn?
Es wurde ja schon alles wesentliche zu der Frage gesagt. Der Problem dabei ist, wie schon gesagt, dass hier etwas, was spezifisch mit der christlichen Religion verbunden ist, einfach auf andere Religionen, hier das Judentum angewendet wird. Das kann und will eben nicht funktionieren.

Nach der jüdischen Lehre ist erst einmal nicht wichtig, was du denkst und woran du hierbei glaubst, sondern dass was du tuest. Es geht hier bei allen Geboten um Handlungen. Somit kann man erst einmal ganz im Sinne der Tora alle Gebote erfüllen, egal was man dabei denkt oder glaubt. Umgekehrt lebt kein Juden nach der Tora nur weil er etwas spezifisches glaubt.

Kompliziert wird es dadurch, dass Handlungen einer Motivation, als sehr wohl eines Gedankens bedürfen. Aber auch hier muss man nicht an G'tt "glauben", sondern alleine darauf vertrauen, dass die Überlieferungen von den Eltern usw. stimmen. Hier mache ich einen Unterschied zum Glauben.

So kann ein frommer Juden bzw. sehr wohl zweifeln oder Phasen haben, wo er nicht an G'tt glaubt, an dessen Existenz usw. Im Idealfall geht dieses einher, wird aber als Folge des Tuns verstanden und nicht umgekehrt.

Auch der G'ttesdienst wird gehalten, weil dieses Geboten ist und erst einmal nicht, weil man hier unbedingt G'tt anbeten will. Dazu würde ja das direkte Gebet ausreichen und ein öffentliches Gebet wäre nicht notwendig. Auch im Gebetstext selber geht es nirgends um einen Glauben, ganz im Gegensatz bspw. zum christlichen G'ttesidenst.

So hat dann auch RamBam ziehmlich viel Mühe dafür aufgewendet, erst malig herauszuarbeiten und festzuschreiben, woran Juden glauben und dieses geschah im 11. Jahrhundert und war damals stark umstritten und wurde massiv abgelehnt. Erst heute sind viele orthodoxe Juden soweit, hier seine Meinung zu teilen, aber immer noch nicht alle.

In diesem Sinne teilen fromme Juden zusammen keinen Glauben, noch macht dieses ihre Religiösität aus. Auf alle Juden bezogen wird es sogar noch absurder, weil dann christlicher Glauben, muslimische Lehre usw. hinzukommen, wie auch atheistischer Unglaube. Juden sind halt komplex.
Zitieren
#7
(24-09-2009, 01:55)Ekkard schrieb:
(23-09-2009, 10:28)petronius schrieb: jakow meint

Fromme Juden glauben aber eben hier nicht an G'tt noch müssen sie es

mir fällt es schwer, das zu glauben
Nein, dir fällt schwer, dies zu verstehen. Du bist geprägt vom Christentum, bei dem es fast wichtiger ist, zu glauben, als zu tun

interessant, wie gut du mich zu kennen meinst

nur liegst du völlig falsch. die vorstellung an etwas zu glauben sei wichtiger als etwas zu tun, ist mir fremd - und sei ich auch "christlich geprägt"

Zitat:Zumindest mutmaßt der christlich geprägte Mensch hinter gutem Tun eine bestimmte Gesinnung, eben den Glauben

du vielleicht - mir ist völlig klar, daß gute oder schlechte taten sich nicht danach richten, ob jemand an jahwe, allah oder gar nicht glaubt. du wirst keinen beitrag von mir finden, der deine unterstellung rechtfertigt

Zitat:So wird Christen gelegentlich vorgeworfen, Gutes aus Berechnung zu tun, entweder das Himmelreich zu erlangen oder die Hölle zu vermeiden.
Selbstverständlich ist dies Unsinn, aber diese Mutmaßung ist bezeichnend für das Problem

dann behalte doch bitte deinen unsinn für dich und trage ihn nicht in meinen thread

Zitat:Im Judentum ist "anständiges Benehmen", Halten der Gebote einschließlich Halten des Sabbats, nicht Spotten usw. vollkommen ausreichend, um den Vertrag vom Sinai zu erfüllen. Eine besondere Gesinnung muss nicht gegeben sein

ist das so schwer zu begreifen?

das halten von "geboten, die von gott kommen", ist doch nichts anderes als der gelebte glaube an diesen gott. kein gott, keine gebote - check?

