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Hatten Adam und Eva eine Chance?
#1
Mir ist beim Genesis-lesen etwas aufgefallen:

Als Adam und Eva von der Frucht des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen haben, wurden sie von Gott rausgeworfen, wie er es angedroht hatte. So weit, so gut.

Aber:
Bevor sie davon gegessen hatten, konnten sie ja gar nicht wissen, das es falsch ist, da ihnen gerade die Erkenntnisfähigkeit fehlte, die sie mit dem Verspeisen der Frucht erhielten.
Folglich mußte es ja irgendwann so kommen denn aus der Sicht der ersten Menschen konnte gar nichts falsch sein, da sie keine Ahnung von Richtig und Falsch hatten.

Hat Gott also die Menschheit betrogen?

Hatten Adam und Eva überhaupt eine Chance, von sich aus darauf zu kommen, das ihr Verhalten falsch war und sie die Frucht nicht essen dürfen?

Was meint ihr dazu?
Beste Grüße, K - G - B

#2
(29-12-2009, 14:38)K - G - B schrieb: Mir ist beim Genesis-lesen etwas aufgefallen:

Als Adam und Eva von der Frucht des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen haben, wurden sie von Gott rausgeworfen, wie er es angedroht hatte. So weit, so gut.

Aber:
Bevor sie davon gegessen hatten, konnten sie ja gar nicht wissen, das es falsch ist, da ihnen gerade die Erkenntnisfähigkeit fehlte, die sie mit dem Verspeisen der Frucht erhielten.
Folglich mußte es ja irgendwann so kommen denn aus der Sicht der ersten Menschen konnte gar nichts falsch sein, da sie keine Ahnung von Richtig und Falsch hatten.

Hat Gott also die Menschheit betrogen?

Hatten Adam und Eva überhaupt eine Chance, von sich aus darauf zu kommen, das ihr Verhalten falsch war und sie die Frucht nicht essen dürfen?

Was meint ihr dazu?

nimmt man die geschichte wörtlich, ist es ein klarer fall von catch 22

wirklichen sinn ergibt sie aber imho nur bei metaphorischer leseweise:

"erkenntnis" (also (selbst)reflexion und darauf aufbauend schlußfolgerung uns abstraktion) ist das, was den menschen vom tier unterscheidet. welches mangels "erkenntnisfähigkeit" auch gar nichts um die härten des lebens weiß, also sozusagen als "glücklicher idiot" existiert, obwohl es diese härten zu spüren bekommt. dieses wissen ist dem menschen vorbehalten. die "verstoßung aus dem paradies" (des nichtwissens) ist somit die zwangsläufige begleiterscheinung jener emanzipation des geistes, die als "erkenntnis" paraphrasiert wird
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#3
Das Paradies des Nicht-Wissens also.

Daher leiten die ZJ und ähnliche also ihre Behauptungen wie "Wir brauchen nur die Bibel" ab.

Arme Irre!
Beste Grüße, K - G - B

#4
Ich habe den Fers von Genesis immer so interpretiert, dass Gott ihnen zuvor ja verboten hatte, von dem Baum zu essen also hat er sie in dem Sinne ja nicht ins "offene Messer" laufen lassen. Durch das Essen der Frucht haben sie dnn die Erkenntniss erlangt doch auch ohne diese Erkenntniss zu haben, sollten sie auf Gott vertrauen und sein Verbot annehmen ohne weiterhin drüber nachzudenken. Es war eine Art Test - eine Art Prüfung die er ihnen auferlegt hatte - das blinde Vertrauen auf Gott.
#5
(29-12-2009, 14:38)K - G - B schrieb: Was meint ihr dazu?

