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organisierte ex-muslime
#1
jetzt ist es also auch in österreich so weit:

Der Zufall der Geburt dürfe für die Identität eines Menschen nicht alleinbestimmend sein, meint Cahit Kaya. Vielmehr - so der 30-jährige Wiener Politikwissenschaftsstudent mit türkisch-kurdischen Wurzeln - "muss es mir als Muslim möglich sein, aus meiner Religionsgemeinschaft, der ich als Kind muslimischer Eltern sozusagen automatisch angehöre, auszutreten. Egal, ob und woran ich glaube".

Kaya fordert das Recht, ein Ex-Muslim zu sein: eine Person, die sich "den Zielen der Aufklärung und des Humanismus verpflichtet fühlt und daher für Selbstkritik im Islam eintritt - ohne gleich der Apostasie, des Abfalls vom Glauben, bezichtigt zu werden". Heute, Freitag, wird Kaya mit Mitstreitern wie der Islamkritikerin und Feministin Mina Ahadi (53) bei einer Pressekonferenz und anschließenden Diskussion die Gründung des Zentralrats der Ex-Muslime in Österreich bekanntgeben


http derstandard.at/1266541545251/Ex-Muslime-formieren-sich-auch-in-Oesterreich-Gegen-den-Islam-als-Herrenreligion

irgendwie verstehe ich das problem nicht. wer verweigert denn irgendjemandem das "Recht, ein Ex-Muslim zu sein"? ok, es gibt fundamentalisten, die in dem fall, daß ein früherer muslim glaubenslos wird bzw. mit dem islam nichts mehr zu tun haben will , "apostasie" schreien und dümmeres fordern... aber die werden sich auch durch die gründung eines "Zentralrats der Ex-Muslime" nicht beeindrucken lassen

was also kann und soll so ein zentralrat konstruktiv bewirken? wieso sind ex-muslime als glaubenslose derart anders als als ex-christen oder ex-juden oder ex-asatru, daß sie einen eigenen verein brauchen?

"ich glaube nicht an einen gott, aber weil ich den, an den ich nicht glaube, früher allah genannt habe, bin ich etwas anderes als jemand, der nicht an einen gott glaubt, den er früher jahwe oder thor genannt hat" - so ungefähr?

für mich ist es wertlos, glaubenslose ihrer "religiösen herkunft" nach einzuteilen, um so glaubenslosigkeit und säkularismus zu befördern. was also bezweckt so ein zentralrat der ex-elche?

(wer die anspielung nicht versteht, google mal "f.w.bernstein+elche")

warum definiert man sich über das, was man nicht sein will?

etwas anderes wäre eine selbsthilfevereinigung für "ausstiegswillige" muslime. dann aber wäre imho der name irreführend gewählt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#2
Im Islam ist es ein Verbrechen, dem Glauben zu entsagen, daher ist es ein recht großer Unterschied, ob man z. B. aus der RKK austritt oder ob man dem Propheten den Rücken kehrt; die muslimische Gemeinde reagiert darauf evtl mit Gewaltaktionen oder Bedrohungen auf den Verräter.
Ich denke, sie wollten den Zentralrat als Zeichen ihres Widerstandes ob dieser Greueltaten und als Anlaufstelle für jene haben, die mutig genug sind, dem Islam zu entsagen.
Beste Grüße, K - G - B

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#3
(27-02-2010, 06:30)K - G - B schrieb: Im Islam ist es ein Verbrechen, dem Glauben zu entsagen, daher ist es ein recht großer Unterschied, ob man z. B. aus der RKK austritt oder ob man dem Propheten den Rücken kehrt; die muslimische Gemeinde reagiert darauf evtl mit Gewaltaktionen oder Bedrohungen auf den Verräter.
Ich denke, sie wollten den Zentralrat als Zeichen ihres Widerstandes ob dieser Greueltaten und als Anlaufstelle für jene haben, die mutig genug sind, dem Islam zu entsagen.

wie ich schon sagte: dann ist das doch ein merkwürdig gewählter name. und ich verstehe auch nicht, was ein im säkularen kontext gegründeter und in säkularen strukturen, die ohnehin religionsfreiheit gewähren, operierender "zentralrat" für "ausstiegswillige muslime" bewirken soll. wenn es um den islam und seinen umgang mit nicht mehr gläubigen früheren muslimen geht, müßte man dann nicht im islam ansetzen?

hier geht es anscheinend um einen verein, der sich allein darüber definiert, gegen etwas zu sein, das man selber mal war. kommt mir seltsam vor
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#4
Mina Ahadi, die gründerin der ex-muslime, sagt dazu folgendes in einem interview mit "der standart.at"(01.03.10):

derStandard.at: Muss man Ex-MuslimIn sein, um kritisch zu sein?

Ahadi: Wichtig ist: Im Islam ist Austreten ein Tabuthema. Selbst, wenn man ausgetreten ist, redet man nicht darüber. Es ist wichtig, hier Vorbild zu sein. Und wir haben auch im Iran und in arabischen Ländern viel Aufmerksamkeit bekommen.Wenn man heute über Frauenprobleme aus islamischen Ländern redet, dann sind die Hauptredner nicht mehr Islamische Organisationen.



das ganze interview ist zu hier zu lesen:

derstandard.at/1267131986827/derStandardat-Interview-Kein-Moslem-nennt-mich-rassistisch


man hätte sicher einen besseren namen wählen können, aber ich denke ex-muslime können "aussteigewilligen" am besten mit rat und tat zur seite stehen.
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#5
(03-03-2010, 06:00)elTopo schrieb: Mina Ahadi, die gründerin der ex-muslime, sagt dazu folgendes in einem interview mit "der standart.at"(01.03.10):

derStandard.at: Muss man Ex-MuslimIn sein, um kritisch zu sein?

Ahadi: Wichtig ist: Im Islam ist Austreten ein Tabuthema. Selbst, wenn man ausgetreten ist, redet man nicht darüber. Es ist wichtig, hier Vorbild zu sein. Und wir haben auch im Iran und in arabischen Ländern viel Aufmerksamkeit bekommen.Wenn man heute über Frauenprobleme aus islamischen Ländern redet, dann sind die Hauptredner nicht mehr Islamische Organisationen.



das ganze interview ist zu hier zu lesen:

derstandard.at/1267131986827/derStandardat-Interview-Kein-Moslem-nennt-mich-rassistisch


man hätte sicher einen besseren namen wählen können, aber ich denke ex-muslime können "aussteigewilligen" am besten mit rat und tat zur seite stehen.

ich habe das interview gelesen. und finde da schon passagen, die ich merkwürdig finde:

Jahrelang haben islamische fanatische Organisationen monologartig über Millionen von Menschen geredet - und eine breite Bevölkerung war nicht einverstanden damit, aber schaute ratlos zu. Wir haben begonnen, dieses Tabu zu brechen: Man kann kritisch sein und man kann sich gegen diese Terrororganisationen durchsetzen

ja, die großen tabubrecher... auch westerwelle redet dem stammtisch nach dem maul (hartz4er sind nur faule säcke) und reklamiert, damit ein tabu zu brechen. es ist ja nicht so, als hätte es nicht seit je kritik aus der "breiten Bevölkerung" an fundamentalismus und terror gegeben

Bisher hieß es: "Die Ausländer sind alle nett, die haben eine andere Kultur und das geht uns nichts an, wenn sie zuhause die Frauen schlagen."

derartige unterstellungen sind die nackte frechheit. ich hätte gerne einen beleg dafür, daß auch nur ein "multikulti-vertreter" je diese auffassung vertreten hätte. ich kenne keinen

Wenn heute Mädchen in Wien keinen Freund haben dürfen, wenn Mädchen ein Kopftuch tragen müssen, dann haben wir ein Problem . Und da kritisiere ich am schärfsten die Intellektuellen: Diejenigen, die erklären, sie seien Humanisten, Atheisten und was auch immer: Alle haben bis jetzt geschwiegen.

das bezweifle ich doch sehr. hier wird ein feindbild gezeichnet, das in seiner plumpheit der fundamentalistendenke nicht viel nachsteht

uswusf. - weitere zitate erspare ich mir

gegen eine organisation, die "ausstiegshilfe" aus dem islam leistet, kann man sicher nichts haben. im gegenteil wäre so etwas hochwillkommen und -notwendig. sie müßte dann aber auch ganz konkrete hilfestellung vor ort leisten und sich nicht in poltischen willenerklärungen erschöpfen (was bei dem "zentralrat der ex-muslime" da nun konkret der fall ist, weiß ich nicht)

als "ex-muslime" aber überall dort ein mitspracherecht zu fordern, wo es um den dialog mit dem islam, mit den muslimen geht - das erscheint mir nach wie vor verquer
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#6
ziele und forderungen des zentralrates d. ex-m.:


forderungen:

* dass die Menschenrechte unteilbar sind und somit auch für all jene Menschen gelten müssen, die in einer sog. „muslimischen Kultur“ aufgewachsen sind

* dass es auch in den sog. „muslimischen Ländern“ zahlreiche Menschen gibt, die sich zu keinem religiösen Glauben, sondern zu den säkularen Werten von Humanismus und Aufklärung bekennen


ziele:

* die Durchsetzung der allgemeinen Menschenrechte als unveräußerliche individuelle Rechte des einzelnen Menschen

* die Durchsetzung der Weltanschauungsfreiheit als Freiheit, sich öffentlich wie nichtöffentlich zu religiösen oder nichtreligiösen Anschauungen zu bekennen oder dies zu unterlassen

* die Durchsetzung einer konsequenten Trennung von Staat und Kirche/Religion/Weltanschauung

* die Förderung der Völkerverständigung auf der Grundlage der allgemeinen Menschenrechte

* die Förderung des vernunftgeleiteten Denkens und der Erziehung zur Toleranz



von:
ex-muslime.de/indexVerein.html


ob man für diese ziele und forderungen extra einen (neuen)verein gründen muss weiss ich nicht. aber es ist leider tatsache das muslime, besonders in musl. ländern, sich nicht unbedingt beliebter machen(unter ihren ehemaligen glaubensgenossen) wenn sie vom glauben "abfallen".
schaden kann dieser verein nicht, und wenn er provoziert, dann bitte schön.
schließlich muss es auch immer einen geben der sich provozieren lässt, und scheinbar ist es für manche muslime eine derart heftige provokation wenn jemand die "ummah(?)" verlässt, das dieser dann getötet werden darf/kann/muss.

mfg
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#7
(03-03-2010, 16:09)elTopo schrieb: ob man für diese ziele und forderungen extra einen (neuen)verein gründen muss weiss ich nicht. aber es ist leider tatsache das muslime, besonders in musl. ländern, sich nicht unbedingt beliebter machen(unter ihren ehemaligen glaubensgenossen) wenn sie vom glauben "abfallen".
schaden kann dieser verein nicht, und wenn er provoziert, dann bitte schön

seh ich nicht ganz. imho schadet er durchaus, wenn er den eindruck erweckt, muslime hierzulande wären von der geltung der menschenrechte ausgenommen bzw. genössen privilegien gegenüber nichtmuslimen. denn das fördert genau das antiislamische ressentiment, unter dem dann auch säkulare muslime zu leiden haben

(03-03-2010, 16:09)elTopo schrieb: schließlich muss es auch immer einen geben der sich provozieren lässt, und scheinbar ist es für manche muslime eine derart heftige provokation wenn jemand die "ummah(?)" verlässt, das dieser dann getötet werden darf/kann/muss

das ist hierzulande kein besonders drängendes problem. und diese zentralräte gründen sich und beanspruchen mitsprache ja hier in mitteleuropa, nicht in den islamischen ländern, wo diese probleme tatsächlich virulent sind
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#8
natürlich sind sie hierzulande nicht von der geltung der menschenrechte ausgeschlossen, sie schliessen sich aber teilweise selbst aus bzw sie schliessen angehörige aus, vor allem frauen und töchter.

sie geniessen auch, wie ich finde, teilweise privilegien:
zb wird annerkannt das arbeitslose muslime zumutbare arbeit ablehnen können(ohne sanktionen) wenn sie dort mit schweinefleisch in kontakt kommen könnten.
das nachholen von 2. oder 3. frauen aus heimatländern(dazu die aufnahme in die krankenkasse des gatten) könnte man auch als privileg ansehen.
mildernde umstände vor gericht bei "ehren"-morden.

mitspracherecht kann doch jeder beanspruchen.
und warum sollen ex-muslime nicht mitreden wenn es um den islam geht?
ex-rechtsradikale sprechen doch auch über rechtextremismus.

mfg
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#9
(03-03-2010, 18:39)elTopo schrieb: natürlich sind sie hierzulande nicht von der geltung der menschenrechte ausgeschlossen, sie schliessen sich aber teilweise selbst aus bzw sie schliessen angehörige aus, vor allem frauen und töchter

wo dem so ist, ist das nicht akzeptabel und wird afaik auch nicht akzeptiert. hiesiges recht ist gültig für alle, unabhängig vom kulturellen hintergrund

Zitat:sie geniessen auch, wie ich finde, teilweise privilegien:
zb wird annerkannt das arbeitslose muslime zumutbare arbeit ablehnen können(ohne sanktionen) wenn sie dort mit schweinefleisch in kontakt kommen könnten.
das nachholen von 2. oder 3. frauen aus heimatländern(dazu die aufnahme in die krankenkasse des gatten) könnte man auch als privileg ansehen.
mildernde umstände vor gericht bei "ehren"-morden

wieviele fälle betrifft das bzw. ist es wirklich ein vordringliches problem?

Zitat:mitspracherecht kann doch jeder beanspruchen.
und warum sollen ex-muslime nicht mitreden wenn es um den islam geht?
ex-rechtsradikale sprechen doch auch über rechtextremismus.

jeder darf zu allem sprechen. aber es käme mir schon seltsam vor, wenn z.b. ein verband von ex-christen zu einer gesprächsrunde über die angelegenheiten christlicher kirchen eingeladen würden
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#10
(03-03-2010, 19:00)petronius schrieb: jeder darf zu allem sprechen. aber es käme mir schon seltsam vor, wenn z.b. ein verband von ex-christen zu einer gesprächsrunde über die angelegenheiten christlicher kirchen eingeladen würden

es muss ja nicht gleich ein verband sein, aber warum seltsam?
um zb misstände aufzudecken(i.d. rkk ja mal wieder aktuell) halte ich es sogar für nötig das auch ex-christen an gesprächsrunden über kirchenangelegenheiten teilnehmen.

mfg
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#11
(03-03-2010, 19:00)petronius schrieb: wieviele fälle betrifft das bzw. ist es wirklich ein vordringliches problem?

wie viele es sind weiss ich nicht, aber wenn es nur ein fall wäre, es wäre schon zuviel.
vielleicht hätte ich auch gerne das privileg mehrere frauen zu heiraten.
(...obwohl, neinEusa_think)
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#12
(03-03-2010, 19:12)elTopo schrieb: es muss ja nicht gleich ein verband sein, aber warum seltsam?
um zb misstände aufzudecken(i.d. rkk ja mal wieder aktuell) halte ich es sogar für nötig das auch ex-christen an gesprächsrunden über kirchenangelegenheiten teilnehmen.

ich rede nicht von einem untersuchungsausschuß, in dem zeugen beider seiten aufgerufen werden, sondern von einem gremium zu belangen der religionsgemeinschaft, etwa in ihrer position gegenüber dem staat (vgl. islamkonferenz des bundes)
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#13
ich rede auch nicht von einem untersuchungsausschuss, bin aber der meinung das man kritische stimmen, besonders zu religiösen fragen/belangen, anhören sollte. ob sie sich nun ex-muslime -oder von mir aus auch protestanten(Eusa_dance)- nennen ist doch zweitrangig.

ich glaube diese diskussion führt ins leere...:question:
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#14
(04-03-2010, 07:14)elTopo schrieb: ich rede auch nicht von einem untersuchungsausschuss, bin aber der meinung das man kritische stimmen, besonders zu religiösen fragen/belangen, anhören sollte. ob sie sich nun ex-muslime -oder von mir aus auch protestanten(Eusa_dance)- nennen ist doch zweitrangig.

ich glaube diese diskussion führt ins leere...:question:

in der tat
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#15
machen wir einen center auf, wenn dann gleichberechtigt:

ex scientologen
ex christen
ex atheisten
ex muslime

nennen wir das dann

X - das Zentrum der Vergangenheitstheraphie und bewältigung und Zunkunfsperspektiven.

Wie auch immer...
Also ist doch Ok, wenn sich einer von etwas abwenden will und gleichgesinnte dafür sucht.
Vielleicht auch wichtig für Menschen die dann aus sehr strengen Kreisen kommen, daher der Vorschlag dafür das man es nicht
nur auf eine Schublade reduzieren muss.
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