Zitat:
(23-09-2009, 10:28)petronius schrieb: woran "Fromme Juden" glauben

nicht an gott?
Gutes Tun, anständiges, ehrfürchtiges Verhalten Gott und den Menschen gegenüber reicht

wie willst du dich "anständig, ehrfürchtig verhalten" einem gott gegenüber, an den du gar nicht glaubst?

irgendwie scheint für dich "glauben" etwas unanständiges zu sein. ein vorwurf, gegen den man sich erbittert zur wehr zu setzen habe

Zitat:Muss man eigentlich "an was" glauben?

man muß natürlich nicht: schau mich an

ich glaube nicht an irgendwelche gebote, die von gott gegeben worden und daher unbedingt zu befolgen seien

Zitat:Das ist typisch christlich gedacht. M. E. produziert dieses "an was"-Glauben-Müssen jede Menge Atheisten

das erklär mir bitte näher

Zitat:
(23-09-2009, 10:28)petronius schrieb: was wird in der synagoge, am heimatlichen sabbat usw. praktiziert - wenn nicht der glaube an jahwe?

ist das nur kasperletheater mit verkleidung und anfassen?
Solche für Juden unverschämt klingende Unterstellungen können nur von jemand kommen, der hinter allem eine Gesinnung, einen Glauben vermutet, gar verlangt. Das ist typisch christlich, vermutlich sogar römisch-katholischer Prägung

welche unterstellung?

mir lag daran, zu zeigen, daß es doch nicht sein kann, daß jüdische rituale nur leere übungen sind, die aber auch schon gar nichts mit glauben an und verehrung von gott zu tun haben

noch mal: seit wann ist es einem religiösen menschen gegenüber eine unverschämte unterstellung, ihm glauben zuzuordnen?

Zitat:Ich denke, der Kult ist ein geliebter Bestandteil der Lebens- und Schicksalsgemeinschaft, nicht mehr, nicht weniger. Man tut mit in der Gemeinde, so wie man eben auch sonst z. B. in einer Firma mitarbeitet, ohne dass jemand nach der Philosophie fragt.

in die synagoge zu gehen hat also denselben stellenwert wie der stammtisch beim fußballverein? der orthodoxe jude macht sich die mühe koscherer ernährung, so wie der nullachtfuffzehn-deutschehalt halt lieber schnitzel ißt als schweinsbraten, oder umgekehrt?

das glaubst du ja wohl selber nicht :icon_cheesygrin:


und meine frage hast du nicht beantwortet:

woran glauben juden?

wenn du meinst: an nichts - dann sag das doch wenigstens klar und deutlich
Zitieren
#8
(24-09-2009, 08:48)Jakow schrieb: Es wurde ja schon alles wesentliche zu der Frage gesagt. Der Problem dabei ist, wie schon gesagt, dass hier etwas, was spezifisch mit der christlichen Religion verbunden ist, einfach auf andere Religionen, hier das Judentum angewendet wird. Das kann und will eben nicht funktionieren

hier wird nichts, "was spezifisch mit der christlichen Religion verbunden ist", angewendet, sondern simple logik:

wie kann man "von gott gegebene" regeln einhalten, ohne an diesen gott zu glauben?

Zitat:Nach der jüdischen Lehre ist erst einmal nicht wichtig, was du denkst und woran du hierbei glaubst, sondern dass was du tuest. Es geht hier bei allen Geboten um Handlungen. Somit kann man erst einmal ganz im Sinne der Tora alle Gebote erfüllen, egal was man dabei denkt oder glaubt. Umgekehrt lebt kein Juden nach der Tora nur weil er etwas spezifisches glaubt

aber natürlich tut er das. er glaubt, daß das, was in der thora steht, von gott vorgegeben ist - und deshalb lebt er nach der thora und nicht nach dem buch mormon

Zitat:Kompliziert wird es dadurch, dass Handlungen einer Motivation, als sehr wohl eines Gedankens bedürfen. Aber auch hier muss man nicht an G'tt "glauben", sondern alleine darauf vertrauen, dass die Überlieferungen von den Eltern usw. stimmen. Hier mache ich einen Unterschied zum Glauben

worin soll dieser unterschied bestehen?