Können Kinder immer wissen was gefährlich ist und was nicht?
Und erwartet man nicht gerade deshalb Gehorsam?
Weil man eben davon ausgeht wenn sie auf einen hören, dann ist alles gut?
#6
(29-12-2009, 17:57)Anin schrieb: Ich habe den Vers von Genesis immer so interpretiert, dass Gott ihnen zuvor ja verboten hatte, von dem Baum zu essen also hat er sie in dem Sinne ja nicht ins "offene Messer" laufen lassen. Durch das Essen der Frucht haben sie dnn die Erkenntniss erlangt doch auch ohne diese Erkenntniss zu haben, sollten sie auf Gott vertrauen und sein Verbot annehmen ohne weiterhin drüber nachzudenken. Es war eine Art Test - eine Art Prüfung die er ihnen auferlegt hatte - das blinde Vertrauen auf Gott.

Aber laut Heiliger Schrift konnten sie es ja gar nicht besser wissen, sie konnten nicht unterscheiden ob es richtig oder falsch ist, auf Gott zu vertrauen. Also trifft sie meiner Meinung nach auch keine Schuld.
Beste Grüße, K - G - B

#7
Nun, lt Koran wusste Adam schon vorher um alle Dinge.
Ein Auszug aus Sure al-Baqara

31 Gott lehrte Adam die Namen aller Dinge. Den Engeln führte Gott die Dinge vor und sprach: "Nennt mir die Namen dieser Dinge, wenn ihr die Wahrheit sagt!"
32 Die Engel sprachen: "Gepriesen seist Du! Wir wissen nur, was Du uns gelehrt hast. Du bist allwissend und unendlich weise."
33 Gott sprach: "Adam! Sage ihnen die Namen der Dinge!" Nachdem Adam ihnen die Namen der Dinge gesagt hatte, sprach Gott zu den Engeln: "Habe Ich euch nicht gesagt, dass Ich alles Verborgene im Himmel und auf Erden weiß, und dass Mir nichts von dem entgeht, was ihr äußert oder verschweigt?"
34 Einst sprachen Wir zu den Engeln: "Werft euch vor Adam nieder (um ihn - seines Wissens wegen - zu ehren)!" Alle warfen sich nieder, außer Iblîs, der das ablehnte und sich überheblich verhielt. Er ging den Weg der Ungläubigen.
35 Zu Adam sprachen Wir: "Bewohne zusammen mit deiner Frau den Garten! Eßt davon, soviel ihr möchtet und wo immer ihr wollt! Nur diesen einen Baum dürft ihr nicht anrühren, sonst würdet ihr Unrecht begehen."
36 Der Satan verführte sie jedoch dazu, einen Fehltritt zu begehen und von dem verbotenen Baum zu essen. Dadurch verloren sie das Paradies, wo sie geweilt hatten. Wir sagten ihnen: "Geht auf die Erde hinab! Die einen von euch sind Feinde der anderen. Auf Erden werdet ihr leben und alles für eine bestimmte Zeit genießen."
37 Adam empfing hierauf von Gott Worte für die Bitte um Vergebung, woraufhin Er ihm vergab. Gott ist voller Vergebung und Barmherzigkeit.
38 Wir sprachen: "Geht alle aus dem Paradies hinaus! Wenn Ich euch Rechtleitung zukommen lasse, sollt ihr sie annehmen. Diejenigen, die Meiner Rechtleitung folgen, brauchen weder Angst zu haben noch traurig zu sein.

LG
Zahira
As Salamu Aleikhum
#8
(29-12-2009, 22:27)zahira schrieb: Nun, lt Koran wusste Adam schon vorher um alle Dinge.

LG
Zahira

Er gab den Dingen Namen, aber er konnte Richtig und Falsch nicht unterscheiden. Man kann keinen Fehler machen, wenn man etwas benennt, das vorher keinen Namen hatte und sich keinen eigenen aussuchen kann.

Zudem war es nicht Satan, sondern "nur" die Schlange, die Eva verführte; wenn es der Satan gewesen wäre, hätte Gott nicht zur Schlange gesagt: Weil du solches getan hast, seist du verflucht vor allem Vieh und vor allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du gehen und Erde essen dein Leben lang (Gen 3,14)

Auf die Idee mit dem Satan sind erst die Christen im Neuen Testament gekommen.
Beste Grüße, K - G - B

#9
(29-12-2009, 14:38)K - G - B schrieb: Mir ist beim Genesis-lesen etwas aufgefallen:

Als Adam und Eva von der Frucht des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen haben, wurden sie von Gott rausgeworfen, wie er es angedroht hatte. So weit, so gut.

Aber:
Bevor sie davon gegessen hatten, konnten sie ja gar nicht wissen, das es falsch ist, da ihnen gerade die Erkenntnisfähigkeit fehlte, die sie mit dem Verspeisen der Frucht erhielten.
Folglich mußte es ja irgendwann so kommen denn aus der Sicht der ersten Menschen konnte gar nichts falsch sein, da sie keine Ahnung von Richtig und Falsch hatten.

Hat Gott also die Menschheit betrogen?

Hatten Adam und Eva überhaupt eine Chance, von sich aus darauf zu kommen, das ihr Verhalten falsch war und sie die Frucht nicht essen dürfen?

Was meint ihr dazu?

Eine "Chance" hatten sie nicht.
Gott hat sie schließlich so gemacht wie sie sind, also "verführbar".
Außerdem hat er zum Zeitpunkt ihrer Schöpfung bereits gewusst, was passieren wird.
Und vor allem : Er hat ja auch überhaupt erst die Konsequenzen bestimmt, die aus dem Verhalten von Adam und Eva resultieren sollen.

Er hat also alles genau so gewollt, und sie hatten nicht die geringste "Chance", daß es anders kommt.
#10
(29-12-2009, 22:44)melek schrieb: Gott hat sie schließlich so gemacht wie sie sind, also "verführbar".

Ist das heute mit den Menschen anders?


Zitat:Und vor allem : Er hat ja auch überhaupt erst die Konsequenzen bestimmt, die aus dem Verhalten von Adam und Eva resultieren sollen.

Weil die Konsequenzen feststehen ist man gezwungen die Tat zu begehen?
#11
(29-12-2009, 22:44)melek schrieb: [Er hat also alles genau so gewollt, und sie hatten nicht die geringste "Chance", daß es anders kommt.

Warum hat er es dann so gemacht? Um die Leute zu ärgern und zu verarschen?

Natürlich immer vorausgesetzt, was in der Bibel steht ist auch so passiert (wie ZJ und andere Fundis glauben).
Beste Grüße, K - G - B

#12
(29-12-2009, 22:47)K - G - B schrieb:
(29-12-2009, 22:44)melek schrieb: [Er hat also alles genau so gewollt, und sie hatten nicht die geringste "Chance", daß es anders kommt.

Warum hat er es dann so gemacht? Um die Leute zu ärgern und zu verarschen?

Natürlich immer vorausgesetzt, was in der Bibel steht ist auch so passiert (wie ZJ und andere Fundis glauben).

Keine Ahnung warum. *g*

Es schien ihm so gefallen zu haben.

Wie steht es in der Bibel :

"Ja, lieber Mensch, wer bist du denn, daß du mit Gott rechten willst? Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machst du mich also? (Römer, 9/20)"

Icon_wink
#13
(29-12-2009, 22:47)K - G - B schrieb: Warum hat er es dann so gemacht? Um die Leute zu ärgern und zu verarschen?



Um uns die Chance zu geben wie er zu werden.
Im goldenen Käfig ging das nicht.
#14
(29-12-2009, 22:44)melek schrieb: Eine "Chance" hatten sie nicht.
Gott hat sie schließlich so gemacht wie sie sind, also "verführbar".
Außerdem hat er zum Zeitpunkt ihrer Schöpfung bereits gewusst, was passieren wird.
Und vor allem : Er hat ja auch überhaupt erst die Konsequenzen bestimmt, die aus dem Verhalten von Adam und Eva resultieren sollen.

Er hat also alles genau so gewollt, und sie hatten nicht die geringste "Chance", daß es anders kommt.

yup

die frage ist doch eigentlich bloß, was wir aus dieser parabel machen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#15
(29-12-2009, 22:57)Maik schrieb: Um uns die Chance zu geben wie er zu werden.
Im goldenen Käfig ging das nicht.

Dann hätte er uns auch noch vom Baum des Lebens essen lassen müssen.
Beste Grüße, K - G - B



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