Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Christianentum
(22-12-2009, 23:06)Ekkard schrieb:
(22-12-2009, 22:37)petronius schrieb:
(22-12-2009, 22:23)Ekkard schrieb: Im Christentum ist Gott keine Person die dem polaren Schuld-Sühne- oder Gut-Böse-Schema menschlicher Gesellschaft untergeordnet wäre. Gott ist also weder Urheber noch Schuldiger an dem, was Menschen einander antun. Er ist nicht einmal zuständig

wofür ist er denn zuständig?

jemanden, der sowieso für nichts zuständig wäre, wär ja auch für nichts gut, den brauchte ja auch niemand, egal wofür
Er ist zuständig für die Einhaltung des Gesellschaftsvertrages, den er mit den Gläubigen abgeschlossen hat. D. h. er stellt die Schöpfung und fordert im Gegenzug die Einhaltung bestimmter Regeln.

ja - des "polaren Schuld-Sühne- oder Gut-Böse-Schemas menschlicher Gesellschaft" :icon_cheesygrin:

und schon wieder präsentierst uns auch du einen schöpfer, der dann aber mit seiner schöpfung (bzw. dem, was aus ihr erwachsen ist), nichts zu tun haben will. gott als schöpfer, aber natürlich nicht als urheber...

ekkard, von diversen gläubigen kennen wir ja solche unlogik zur genüge. aus deinem munde klingt sie doch recht enttäuschend
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
[Quoting-Tags waren nicht geschlossen. Folglich sind die Zitate falsch zugeordnet. Der Thread verlief folgendermaßen:/Ekkard]

VolkersList schrieb:Es geht um den allseitigen und immerwährenden täglichen Druck der Schöpfung auf ihre Geschöpfe, sie zu verbessern und sie zu mehr Leistung zu bringen

(22-12-2009, 13:55)petronius schrieb: Wenn das Christianentum überzeugt ist, daß im Menschen eine göttliche Kraft wirkt und zudem noch mindestens 1000 Gottesgeschenke noch nicht entpackt in seinem Inneren ruhen[,] warum bist du (pardon: ist das christianentum) davon überzeugt?

erklär uns das doch mal. wie kommst du auf so was, welcher logik folgen deine behauptungen als oberhaupt des christianentums?

(22-12-2009, 18:24)Ekkard schrieb: Bewertungmaßstäbe, Grundhaltungen, Standpunkte folgen keiner Logik. Sie sind selbst Maximen (in der Mathematik würde man von 'Axiomen' sprechen) und werden damit zur Grundlage einer Kultur (im Sinne von 'Menge von Kulten'). Die christlichen Maximen bestimmen, was das Wesen des Christentums ausmacht. Humanistische Ideale, marxistische Forderungen, utlitaristische Wertsetzungen bestimmen den Atheismus.

Die dahinter stehenden (u. U. unausgesprochenen) Konventionen bestimmen, wie das Denken abläuft und begründen es dadurch. Sie selbst sind nicht "logisch begründbar".
[Quoting-Tag repariert./Ekkard]

Lieber Ekkard,
obwohl ich weiß, daß in mir 1000 Gottesgeschenke nur darauf warten, von mir entdeckt und angewendet zu werden, beschleicht mich manchmal das Gefühl, daß mir vielleicht die Kraft, sie zu finden und zu benutzen, fehlen könnte. Aber ich kann nicht anders, ich muß den Dornenweg gehen.
Du schreibst mir und nennst mich "Oberhaupt" des Christianentums. Das ist genau das, was das Christianentum verabscheut, nämlich eine religiöse Hierarchie. Ich wiederhole mich gern: Im Christianentum wird es nie einen Klerus geben. Das äußerste Zugeständnis an organisatorische Erfordernisse ist ein demokratisch gewählter Priester, dessen Wahl aber nur für einen Tag gültig ist. Jeden Tag, den Gott werden läßt, wird ein neuer Priester gewählt und wenn es der alte ist.