Zitat:So kann ein frommer Juden bzw. sehr wohl zweifeln oder Phasen haben, wo er nicht an G'tt glaubt, an dessen Existenz usw.

meine güte - glaubst du, christen oder muslimen gehts da anders?

Zitat:Im Idealfall geht dieses einher, wird aber als Folge des Tuns verstanden und nicht umgekehrt

was willst du damit sagen?

Zitat:Auch der G'ttesdienst wird gehalten, weil dieses Geboten ist und erst einmal nicht, weil man hier unbedingt G'tt anbeten will. Dazu würde ja das direkte Gebet ausreichen und ein öffentliches Gebet wäre nicht notwendig

wozu ist es dann geboten?

Zitat:Auch im Gebetstext selber geht es nirgends um einen Glauben, ganz im Gegensatz bspw. zum christlichen G'ttesidenst

was ist gebet anderes als ausdruck von glauben?

wer betet zu einem gott, an den er gar nicht glaubt? :bduh:

Zitat:In diesem Sinne teilen fromme Juden zusammen keinen Glauben, noch macht dieses ihre Religiösität aus. Auf alle Juden bezogen wird es sogar noch absurder, weil dann christlicher Glauben, muslimische Lehre usw. hinzukommen, wie auch atheistischer Unglaube. Juden sind halt komplex.

worin besteht dann das gemeinsame im judentum?

im befolgen sinnentleerter rituale?

denn sinnentleert sind sie notwendigerweise, wenn man sie befolgt, weil sie ja von gott vorgeschrieben seien - und man gar nicht an die existenz dieses gottes glaubt
Zitieren
#9
(24-09-2009, 10:08)petronius schrieb: ich glaube nicht an irgendwelche gebote, die von gott gegeben worden und daher unbedingt zu befolgen seien
Dann unterstelle nicht allen Religiösen, glauben zu sollen oder zu müssen ... und verschon uns von Deinen irrigen Schlussfolgerungen aus falscher Grundannahme ...

Mag ja sein, dass Du nicht anders kannst ...:icon_neutral:Eusa_think aber must Du dann alle damit belästigen?
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Zitieren
#10
(24-09-2009, 10:21)Fritz7 schrieb:
(24-09-2009, 10:08)petronius schrieb: ich glaube nicht an irgendwelche gebote, die von gott gegeben worden und daher unbedingt zu befolgen seien
Dann unterstelle nicht allen Religiösen, glauben zu sollen oder zu müssen ...

wie kann man religiös sein, ohne zu glauben?

erklär mir das mal

Zitat:und verschon uns von Deinen irrigen Schlussfolgerungen aus falscher Grundannahme ...

welche "irrigen Schlussfolgerungen" aus welchen "falschen Grundannahmen" denn?

Zitat:Mag ja sein, dass Du nicht anders kannst ...:icon_neutral:Eusa_think aber must Du dann alle damit belästigen?

wenn du dich von meinen beiträgen belästigt fühlst, dann klick sie doch einfach nicht an

wenn du keine antworten auf meine fragen hast, dann halt dich doch einfach raus


aber nur mal, um zu sehen, ob du auch anders kannst als bloß haltlos rumzuschimpfen:

beantworte mir doch bitte endlich die frage, wie man glauben kann, von gott gegebene gebote befolgen zu müssen, ohne an diesen gott zu glauben
Zitieren
#11
(24-09-2009, 10:43)petronius schrieb: beantworte mir doch bitte endlich die frage, wie man glauben kann, von gott gegebene gebote befolgen zu müssen, ohne an diesen gott zu glauben

Diese Frage ist dir schon viele Male beantwortet worden. Du stellst sie in ermüdender, manchmal aggressiver Weise immer und immer wieder. Langsam weiß keiner mehr, was du überhaupt lesen willst?

Du bist ein Mensch, der sich als vollkommen von Gemeinde/Gemeinschaft losgelöst betrachtet, ein Individualist, dessen "Selberdenken" zur fixen Idee geworden ist. Das geht soweit, dass dir gar nicht in den Sinn kommt, mit Anderen gemeinsam etwas zu tun, Sinn in dem Bewusstsein zu sehen, dass die Schicksalsgemeinschaft gerade in diesem Augenblick dasselbe tut - sichtbar im Gottesdienst, unsichtbar z. B. zu den Mahlzeiten.

Wie individuell du dich fühlst, zeigt sich auch den eingeflickten Unverschämtheiten. Dir ist es egal, wie deine Partner sich fühlen. Jeder hat dies hier inzwischen gerafft. Aber nein, Petronius bohrt und bohrt mit unsachlichen, persönlichen Seitenhieben hart am Rande der Schmerzgrenze.

Die Motivation, Gebote einzuhalten, ist nicht das MÜSSEN, sondern das WOLLEN.

Die "von Gott gegebenen Gebote" sind der Ausdruck eines sozialen Netzes, die man einhält um der Gerechtigkeit, um des Friedens, um der Liebe zum Nächsten oder um der Gemeinschaft willen.

Selbstredend kann man sie einhalten, um im Sinne religiösen Glaubens gottgefällig zu leben. Aber dies ist keine notwendige Bedingung (wie etwa bei gewissen christlichen Strömungen).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#12
(24-09-2009, 08:48)Jakow schrieb: Nach der jüdischen Lehre ist erst einmal nicht wichtig, was du denkst und woran du hierbei glaubst, sondern dass was du tuest. Es geht hier bei allen Geboten um Handlungen. Somit kann man erst einmal ganz im Sinne der Tora alle Gebote erfüllen, egal was man dabei denkt oder glaubt. Umgekehrt lebt kein Juden nach der Tora nur weil er etwas spezifisches glaubt.

Kompliziert wird es dadurch, dass Handlungen einer Motivation, als sehr wohl eines Gedankens bedürfen. Aber auch hier muss man nicht an G'tt "glauben", sondern alleine darauf vertrauen, dass die Überlieferungen von den Eltern usw. stimmen. Hier mache ich einen Unterschied zum Glauben.

So kann ein frommer Juden bzw. sehr wohl zweifeln oder Phasen haben, wo er nicht an G'tt glaubt, an dessen Existenz usw. Im Idealfall geht dieses einher, wird aber als Folge des Tuns verstanden und nicht umgekehrt.

Auch der G'ttesdienst wird gehalten, weil dieses Geboten ist und erst einmal nicht, weil man hier unbedingt G'tt anbeten will. Dazu würde ja das direkte Gebet ausreichen und ein öffentliches Gebet wäre nicht notwendig. Auch im Gebetstext selber geht es nirgends um einen Glauben, ganz im Gegensatz bspw. zum christlichen G'ttesidenst.

Jakow hat hier - für mein Verständnis -, eine gut verständliche Antwort gegeben, die den Zugang zum Judentum (Tradition, Überlieferungen, Riten und Ritus) erleichtert.

Beim Lesen ist mir aufgefallen, dass das Wort "Glaube" ausgetauscht werden kann mit dem Wort "Vertrauen".

Glaube und Vertrauen erkenne ich hier als Synonyme, die gewiss unterschiedlich wahrgenommen, jedoch einen gemeinsamen Kern haben.

Da Vertrauen fundamental ist und ohne Vertrauen wohl alle "Netze" zerreissen würden (Gemeinschaft, Verantwortung, Weitergabe ect.), kommt diese Haltung auch ohne grosse Dogmen und Glaubenssysteme aus. Sich in ein Netz fallen lassen und vertrauen, dass es hält.
Zitieren
#13
(24-09-2009, 11:37)Ekkard schrieb:
(24-09-2009, 10:43)petronius schrieb: beantworte mir doch bitte endlich die frage, wie man glauben kann, von gott gegebene gebote befolgen zu müssen, ohne an diesen gott zu glauben

Diese Frage ist dir schon viele Male beantwortet worden

nein. sie ist nur anscheinend nicht verstanden worden (oder man will sie absichtlich nicht verstehen)

wie kann man glauben, es seien von gott gegebene regeln zu befolgen, ohne daß man an diesen gott glaubt?

Zitat:Du stellst sie in ermüdender, manchmal aggressiver Weise immer und immer wieder. Langsam weiß keiner mehr, was du überhaupt lesen willst?

wie sich dieser widerspruch erklären soll

Zitat:Du bist ein Mensch, der sich als vollkommen von Gemeinde/Gemeinschaft losgelöst betrachtet, ein Individualist, dessen "Selberdenken" zur fixen Idee geworden ist. Das geht soweit, dass dir gar nicht in den Sinn kommt, mit Anderen gemeinsam etwas zu tun, Sinn in dem Bewusstsein zu sehen, dass die Schicksalsgemeinschaft gerade in diesem Augenblick dasselbe tut - sichtbar im Gottesdienst, unsichtbar z. B. zu den Mahlzeiten

worüber definiert sich denn diese "Schicksalsgemeinschaft", wenn nicht im gemeinsamen glauben an den gott, dessen regeln man befolgt?

religiöses leben ist doch was anderes als das mitmachen im karnevalsverein

Zitat:Wie individuell du dich fühlst, zeigt sich auch den eingeflickten Unverschämtheiten

ist es unverschämt, mich gegen die anmutung zu wehren, ich argumentierte aus christlicher, wahrscheinlich römisch-katholischer prägung heraus?

Zitat:Dir ist es egal, wie deine Partner sich fühlen

als meine partner treten ja hier nun wirklich nicht alle auf

Zitat:Jeder hat dies hier inzwischen gerafft. Aber nein, Petronius bohrt und bohrt mit unsachlichen, persönlichen Seitenhieben hart am Rande der Schmerzgrenze

welche persönlichen seitenhiebe soll ich hier verteilt haben?

wer argumentiert hier denn auf eine person bezogen?

das bist ja wohl du. ich stelle eine allgemeine frage

Zitat:Die Motivation, Gebote einzuhalten, ist nicht das MÜSSEN, sondern das WOLLEN.

Die "von Gott gegebenen Gebote" sind der Ausdruck eines sozialen Netzes, die man einhält um der Gerechtigkeit, um des Friedens, um der Liebe zum Nächsten oder um der Gemeinschaft willen

also nicht mehr als die statuten des karnevalsvereins?

Zitat:Selbstredend kann man sie einhalten, um im Sinne religiösen Glaubens gottgefällig zu leben. Aber dies ist keine notwendige Bedingung (wie etwa bei gewissen christlichen Strömungen).

notwendig wofür?

kann ein frommer jude atheist sein?
Zitieren
#14
@petronius
Ich denke jede weitere Diskussion ist sinnlos, da du wieder einfachste logische Schlüsse falsch machst, viele Grundlagen überhaupt nicht kennst und auch nicht anerkennen willst und von deinem Denken auf alle und alles andere schliesst. Das ist eine Haltung welche jede sinnvolle Auseinandersetzung und Austausch verhindert.
Zitieren
#15
(24-09-2009, 10:43)petronius schrieb: wie kann man religiös sein, ohne zu glauben?

erklär mir das mal
LOL, hast du nur im Ansatz versucht die Beiträge hier zu verstehen?

Ansonsten: Don't feed the troll :eusa_naughty:
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Messianische Juden als Brückenbauer Papillon 30 4015 28-06-2023, 22:59
Letzter Beitrag: Sinai
  Heimliche Juden (Marranen) Sinai 3 2633 20-01-2022, 17:19
Letzter Beitrag: Sinai
  Luther und die Juden Mellnau 67 41116 01-05-2021, 22:14
Letzter Beitrag: Ekkard

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste