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(01-01-2010, 01:40)Maik schrieb: Zitat:Aaron McKinney, schrieb: „Schwule stehen unter der Todesstrafe.
Aber nicht unter seiner!
Das Problem sind hier wohl die Leute, die glauben, dass man Gott hier hilfreich unter die Arme greifen müsste (und das auch tun).
Beste Grüße, K - G - B
(01-01-2010, 02:01)K - G - B schrieb: Das Problem sind hier wohl die Leute, die glauben, dass man Gott hier hilfreich unter die Arme greifen müsste (und das auch tun).
Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Da ist es doch tatsächlich mal negativ wenn man die allgemeingültige Wahrheit missachtet.
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Was verstehst du unter allgemeingültige Wahrheit?
Beste Grüße, K - G - B
Witch of Hope
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(01-01-2010, 02:10)K - G - B schrieb: Was verstehst du unter allgemeingültige Wahrheit?
Das Maik IMMER Recht hat, vielleicht?
Ein Schelm, wer Arges dabei denkt!
Zitat:Was verstehst du unter allgemeingültige Wahrheit?
Ich vermute mal das die Antwort und die darauffolgenden ein eigenes Thema rechtfertigen würden. Aber in Kurzform:
Was sich für den Menschen zum Guten wendet oder anders gesagt das Patentrezept das sich jeder idealistische Politiker wünscht aber nicht findet.
Der Schwulenkiller hat als schädliche Konsequenz nicht nur den Tod eines Menschen bewirkt, nein er hat auch bewirkt das schlecht über Glaube an Gott gesprochen wird.
Nun kann man berechtigter Weise einwenden das immer irgend jemand schlecht über den Glauben an Gott sprechen wird und das in der Bibel steht das man sich nicht der Welt anpassen soll, allerdings steckt die Wahrheit dazwischen! Wie schafft man es Mord und Totschlag zu vermeiden und dennoch kein feiger Opportunist zu sein. Die Antwort hat der Allmächtige. Und Abweichungen führen zu Konsequenzen. Wobei das Töten von Menschen zu den krassesten Beispielen gehört, das fängt schon im Kleinen und scheinbar unbedeutenden an.
Als Beispiel sei hier die Veränderung des Taufrituals genannt.
So geht die ursprüngliche Symbolik verloren und das worum es geht , gerät etwas mehr in Vergessenheit. Das der Täufling komplett untergetaucht wird, symbolisiert die Grablegung des alten Menschen. Und das er ja wieder aus dem Wasser hervorkommt, symbolisiert die Auferstehung. Das soll ein Beispiel für die allgemeingültige Wahrheit sein von denen der Mensch die Konsequenzen einer Abweichung gar nicht immer überblicken KANN. Eben weil er nicht allmächtig ist.
Nochmal:
Zitat:Was verstehst du unter allgemeingültige Wahrheit?
Etwas das nicht von Menschen kommen kann, aber etwas das dennoch existiert!
Beweis für die Existenz ist die Folge einer Abweichung von der allg. Wahrheit.
Menschen sind nicht allwissend. Aber ob man daraus ableiten kann das sie niemals die Wahrheit erfahren können, das bleibt fraglich. Ich fände das unbarmherzig und unlogisch.
Wahrheit ist positiv. Also geht aus Wahrheit auch Positives hervor.
Grade am Beispiel der Schwulenkiller zeigt sich: in der allgemeingültigen Wahrheit steckt Weisheit.
Und das soll man nachvollziehen können?
Gruß und ein gutes Neues Jahr!
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@Maik - ein paar kritische Anmerkungen:
Grundlage für Wahrheiten haben wir bereits in einem eigenen Thread im Forum Philosophie behandelt: Link.
Wichtig daran sind die „weltanschaulichen Wahrheiten“, d. h. solche Aussagen, die man auf der Grundlage eines oder mehrerer allgemeiner Maximen treffen kann. (Maximen sind in den gesellschaftlichen Beziehungen das, was in der Mathematik die Axiome sind: Vereinbarungen, welche die Art und Weise gesellschaftlichen Zusammenlebens bestimmen (Beispiele: Tötungsverbot, Nächstenliebe, Gerechtigkeit, kategorischer Imperativ etc.)
(01-01-2010, 02:32)Maik schrieb: Aber in Kurzform:
Was sich für den Menschen zum Guten wendet oder anders gesagt das Patentrezept das sich jeder idealistische Politiker wünscht aber nicht findet. Ich möchte dem widersprechen, nicht, weil die Aussage falsch wäre, sondern weil sie nicht die Antwort auf die Frage ist. Denn die Grundfrage, was für Menschen das Gute ist, muss zuerst geklärt sein. Und das ist ein sehr schwieriger Prozess. Denn was für viele gut ist, kann anderen die Lebensgrundlage entziehen.
Auch schlecht über Glaube zu sprechen, führt nicht auf die Antwort zur Frage nach allgemeingültiger Wahrheit. Der Glaube ist etwas Subjektives, die persönliche Umsetzung religiöser Traditionen im eigenen Bewusstsein, kann also nicht “allgemeingültig“ sein. Es ist zwar unbequem, wenn andere Menschen meinen Glauben an ihren eigenen weltanschaulichen Maximen messen, aber das ist unvermeidlich, will man miteinander kommunizieren (hier: diskutieren).
Als weiteres Beispiel für eine allgemeingültiger Wahrheit scheint für dich die Notwendigkeit zu sein, Mord und Totschlag zu vermeiden gar zu verhindern. Das ist nun wirklich weder eine Wahrheit noch allgemeingültig. Es ist schlicht eine Maxime in unserer Gesellschaft, bestenfalls in Übereinstimmung mit dem biblischen Tötungsverbot (, das aber viel weitreichender zu verstehen ist). Andere Gesellschaften sehen diese Maxime z. B. im gesamtstaatlichen Handeln als nichtig an (siehe Diskussion über die Todesstrafe). Ich bin mir nicht einmal sicher, ob diese Maxime in unserem Staat allgemein akzeptiert ist.
Auch die von dir angesprochene Bedeutung der Taufe, ist bestenfalls gültig für bestimmte Religionsgemeinschaften, vornehmlich christliche. Tatsächlich lebt es sich ganz hervorragend ohne jede Taufe – also definitiv keine „ allgemeingültige Wahrheit“.
Ich möchte nun den Bogen zurück spannen zur Frage nach Atheismus als neuem Fundamentalismus und gleichwohl anschließen an die Frage nach „ allgemeingültiger Wahrheit“.
Denn es ist ein Kennzeichen jeden Fundamentalismus, weltanschauliche Überzeugungen in den Status „ allgemeingültiger Wahrheit“ zu erheben allen Gruppen entgegen, für die diese „Wahrheiten“ Nachteile schaffen. Z. B. hat der Wirtschaftsliberalismus für die geldreichen Länder des Nordens zu einem guten Leben für Viele hier geführt. Als Fundament für die ganze Welt ist er aber komplett untauglich. Arme werden in einer liberalen Wirtschaft immer ärmer und verlieren schließlich jegliche Lebensgrundlage, die ihnen im besten Fall abgekauft wird.
Wir haben es in diesem Beispiel mit einem durchaus atheistischen Fundamentalismus zu tun.
Nur allgemein gilt dies für den Atheismus auf keinen Fall. Dazu ist er zu vielfältig und meistens auf humanistische Ziele gerichtet.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(01-01-2010, 23:34)Ekkard schrieb: Denn es ist ein Kennzeichen jeden Fundamentalismus, weltanschauliche Überzeugungen in den Status „allgemeingültiger Wahrheit“ zu erheben allen Gruppen entgegen, für die diese „Wahrheiten“ Nachteile schaffen. Z. B. hat der Wirtschaftsliberalismus für die geldreichen Länder des Nordens zu einem guten Leben für Viele hier geführt. Als Fundament für die ganze Welt ist er aber komplett untauglich. Arme werden in einer liberalen Wirtschaft immer ärmer und verlieren schließlich jegliche Lebensgrundlage, die ihnen im besten Fall abgekauft wird.
Wir haben es in diesem Beispiel mit einem durchaus atheistischen Fundamentalismus zu tun.
Nur allgemein gilt dies für den Atheismus auf keinen Fall. Dazu ist er zu vielfältig und meistens auf humanistische Ziele gerichtet.
Wie bitte? Der Wirtschaftsliberalismus soll eine Erscheinung des atheistischen Fundamentalismus' sein? Wie, in aller Welt, kommst du auf eine solch abenteuerliche und fern jeglicher Realität schwebende Aussage?
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Selbstredend ist wirtschaftlicher Liberalismus eine atheistische Doktrin. Oder kommt dort irgendwo ein Gottesbezug vor oder Nächstenliebe? Ich wüsste nicht wo?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitat:atheistischen Fundamentalismus
Wenn schon, müßte es dann nicht fundamentalistischer Atheismus heißen? Ich wüßte nicht, daß es Fundamentalismus in der Hinsicht als eigenständige Einheit gibt, wohl aber als Bewertung einer Einstellung.
Gruß
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Zitat:atheistischen Fundamentalismus
(02-01-2010, 00:08)alwin schrieb: Wenn schon, müßte es dann nicht fundamentalistischer Atheismus heißen? Ich wüßte nicht, daß es Fundamentalismus in der Hinsicht als eigenständige Einheit gibt, wohl aber als Bewertung einer Einstellung. Hm? Du kannst im Deutschen aus allem ein Substantiv wie auch ein Adjektiv machen, hört sich bisweilen komisch an, weil ungebräuchlich, aber sinnvoll möglich. Also sehe ich keinen Unterschied. "Fundamentalismus" ist zunächst keine Abwertung, sondern eine Einstellung, die gewisse, fundamentalen Bekenntnisse (Maximen, Doktrinen, Lehrsätze, ...) ohne Abstriche praktisch anwendet.
Jede Doktrin, kann in diesem Sinne weltanschaulich absolut gesetzt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
(01-01-2010, 23:34)Ekkard schrieb: @Maik - ein paar kritische Anmerkungen:
Grundlage für Wahrheiten haben wir bereits in einem eigenen Thread
Das hab ich ja in meiner Antwort an KGB schon erwähnt / vermutet.
Zitat: im Forum Philosophie behandelt: Link.
Wichtig daran sind die „weltanschaulichen Wahrheiten“, d. h. solche Aussagen, die man auf der Grundlage eines oder mehrerer allgemeiner Maximen treffen kann.
Das trifft ja eigentlich auf grundsätzlich alles zu. (Ökumenisches Glaubensbekentniss ect. )
Zitat:Ich möchte dem widersprechen, nicht, weil die Aussage falsch wäre, sondern weil sie nicht die Antwort auf die Frage ist. Denn die Grundfrage, was für Menschen das Gute ist, muss zuerst geklärt sein. Und das ist ein sehr schwieriger Prozess. Denn was für viele gut ist, kann anderen die Lebensgrundlage entziehen.
Ich hab auch nicht den Anspruch erhoben eine neue Lehrmeinung verfasst zu haben und hab auch nicht darauf bestanden das meine Antwort vollständig wäre. Dennoch ist auch eine unvollständige Antwort eine Antwort.
Zitat:Auch schlecht über Glaube zu sprechen, führt nicht auf die Antwort zur Frage nach allgemeingültiger Wahrheit.
Wenn die Frage kommt was X denn eigentlich ist, dann kann es nicht ganz unnütz sein, wenn man andeutet was X denn nicht ist. Und wenn ich über Wahnvorstellungen und Egoprobleme spreche, dann hab ich das was allgemein unter religiösem Glaube verstanden wird, nicht einmal angerissen.
Zitat:Als weiteres Beispiel für eine allgemeingültiger Wahrheit scheint für dich die Notwendigkeit zu sein, Mord und Totschlag zu vermeiden gar zu verhindern. Das ist nun wirklich weder eine Wahrheit noch allgemeingültig.
Es ist schlicht eine Maxime in unserer Gesellschaft, bestenfalls in Übereinstimmung mit dem biblischen Tötungsverbot (, das aber viel weitreichender zu verstehen ist). Andere Gesellschaften sehen diese Maxime z. B. im gesamtstaatlichen Handeln als nichtig an (siehe Diskussion über die Todesstrafe). Ich bin mir nicht einmal sicher, ob diese Maxime in unserem Staat allgemein akzeptiert ist.
Siehe oben
Was erwiesener Maßen notwendig und positiv das definiert auch Wahrheit. Wenn Person XY die ja wie alle anderen Menschen nach ihrem Glauben handelt und dabei kommt Mist raus, kann man davon ausgehen das etwas schief gelaufen ist.
Zitat:Auch die von dir angesprochene Bedeutung der Taufe, ist bestenfalls gültig für bestimmte Religionsgemeinschaften, vornehmlich christliche. Tatsächlich lebt es sich ganz hervorragend ohne jede Taufe – also definitiv keine „allgemeingültige Wahrheit“.
Die Tatsache das nicht jeder die Wahrheit sieht, heisst noch lange nicht das es sie nicht gibt. Deine Brücke von fehlender Erkentniss hin zur vermeintlich fehlender Existenz kann ich nicht nachvollziehen.
Vielleicht hättest du besser darauf eingehen sollen warum ich dieses Beispiel für geeignet hielt anstatt zu erwähnen das es Menschen gibt die nicht dieser Meinung sind. Denn das wird immer und überall der Fall sein das es Meinungsverschiedenheiten gibt. Allgemeingültige Wahrheit definiert sich aber überhaupt nicht danach was die Mehrheit für richtig hält, sondern danach was richtig IST.
Ekkard schrieb:Jede Doktrin, kann in diesem Sinne weltanschaulich absolut gesetzt werden. Richtig, dann ist es aber eine fundamentalistische Doktrin und nicht umgekehrt. Das meinte ich...
Gruß
Zitat:Jede Doktrin, kann in diesem Sinne weltanschaulich absolut gesetzt werden
Und wenn sich herausstellt das es funktioniert, dann hat man die absolute Wahrheit.
Und wenn es nicht funktioniert, dann eben nicht.
Maik schrieb:Und wenn sich herausstellt das es funktioniert, dann hat man die absolute Wahrheit. Was hat das mit Wahrheit zu tun? Von einer "absoluten" einmal ganz zu schweigen...
Gruß
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