Du fragst mich nach den 1000 Gottesgeschenken des Christianentums ? Hast Du denn mein Büchlein nicht gelesen ? Dort werden doch alle Geschenke genannt, die Gott der 13jährigen bildhübschen Denise vorenthalten hat.
Ich war gestern 3 Stunden lang beim Fitnesstraining und Du verlangst wirklich im Ernst von mir, daß ich begründen soll, warum meine Beine, meine Füße, meine Arme, meine Hände, meine Muskeln, meine Lunge Gottesgeschenke sind ?
Leben wir im Kindergarten ?
Braucht es Logik, zu erklären, warum alle Teile und Organe unseres Körpers Gottesgeschenke sind ?
Bewertungsmaßstäbe, Grundhaltungen, Standpunkte folgen keiner Logik ?
Meine Beine, die mich durch ein Gebirge tragen, sind ein Standpunkt ohne Logik ?
Mein Dank an Gott, daß er mir alle Gliedmaßen vollständig geschenkt hat, ist eine Grundhaltung, die keiner Logik folgt ?
Mein Dank an die Natur für das, was sie uns täglich schenkt, ist ein Bewertungsmaßstab ohne Logik ?

Ich sage Euch, die Natur, die uns so reich beschenkt, braucht uns wahrlich nicht, aber wir Armseligen, wir brauchen die Natur.

Ich bin müde.
Volker
Zitieren
Hallo Volker,
deine Zitat-Zuordnungen waren leider durcheinander geraten. Die Frage stammt von Petronius. Ich hatte daraufhin darzulegen versucht, dass man solche Thesen als Maximen sehen muss - zumindest kann. Also: Unsere Fähigkeiten werden danach als Gottesgeschenke betrachtet. Warum sollte man einen Konsens in der Gemeinde (Gemeinschaft) der Christianen begründen. Grundkonsense sind logischerweise Haltungen, deren Wirkungsgeschichte in einer Gesellschaft stattfindet. Erst in einer späteren Zeit wird man sagen können, ob Menschen damit besser leben können, als z. B. mit der Verantwortlichkeit "vor Gott", wie es im Christentum heißt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
(23-12-2009, 13:12)VolkersList schrieb: Ich war gestern 3 Stunden lang beim Fitnesstraining und Du verlangst wirklich im Ernst von mir, daß ich begründen soll, warum meine Beine, meine Füße, meine Arme, meine Hände, meine Muskeln, meine Lunge Gottesgeschenke sind ?
Leben wir im Kindergarten ?
Braucht es Logik, zu erklären, warum alle Teile und Organe unseres Körpers Gottesgeschenke sind ?

ja. um etwas zu erklären, bedarf es immer der logik

um einfach wilde behauptungen in die welt zustellen, bedarfes gar nichts außer einer gewissen chuzpe

aus der tatsache, daß du im fitneßstudio den mädels auf ihre neonfarben verpackten rundungen geschaut hast, folgt noch lange nicht, daß deine dadurch angeregten körperteile "gottesgeschenke" sind
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
Re: Christianentum

Lieber Ekkard,

frohes und besinnliches Weihnachtsfest und entschuldige, daß ich die Tags nicht richtig gesetzt habe. Ich dachte sie ständen schon vor und hinter dem zitierten Text, aber das war offensichtlich ein Irrtum meinerseits.

Wie in allem, was ich mache, starte ich jetzt einen neuen Versuch, die Denkweise des Christianentums zu erklären.
Das menschenzentrierte Denken stellt dem Christianentum die Frage, woher kommen die Arme und Beine, die Hände und Füße des Menschen ?
Das Christianentum hat diese Frage längst beantwortet, aber das menschenzentrierte Denken zwingt es dazu, sich auf dessen Ebene, nämlich auf die Ebene der Logik zu begeben. Das menschenzentrierte Denken postuliert, daß sich vor vielleicht 5 Millionen Jahren das vormenschliche Tier auf seine Hinterpfoten gestellt und aufgerichtet hat ( warum ? warum ? warum ? ). Durch diesen Vorgang des sich Erhebens mutierten die Vorderbeine zu Armen und die Vorderpfoten zu Händen.
Das Christianentum lehnt diese menschenzentrierte Antwort als Pseudoantwort ab.
Wenn das Christianentum nach der Herkunft der menschlichenm Gliedmaßen fragt, dann interessiert es sich nicht für noch so logische Kausalketten, sondern es fragt nach dem Anfang.
Hatte die Natur vor 3,5 Milliarden Jahren einen Plan ? Und wenn ja, dann ist die Frage nach der Herkunft der menschlichen Gliedmaßen immer noch nicht beantwortet, der wer in Gottes Namen hat, falls es einen Plan gab, diesen entworfen ?
Das Christianentum ordnet diese menschenzentrierte angeblich so logische Fragerei als zweitwichtig in den Rahmen der Religion ein.
Die wichtigste "Kausalkette" des Christianentums lautet: Sind die menschlichen Gliedmaßen vorhanden ?
Wozu können wir sie nutzen ? Wie haben wir sie in unseren Besitz gebracht ? Haben wir sie geklaut ? Oder gekauft ? Oder geerbt ? Na, geerbt haben wir sie nicht, denn sie sind einzigartig im Universum, denn ihre DNA reichen von der Erde zur Sonne und zurück.
Das Christianentum ist nicht schlauer , aber ehrlicher als andere Religionen.
Das Christianentum sagt in der These 360:
" Wer glaubt, daß wir unsere menschlichen Gliemaßen und Organe weder geklaut, noch gekauft, noch geerbt, sondern als Geschenk erhalten haben, der hat Gott begriffen."

Sehr neugierig bin ich auf die Antworten der abrahamitischen Religionen auf die Frage: Woher kommen die menschlichen Gliemaßen und Organe ?

Gruß,
Volker
Zitieren
Salaam lieber Volker,
alles kommt von Gott.

Erschaffen hat Er die Himmel und die Erde in Wahrheit. Und Er hat euch geformt und eure Gestalt schön gemacht. Und zu Ihm ist die Heimkehr. (Sure 64:3 - at-Taghabun)

Und Gott erschuf alle Lebewesen aus Wasser. Und unter ihnen sind einige, die auf ihrem Bauch kriechen, und andere, die auf zwei Füßen gehen. Gott schafft, was Er will. Fürwahr, Gott hat Macht über alle Dinge. (Sure 24:45 - an-Nur)

Der, Der alle Dinge aufs Beste erschaffen hat. Zunächst formte er den Menschen aus Lehm; dann bildete Er seine Nachkommen aus dem Tropfen einer verächtlichen wässerigen Flüssigkeit; dann formte Er ihn und blies von Seinem Geist in ihn... (Sure 32:7-9 - al-Sadschda)

Siehe, Wir erschufen den Menschen fürwahr aus einem Tropfen Samen, der sich (mit der Eizelle) vermischt, um ihn zu prüfen. Und Wir gaben ihm Gehör und Augen. (Sure 76:2 - al-Insan)

LG
Zahira
As Salamu Aleikhum
Zitieren
(26-12-2009, 12:23)VolkersList schrieb: Das menschenzentrierte Denken stellt dem Christianentum die Frage, woher kommen die Arme und Beine, die Hände und Füße des Menschen?

Was soll "menschenzentriertes Denken" sein?
Sodann stellt niemals das Denken fragen, sondern denkende Menschen stellen Fragen - über welche sie im besten Falle vorher gründlich nachgedacht haben...
Sodann stellt jemand, der sich ernsthaft mit der Entwicklung der menschlichen Physiognomie beschäftigt, weder Fragen à la "Woher kommen meine Fingernägel?" noch stellt er die Entwicklung der menschlichen Pysiognomie betreffende Fragen ausgerechnet an das Christianentum...!



(26-12-2009, 12:23)VolkersList schrieb: Wenn das Christianentum nach der Herkunft der menschlichenm Gliedmaßen fragt, dann interessiert es sich nicht für noch so logische Kausalketten, sondern es fragt nach dem Anfang.

Die vollständige inhaltliche und argumentatorische Wirrnis der Aussagen von Zeitgenossen, die so wenig über den Inhalt der Wörter verstanden haben, mit denen sie jonglieren, dass sie noch nicht einmal wissen, dass "Kausalketten" nicht "logisch" sein können, kommentiert sich eigentlich selbst.

Ich frage mich nur, Volker, was dich glauben macht, du tätest deiner Spezialreligion mit dem Feilbieten dermaßen schwacher und in weiten Teilen offensichtlich völlig undurchdachter Sentenzen irgend einen Anerkennungsdienst...?
Zitieren
Irgendwie scheint mir dieses Christianentum noch nicht ganz ausgereift zu sein.

Schätze, es wird sich nicht durchsetzten.
Zitieren
Zitat:26-12-2009, 12:55 Beitrag: #173
K - G - B
Junior Member

Beiträge: 43
Registriert seit: Dec 2007

RE: Christianentum
Irgendwie scheint mir dieses Christianentum noch nicht ganz ausgereift zu sein.

Schätze, es wird sich nicht durchsetzten.

Lieber K-G-B,
danke für Deinen kurzen Beitrag.
Vielleicht überrascht es Dich, aber ich stimme Dir zu: Das Christianentum ist noch nicht ausgereift. Aber kennst Du es überhaupt ? Hast Du alle Thesen des Christianentums gelesen, die ich bisher im Forum besprochen habe ? Du schreibst, daß es irgendwie noch nicht ausgereift zu sein scheint. Mich stört das Wort "irgendwie". Sag mir doch, an welcher Stelle es nicht ausgereift ist oder welche These Du für falsch hälst.
Über eine ausführliche Antwort würde ich mich sehr freuen.
Danke im voraus,
Volker
Zitieren
(26-12-2009, 12:23)VolkersList schrieb: Wie in allem, was ich mache, starte ich jetzt einen neuen Versuch, die Denkweise des Christianentums zu erklären.
Das menschenzentrierte Denken stellt dem Christianentum die Frage, woher kommen die Arme und Beine, die Hände und Füße des Menschen ?

tatsächlich?

wessen "menschenzentriertes Denken"?

das desjenigen, der sich auch das "Christianentum" hat einfallen lassen?

den meisten anderen sind grundlegende biologische sachverhalte durchaus klar. du z.b. kannst aber deine wissenslücken füllen, ganz ohne dazu eine privatreligion erfinden zu müssen. z.b. hier:

zum.de/Faecher/Materialien/hupfeld/index.htm?/Faecher/Materialien/hupfeld/Inhalt-Entwicklung.html

Zitat:Das Christianentum hat diese Frage längst beantwortet, aber das menschenzentrierte Denken zwingt es dazu, sich auf dessen Ebene, nämlich auf die Ebene der Logik zu begeben. Das menschenzentrierte Denken postuliert, daß sich vor vielleicht 5 Millionen Jahren das vormenschliche Tier auf seine Hinterpfoten gestellt und aufgerichtet hat ( warum ? warum ? warum ? ). Durch diesen Vorgang des sich Erhebens mutierten die Vorderbeine zu Armen und die Vorderpfoten zu Händen.
Das Christianentum lehnt diese menschenzentrierte Antwort als Pseudoantwort ab

diese "antwort" ist ja auch ausgesprochener *peep*. hast du sie dir ganz alleine ausgedacht?

Zitat:Wenn das Christianentum nach der Herkunft der menschlichenm Gliedmaßen fragt, dann interessiert es sich nicht für noch so logische Kausalketten, sondern es fragt nach dem Anfang.
Hatte die Natur vor 3,5 Milliarden Jahren einen Plan ?

nein

Zitat:Die wichtigste "Kausalkette" des Christianentums lautet: Sind die menschlichen Gliedmaßen vorhanden ?

was soll an dieser absurden frage eine "Kausalkette" sein?

Zitat:Wozu können wir sie nutzen ? Wie haben wir sie in unseren Besitz gebracht ? Haben wir sie geklaut ? Oder gekauft ? Oder geerbt ? Na, geerbt haben wir sie nicht, denn sie sind einzigartig im Universum, denn ihre DNA reichen von der Erde zur Sonne und zurück

???
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
Zitat:
(26-12-2009, 12:54)DureeTotale schrieb:
(26-12-2009, 12:23)VolkersList schrieb: Das menschenzentrierte Denken stellt dem Christianentum die Frage, woher kommen die Arme und Beine, die Hände und Füße des Menschen?

Was soll "menschenzentriertes Denken" sein?
Sodann stellt niemals das Denken fragen, sondern denkende Menschen stellen Fragen - über welche sie im besten Falle vorher gründlich nachgedacht haben...
Sodann stellt jemand, der sich ernsthaft mit der Entwicklung der menschlichen Physiognomie beschäftigt, weder Fragen à la "Woher kommen meine Fingernägel?" noch stellt er die Entwicklung der menschlichen Pysiognomie betreffende Fragen ausgerechnet an das Christianentum...!



[quote='VolkersList' pid='70675' dateline='1261822988']Wenn das Christianentum nach der Herkunft der menschlichenm Gliedmaßen fragt, dann interessiert es sich nicht für noch so logische Kausalketten, sondern es fragt nach dem Anfang.

Die vollständige inhaltliche und argumentatorische Wirrnis der Aussagen von Zeitgenossen, die so wenig über den Inhalt der Wörter verstanden haben, mit denen sie jonglieren, dass sie noch nicht einmal wissen, dass "Kausalketten" nicht "logisch" sein können, kommentiert sich eigentlich selbst.

Ich frage mich nur, Volker, was dich glauben macht, du tätest deiner Spezialreligion mit dem Feilbieten dermaßen schwacher und in weiten Teilen offensichtlich völlig undurchdachter Sentenzen irgend einen Anerkennungsdienst...?

Lieber Duree Totale,
es fällt mir schwer, auf Deinen Beitrag zu antworten. Aber ich kann nicht anders, ich muß antworten, denn eines der vielen Gottesgeschenke laut Christianentum ist die Kraft, die eigene Wahrheit dem Nächsten versuchen zu erklären.

Es ist das Kurzprogramm des Christianentums: Versuch und Irrtum und neuer Versuch.
Du schreibst, daß niemals das Denken Fragen stellt, sondern denkende Menschen. Bist Du wirklich der Meinung, daß ich das nicht weiß ? Wenn ich sage, daß das Denken Fragen stellen kann, dann impliziert das doch, daß der Mensch gemeint ist. Oder kennst Du ein Tier, das denken kann ? Sind wir nicht schon ein bißchen weiter, als uns über solche semantischen Spitzfindigkeiten zu erregen ?

Dann fragst Du , was "menschenzentriertes Denken" sein soll. Diese Frage zielt ins Herz des Christianentums, weil das Christianentum diese Art zu denken kritisch betrachtet und auch oft ablehnt.
Menschenzentriertes Denken ist das Denken eines Apparates, der über sich selbst nachdenkt. Ein Apparat, der sich selbst analysiert, begeht oft systemimmanente Fehler, weil ihm die Außensicht fehlt.
Der Mensch vermag nur das zu erkennen, was sein kognitiver Apparat ihm an Erkenntnisfähigkeit gestattet. Es ist die alte Frage: Wer kontolliert die Kontolleure ? Der Mensch kann die Welt nicht objektiv sehen. Der Mensch beschreibt die Welt, wie er sie sieht, aber ob sie auch wirklich so ist, das ist eine ewig offene Frage.

Natürlich können wir nicht aus unserer Haut raus. Was wir auch anstellen, unser Denken bleibt menschenzentriert, eine denkbare Außenansicht können wir nicht erreichen.
Natürlich kann auch das Christianentum keine Außenansicht außerhalb der menschlichen Erkenntnisfähigkeit erreichen. Aber es betrachtet die scheinbar logische Abfolge von Ursache und Wirkung äußerst kritisch. Und es mahnt zur Bescheidenheit, wenn der Mensch die Ergebnisse seines Denkens als unumstößliche Wahrheiten überheblich präsentiert.

Das Christianentum formuliert diese kritische Haltung gegenüber dem menschenzentrierten Denken in der These 114: " Wer an die Schrift glaubt und sagt , es steht geschrieben, der hat Gott nicht begriffen, denn nichts steht geschrieben, außer er entdeckt es in sich und in Gott."

Dann bestreitest Du, daß ich fragen darf, woher die Gliedmaßen des Menschen kommen. Das habe ich noch nie gehört, daß es in einer Disputation Frageverbote geben kann. Ich möchte gern in der Tradition Luthers disputieren und kann nicht glauben, daß es bei ihm Frageverbote gegeben hat.
Dann taucht bei Dir der Begriff "ernsthaft " auf. Du unterstellst mir also, daß ich mich mit der Problematik, woher die menschlichen Gliedmaßen kommen, nicht ernsthaft beschäftige. Wenn ich ehrlich bin, muß ich auf diese Unterstellung mit einem "jein" antworten. Du hast einerseits Recht, wenn Du unterstellst, daß ich mich, was die menschliche Physiognomie betrifft, nicht sachkundig gemacht habe. Aber das will ich gar nicht. Es ist doch nicht meine Aufgabe, Fachmann für die menschliche Physiognomie zu werden. Meine Aufgabe als Christianer ist es, die Frage nach dem Anfang zu stellen.
Das tue ich und kriege eine Pseudoantwort, die keine richtige, sprich menschenzentrierte Antwort ist, sondern ein christianisches Bekenntnis ist gemäß der These 360 des Christianentums.

Jetzt kommen wir zu den Kausalketten. Da lese ich im Deutschen Universalwörterbuch: Kausalketten sind Ketten von logischen Kausalzusammenhängen. Es ist das erste Mal, daß ich diesen Begriff in einem Fachbuch nachlese. Bis dato hatte mein Schulwissen dafür ausgereicht.

Du magst das Christianentum eine oder meine Spezialreligion nennen. Ich kann Dich nicht daran hindern, das zu tun. Sehr aussagkräftig ist das nicht. Das hat ja schon beinahe Tradition, denn die Klassifizierung "neu" war auch nicht als Kriterium geeignet. Feilbieten tue ich das Christianentum auch nicht, nur weil ich es zur Diskussion stelle.

Dann stellst Du fest , daß das Christianentum dermaßen schwache und in weiten Teilen völlig undurchdachte Sentenzen hat. Das hätte ich schon gern etwas präziser.

Gruß
Volker
Zitieren
(28-12-2009, 14:58)VolkersList schrieb: Wenn ich sage, daß das Denken Fragen stellen kann, dann impliziert das doch, daß der Mensch gemeint ist

so wie du ja auch implizierst, daß du persönlich bzw. deine ganz private meinung gemeint bist, wenn du vom "christianentum" redest und davon, was "gott" darstellt bzw. wer ihn "begriffen hat"

Zitat:Dann fragst Du , was "menschenzentriertes Denken" sein soll. Diese Frage zielt ins Herz des Christianentums, weil das Christianentum diese Art zu denken kritisch betrachtet und auch oft ablehnt

warum aber besteht das "christianentum" dann aus nichts anderem als dem leider sehr wenig reflektierten denken eines einzelnen menschen?

Zitat:Menschenzentriertes Denken ist das Denken eines Apparates, der über sich selbst nachdenkt. Ein Apparat, der sich selbst analysiert, begeht oft systemimmanente Fehler, weil ihm die Außensicht fehlt

jetzt, wo du das so schön selber erkannt hast, mußt du nur noch den zweiten schritt tun, und dich auch mal auf die außensicht einlassen

sie wurde dir ja schon verschiedentlich präsentiert - nur leider läßt du dich nicht auf sie ein

Zitat:Der Mensch vermag nur das zu erkennen, was sein kognitiver Apparat ihm an Erkenntnisfähigkeit gestattet. Es ist die alte Frage: Wer kontolliert die Kontolleure ? Der Mensch kann die Welt nicht objektiv sehen. Der Mensch beschreibt die Welt, wie er sie sieht, aber ob sie auch wirklich so ist, das ist eine ewig offene Frage

völlig richtig. zumindest aber kann der mensch seine wahrnehmung intersubjektiv mit der anderer menschen abgleichen - so funktioniert nämlich z.b. das, was wir "beschreibung der realität" nennen. dir aber ist das anscheinend zu anstrengend, deshalb fabulierst du dir lieber ganz persönlich und subjektiv etwas zusammen und bist beleidigt, wenn man dich fragt, wie du darauf kommst

Zitat:Natürlich kann auch das Christianentum keine Außenansicht außerhalb der menschlichen Erkenntnisfähigkeit erreichen. Aber es betrachtet die scheinbar logische Abfolge von Ursache und Wirkung äußerst kritisch

davon habe ich noch nichts bemerkt. im gegenteil präsentierst du uns "kausale abfolgen", die keiner kritischen betrachtung standhalten

Zitat:Und es mahnt zur Bescheidenheit, wenn der Mensch die Ergebnisse seines Denkens als unumstößliche Wahrheiten überheblich präsentiert

hört, hört!

wer war das gleich noch mal, der ständig anderen vorhält, sie hätten "gott nicht begriffen"? also das ergebnis seiner eigenen fantasie "als unumstößliche Wahrheiten überheblich präsentiert"

Zitat:Dann taucht bei Dir der Begriff "ernsthaft " auf. Du unterstellst mir also, daß ich mich mit der Problematik, woher die menschlichen Gliedmaßen kommen, nicht ernsthaft beschäftige. Wenn ich ehrlich bin, muß ich auf diese Unterstellung mit einem "jein" antworten. Du hast einerseits Recht, wenn Du unterstellst, daß ich mich, was die menschliche Physiognomie betrifft, nicht sachkundig gemacht habe. Aber das will ich gar nicht. Es ist doch nicht meine Aufgabe, Fachmann für die menschliche Physiognomie zu werden. Meine Aufgabe als Christianer ist es, die Frage nach dem Anfang zu stellen

dann solltest du das auch tun und nicht auf die frage ausweichen, wo denn die menschlichen gliedmaßen herkommen

Zitat:Das tue ich und kriege eine Pseudoantwort, die keine richtige, sprich menschenzentrierte Antwort ist, sondern ein christianisches Bekenntnis ist gemäß der These 360 des Christianentums

ich finds toll, daß du jetzt deine eigenen christianenthesen als pseudoantwort erkennst

Zitat:Dann stellst Du fest , daß das Christianentum dermaßen schwache und in weiten Teilen völlig undurchdachte Sentenzen hat. Das hätte ich schon gern etwas präziser

wurde dir schon mehrfach präzise dargelegt

vor allem gehst du sehr oft von prämissen aus, die einfach jeder grundlage entbehren (siehe das "streben der natur nach verbesserung"), und kannst sie nicht im mindesten plausibel machen - woraus zwangsläufig folgt, daß alle deine folgerungen daraus ebenso unbrauchbar sind
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
Zitat:[quote='zahira' pid='70679' dateline='1261824346']
Salaam lieber Volker,
alles kommt von Gott.


Salaam, lieber zahira,

alles kommt von Gott , der in allen Lebewesen wohnt, also auch im Menschen und in ihm Werke tut, von denen die hochmütigen Menschen glauben, sie allein wären es gewesen.

Auch wenn unsere Glaubensfragen durch Horizonte getrennt sind, danke ich Dir für Deine Zuschrift.

Volker
Zitieren
(28-12-2009, 15:21)VolkersList schrieb: alles kommt von Gott , der in allen Lebewesen wohnt, also auch im Menschen und in ihm Werke tut, von denen die hochmütigen Menschen glauben, sie allein wären es gewesen

dann beschwer dich nicht bei den menschen über die kritik, die du von ihnen erfährst, sondern mach dir das mit deinem gott aus, der doch in den menschen wohnt und in ihnen diese werke (im konkreten fall: die kritik am christianentum und dessen erfinder) tut

so einfach ist das nämlich, wenn man sichs denn so einfach machen will wie du
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
(28-12-2009, 15:33)petronius schrieb: [so einfach ist das nämlich, wenn man sichs denn so einfach machen will wie du

Nur zur Hälfte, lies mal die Thesen Evil5. Zu 50 % bist es nämlich du, der das arme Christianentum ablehnt (Falls ich das richtig verstanden habe)Eusa_think

Böser Petronius :icon_twisted: :icon_cheesygrin:
Beste Grüße, K - G - B

Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: